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4. Februar 2012 · 59 KommentareSejerlänner Riewekooche (Siegerländer Reibekuchen)

Sejerlänner Riewekooche (Siegerländer Reibekuchen)
Im vergangenen Jahr erhielt ich eine E-Mail mit der reizenden Frage, aus den vielen Rezepten für Siegerländer Reibekuchen das beste ausfindig zu machen. Die Reibekuchen sind eine lokale Spezialität des Siegerlandes. Im Prinzip ist es ein Kartoffelbrot, das im frischen Zustand ein fantastischer Gaumenschmaus ist.
Bis zur besagten Mail war mir dieses Brot völlig unbekannt. Unter „Reibekuchen“ habe ich bislang die bei uns bekannten Kartoffelpuffer verstanden, für die grob geriebene rohe Kartoffeln mit etwas Mehl und Ei vermengt und in einer Pfanne gebraten werden. Die Zutaten ähneln generell denen des Siegerländer Reibekuchens. Er wird jedoch als Brot in einer Kastenform gebacken.
Das Internet wimmelt vor Rezepten für diese Spezialität. Viele Male stolpert man über den gleichen Wortlaut. Wer von wem kopiert hat, lässt sich nicht nachvollziehen. Auf jeden Fall gibt es letztlich nur zwei Ansätze: entweder wird deutlich mehr Milch als Kartoffeln verwendet oder deutlich weniger. Auch ist nicht klar, ob nun Ei in den Teig gehört oder nicht. Ich habe letztlich ein eigenes Rezept gebastelt, das eine Symbiose aller gefundenen Anregungen ist.
Ich habe mich mehrere Male abgemüht und von Misserfolgen nicht niederschmettern lassen. Beim erste Versuch habe ich außer Acht gelassen, dass man die rohen geriebenen Kartoffeln vor der Zugabe in den Teig ausdrücken muss. Entsprechend wässrig ist der Teig geworden. Der zweite Versuch ging schon in die richtige Richtung, hatte aber noch zu viel Flüssigkeit und Hefe. Erst der sechste Versuch hat alles ins Lot gebracht. Auf die Zugabe von Ei habe ich verzichtet, auf den Einsatz eines kurzen Vorteiges (Hefestück) allerdings nicht.
Das Brot ist sehr locker und vor allem im frischen Zustand ein Genuss mit Butter. Es hält sich lange frisch. Man kann es also auch gut und gerne einige Tage aufbewahren. Ist es dann doch altbacken geworden, lassen sich daraus prima „Arme Ritter“ bereiten oder angebraten Fleisch- und Gemüsegerichte aufwerten. So habe ich meine missglückten Versuche sinnvoll „entsorgt“.
Vorteig
- 300 g Weizenmehl 1050
- 200 g Milch
- 20 g Frischhefe
Hauptteig
- Vorteig
- 1000 g Kartoffeln (mehlig kochend)
- 250 g Milch
- 300 g Weizenmehl 1050
- 18 g Salz
Glanzstreiche
- 1 Teelöffel Kartoffelmehl (geröstet)
- 100 g Wasser
- 2 g Salz
Die Vorteigzutaten mischen und 2 Stunden lang warm gehen lassen bis sich das Volumen etwa verdreifacht hat.
In der Zwischenzeit die Kartoffeln schälen und fein reiben. Mit einem Küchentuch die Masse kräftig ausdrücken.
Die Milch aufkochen, vom Herd nehmen und die Kartoffelfasern unterrühren bis die Masse andickt. Auskühlen lassen.
Vorteig und Kartoffelmasse mit den übrigen Zutaten 5 Minuten auf niedrigster und 5 Minuten auf zweiter Stufe zu einem feuchten, klebrigen Teig verarbeiten.
45 Minuten Gare.
Den Teig nochmals kurz durchkneten und anschließend in eine gefettete und bemehlte Kastenform geben.
45 Minuten Gare.
Den Ofen auf 220°C vorheizen. Das Brot mit Dampf fallend auf 180°C insgesamt 60 Minuten backen. Währenddessen Wasser mit Kartoffelmehl und Salz mischen. 10 Minuten vor Backende das Brot aus der Form nehmen, mit Glanzstreiche abstreichen und nochmals (ohne Kastenform) in den Ofen geben.
Material- und Energiekosten: 2,50 €
Zubereitungszeit am Backtag: ca. 5 Stunden

Kleinporig, saftig und kartoffelig-aromatisch: Sejerlänner Riewekooche (Siegerländer Reibekuchen)

Ein Potpourri aus den gesammelten Fehlversuchen: Versuch 1 (links), 2 (Mitte oben), 4 (Mitte unten) und 5 (rechts). Versuch 3 konnte ich nicht fotografisch festhalten.
(eingereicht bei YeastSpotting)
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Aktualisiert am 11. Februar 2014 |
Henrike
5. Februar 2022 um 11:33
Hallo Lutz!
Als waschechte Siegerländerin ist mir der Riewekooche natürlich eine Herzensangelegenheit.
Habe ihn jetzt schon mehrfach nach Deinem Rezept gebacken, und jedes Mal habe ich das gleiche Problem: Der Teig geht beim Backen erst noch mal ordentlich auf – und läuft dann über die Ränder der Form, weshalb er dann schließlich zusammenfällt. Was für eine Form verwendest Du denn? Eine „normale“ große Kastenform (habe eine gusseiserne) scheint mir zu klein für die Teigmenge.
🙂 h.
Henrike
19. Februar 2022 um 12:43
Habe alle Zutaten um 20% reduziert. Und jetzt ist er perfekt geworden!
Uli Weyel
7. November 2022 um 18:24
Hallo Henrike, auch ich bin mit dem SR aufgewachsen und der Meinung, dass es kein besseres Kartoffelbrot gibt.
Auch wenn ich die Rezepte hier auf dem Block gerne probiere und gut finde, hätte ich noch einen Rezeptvorschlag.
Bitte das soll keine Kritik sein, ist bei mir aber gelingsicher und ohne Schnickschnack und die Kartoffeln 🥔 müssen auch nicht ausgedrückt werden.
1kg Mehl
1kg Kartoffeln roh gerieben
2 Eier
1/4 L Milch
1 P Hefe oder 2P Trockenhefe
1 Eßl. Salz
Daraus den Teig formen und gehen lassen.
In gefettete und bemehlte Kastenformen geben und nochmals gehen lassen.
Bei 220 Grad (O-/Unterhitze) 1-1/2 backen.
Länge der Backzeit ist evtl. abhängig von der Größe der Formen.
Schon mal mit Salzbutter probiert?
Wird im Siegerland gerne zur Kaffeetafel gereicht.
Oder gerne bei uns auch mit Brombeergelee.
Ich hoffe das nimmt mi hier keiner übel.
Heiner Wiegel
1. Januar 2022 um 22:22
Danke für das Rezept. Das so zubereitete Brot hält sich länger als das im verbreiteten „Wilnsdorfer Kochbuch“ aufgeführte Rezept ohne Hefestück.
Übrigens darf selbst im frommen Siegerland das obligatorische Tischgebet bei frischem Reibekuchen von Ungeduldigen verkürzt werden auf „Riewekooche, Ädde, Amen!“ (Ädde = Vater).
Adrian Steinicke
6. Februar 2023 um 09:00
Hallo Heiner,
die Familie meiner Frau kommt aus dem Siegerland und ich wollte mich natürlich als Hobbybäcker auch mal an dem Brot versuchen. Ich bin auf der Suche nach dem „Wilnsdorfer Kochbuch“. Meine Schwiegermutter konnte es nich finden. Hast du evtl. ein Exemplar aus welchem man das Eine oder Andere Rezept haben könnte? Würde mich über eine Rückmeldung freuen.
Schöne Grüße
Gustl
8. Februar 2023 um 07:24
Heiner,
das Buch gibt es bei Ebay und Amazon gebraucht zu kaufen.
Lena
22. September 2021 um 18:03
Mit Bgeiesterung habe ich gestern das Rezept ausprobiert, beim Anschneiden stellte ich dann aber leider fest, dass das innere noch feucht und matschig war. Auch nach nochmal einer Stunde Backzeit hat sich dies nicht gebessert.
Statt normaler Kuhmilch habe ich Hafermilch verwendet, kann es daran liegen? Normalerweise tausche ich es in Rezepten immer problemlos aus, aber das Ergebnis kann ich mir anders einfach nciht erklären…
Fredi
22. September 2021 um 23:29
Hallo Lena,
Die Ursache solcher Fehler ist fast immer ein unreifer Teig.
Lass den Teig also einfach länger gehen. Er muss in der Form mindestens um die Hälfte zunehmen, egal wie lange das dauert.
Und vergiss nicht die Kartoffeln kräftig auszudrücken.
Fredi
Kirstin
9. Juni 2021 um 20:24
Hallo Lutz,
auch mich hat es in die Siegerländer Schwarzbrotfreie Zone Südhessen verschlagen.
Und ich leide unter Schwarzbrot-Entzug! Ein sehr schlimmer Zustand…
Könntest Du bitte Abhilfe schaffen und mir das Rezept zukommen lassen?
Das wäre mehr als zauberhaft, denn ziemlich lebensrettend.
Liebe Grüße und vielen Dank aus dem Odenwald!
Bettina
15. November 2020 um 17:10
Lieber Lutz, ich bin Siegerländerin und habe das Brot früher erfolgreich gebacken. Nun lebe ich seit 30 Jahren in Bayern. Reibekuchen ist Erinnerung. Dein Rezept ist plausibel, ich habe es vergessen und im Netz steht viel Unsinn. Ich werde es ausprobieren. Eine andere Spezialität treibt mich um. Das wunderbare Siegerländer Schwarzbrot. Eventuell könntest Du dies ja auch einmal herausarbeiten, oder jemand kennt das Originalrezept
Jochen Zülka
1. Februar 2021 um 11:53
Liebe Bettina, als gebürtiger Kreuztaler, der beruflich öfters umgezogen ist, habe ich mein Siegerländer Schwarzbrot immer sehr vermisst. Inzwischen wohne ich mit meiner Familie in Ostwestfalen und leite eine Backgruppe an einer historischen Mühle, die auch Lutz inzwischen kennt. Seit Jahren habe ich ich mich um ein Rezept für das Original Siegerländer Schwarzbrot bemüht, sogar über eine inzwischen recht innige Verbindung zum Setzer Heimatverein, der 1x mtl. Siegerländer Schanzenbrot und Riewekooche im Backhaus backt. Keines der zahlreichen Rezepte reichte an das Original heran. Doch inzwischen habe ich ein Rezept entwickelt, dass “meinem” Schwarzbrot aus der Kindheit und Jugend entspricht. Ich backe es jetzt seit einigen Monaten und es hat mich nicht enttäuscht. Wenn du mir eine PN an obige Emailadresse sendest, schicke ich dir das Rezept gerne zu.
Carmen Lehnigk
5. Februar 2021 um 09:39
Hallo…ich wohne in Kreuztal Krombach und liebe das Siegerländer Schwarzbrot, würde dieses auch gerne selber backen…kannst du mir auch bitte bitte das Rezept zukommen lassen??? Kann ich das Brot im gusseisernen Topf backen???
Liebe Grüße von hier
Carmen
Andre Müller
2. März 2021 um 18:44
Lieber Jochen,
auch ich wäre dir unsagbar dankbar für das Schwarzbrot-Rezept 🙂
an welche E-Mail Adresse soll man dir denn schreiben ?
MfG aus Siegen-Geisweid
Kevin Atkins
3. Mai 2021 um 10:46
Lieber Jochen,
auch ich hätte Interesse an deine Rezept! Leider wird deine Emailadresse nicht angezeigt bzw. verlinkt. Gibt es einen anderen Weg dich zu erreichen? Ich würde gern versuchen eine glutenfreie Variante zu backen.
Liebe Grüße
Kevin
Alexandra
25. April 2022 um 11:59
Hallo Jochen,
ich bin ebenfalls gebürtige Kreuztalerin und lebe in OWL, genauer gesagt in Salzkotten. Leitest du die Backgruppe noch? Ich interessiere mich sehr fürs Brotbacken und vor allem für das stark vermisste Siegerländer Schwarzbrot. Evtl. kann ich mich deiner Backgruppe anschließen?
Schreib mir gerne auch an [email protected]. (Deine email konnte ich nicht finden)
Thomas Canelada
17. März 2021 um 18:33
Hallo Jochen,
ich habe lange im oder am Rande des Siegerlands gelebt und das echte Siegerländer Schwarzbrot immer geschätzt. Seit rund 20 Jahren lebe ich nun aber schon in Südhessen und stelle seitdem fest, dass mir dieses Brot wirklich fehlt!! Jede Reise ins Siegerland nehme ich zum Anlass, das Schwarzbrot zu kaufen. Aber alles, was ich in den letzten Jahren probiert habe, ist nichts im Vergleich zu dem Brot, wie es früher gebacken wurde…
von daher würde auch mich sehr freuen, wenn Du mir das Rezept zukommen lassen könntest.
Vielen Dank und Grüße an alle Hobbybäcker…, und auch natürlich an Dich Lutz, für die tolle Seite
Thomas
Peter Aepfelbach
11. November 2020 um 11:49
Hallo Lutz,
vielen Dank für deine tollen Rezepte (ich backe gerade dein Französisches Landbrot).
In deinem Rezept für den Siegerländer Reibekuchen presst du die geriebenen Kartoffeln aus.
Die Kartoffelflüssigkeit ist aber der eigentliche Geschmacksträger für dieses Brot.
Ich gebe maximal o,2 l Wasser dazu. Die Teig kann dann von Hand gerührt werden (Konsistenz wie ein dicker Brei).
Backen 70 min bei 220 Grad.
Kevin
19. Oktober 2019 um 17:34
Hallo Lutz,
wie einige andere hier bin auch ich gebürtiger Siegerländer und habe mich sehr über dein Rezept gefreut. Für mich kommt jedoch zusätzlich noch, dass ich seit 15 Jahren glutenfreie esse und ich mit deiner Inspiration ein glutenfreies Rezept für einen Sejerlänner Riewekooche ausprobiert habe!
Da glutenfreies Mehl mehr Wasser benötigt und der Teig weniger elastisch ist, habe ich die Mehlmengen um 25% reduziert, die Kartoffelmenge und die Flüssigkeits- und Hefemenge gleich gelassen. Dazu kommen noch ca. 5% Flohsamenschalen für die Elastizität sowie einige extra Schlucke Wasser bis der Teig die von dir beschriebene feucht-klebrige Konsistenz hatte. Geschmacklich und optisch erinnert mich das Ergebnis an meine Kindheit und auch meine Eltern waren mit dem Ergebnis sehr zufrieden! Danke für die Inspiration!
Liebe Grüße
Kevin
Elke schmidt
11. Dezember 2020 um 11:53
Hallo Kevin,
als ich an einem Rezept für Reibekuchen suchte, bin ich auf dieser Seite auf deinen Komentar gestoßen . Auch ich muss mich glutenfrei ernähren, deshalb wüsste ich gerne, welches Mehl hast du verwendet für den Reibekuchen , da ja jedes Mehl anders reagiert.
Liebe Grüße
Elke
Kevin
30. April 2021 um 08:13
Liebe Elke,
ich verwende normalerweise ein Bio-Universalmehl von Bauck, aber ich denke, dass andere Universalmehle auch gehen. Im Zweifel geht auch eine Mischung aus Reis, Buchweizen und Hafer (2:1:1).
Liebe Grüße
Kevin
Heidi, die II.
30. April 2021 um 09:09
Ist denn Kartoffelmehl nicht auch eine gute Option? 🤔
Das ist auf jeden Fall ein sehr guter Stärketräger, aber garantiert Glutenfrei, da kein Getreide.
Ich ersetze bei Kuchentezepten (Backpulver/ Rührkuchen) sehr gerne ⅓ der Mehlmenge damit, macht den Kuchen viel fluffiger. Man muss sonst nichts beachten.
Ich koche damit Tortenguss, statt Agat-Agar in ferig Gekauftem. Vorteil: der Tortenguss bleibt klar, während Weizenstörke das eher nach Milchpudding aussehen lässt.
Aber: ich habe die Problemstellung an sich gar nicht.
Jörsch
25. September 2019 um 19:15
Hallo Lutz,
schön das der Riewekoche hier verewigt wurde.
Kennst du auch das Sejerlänner Bäckel ?
Das ist fast das selbe nur ein Kartoffelbrot mit gekochten Kartoffeln.
Gruß aus dem Siegerland
Jörsch
Verena R.
19. Januar 2019 um 18:43
Ich kenne Kartoffelbrot (bei uns „Deecher“ genannt) von früher von meiner Oma. Wir wohnen in direkter Nähe zum Siegerland. Es sieht auf dem Foto genauso aus! Ich bin sehr gespannt, das wird auf jeden Fall getestet, vielleicht schon morgen Nachmittag. Momentan habe ich allerdings alle größeren Dosen mit Deckel belegt, mit Brötchenteig für morgen früh, Brotteig für morgen Nachmittag zu backen und Pizzateig für morgen Abend 😉
Heinz-Günter Grisse
1. Dezember 2018 um 17:24
Hallo
Prima
Ich bin Siegerländer aber traue mir das zubereiten nicht zu
Kann man das Brot vielleicht bestellen?
Franz
26. Oktober 2018 um 21:26
Sehr leckeres Kartoffelbrot, meine Nachbarin gebürtig aus Erndtebrück war begeistert und in ihre Kindheit zurück gesetz worden. Backe es nun wieder und es ist immer gelungen. Danke für dieses tolle Rezept.
Vanessa
17. September 2018 um 17:54
Heute habe ich das Rezept nachgebacken… Erst ist es mir in der Kastenform übergrlaufen. Also schnell eine zweite dazugeholt. Aber dann: es roch wie in meiner Kindheit 😍 grad aus dem Ofen geholt musste ich es noch heiß anschneiden. Wohoooo 🤩 soooooooo lecker 😍😍😍 genauso, wie Oma es immer gebacken hat. Hammer 😊
Henning
19. Februar 2017 um 23:42
Hallo Lutz,
bevor hiermit meine Reise durch deine Blog-Rezeptwelt weiter geht (und abermals Danke für die Vielfalt) – nur eine Frage:
Meinst Du mit dem ersten Schritt „warm gehen“ Zimmertemperatur oder darf´s noch ein bisschen mehr sein?
Danke im voraus!
Lutz
21. Februar 2017 um 19:59
Um die 26°C sind gut. Es geht aber auch bei Raumtemperatur, dann dauert es nur etwas länger.
Thorsten
21. Januar 2017 um 16:43
Hey Lutz. Hast Du mal Siegerländer Schwarzbrot probiert? Das Rezept würde mich auch brennend interessieren!
Lutz
23. Januar 2017 um 16:21
Bis jetzt noch nicht.
Jens
10. Februar 2017 um 21:12
Ja das würde mich auch sehr interessieren!
Es müsste ja ein Roggenvollkornbrot auf Sauerteigbasis sein, so wie hier dargestellt:
http://www.achenbach-brot.de/siegerlaenderschwarzbrot.htm
Aber wie bekommt man die herrliche feste und sehr schmackhafte Kruste hin?
Ist das Schanzenbrot eigentlich vergleichbar, oder ist das wieder etwas ganz anderes?
http://www.rezepterang.de/backen/backrezepte-1_681.html
Ich würde mich über ein Rezept hierzu wirklich sehr freuen!
Jule
9. November 2013 um 22:57
Guten Abend Lutz!
Hier schreibt dir eine waschechte Siegerländerin 😉
Trotzdem habe ich noch nie selber einen Reibekuchen gebacken, gibt es hier ja auch an jeder Ecke beim Bäcker zu kaufen und sonst hat’s die Mutti gemacht. Wollte es mir aber nicht nehmen lassen, mich nun mal endlich selbst zu versuchen und habe nach rezeten gesucht und deins Heute ausprobiert. Der Reibekuchen sieht richtig gut aus, probieren werde ich ihn erst wenn er ausgekühlt ist, bin mir aber sicher, dass er genauso gut schmecken wird!
Lustigerweise hat mir meine Mutter danach 2 Rezepte gezeigt, von ihrer Mutter uns eins aus einem alten Kochbuch, die doch etwas anders waren, sich aber größtenteils von diesem in der Ruhzeit unterschieden.
Ich finds auf jeden fall klasse, dass du dich da rangetraut hast und so viel rumprobiert hast um zu so einem tollen Ergebnis zu kommen!
Liebe Grüße!
Kathie Jo
17. März 2013 um 17:26
Danke für das Rezept. Super Sache. Es schmeckt sehr gut.
Lg Kathie Jo
Ute
20. Oktober 2012 um 15:38
Hallo Lutz, dein Plötzblog ist wirklich große Klasse. Vielen Dank für die tollen Rezepte und die anschaulichen Darstellungen. Ich habe heute den Siegerländer Reibekuchen mit recht gutem Erfolg gebacken…allerdings mit kleinen Schönheitsfehlern: Die Brotkruste ist nicht so schön glänzend und aufgesprungen, wie auf dem Foto. Was kann ich besser machen?
Herzliche Grüße, Ute
Lutz
20. Oktober 2012 um 16:34
Hm, mit der Glanzstreiche sollte es eigentlich so schön glänzen. Hast du die Kartoffelstärke geröstet? Wenn es nicht aufgesprungen ist, kannst du die letzte Gare um einige Minuten verkürzen oder die Temperatur zum Gehen senken.
Ute
21. Oktober 2012 um 12:58
Danke für die Tipps – ich werd’s ausprobieren. Der Geschmack des Brotes ist köstlich – besonders in frischem Zustand. Meine Familie hat eine Scheibe nach der anderen mit Butter und einer Prise Salz „verputzt“.
Einen schönen Tag noch, Ute
Helga
9. April 2012 um 00:00
Gratulation, zu deinem tollen Brot. Leider habe ich es jezt erst gesehen. Ich als Siegerländer Mädchen weis wie lecker dieses Brot ist ,vorallen Dingen wenn es noch warm ist,ich backe es auch regelmäßig. Wenn es dann ganz wild wird mache ich mir die Butter noch selbst und dann schwebe ich zurück in meine Kindheit.Noch heute wird dieses Brot im Siegerland gebacken allerdings in den guten Landbäckerein nur am Freitag.Hast du schon den Bäckel gebacken ? Ich hätte da ein altes Rezept ,wenn du magst kann ich es dir mailen. Übrigens hast du einen tolen Plog habe schon einiges von dir nachgebacken , war immer sehr gut .Mach weiter so.
Liebe Grüße noch von einer Siegerländerin die in Bayern lebt.Werde die Woche mal wieder Sejerlänner Riewekoche backen .LG Helga
Heidi
26. Februar 2012 um 18:59
Danke Lutz, da brauch ich also keine Angst mehr zu haben, das meinem Brot was passiert, wenn ich mal neugierig in den Ofen gucke, um zu sehen, wie es meinem Kunstwerk geht…
Hast mir sehr geholfen, Du bist ein Schatz!
Irgendwie bin ich infiziert seit ich über Deinen Blog gestolpert bin.
Das Backfieber hat mich erfaßt. Du kannst Dir nicht vorstellen, was für`n gefährlicher Virus das ist, er läßt einen vor Ungeduld zappeln und die Augen glitzern und der Sabber tropft erwartungsvoll – einfach schrecklich!!!
Fürchte, Du wirst noch öfter von mir hören…
Lutz
27. Februar 2012 um 11:05
Das freut mich. Der Backvirus hat mich schon länger im Griff ;-).
Dirk
26. Februar 2012 um 09:33
Hallo Lutz,
zunächst großes Lob für Deine wirklich tolle und informative Website!! Habe sie schon oft angeschaut und immer wieder neue Artikel entdeckt. Mach weiter so!
Gestern nun habe ich das erste mal etwas nachgebacken. Tausend Dank für das tolle Rezept vom Sejerlänner. Ich habe es allerdings mit Dinkelmehl gebacken, mangels 1050 sogar gemischt aus 630 und VK. Die Kartoffelfasern stammen von der guten alten LINDA in Bioqualität. Hat alles wunderbar geklappt. Die Poren sind so wie auf Deinem Foto. Wir haben es nach kurzem auskühlen direkt angeschnitten und probiert. Einfach köstlich. Die Krume sehr saftig.
Es glänzt allerdings nicht so schön wie bei Dir, woran kann das liegen? Glanzstreiche nach Rezept angefertigt und auch entsprechend aufgetragen.
Ach ja, Du hattest die Abmessungen Deiner Form nicht erwähnt. Könntest Du mal bitte nachmessen? Ich habe eine 35cm lange Brotform genommen, dadurch ist es natürlich nicht so hoch geworden.
Abschließend muß festgestellt werden, daß dieses Brot Suchtcharakter hat!!
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag.
Dirk
Lutz
27. Februar 2012 um 11:03
Hallo Dirk, meine Form hat diese Abmaße, ist also kleiner als deine. Für den Glanz kannst du das Brot nach dem Backen nochmals mit Glanzstreiche bepinseln. Das hilft dem Glanz manchmal auf die Sprünge.
Michaela1710
24. Februar 2012 um 22:48
hallo Lutz
vor ganz ganz langer Zeit als ich noch ein Kind war, hat Oma so ein ähnliches Brot gebacken.Bei uns hieß das Brot , Kartoffel – Hefebrot und es kamen noch ein paar Rosinen rein.Das Brot wurde dann gerne noch warm mit Butter gegessen.Oma stammte vom Westerwald, leider lebt sie nicht somit kann
ich nicht mehr nach dem Rezept fragen.Ich finde es schade das mit den Leuten auch die Rezepte gehen. Werde Dein Rezept mal versuchen.
LG
Michaela
Heidi
23. Februar 2012 um 19:57
Danke Lutz für Deine schnelle Antwort, werde mich um ein Thermometer kümmern.
Aber, wenn Du die Ofentür so weit aufreißt, besteht da nicht die Gefahr, daß das Brot in sich zusammenfällt?
Mein gelungenes Exemplar von gestern ist schon fast alle,
wir haben es, wie in Deinem Blog empfohlen, heute nur mit Butter genossen.
Einfach animalisch!
Lutz
24. Februar 2012 um 17:20
Nein, die Gefahr besteht nicht. Bei manchen Kuchen kann das passieren. Bei Brot (soweit ich weiß) nicht.
wolfgang
7. Juni 2012 um 23:08
Hallo,
hier einmal eine Antwort von mir zum Thema das Brot könnte zusammen fallen.
Es ist so, der Wasserdampf entspannt das Brot und weicht es ein wenig an somit reisst es nicht so beim Anbacken und kann wunderbar aufgehen.
Aber nur zum Anbacken, lassen wir den Dampf im Ofen wird das Brot am aufgehen gehindert und der Wasserdampf drückt auf das Brot. Daher sollte der Ofen göffnet werden damit das Brot gut Backt. viel spass Wolfgang
Christina
23. Februar 2012 um 18:22
Hallo Lutz,
das ist ein Rezept meiner Kindheit, ich hab fast feuchte Augen bekommen! Meine Eltern kommen beide aus dem Siegerland und ich als Ruhrpottpflanze habe Riewekooche immer bei meiner Oma im Siegerland bekommen und auch immer eine ordentliche Portion mit nach Hause genommen. Es gab ihn immer zum Kaffee mit Butter und Marmelade. Und zu deinen „Fehlversuchen“ kann ich nur sagen, dass sie wunderbar aussehen und im Übrigen genau wie die wie von meiner Oma.
Viele Grüße und vielen Dank, ich hab mich sehr gefreut!
Heidi
22. Februar 2012 um 15:36
Hey Lutz,
das „Kartoffelbrot“ mit den geriebenen Kartoffeln, fand ich unwiderstehlich!
Bin sofort los und hab alles besorgt.
Weil ich keine Knetmaschine hab, sondern bloß so`n Handmixer, war die Teigbereitung ganz schön anstrengend. Aber ich hab`s geschafft und mein Brot ist saftig, hat eine kernige Kruste und die Poren sehen aus – einfach zum Reinbeißen!
Habs gestern zu einer Raclettrunde mitgenommen, noch warm, hhmmm, waren alle begeistert.
Leider hab ich nur einen ganz normalen Herd, keinen Backstein und keinen Dampfpuster, drum mußte ich mit den angegebenen “ 220°C fallend mit Dampf bis 180° C “ ziemlich experimentieren.
Kannst Du mir evtl. einen Tip geben, bis wann ich die 180°C erreicht haben sollte, damit mir die Kruste nicht zu dunkel wird?
Hab mehrmals mit der Blumenspritze in den Herd gesprüht und auf dem Boden stand eine Schale mit heißem Wasser, man hilft sich halt, so gut man kann..
Danke schon im Vorgeschmack auf den nächsten Reibekuchen
Lutz
22. Februar 2012 um 16:13
Hallo Heidi, freut mich, dass dir das Brot so gut gelungen ist. Ich bedampfe meist die ersten 10 Minuten und lasse dann durch weites Öffnen der Ofentür den Dampf ab. Dadurch sinkt automatisch auch die Ofentemperatur. Ich empfehle dir ein extra Ofenthermometer, dass du einfach mit hineinstellst. So kannst du auf Nummer sicher gehen, die richtige Temperatur erreicht zu haben. Mit der Blumenspritze habe ich anfangs auch erfolgreich gearbeitet. Die Schale mit heißem Wasser finde ich nicht so effektiv, vor allem weil man sie ja nach einigen Minuten wieder entfernen müsste, damit das Brot dann ohne Dampf weiter backen kann.
Hinrich
22. Februar 2012 um 00:50
Moin Lutz !
Habe das Brot nachgebacken. Hat alles gut geklappt und mein Exemplar sieht (fast) genauso aus wie bei Dir. Da ich Bratkartoffeln über alles liebe war natürlich der nächste Schritt in der weiteren „Veredelung“ die etwas andere Bratkartoffel zu kreieren.
Mein Vorschlag: das frische Brot kräftig toasten. Höchste Stufe des Toasters … und siehe da: nicht verbrannt sondern wunderbar kross !! Und durch den dezenten, nicht überwürzten Geschmack dieser Toast-Bratkartoffel für alle Auflagen super geeignet.
Für mich der ideale Frühstückstoast !
Lutz
22. Februar 2012 um 14:34
Das ist auch eine gute Idee :).
Rena
6. Februar 2012 um 23:28
Hallo Lutz, der Riewekooche ist ein vielgeliebter alter Bekannter –allerdings heißt er bei uns (ich komme aus der Nachbarschaft des Siegerlandes, aus Hessen) Kartoffelkuchen und wird (dick mit Butter bestrichen, mit einer Prise Salz bestreut) als Teil einer ansonsten süßen Kaffeetafel gereicht.
Meine Mutter hat oft Kartoffelkuchen gemacht, aber eine Zeitlang wollte er nicht so recht gelingen: entweder er “blieb sitzen“ (= Klitsch im Teig) oder es gab ein großes Loch unter der Kruste. Manchmal beides zugleich. Gebacken wurde der Kuchen in dem ehemaligen Aschenkasten des alten Holz-Küchenofens. Der ist aus schwarzem Blech und ungefähr so lang wie eine Kastenform, aber mindestens doppelt so breit.
Nach dem Rezept befragt, blieb meine Mutter recht vage in den Angaben: “Mehl so nach Gefühl. Und Kartoffeln nach Augenmaß.“
Ach ja, und bei uns werden (glaube ich den kryptischen Angaben meiner Mutter entnommen zu haben) etwas weniger Kartoffeln als Mehl (405er) genommen. Das abgepresste Kartoffelwasser wird in eine Schüssel geben und nach ein paar Minuten abgegossen. Die abgesetzte Stärke wird den geriebenen Kartoffeln beigefügt. Dann erst wird die Kartoffelmasse mit der kochenden Milch übergossen
Meine eigenen Backversuche waren vom Aussehen bislang zwar in Ordnung, aber ich hab doch den richtigen Geschmack nicht hingekriegt. Der Kartoffelkuchen wurde einfach nicht saftig und lecker genug.
Aber deine Variante werde ich jetzt auch mal ausprobieren. Vielleicht finde ich ja den Geschmack der Kindheit wieder!
Vielen Dank auch noch für deinen sehr schönen Blog. Ist immer wieder spannend zu lesen. Und vielleicht fang ich auch (mal wieder) an Brot zu backen.
Lutz
7. Februar 2012 um 17:13
Vielen Dank für deine Erfahrungen, Rena. Bin ja gespannt, ob dir meine Variante gefällt.
Petra aka Cascabel
5. Februar 2012 um 19:51
Kennst du auch den Bäckel? Der wird wohl aus gekochten Kartoffel gemacht. Witzigerweise bin ich übers Geocachen darauf gestoßen:
http://www.geocaching.com/seek/cache_details.aspx?wp=GC11A3T
Ich schick dir noch ein weiteres Rezept dafür, was mich mal per Mail erreicht hat.
Lutz
6. Februar 2012 um 15:50
Bin gespannt!
lisa
5. Februar 2012 um 19:28
Dieses Brot werde ich ganz sicher nachbacken..zuerst hat mich auch der Reibekuchen irritiert…die Krume sieht sehr saftig aus.glg
omi
4. Februar 2012 um 23:13
Hallo Lutz – ich liebe Kartoffelbrote in jeder Form, hatte dabei aber auch schon öfter mißlungene Exemplare, die meistens klitschig / zu flach geworden sind. Dieses hier sieht super aus aber bevor ich wieder scheitere: ist es egal , welche Kartoffelsorte – festkochend, überwiegend festkochend,mehlig – genommen wird ?
Herzlichen Dank für die Antwort im Voraus von OMI, die praktisch täglich neugierig und mit viel Vergnügen diesen Blog besucht
Lutz
6. Februar 2012 um 15:51
Hallo omi,
ich habe mehlig kochende Kartoffeln verwendet. Ich ergänze das am besten gleich noch im Rezept. Danke für deine Frage!
Henri
4. Februar 2012 um 12:34
Ist es richtig, dass sich die 1000 g Kartoffeln im Hauptteig auf ausgedrückte Kartoffeln beziehen?
Lutz
6. Februar 2012 um 15:49
Nein, die 1000 g beziehen sich auf die Kartoffel vor der Verarbeitung. Davon gehen noch Schalen und Stärkewasser ab.