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22. Februar 2011 · 6 KommentareAus alt mach neu: Brotkrustenbombe

Aus alt mach neu: Brotkrustenbombe
Die Brotkrustenbombe – ein Rezept aus den Anfängen meiner Brotbackzeit und in vielen Teilen mangelhaft. Deshalb habe ich mich an einer Neufassung versucht. Das Brot ist deutlich flacher geraten, dafür aber erheblich saftiger und intensiver im Geschmack. Der Name des Brotes kommt aus der Geologie. Das neue Brot kommt der geologischen Vorlage schon näher als das Altrezept. Typisch sind die rustikalen Risse in der Brot- bzw. Gesteinskruste. Meine Tomaten-Kartoffel-Brötchen sind da noch idealer gelungen.
Das Ursprungsrezept kommt mir inzwischen wie eine Vergewaltigung der Brotzutaten vor. In der Neufassung habe ich statt des „All-In-Teiges“ auf Sauerteig in Kombination mit Vorteig und Quellstück gesetzt. Das Besondere am Brot ist vor allem der kleine Anteil an Kakao, der dem Brot neben der Kleie eine herbe Note verleiht.
Bei der Verarbeitung habe ich eine relativ schonende Knetmethode angewandt. Dabei wird nur sehr kurz, dafür mehrmals nach bestimmten Intervallen geknetet. Der anfangs noch sehr weiche Teig bekommt zunehmend eine bessere Konsistenz und lässt sich mit etwas Geschick auch ohne große Kleberei formen.
Ich bin sehr zufrieden. Ein kleines, uriges, saftiges Brot, das mir am besten zu kräftigem Käse oder einfach nur mit Butter schmeckt.
Vorteig
- 85 g Dinkelmehl 1050
- 85 g Wasser
- 1 g Frischhefe
Roggensauerteig
- 30 g Roggenschrot
- 30 g Wasser
- 5 g Anstellgut
Quellstück
- 60 g Haferflocken
- 20 g Weizenkeime
- 20 g Weizenkleie
- 5 g Salz
- 115 g Wasser
Hauptteig
- Vorteig
- Sauerteig
- Quellstück
- 55 g Roggenmehl 1150
- 3 g Roggenmalz
- 5 g Kakao
- 2 g Frischhefe
- (10 g flüssiges Gerstenmalz)
Die Vorteig- und Sauerteigzutaten mischen und 14-18 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.
Für das Quellstück die Zutaten mit Wasser verrühren und mindestens 3 Stunden ruhen lassen.
Alle Zutaten 5 Minuten auf niedrigster Stufe verkneten. Dann 1,5 Stunden gehen lassen, dabei nach je 30 Minuten 1 Minuten durchkneten (insgesamt dreimal).
Nach dem letzten Kneten den Teig zu einer Kugel formen und am Rand in Haferflocken wälzen. Mit dem Schluss nach unten in einem gut bemehlten Gärkorb 1,5 Stunden zur Gare stellen. Bei 250°C fallend auf 200°C 30-40 Minuten backen.
Material- und Energiekosten: 1,50 €
Zubereitungszeit am Backtag: ca. 4 Stunden

Lockere, kakaobraune Krume, urig-herb im Geschmack: Brotkrustenbombe. Die Krumenröllchen im Bild lassen sich vermeiden, wenn man etwas mehr Geduld hat als ich und das Brot erst vollkommen ausgekühlt, am besten am nächsten Tag, anschneidet...
Aktualisiert am 14. Januar 2012 |
Steffie
4. Oktober 2019 um 14:49
Hallo Lutz,
das Brot sieht so umwerfend gut aus, dass ich es gleich nachbacken möchte, aber keine
Weizenkeime habe. Wodurch könnte ich sie ersetzen ? Mehr Kleie nehmen ?
Danke auch für all deine tollen Rezepte, deie Super-Anleitungen mit den schönen Fotos;
zuletzt habe ich deinen Quark-Streuselkuchen nachgebacken, der war köstlich !
Herzlichst
Steffie
Lutz
5. Oktober 2019 um 17:01
Ja, ich würde sie durch Kleie ersetzen.
Anja
17. Januar 2015 um 13:20
Hallo Lutz,
ich hab mit dem ein oder anderen Rezept von dir schon die ersten Erfolge eingefahren. Jetzt wollte ich mich an dieses Rezept machen. Kann aber leider nirgends in Nürnberg Roggenmalz auftreiben. Hast du vielleicht einen Tipp wo du deines herbekommst oder ob man es selber herstellen kann? Über Amazon sind die Versandkosten leider enorm…! Danke schon mal für deine Antwort und mach weiter so!
Lutz
18. Januar 2015 um 20:07
Siehe hier.
Susanne
1. November 2011 um 15:26
Das sieht ja grandios aus.
Stellst Du die Weizenkeime selbst her und wenn ja, wie?
Wie wirkt sich der Kakao auf den Geschmack aus?
Lutz
1. November 2011 um 17:09
Die Weizenkeime habe ich gekauft. Der Kakao hat für meine Geschmacksnerven keinen Einfluss auf das Aroma gehabt. Er dient eher als Färbemittel…