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12. August 2011 · 7 KommentareOlive Levain als Fougasse nach Jeffrey Hamelman

Olive Levain als Fougasse nach Jeffrey Hamelman
Ein weiteres Juli-Brot der Mellow Bakers. Hamelman schlägt in seinem Buch „Bread“ vor, aus dem Teig eine Fougasse zu backen. Da ich diese spezielle französische Brotform schon längst backen wollte, kam mir das Rezept gerade recht.
Ich habe dem Sauerteig etwas Vollkornmehl gegönnt und es stattdessen aus dem Hauptteig gestrichen. Ansonsten bin ich ganz nach Hamelmans Angaben vorgegangen.
Das Brot schmeckt intensiv nach Oliven. Ich habe „echte“ schwarze Oliven gekauft. Die meisten schwarzen Oliven sind einfach nur gefärbt. Die Brotkosten schnellen je nach Olivenqualität deutlich nach oben.
Obwohl ich sonst überhaupt nicht für Oliven zu begeistern bin, hat die Oliven-Fougasse einen kleinen Geschmacksnerv getroffen. Durch das hohe Kruste-Krume-Verhältnis trocknet das Brot schnell aus, sollte also rasch nach dem Backen gegessen werden. Oder man bäckt einfach einen Laib, der sich länger frisch hält.
Weizensauerteig
- 35 g Weizenvollkornmehl
- 35 g Weizenmehl 550
- 80 g Wasser
- 13 g Anstellgut
Hauptteig
- Sauerteig
- 280 g Weizenmehl 550
- 140 g Wasser
- 5 g Salz
- 100 g Oliven
Die Sauerteigzutaten mischen und 12-16 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.
Alle Zutaten außer die Oliven 3 Minuten auf niedrigster und 5 Minuten auf zweiter Stufen zu einem losen Teig verkneten. Anschließend die tags zuvor mit Küchenpapier getrockneten Oliven 1 Minute auf niedrigster Stufe einarbeiten.
2,5 Stunden Gare, dabei alle 50 Minuten einmal falten.
Den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche ca. 1,5-2 cm dick in einer leichten Dreiecksform ausrollen. Mit dem Messer in der Mitte einen langen längsachsenparallelen Schnitt setzen. Außerdem jeweils drei kurze Schnitte rechts und links des ersten Schnittes im 45°-Winkel zur Längsachse setzen.
12 Stunden abgedeckt im Kühlschrank lagern.
Am Backtag 1 Stunde akklimatisieren lassen und bei 240°C 25-30 20 Minuten mit Dampf backen.
Material- und Energiekosten: 3,10 €
Zubereitungszeit am Backtag: ca. 2 Stunden

Klein- bis mittelporige Krume mit ganzen Oliven, die die Fougasse geschmacklich dominieren.
(eingereicht bei YeastSpotting)
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Aktualisiert am 14. Januar 2012 |
Philipp
26. Februar 2020 um 10:16
Hallo,
ich würde das Rezept gerne nachbacken. Ich habe ein Roggen-ASG. Gelingt es damit oder sollte ich ihn vorher umzüchten (3-4 mal mit Weizenmehl füttern)?
Lutz
28. Februar 2020 um 10:53
Es geht beides. Mit Roggen wird es geschmacklich etwas „würziger“.
Gerhild Rudolf
16. Juni 2016 um 21:29
Hallo lieber Plötzblog, bitte, gerne würde ich die Fougasse so backen: am Abend Sauerteigzutaten mischen, über Nacht reifen lassen, am nächsten Morgen (etwa 6.30) kneten und den Teig gehen/garen lassen, aber dann schon zu Mittag (12 Uhr) backen. Würde das gehen? Wie könnte man das hinkriegen? Ist das Kaltstellen nötig? Schöne Grüße.
Lutz
20. Juni 2016 um 20:46
Ja, du kannst auch ohne kalte Gare arbeiten, dann sollte es zum Mittag klappen.
Gerhild Rudolf
29. Juni 2016 um 15:46
Vielen Dank für die Antwort!
Elena
4. Dezember 2011 um 14:10
Ich habe das Fougasse nun zum zweiten Mal gebacken und frage mich, ob die Backzeit wirklich stimmt? Beide Male habe ich ein steinhartes Etwas aus dem Ofen geholt. Vergleicht man es mit anderen Fougasse-Rezepten, fällt die dort drastisch kürzere Backzeit auf, die meist nur um die 12 Minuten beträgt. Oder woran könnte mein gänzlich unbefriedigendes Ergebnis sonst liegen? Temperatur wird mit einem separaten Thermometer überprüft, Brot wird mit Dampf gebacken, die Krume ist nach dem Anschneiden schön mittelporig, aber leider staubtrocken und die Kruste ungenießbar hart. Mein Bertinet-Fougasse war ein Traum dagegen.
Lutz
4. Dezember 2011 um 15:16
Ich habe nochmal im Buch nachgelesen: dort ist eine Zeit von 20 Minuten angegeben. Bei mir scheint es damals länger gedauert zu haben.