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21. Oktober 2011 · 21 Kommentare

Schnittlauchbrot mit Leinsamen nach Bernd Armbrust

Schnittlauchbrot mit Leinsamen nach Bernd Armbrust

Schnittlauchbrot mit Leinsamen nach Bernd Armbrust

Beim Stöbern in Bernd Armbrusts Buch „Brot“ bin ich mit meinen Augen am Schnittlauchbrot hängen geblieben. Es ist ein Weizenvollkornbrot auf Sauerteigbasis, das im Originalrezept mit relativ viel Hefe aufgepeppelt wird. Ich habe deshalb einen Vorteig hinzugefügt, die Garzeiten erhöht und als Folge die Hefemenge drastisch reduziert. Außerdem musste ich nach einem ersten fehlgeschlagenen Backversuch die Wassermenge reduzieren, da der Teig viel zu weich war.

Geschmacklich hat mich das Brot überzeugt. Der Schnittlauch passt sehr gut zur kernigen Note des Brotes. Etwas Frischkäse oder Quark reicht für den Genuss völlig aus.

Weizensauerteig

  • 35 g Weizenvollkornmehl
  • 35 g Wasser
  • 5 g Anstellgut

Vorteig (Pâte fermentée)

  • 80 g Weizenvollkornmehl
  • 50 g Wasser
  • 2,5 g Frischhefe
  • 2 g Salz

Brühstück

  • 50 g Wasser
  • 50 g Leinsamen

Hauptteig

  • Sauerteig
  • Vorteig
  • Brühstück
  • 85 g Weizenvollkornmehl
  • 30 g Wasser
  • 5 g Salz
  • 4 g Frischhefe
  • 50 g Schnittlauch (fein geschnitten)
  • Leinsamen und Hagelsalz zum Bestreuen

Die Vorteigzutaten vermischen, 1 Stunde bei Raumtemperatur anspringen lassen und anschließend 48 Stunden im Kühlschrank lagern.

Die Sauerteigzutaten verrühren und 16-18 Stunden bei Raumtemperatur zur Reife bringen.

Für das Brühstück Wasser aufkochen, über die Leinsamen gießen und alles mindestens 2 Stunden quellen lassen.

Alle Zutaten außer Schnittlauch 4 Minuten auf niedrigster und 10 Minuten auf zweiter Stufe kneten. Schnittlauch zugeben und 1 Minute langsam einarbeiten. Der Teig ist leicht klebrig.

60 Minuten Gare, nach 30 Minuten einmal falten.

Den Teig zu einem Laib rundwirken und mit Schluss nach unten auf Backpapier setzen.

Den Laib mit Wasser abstreichen und mit Salz und Leinsamen bestreuen.

45 Minuten abgedeckt gehen lassen.

Bei 250°C fallend auf 230°C mit Dampf 35 Minuten backen.

Material- und Energiekosten: 1,40 €

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 3 Stunden

Eigentlich sieht die Krume nicht so krümelig aus. Ich musste das Schnittlauchbrot aber wegen Zeitnot noch heiß anschneiden. Also nicht vom Foto irritieren lassen... ;).

Eigentlich sieht die Krume nicht so krümelig aus. Ich musste das Schnittlauchbrot aber wegen Zeitnot noch heiß anschneiden. Also nicht vom Foto irritieren lassen… ;).

(eingereicht bei YeastSpotting)

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Keine Kommentare

  1. Hallo Lutz,

    ich habe das Brot heute gebacken und wieder mal ein Problem festgestellt, das ich bisher bei allen meinen gebackenen Broten hatte. Bei Vollkornrezepten backe ich ausschließlich mit kurz vorher selbstgemahlenem Dinkel oder Weizen, bekommt aber jedes mal meine Teige nicht vollkommen mit der Küchenmaschine ausgeknetet.

    Sobald sich der Teig komplett von der Schüssel gelöst hat und den Knethaken hochgeklettert ist, habe ich bisher immer aufgehört zum Kneten. Beim Fenstertest bekomme ich so zwar schon eine dünne Schicht hin, es enstehen aber auch kleine Löchlein. Der Teig scheint mir also nicht ganz ausgeknetet zu sein.

    Bisher habe ich mich damit begnügt, beim Schnittlauchbrot habe ichs aber mal drauf ankommen lassen und die Küchenmaschine weiterkneten lassen. Nach „nicht ganz ausgeknetet“ kam dann ziemlich schnell der Zustand „überknetet“, der eigentliche Optimalzustand ist überhaupt nicht erst eingetreten. Der Teig ist also wieder vom Knethaken runtergefallen und hat sich nur noch blobbartig in der Schüssel mitwalken lassen. Formen war nicht mehr möglich, weil die Konsistenz wie bei Leberkäsbrät war.

    Habs dann notegedrungen im Kasten gebacken, das Ergebnis war aber nicht mehr so toll.

    Frage: Warum bekomme ich meine Teige nicht ausgeknetet? Liegt das am selbstgemahlenen Mehl und wie könnte ich da etwas tricksen?

    Vielen Dank und Grüße
    Andreas

    • Hallo Andreas,
      die gröberen Partikel im Vollkornmehl lassen die Membran beim Fenstertest reißen. Insofern hatte dein Teig Optimalzustand. Selbst gemahlenes Mehl ist i.d.R. insgesamt gröber als professionell gemahlenes Mehl und sollte ein paar Wochen gelagert werden um die Backeigenschaften zu verbessern. Dazu gibt es auch einen Lexikoneintrag: https://www.baeckerlatein.de/vollkornmehl/
      Gruß Markus

      • Hallo Markus,
        die Info mit dem Fenstertest hilft mir wirklich weiter, vielen Dank!
        Obwohl ich so gut wie alles auf diesem Blog gelesen habe, ist mir der Artikel zum Vollkornmehl entwischt, der wird gleich nachgeholt.
        Viele Grüße

  2. Hallo Lutz,
    wenn ich den Vorteig bei Raumtemperatur statt im Kühlschrank führe, kann ich ihn dann genauso wie den Sauerteig 12-16h ansetzen? 
    Lg Maria 

    • Hallo Maria,
      ja, das kannst Du. Allerdings lese ich in diesem Rezept 16 – 18 Std. Durch die verkürzte Reifezeit und die höhere Reifetemperatur wird der Teig nicht ganz so viel Aroma entwickeln. Passt Dir die zeitliche Planung nicht oder ist zu wenig Platz in Deinem Kühlschrank? Das würde ich zuerst lösen, um keine grundlegenden Veränderungen des Rezeptes vornehmen zu müssen.
      Viele Grüße,
      Alexander

      • Hallo Alexander,
        danke für deine Antwort. Ich möchte das Brot morgen zum Frühstück essen 🙂 Und habe nicht rechtzeitig vorgeplant. Es ist gerade im Backrohr. Ich hatte mich mit den 12-16h verlesen, weil die meisten Sauerteigbrote im Blog mit 12-16h angegeben sind. Ich habe die Zeiten also folgendermaßen geändert: Vorteig und Sauerteig je 12h bei Raumtemperatur (bzw sonnigem Plätzchen) gegangen, soweit ich bis jetzt sehe guter Ofentrieb. Ergebnis wird sich morgen früh zeigen… Ich habe das Brot letztes Jahr schon einmal gebacken und war begeistert.
        Lg Maria

    • Theoretisch ja, aber es kommt dann ein anderer Vorteig heraus. Ich würde es mit 0,5 g Hefe versuchen (2,5 g sind deutlich zu viel).

  3. Könnte man auch das Anstellgut vom Roggensauer nehmen?

  4. Hallo Lutz,

    wenn ich die Brotgröße variieren möchte, kann ich dann die Mengenangaben einfach linear hochrechnen? Also z.b. Für ein doppelt so großes Brot die doppelte Menge von allem? 

    Gruß
    Michael

  5. Wenn mir das Brot zu klein ist und ich die Menge aller Zutaten verdopple, trifft das auch auf Leinsamen und Schnittlauch zu?

  6. Ich mag dieses Brot vom Geschmack auf Grund des Schnittlauchs sehr. Kann ich Schnittlauch auch beliebig in andere Brote, z.B. Bauernbrot, Roggenbrot einfügen?

  7. Hallo lieber Lutz,

    wir haben nach mehreren Tagen liebevoller Vorbereitungen (ja, einen Sauerteig ansetzen war auch dabei :)) gestern dieses duftende Brot aus dem Ofen ziehen dürfen.

    Wir haben es erstmal ohne Schnittlauch gebacken und waren begeistert von der knackigen Kruste und dem kräftigen Geschmack. Wirklich toll. Etwas erstaunt aber waren wir über die Größe (naja, die Mengen sind auch wirklich klein), sodass wir beim nächsten Mal sicherlich mindestens zwei backen werden 🙂 Vielen Dank für das super Rezept!

    Annett und Micha

    (Das Brühstück muss sicher mit in die Liste für die Hauptteigzutaten?)

    • Hallo ihr zwei, ja, die Mengen sind bei mir immer etwas kleiner, weil ich so viele Brote auf einmal backe, dass ich sie sonst nicht vernünftig aufessen könnte. Danke für den Hinweis zum Brühstück. Habe ich jetzt ergänzt.

  8. I adore the colour of the crumb – the chives make it so…. painterly.  However, but the sound of it, it’s not one of your EASY sourdough breads, is it?

  9. Ich backe nur neutrales Brot, das zu allem paßt. Aber ich finde bei dir genügend andere. Für die Buttermilchkruste habe ich die Sonnenblumenkerne vorher geröstet und kleine Brötchen geform für’s Pausenbrot der Kids. Sie waren eine Wucht!!

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