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3. April 2011 · 46 Kommentare

Kernige Frühstücksbrötchen

Kernige Frühstücksbrötchen

Kernige Frühstücksbrötchen

Wer am Morgen frische Brötchen essen, lange schlafen und nicht zum Bäcker gehen möchte, hat ein Problem: entweder Tiefkühlware oder alte Brötchen vom Vortag aufbacken. Einen Teig anzusetzen und ihn zu Brötchen zu verarbeiten dauert zu lange, wenn er nach etwas schmecken soll. Deshalb habe ich für meine kernigen Frühstücksbrötchen auf die Teigführung über Nacht im Kühlschrank zurückgegriffen. Man braucht früh nur noch den Ofen anwerfen und die Brötchen aus dem Kühlschrank in die Röhre schieben. Nach 20 Minuten stehen die frischen Brötchen auf dem Tisch.

Der hohe Vollkornanteil gepaart mit dem aromatischen Weizensauerteig und nussigen Sonnenblumenkernen machen die Brötchen ideal für einen gelungenen und gesunden Start in den Tag. Die kleinporige, lockere Krume wird umgeben von einer dünnen, knusprigen Kruste. Die Brötchen schmecken mit allen denkbaren Belägen, ganz gleich ob herzhaft oder süß.

Ich hatte die Teiglinge vor der Kühlschrankruhe eingeschnitten, deshalb sehen sie etwas unspektakulär aus. Besser ist es, sie erst vor dem Backen einzuschneiden.

Hauptteig

  • 35 g Anstellgut vom Weizensauerteig
  • 265 g Weizenmehl 550
  • 105 g Roggenvollkornmehl
  • 50 g Sonnenblumenkerne
  • 240 g Wasser
  • 15 g (Lein-) Öl
  • 10 g Weizenmalzschrot
  • 7 g Salz
  • 5 g Biofrischhefe

Alle Zutaten außer Salz 5 Minuten langsam und 10 Minuten auf zweiter Stufe zu einem glatten Teig kneten. Das Salz zugeben und weitere 5-10 Minuten auskneten bis der Teig straff und homogen ist.

1 Stunde zur Ruhe stellen.

Den Teig kurz von Hand durchkneten und 80 g-Stücke abstechen.

Die Teiglinge rund schleifen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen und für ca. 10-12 Stunden im Kühlschrank aufbewahren (4-7°C).

Am nächsten Tag die Brötchen einschneiden und im vorgeheizten Backofen mit Dampf bei 250°C 20 Minuten backen.

Material- und Energiekosten: 1,75 €

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 1/2 Stunde

Kerniger Geschmack, kleinporige Krume: Frühstücksbrötchen mit vielen Nähr- und Ballaststoffen

Kerniger Geschmack, kleinporige Krume: Frühstücksbrötchen mit vielen Nähr- und Ballaststoffen

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Aktualisiert am 14. Januar 2012 |

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Keine Kommentare

  1. Hallo Lutz,
    der geschmack der Brötchen ist super – in meinem Fall plus Walnuss. Mein Mangel ist das Nicht-Gehen. Die Brötchen bleicben flach trotz aufgefrischtem Sauer und Einhalten aller Prozedere. ?Öl zum Schluss einarbeiten? oder was kann der Grund sein?
    Danke für eine Info.
    Gruß Det

    • Wenn sie im Kühlschrank nicht aufgehen, dann stelle den Kühlschrank wärmer oder lasse sie vorher noch ein wenig „angehen“. Wenn du Bewegung siehst, steckst du sie in den Kühlschrank.

  2. Hallo Lutz,
    wäre dieses Rezept auch mit Dinkel möglich?
    LG Jutta

  3. Hallo Lutz, ich bin begeistert von Deinem Blog und habe schon etliches nachgebacken. Bei diesem Rezept für Kernige Fruehsrücksbrötchen habe ich das gleiche Problem wie der Jörg aus Kommentar 8 von 2014. Es ist praktisch kein Ofentrieb da und die Brötchen sind sehr klein und kompakt und schmecken eher wie Kornhaltigss Vollkornmischbrot. Ich habe die Brötchen über Nacht mit Frischhaltefolie eng abgedeckt, damit sie nicht trocken werden. Und sogar noch ein paar Stunden länger gehen lassen. Hast du einen Tipp, wo mein Fehler liegen könnte?

    • Hallo Michael,
      Du kannst die Teiglinge direkt auf der Oberfläche mit Folie bedecken, aber nicht in Folie einwickeln. Was meinst Du mit „eng abgedeckt“?
      Die Zugabe von Butter oder gehärtetem Pflanzenfett trägt zu etwas mehr Volumen bei. Förderlich für den Kleberaufbau und letztlich für das Gebäckvolumen kann auch die nachträgliche Zugabe von Salz, Butter/ Fett oder Öl und ca. 15 % der Wassermenge nach Ausbildung des Klebergerüstes, sein.
      Um ein maximales Volumen aus den Brötchen heraus zu holen, muss der Reifezustand der Teiglinge beim Einschießen in den Ofen genau stimmen. Das ist nicht einfach und setzt Erfahrung voraus.
      Aller Wahrscheinlichkeit nach lag es an Überreife („und sogar noch ein paar Stunden länger gehen lassen“). Längere Gare führt eben nicht zu mehr Volumen, sondern im Endergebnis eher zu weniger Volumen.
      Die Brötchen dehnen sich im Ofen kaum noch aus, wenn sie zu reif geschoben/ gebacken werden.
      Daneben kann es noch viele andere Gründe geben, z.B. war der Teig etwas zu fest, zu schwach angebacken, zu wenig Unterhitze, und vor allem zu schwache Bedampfung zu Beginn des Backvorgangs.
      Die Teighaut muss feucht und elastisch bleiben, damit es sich im Ofen optimal ausdehnen kann.
      Viele Grüße,
      Alexander

    • Wie kalt war denn dein Kühlschrank?

      Nächstes Mal könntest du die Teiglinge erstmal 30-40% größer werden lassen, ehe sie in den Kühlschrank gehen.

      • Hallo Alexander und Lutz.
        Ich danke euch beiden für die vielen Tipps. Mit „eng abgedeckt“ meinte ich das von dir, Alexander, beschriebene Auflegen auf die Oberfläche der Teiglinge, nicht nur locker oben über alles drüber legen. Ich werde es noch einmal probieren und noch mehr auf die Reifezeit achten.

        • Hallo Lutz,
          Nur eine kurze Rückmeldung: Mein Kühlschrank war wahrscheinlich zu kalt. Ich lasse die Teiglinge erst mal eine Stunde anspringen und lege sie dann in den Kühlschrank. So funktioniert ew prima.

  4. Hallo Lutz, diese Brötchen backe ich sehr gerne während der Woche, da ich durch meinen Beruf sehr eingespannt bin. Wir mögen sie sehr sehr gerne. Herzlichen Dank dafür. Gibt es vielleicht noch eine weiter Variante mit so einer kurzen Vorbereitungszeit und Gare?
    Liebe Grüße Anja

  5. Hallo, könnte ich auch komplett auf die Hefe verzichten?

  6. Hallo Lutz, 
    Lässt sich der Teig auch von Hand kneten? Wie mache ich das am Besten. (Wie bei den Dinkel Hinkel? Die hab ich schon relativ erfolgreich gemacht. Sie sind leider nicht so schön aufgerissen wie deine, aber geschmacklich super. Definitiv das Beste was wir seit langem hatten! )
    Ich habe hier keine Maschine und bin auf Grund der Temperaturen in Malaysia etwas in Schwierigkeiten was das Gehen über Nacht bei Zimmertemperatur betrifft. Die Zeiten sind bei ca. 28-30 Grad doch immer deutlich kürzer. Aber mit dem Kühlschrank wäre das eine super Lösung für uns.
    Liebe Grüße und vielen Dank für die vielen Tollen Rezepte!
    Flo

    • Hallo Flo, den Teig kannst du auch von Hand kneten. Solange bis er sich glatt und dünn ausziehen lässt. Der Teig ist fester als der der Hinkel, aber kneten lässt er sich ähnlich gut.

  7. Hallo Lutz,
    Wollte gerade den Teig ansetzen um morgen leckere Brötchen zu genießen.
    Hier benutzt du Weizenmalzschrot und ich bin eine Anfängerin und weiß nicht wie bekommt man den Weizenmalzschrot oder wo kann man ihn bekommen?
    Bitte um baldige Antwort.
    M.f.G.
    Marina Richter

  8. eines meiner Lieblingsrezepte (auch das meiner Enkeltöchter :-))
    Varianten als Käsesemmel (mit Gruyere) oder auch mit Brotgewürz (Anis, Fenchel, Kümmel, Koriander, leicht angeröstet, dann gemörsert).
    Statt Weizenschrotmalz verwende ich Weizen- oder Roggenmalzmehl.
    Mit dem Rezept lassen sich am Sonntag morgen schnell frische Semmeln herstellen.
    Danke für das tolle Rezept.

  9. Hallo Lutz,
    ich habe kein Weizenmalzschrot; was könnte ich denn alternativ nehmen?
    Beste Grüsse!  Hubert

  10. Moin Lutz,
    geht auch ASG vom Roggensauer??

    Beste Grüsse!   Hubert

  11. Ich hatte bisher mit Brötchen nie so Erfolg, während Brot oder Baguette immer gelungen sind. Auch hier habe ich mich exakt ans Rezept gehalten, aber sie sind (wie andere Brötchenrezepte auch) nach dem Backen klein und schwer; durchaus essbar, aber eben nicht so, wie auch Deinen Bildern bzw. wie ich es mir vorgestellt hatte. Was kann ich tun, damit auch ich größere Brötchen backen kann?

  12. Hallo Lutz, wir haben zu Pfingsten Gäste und die haben sich frische Brötchen
    zum Frühstück gewünscht. Ganz hervorragend sind beim Testbacken die
    „Schneebrötchen“ geworden. Die zweite Variante sollen die „Kernigen Frühstücksbrötchen“ sein. Sie sind ganz gut geworden aber nicht ideal, was
    wohl daran gelegen hat, dass die Oberfläche unter meinem leichten Leinen über Nacht etwat zu trocken geworden ist.
    Würda da dein Bäckerleinen eventuell Abhilfe schaffen.
    Liebe Grüße

    • Hallo Ina, du hast zwei Möglichkeiten:
      1. Du legst die Teiglinge über Nacht verkehrt herum auf das Blech (also Schluss nach oben) und deckst sie dann mit Leinen ab (ich würde dir dafür aber das Naturleinen und nicht das weiße Leinen empfehlen). Am Morgen drehst du sie wieder um und ab in den Ofen damit.
      2. Du machst alles wie gehabt, deckst die Teiglinge aber mit Folie ab. So habe ich es bisher gemacht.

  13. Hallo Lutz, ich habe bei unserer Mühle Backmalz gekauft, der Müller sagte mir, das es dem Teig mehr Stand gibt, anderes Malz hatte er nicht. Kann ich dieses Malz für die Brötchen nehmen? 

    • Wie sieht es denn aus? Eher weiß oder bräunlich? Riecht es aromatisch oder nach fast nichts? Wenn es bräunlich ist und aromatisch nach Malz riecht, kannst du es verwenden, ansonsten hast du aktives Malz bekommen. Das ist bei langer Teigführung wie in diesem Rezept kontraproduktiv. Dann lass es lieber weg.

  14. Hallo Lutz, danke für das Rezept, die Brötchen sind sehr lecker! Etwas irritiert haben mich nur die sehr langen Knetzeiten, gibt es dafür einen Grund? (habe auch eine Kenwood, der Teig fing nach 7-8 Min. wieder an, an der Schüssel zu kleben) Noch eine Frage zur Knetgeschwindigkeit, meinst Du mit den ersten beiden Stufen „Min“ und 1 oder 1 und 2? LG Alex

    • Hallo Alex,
      die Knetzeiten kommen mir aus heutiger Sicht auch recht lang vor, zumal Mischteige eher zum Überkneten tendieren, was bei dir scheinbar passiert ist.
      Ich würde mit meinem jetzigen Wissensstand eher 5 Minuten langsam und dann je 5 und 3 Minuten schnell kneten.

      Mit den Stufenangaben hast du Recht: niedrigste Stufe = „Min“, zweite Stufe = „1“.

  15. Hallo Lutz, Du knetest den Teig auf Stufe 2 mit einer Kenwood, ich denke das diese Maschine stärker ist als meine Bosch Concept mit 700 Watt und 4 Knetstufen. Bei welcher Stufe soll ich den Teig kneten? Wäre es bei meiner Maschine dann die höchste Stufe? 

    • Ich würde dennoch bei den ersten beiden Stufen bleiben, damit der Teig nicht zu sehr „gestresst wird“, dann aber evtl. etwas länger kneten.

  16. Hallo Lutz,

    werden die Teiglinge mit Schluss nach unten oder nach oben zur Gare in den Kühlschrank gestellt? Ich habe ersteres gestern abend getan, eben aber bei den Berliner Schrippen gelesen, dass bei diesen die Schnittschrippen mit Schluss nach oben zur Gare gestellt werden, lediglich die „Drückschrippen“ mit Schluss nach unten…

    Danke – wie immer für deine Info!
    Sabine

  17. Lieber Lutz,
    wir haben die Brötchen vor zwei Wochen mit Backmalz nachgebacken und waren absolut begeistert! Die wird es bei uns nun häufiger zum Frühstück geben, weil sie sich auch so wunderbar vorbereiten lassen.
    Ein wunderbares Rezept, vielen Dank Lutz!
    Wir denken beim Frühstücken an dich 🙂

    Annett und Michael

  18. Leider habe ich kein Weizenmalzschrot, dafür aber Dinkelmalzflocken. Könnte ich die vermahlen und als Ersatz verwenden?
    Wenn ich das Rezept richtig verstehe, werden die Teiglinge vor dem Backen nicht akklimatisiert? Hab gerade von Külles gelernt, dass gekühlte Teiglinge beim Backen Eiweißblasen bekommen,:)
    Lieben Gruß Ulrike

    • Hallo Ulrike, du kannst auch Backmalz oder andere Malze nehmen, die etwas Geschmack bringen. Die Flocken könntest du auch vermahlen.
      Wenn du genau auf die Bilder guckst, siehst du die Blasen. Das ist der Nachteil bei kalter Gare. Selbst mit Akklimatisierung wirst du sie nicht ganz verhindern. Betrachte es als ein Qualitätsmerkmal…

      • Da habe ich  ja die Wahl, flüssiges Gerstenmalz ist auch im Haus, mein Gerstenmalzpulver  ist allerdings aktiv, also weniger geeignet??
        Mich stören die Eiweißblasen nicht wirklich, sie sind für Profibäcker aber wohl ein Backfehler. Ich seh das nicht so eng 🙂
        Lieben Gruß  Ulrike

  19. Nachgebacken und für extrem lecker befunden! Danke für das schöne, schnelle Rezept. Der Mann im Haus war erstaunt, dass es so schnell Frühstück gab.. 😉 Ich hab mit Dinkel ASG gearbeitet, was toll ging und dank des milden Winters haben die Brötchen die Nacht auf dem Balkon verbracht.. da ist auch mehr Platz als im Kühlschrank (und sie hatten eine schönere Aussicht…)!

  20. Hab sie heut zum Frühstück gemacht und sind lecker geworden. Planmäßig nach der Gare eingeschnitten…ob die nun etwas spektakulärer aussehen ?!. (Bild im sauerteigforums-Wochenthread).
    Bei mir war die Temp. von 250 zu hoch. Habe reduziert auf 220 und waren nach 15 min fertig. Lecker zum 2. Frühstück (Zum 1. ess ich lieber die Soft-Butter-Rolls)

    Gruß staubie

    • Schön, dass sie dir gelungen sind. Die Backtemperatur ist von Ofen zu Ofen verschieden. Da sollte man immer ein Auge auf die Teiglinge haben…

  21. Solch einfache Rezepte finde ich immer toll für einen Brunch oder den Sonntagmorgen.lg

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