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15. Mai 2011 · 9 Kommentare

Auf der Walz – Tag 2: Viechtacher Sonnenstich

Viechtacher Sonnenstich

Viechtacher Sonnenstich

Von Bad Kötzting bin ich in aller Frühe mit der Morgendämmerung zum Tagesziel Geiersthal gestartet. Die Berge wurden umschlungen von Nebel, die ersten Sonnenstrahlen erreichten nur die Gipfel der umstehenden Berge während die Stadt noch im Dunkel lag. Bis Viechtach lagen etwa 15 Kilometer vor mir. Ich habe sie genossen, obwohl mein Rucksack bereits erste Probleme am Rücken machte. Gegen 9 Uhr traf ich in Viechtach, der Stadt am Pfahl, ein – bereits verschwitzt von der Morgensonne, die mir mit jeder Minute die noch folgenden 10-15 Kilometer bis zu Petra als Mittagssonne zur Last werden lassen sollte.

13 Uhr habe ich das Haus von Petras Familie erreicht, mit einem leichten Sonnenbrand, riesigem Durst, den Petra am Verschwinden ihres Holunderblütensirups nachvollziehen konnte, und mit leichten Kopfschmerzen durch die knallende Sonne. In Gedenken an jenen sonnen- und entbehrungsreichen Tag habe ich ein sehr kalorienbetontes süßes Brot kreiert, das am besten noch leicht warm schmeckt. Die Besonderheit dabei ist die Verwendung von einem hohen Anteil an getrocknetem Brot. Durch diesen Kniff kann jeder je nach Altbrotbestand eine etwas andere Geschmacksnuance in den Teig bringen. Ich hatte noch viel roggenlastiges Altbrot, sodass der Viechtacher Sonnenstich etwas herber war, aber trotzdem sehr gut mit den übrigen Zutaten harmonierte.

Das Brot (oder besser der Brotauflauf?) knallt auf die Pfunde wahrscheinlich genauso wie die Sonne auf meinen Kopf. Dafür schmeckt er himmlisch. Die Kombination aus Brotkugeln umgeben von Honig, Zimt, Butter, Rosinen, Schokolade und Mandeln ist verführerisch.

Vorteig

  • 50 g Weizenmehl 550
  • 30 g Wasser
  • 1 g Frischhefe
  • 1 g Salz

Altbrotmasse

  • 120 g getrocknetes Brot
  • 150 g Buttermilch

Hauptteig

  • Vorteig
  • Altbrotmasse
  • 130 g Weizenmehl 550
  • 4 g Frischhefe
  • 25 g Honig
  • 1 g Salz
  • 35 g Butter
  • 50 g Ei (ca. 1 Ei)
  • 30 g Butter und Zimtzucker zum Wälzen
  • 25 g Zartbitterschokoladensplitter, Rosinen und Mandelsplitter zum Bestreuen
  • 25 g Honig und 20 g geschmolzene Butter zum Beträufeln

Die Vorteigzutaten gut verrühren und 3-4 Tage im Kühlschrank aufbewahren.

Die Altbrotmasse vermengen und für 8-12 Stunden im Kühlschrank lagern.

Für den Teig alles außer Butter und Salz 5 Minuten auf niedrigster und 10 Minuten auf zweiter Stufe kneten. Dann Salz und Butter zugeben und weitere 5 Minuten auf zweiter Stufe bearbeiten.

60 Minuten zur Gare stellen.

Tischtennisballgroße Teiglinge abstechen, zu Kugeln formen, in geschmolzener Butter und Zimtzucker wälzen und anschließend in eine flache gebutterte Auflaufform setzen.

60 Minuten Gare.

Mandeln, Rosinen und Schokolade darüber und in die Lücken streuen. Honig und geschmolzene Butter über die Bällchen träufeln.

Bei 180°C 30 Minuten goldbraun backen.

Material- und Energiekosten: 2,80 €

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 3 Stunden

Locker, mittelporig, kalorienreich umrahmt von Schokolade, Butter und Honig: Viechtacher Sonnenstich

Locker, mittelporig, kalorienreich umrahmt von Schokolade, Butter und Honig: Viechtacher Sonnenstich

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Keine Kommentare

  1. Vielen Dank! 

  2. Hallo Lutz, wollte gerne dieses Rezept ausprobieren…Eine Frage zur Altbrotmasse: soll sie, wie bei den Broten mit Altbrotanteil auch, für 3 Tage in den KS, so wie auch für den Vorteig beschrieben?Wäre sehr erfreut über eine Antwort, vielen Dank!
    P.S. Buch ist bestellt, bin sehr gespannt….

  3. Dazu noch eine sonnengelbe Vanillesauce, ob das passen würde? Für mich liest sich der Viechtacher Sonnenstich eher wie ein Dessert oder eine Dampfnudel-Variante.

  4. Prima! Sieht fantastisch aus und vielleicht schmeckt auch so gut 🙂 Will unbedingt probieren, vielen Dank für das interessante Rezept!

  5. In der Sonne laufe ich ja gar nicht gerne, da kann ich die Kopfschmerzen beim Ankommen bestens nachvollziehen!
    Viechtaler Sonnenstich klingt jedoch in der gebackenen Form sehr lecker, und Rezepte zum Verwehrten von Altbrot finde ich immer gut.

  6. Das ist ja mal eine phantasievolle Umsetzung dieses Tages. Und auf jeden Fall genussreicher als dein Marsch 😉

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