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12. Dezember 2011 · 11 KommentareLinsenbrot

Linsenbrot
Schon länger hat mich das Belugalinsenbrot aus Bernd Armbrusts Brotbuch angelacht. Da ich mit den Zutatenverhältnissen und der Teigverarbeitung seiner Rezepte selten einverstanden bin, habe ich sein Rezept nur als Anregung genommen und ein eigenes aufgestellt. Zeitlich genau passend habt ihr euch in der Umfrage für die Linsen entschieden. Besser kann es gar nicht klappen ;-).
Das Besondere an diesem Brot ist die Zutatenliste: ich habe mich an den Ingredienzien für erzgebirgischen Linseneintopf orientiert. Und so sind z.B. Speck, saure Gurken, Blutwurst und Zwiebeln dabei. Das mag kulinarisch zunächst erschrecken. Das Ergebnis ist aber wirklich zu empfehlen!
Es ist ein Brot, das in die Kategorie „ohne alles essbar“ fällt. Belag ist unnötig. Es schmeckt von sich aus gut. Ein außergewöhnliches Brot für besondere Anlässe oder als Beigabe zum Linseneintopf ;-).
Roggensauerteig
- 25 g Roggenvollkornmehl
- 25 g Wasser
- 3 g Anstellgut
Linsenmasse
- 1/2 Zwiebel (fein gewürfelt)
- 30 g Bauchspeck (fein gewürfelt)
- 80 g braune/grüne Linsen
- 100 g Gurkenwasser
- 10 g Zucker
Hauptteig
- Sauerteig
- Linsenmasse
- 50 g grobe Blutwurst (fein gewürfelt)
- 60 g saure Gurken (knackig, fein gewürfelt)
- 70 g Roggenmehl 1150
- 175 g Weizenmehl 1050
- 6 g Frischhefe
- 115 g Wasser
- 10 g Balsamico-Essig
- 6 g Salz
Die Sauerteigzutaten miteinander mischen und 16-20 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.
Die Zwiebel mit dem Speck anbraten, mit dem Wasser der sauren Gurken ablöschen, Zucker und Linsen zufügen und mit Deckel 20 Minuten köcheln lassen. Anschließend für mindestens 8 Stunden kühl quellen lassen.
Mehle, Sauerteig, Wasser und Hefe 5 Minuten auf niedrigster und 5 Minuten auf zweiter Stufe zu einem mittelfesten Teig kneten. Essig 3 Minuten auf zweiter Stufe einarbeiten. Anschließend die Linsenmasse 5 Minuten langsam unterkneten. Zum Schluss 1 Minute langsam Blutwurst und Gurken unterkneten.
60 Minuten Gare.
Den Teig kräftig durchwirken und rund formen.
Den Korbboden mit einem Petersilienstängel auslegen und anschließend bemehlen. 60-90 Minuten Gare mit Schluss nach oben im Gärkorb.
Den Laib aus dem Korb auf Backpapier stürzen und kreisrund einschneiden.
Bei 250°C fallend auf 200°C 50 Minuten mit Dampf backen.
Material- und Energiekosten: 2,00 €
Zubereitungszeit am Backtag: ca. 4 Stunden

Wattig-weiche Krume mit einzigartigem Geschmack: Linsenbrot
(eingereicht bei YeastSpotting)
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Aktualisiert am 14. Januar 2012 |
Schnette
8. Oktober 2021 um 21:21
Kann ich dieses Brot auch ohne Hefe backen und um wieviel verlängert sich die Stückgare. LG
Schnette
Markus
5. Februar 2021 um 16:10
Großartiges Brot, geile Kombination! Ich hätte nicht gedacht, dass es soo gut schmeckt!!
Emma
23. März 2018 um 13:17
Hallo 🙂
die Rezepte sind echt immer super! Nur bei de habe ich eine Frage:
Kann man das auch vegetarisch backen? und wenn ja: wie?
Danke schon mal!
Lutz
28. März 2018 um 13:10
Ja, lass einfach die Wurst und den Speck weg :).
Ingo
18. August 2021 um 16:23
Wurst und Speck sind ja erhebliche „Geschmackträger“, vor allem, wenn beides auch noch gut angebraten hinzu gefügt wird. Um da einen nicht zu intensiven Einbruch des Geschmacks zu erleiden, empfehle ich, Mandeln und Haselnüsse gehackt und angebraten stattdessen zu verwenden und aus der o.g. 1/2 Zwiebel mindestens eine ganze zu machen – auch gut angebraten mit zusätzlich etwas Hagelsalz: getestet, probiert, für gut befunden.
mareike
13. November 2013 um 14:40
Lieber Lutz,
der Teig mit Sauerteig und Mehlen (inkl. Wasser) ist sooo fest geworden, dass ich Wasser zugeben musste, sonst wäre der Knethaken meiner Maschine abgebrochen. Am Ende war es dann mit allen Zutaten so feucht, dass ich nicht gut wirken konnte und es etwas breitgelaufen ist. Die Krume ist auch viel zu kompakt, sieht gaaanz anders aus, als bei Deinem.. (Schmeckt aber genial und ist außergewöhnlich knusprig) Was habe ich denn da nur falsch gemacht??? Kann ich Dir irgendwie ein Foto anhängen?
Viele Grüße, Mareike
Lutz
13. November 2013 um 19:57
Hallo Mareike,
bei der Teigkonsistenz muss man hier aufpassen. Die Linsen bringen noch ganz schön Feuchte in den Teig. Ansonsten könnte es sein, dass dein Sauerteig etwas triebschwächer war als meiner und der Teig selbst länger gebraucht hätte bis zum Backen.
Das Foto könntest du mir an meine E-Mail-Adresse schicken.
Catering berlin
14. Dezember 2011 um 19:20
Die Bilder sehen fantastisch aus! Das rezept probiere ich glaube ich für meine Mitbewohnerin als Weihnachtsgeschenk aus.Sie liebt Linsen über alles-das perfekte Brot für sie!
Stephi
12. Dezember 2011 um 19:03
Huhu,
das Brot hab ich auch schon „nachgebacken“ allerdings in etwas anderer Form. Habe das Buch auch und war auch gleich angetan und fasziniert von dem Rezept. 😉
Ich hab aber keine Sauerteig verwendet und auch so ein paar weniger Zutaten als du, hab nur Linsen und milde Peperoni verwendet 😉
Werde das Rezept auch noch verbloggen, aber ich mag das Linsenbrot eigentlich gerne. Find es witzig und mal eine andere Idee. Mir gefällt dein Rezept zumindest sehr gut =)
LG
Stephi
Henri
12. Dezember 2011 um 18:11
Ohhh du meine Güte, ein Hauptgericht 😉
Gewagte Mischung, wobei ich den Linseneintopf und Brot dazu ja gerne esse … aber in dieser Kombination.
Irgendwann, wenn ich experimentierfreudig bin, werde ich es mal nachbacken und dann an dieser Stelle erneut kommentieren. VG
kritzelköpfchen
12. Dezember 2011 um 15:34
Lieber Lutz,
das ist – trotz des appetitlichen Aussehens – definitiv eines der wenigen Brote, welches ich Nachmacherin NICHT nachbacken werde.
Aber das macht nichts, denn es stehen schon genug Deiner Rezepte auf meiner Brotbackliste;)
Danke für diesen tollen Blog. Ich freue mich, dass ich ihn gefunden habe.
Morgen versuche ich mich an Deinem Möhren-Kartoffel-Brot.
DAS sieht soooooooo lecker aus; dafür habe ich extra Anstellgut gezüchtet (oder wie sagt man dazu? Gezogen?)
Egal.
Herzliche Grüße aus dem Teuto sendet Dir
Michelle