BLOGBEITRAG

21. April 2012 · 100 Kommentare

Doppelte Weizenbrötchen

Doppelte Weizenbrötchen

Doppelte Weizenbrötchen

Zwischen all den historischen Brötchenrezepten mal wieder ein eigenes von mir. Es hat mich ziemlich viele Nerven und mindestens ebenso viel Zeit gekostet, bis ich mit diesen Brötchen zufrieden war. Es sind reine Weizenbrötchen, die sich ohne Vorteig, aber mit kalter Übernachtgare zu locker-fluffigen und röschen zu äußerst mild-aromatischen Gebäcken entwickeln.

Probleme hatte ich in jedem Versuch mit der Kruste. Sie war zwar schön rösch und hatte einen guten Geschmack, aber sah aus, wie von Windpocken befallen. Beim Backen bildeten sich immer kleine helle Bläschen. Es hat eine Weile gedauert, bis ich auf des Rätsels Lösung gekommen bin. Ursache waren die kalten Teiglinge, an denen sich zudem im Kühlschrank und vor allem im Ofen Kondenswasser bildete. Diese beiden Faktoren führen unweigerlich zu den Bläschen. Ich habe die Teiglinge deshalb nicht sofort in den Ofen gesteckt, sondern ihnen eine Stunde Aufenthalt bei Raumtemperatur zum Akklimatisieren gegönnt.

Hauptteig

  • 500 g Weizenmehl 550
  • 200 g Wasser
  • 100 g Milch (3,5% Fett)
  • 10 g Salz
  • 4 g Frischhefe
  • 4 g Butter
  • 2 g Zucker

Alle Zutaten 5 Minuten auf niedrigster und weitere 8-10 Minuten auf zweiter Stufe kneten bis ein fester, glatter und geschmeidiger Teig entstanden ist.

90 Minuten abgedeckt bei Zimmertemperatur gehen lassen. Nach 45 Minuten den Teig ausstoßen.

Den Teig zusammenstoßen und 8 Teiglinge abstechen. Die Teiglinge rund schleifen, je zwei Teiglinge auf Backpapier mit Schluss nach oben dicht aneinander legen.

Abgedeckt 10-12 Stunden bei 8-10°C zur Gare stellen.

Die Teiglinge 1 Stunde bei Raumtemperatur akklimatisieren lassen. Anschließend alle Teiglinge umdrehen (Schluss nach unten) und tief einschneiden.

Bei 230°C 20 Minuten mit Dampf backen. Sofort nach dem Backen mit Wasser abstreichen.

Material- und Energiekosten: 1,35 €

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 2 Stunden

Kleinporig, fluffig und rösch: doppelte Weizenbrötchen

Kleinporig, fluffig und rösch: doppelte Weizenbrötchen

Der 1. Versuch: das Brötchen kann sich vor Blasen auf der Kruste kaum retten...

Der 1. Versuch: das Brötchen kann sich vor Blasen auf der Kruste kaum retten...

Der 2. Versuch sieht von innen toll aus, aber die Kruste leidet unter Akne...

Der 2. Versuch sieht von innen toll aus, aber die Kruste leidet unter Akne...

Der 3. Versuch wäre perfekt gelungen, wenn da nicht die hässlichen Bläschen auf der Kruste wären...

Der 3. Versuch wäre perfekt gelungen, wenn da nicht die hässlichen Bläschen auf der Kruste wären...

(eingereicht bei YeastSpotting)

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Keine Kommentare

  1. Lieben Dank für deine ausführliche Antwort 🙏🏻

  2. Hallo Ursula,
    Die ausgesiebte Kleie (Feine Weizengrießkleie) wird von Häussler Backdorf als Streumehl verkauft. Aus der Beschreibung:
    Zum Unterstreuen von Brötchen, Knauzen, Brot, Pizzen, Dinneten & vielem mehr. Die Backwaren lösen sich leicht vom Boden, erhalten eine nussige Aromanote und einen krossen Unterboden.

  3. Hallo liebe Brot – Profis,

    nach einem Backkurs bei Lutz wurde mir klar, wieso meine bisherigen Brot Ergebnisse eher mager waren 🙈. Ich mahle das Mehl selber und habe immer dieses Mehl zum backen genommen.
    Jetzt siebe  ich das gemahlene Mehl aus. Meine Frage an Euch, was könnte ich mit den feinen ausgesiebten Vollkornmehl – Bestandteilen anfangen?
    Freue mich auf Eure Ideen.

    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag Euch allen.
    Ursula

  4. Liebe Erfahrene, 
    warum schaffen es die Teiglinge keine 5 Stunden Kaltgare bei konstanten 9°C…?
    Sie fallen völlig zusammen beim letzten Schritt des umdrehen und einschneiden.
    Ich danke im Voraus für Ratschläge.

    • Hallo Agnes, kennst du Bäcker Süpke? Der scheidet die Brötchen weit vor dem Einschießen ein – eben um das Breitlaufen zu vermeiden. Gartemperatur runter (5°C) und/oder weniger Hefe. Die Teiglinge auf ein kaltes Blech platzieren, damit sie schneller durchkühlen. Stellschrauben gibt es viele, ich würde mich rantasten…
      Grüße von Olaf

    • Hallo Agnes

      Das kann einerseits daran liegen, wie ihr Teig gelungen war, bzw. 5 Stunden bei 9 Grad werden schon zuviel gewesen sein.
      Jedoch, wenn ich die gesamte Prozedur und vor allem manche Fotos der Ergebnisse der beschriebenen Vorgehensweise ansehe, denn würde ich eher sagen, lieber mal andere Semmelrezepte suchen und diese ausprobieren. Die obige Anleitung stammt aus einer Zeit, in der vermutlich auch der Herr Geißler noch ziemlich viel experimentiert und versucht hat, um selbst zu lernen.

      freundliche Grüße und nicht aufgeben…

  5. Vielen Dank für dieses Rezept, die Brötchen sind einfach (und) sehr lecker! Sie sind auch toll als Mohnbrötchen. Dazu feuchte ich die Teiglinge direkt nach dem Rundwirken etwas an und wälze sie in Mohn. Durch die Mohnschicht kleben sie auch nicht am Backpapier fest und lassen sich nach der Kühlzeit perfekt wenden… Und man sieht die Bläschen nicht 😄

  6. Hallo Lutz,

    Die Doppelten  Weizenbrötchen waren in 2 1/2 Jahren in denen wir in Japan gelebt haben jedes Wochenende ein Stück Heimat. Sie sind durchweg fantastisch geworden, mit super Aroma und großartigem Volumen. Zurück in Deutschland will es uns einfach nicht gelingen, an diese Ergebnisse anzuknüpfen. Die Brötchen haben kaum Volumen, die Krume ist recht dicht wirkt etwas gräulich, das Aroma ist etwas süßlich. Auch fällt auf, das die Kruste nicht bräunt wie erwartet.

    Verwendet wird 550 Mehl aus einer der Mühlen die du empfiehlst.

    Liebe Grüße Jo

  7. Moin,
    hat jemand schon Erfahrung mit einer veganen Variante?
    LG Petra

  8. Danke 👌🏻🥰
    Habe noch 2 TL WS Ansatz und einen halben Löffel Backmalz hinzugefügt. 

  9. … grad dir Bläschen finde ich klasse!

  10. Hallo Lutz, auch nach dem zweiten Versuch mit seeeeehr tiefem Einschneiden, wollen die Semmeln nicht aufreißen….was mache ich verkehrt?
    Geschmacklich super ! Danke für einen kurzen Tipp vorweg, Gruss, Mike

  11. Hallo Herr Geißler,
    Erstmal möchte ich mich herzlich für Ihren Blog hier, und auch
    für Ihre, mit viel Liebe zum Detail, bedanken. Nun habe ich
    eine Frage zum bedampfen, Sie stellen bei YT ein Set mit Kugeln
    aus Edelstahl vor, bekomme ich das irgendwo genauso wie Sie es
    da vorstellen, gekauft? Bisher habe ich nur Semmeln gebacken und
    diese immer mal mit Wasser besprüht, mit halbgutem Ergebnis.
    Nun möchte ich mich an diverse Brote wagen, und bin der Meinung,
    dass ich beim Brot backen mit der Sprühmethode nicht sehr weit
    komme, ich hoffe, Sie haben Tipps für mich. 😊
    Lieben Gruß
    Sybille Fiedler

  12. Hallo Lutz,
    als blutiger Backanfänger kommt hier meine vermutlich eher doofe Frage: kann ich auch eine laktosefreie 1,5% Milch nehmen?

    Vielen Dank schon einmal für diesen tollen Blog! Ich freue mich sehr auf diese Brötchen 😊

  13. In diesem Rezept steckt ein Fehler: Das abschließende Wenden der Teiglinge macht die Brötchen unweigerlich klein und flach, weil sie auf dem Backpapier festkleben und nur mit roher Gewalt zu wenden sind, wodurch sie völlig in sich zusammenfallen. Also besser nicht wenden!!!

  14. Hallo Lutz,
    habe heute morgen die Doppelten gebacken und damit endlich etwas gefunden, das uns als „Ex“Zwickauer hier oben im Norden an die Heimat erinnert.
    Danke für das tolle und vor allem einfache Rezept. Sind super gelungen und haben toll geschmeckt, genau wie zu Hause.
    Sonst bringen wir uns immer eine Riesenmenge  für die Gefriertruhe mit, wenn wir Verwandte besuchen. Das brauchen wir jetzt nicht mehr.
    Nochmals danke und herzliche Grüße aus Schleswig-Holstein ins Erzgebirge
    Sabine

  15. Habe gerade auch die Brötchen gebacken. Super lecker und einfach gemacht dazu. Danke für das schöne rezept. Kommt auf meine Lieblingsliste??

  16. Habe sie heute auch mal gebacken, nachdem i h aufs Rezept gestoßen bin. Kann nur sagen klasse genial einfach

  17. Hallo Lutz,
    habe einen nochmaligen Versuch unternommen, dabei folgendes Problem gehabt:
    -Beim letzten Mal (siehe letzten Kommentar) nahm ich zum Kneten ein Handrührgerät,
    das dabei kaputt ging
    – Gestern verwendete ich eine Kenwood. Ich gab sämtliche Inhaltsstoffe in die Rührschüssel. An-
    Anfangs funktionierte das prima, dann aber, als allmählich ein Teig entstand, wickelte sich
    der Teig um den Knethaken und löste sich bei den den geforderten Drehhzahlen auch nicht
    mehr vom Knet-
    Haken. Ich beendet mein Werk dann mit Handarbeit.
    Frage: Was kann da schiefgelaufen sein? Ich habe exakt die im Rezept angegebenen Mengen
    verwendet, auch die der Flüssigkeiten. Soll man zwischendrin kurzzeitig auf eine deutlich
    höher Drehzahl gehen, um den Teig abzuschütteln? Oder den Teig flüssiger machen?
    Ich wäre für einen Ratschlag sehr dankbar.
    Helmut

    • Bei kleinen Teigmengen und festeren Teigkonsistenzen kann das passieren, übrigens auch bei anderen Maschinen, z.B. der Häussler. Da hilft es nur, ab und an den Teig vom Haken zu schieben und erneut zu kneten.

  18. Hallo Lutz,
    habe die Brötchen erstmals gebacken, waren im Prinzip geschmacklich sehr gut, aber
    – halt sehr kompakt, hatten fast keine Poren
    – waren noch ziemlich blass nach den 20 Minuten Backzeit
    Hast Du einen Ratschlag zur Verbesserung?
    Vielen Dank schon im Voraus für Deine Hilfe!
    Helmut

    • Der Teig war vermutlich noch nicht reif genug. Verlängere die erste Teigruhe und lass‘ auch die zweite Teigruhe so lang, bis du einen deutlichen Volumenzuwachs siehst. Backen mit Dampf ist bei Brötchen extrem wichtig.

  19. Könntest du mir bitte das ausstoßen erklären?

  20. Hallo Lutz,
    das sind die Lieblinge meiner Familie geworden. Super simples Rezept.
    Habe parallel die gleiche Menge mit Dinkel auf dem Blech mit gebacken. Gleiches gutes Ergebnis.
    Ich friere auch alles an übrigem Brot / Brötchen ein.
    Wenn man hier Bilder einstellen könnte, wären viele Fragen vielleicht leichter zu analysieren und man könnte mit seinen Ergebnissen „prahlen“.
    Gruss Axel

    • Hallo Axel,
      Danke für den Tipp mit dem Dinkelmehl. Ich habe das die Tage gleich mal probiert mit 630 Dinkelmehl, der Teig ist etwas dünner als bei Weizenmehl aber das Ergebnis war top! eventuell auch weil ich mich bei der Hefemenge etwas vertan habe und bissl mehr genommen hab. So einfache und leckere Dinkelbrötchen sind natürlich was Schönes! nächstes Mal probiere ich es mit etwas weniger Wasser. Ich friere die auf Vorrat gebackenen Brote u. Brötchen auch ein.

  21. ich habe die Brötchen am Samstag vorbereitet und dann Sonntag zum Frühstück gebacken – die Familie war sehr angetan und meinte besser als beim Bäcker. Sind im Ofen richtig schön aufgegangen. Vielen Dank für das schöne und einfache Rezept! Gerade für Anfänger auch ideal

  22. Guten Morgen Lutz,

    habe heute diese tollen Brötchen gebacken.
    Geschmacklich wunderbar, aber handwerklich hab ich da noch Defizite: habe die Teiglinge ca. 1 Stunde bei Raumtemperatur gehabt, dann gewendet,, eingeschnitten und sofort in den Ofen.
    Sind leider nicht so toll von innen nach aussen aufgegangen. Hab ich da was falsch verstanden ? Auch die Kruste hätte für meinen Geschmack krustiger sein können. Macht es einen Unterschied, ob ich mit Wasser besprühe oder bestreiche ?
    Habe den Tip mit dem heissen Blech beherzigt.

    • Hallo Anja,
      wie sind sie denn aufgegangen? Wie sahen sie nach dem Backen aus?
      Wenn die Kruste zu lasch war, dann hilft beim nächsten Mal mehr Temperatur oder du lässt den Dampf häufiger ab (mehrmals beim Backen die Ofentür öffnen).
      Sprühen oder streichen ist egal.

      • Vielen Dank für die Antwort. Aufgegangen sind sie gut !
        Da, wo sie eingeschnitten waren, sollten sie doch von innen her hochgehen und weiter aufreissen…da sah es lange aus,als hätte ich nur einen Ritz im Teig…dann sind sie wenig bis gar nicht aufgerissen

        Habe schon mal Brötchen von anderen Websites gebacken. Deshalb ist mir folgendes aufgefallen: die Teiglinge sind über Nacht etwas gegangen. Beim Drehen hatte ich das Gefühl, das sie „mit Luft gefüllt sind“, und beim einschneiden sind sie leicht zusammengefallen. Bei meinem anderen Backversuch sind die Teiglinge geritzt worden und dann gehen gelassen worden.
        Farblich waren sie toll, hatten aber trotz der Aklimatisierungszeit Windpocken. Und leeeecker….

        • Deiner Schilderung nach waren deine Teiglinge zu reif. Wenn sie beim Einschneiden zusammensacken, ist das ein klares Zeichen dafür. Du könntest sie etwas kälter gehen lassen und/oder dir die Akklimatisierungsphase schenken.

  23. Hallo Lutz,

    wirklich sehr leckere Brötchen. Ist es möglich die Teiglinge einzufrieren? Ich würde immer gerne welche auf „Vorrat“ haben, diese dann am Vorabend in den Kühlschrank zum Auftauen legen kann und am nächsten Morgen frisch in den Ofen.

    • Finde ich schwierig, weil du dann genau den richtigen Garzustand abpassen musst, dass er am Morgen perfekt ist. Das heißt, du musst mit einkalkulieren, wieviel sie beim Einfrieren und beim Auftauen noch aufgehen…
      Ich würde die Brötchen lieber fertig gebacken einfrieren und dann kurz aufbacken.

  24. Hallo Lutz,

    ich habe diese Brötchen nachgebacken und sie sind ein Traum. Wenn ich beim Bäcker Weizenbrötchen kaufe, sind diese innen nicht mit ganz so viel Teig gefüllt wie diese hier. Was muss ich tun um dies zu erreichen? Nicht dass sie mir nicht schmecken, aber ich mag es manchmal 2-3 Brötchen zu essen, bei diesen hier bin ich nach 1,5 satt. 🙂

    • Der Einsatz von Backmitteln wirkt Wunder…
      Du kannst sicher noch etwas mehr Lockerung über die richtige Teigtemperatur, ein sehr gutes Weizenmehl und passende Gärtemperaturen herauskitzeln, aber so locker wie beim Durchschnittsbäcker werden sie nicht, wenn du keine Emulgatoren oder technischen Enzyme einsetzen möchtest. Außerdem: je lockerer das Brötchen, umso weniger Geschmack. Ist ein rein physikalisches Phänomen.

      • Danke, habe ich mir fast gedacht! Gutes Mehl habe ich, wohne in der Nähe der Adler Mühle in Bahlingen. 🙂 Versuche es mit der Temperatursteuerung. Bin total mit der Backitis infiziert…

  25. Hallo Lutz,
    ich würde die Brötchen gerne mit einem Vollkornanteil versehen. Ist das möglich?  Wie groß darf der Anteil sein? Liebe Grüße
    Antje

    • Wie du möchtest, aber du solltest dann mehr Wasser im Teig einplanen, weil Vollkornmehl mehr Wasser bindet. Deine Brötchen werden dann natürlich nicht so locker.

  26. Hallo,

    Bin gerade auf der Suche nach Semmeln über dein Rezept gestolpert. Habe schon verschiedene Rezepte ausprobiert.
    Oben habe ich von 4 g Frischhefe gelesen. Das kommt mir so wenig vor…. Bei 800 g Mehl habe ich sonst schon einen ganzen Würfel frische Hefe verwendet (42g). Meinst du wirklich frische Hefe aus dem Kühlregal oder sind die 4 g Trockenhefe?

    Danke 🙂

    • 4 g Frischhefe. Wenn du dich etwas in den Blog eingelesen hast, wirst du merken, dass hier generell mit sehr wenig Hefe gearbeitet wird. Wenig Hefe = mehr Geschmack.

      • Danke 👌🏻 Habe noch 2 TL WS Ansatz und einen halben Löffel Backmalz hinzugefügt. Sind toll geworden. Das Rezept könnte ich verkaufen wenn es nicht frei verfügbar wäre 😂

  27. Hallo,
    ich habe die Brötchen jetzt mehrmals nachgebacken. Geschmacklich kommen sie meinen Wunschvorstellungen sehr nahe. Top. Leider werden sie noch nicht so locker, wie ich es wünsche oder kenne.
    Ich habe testweise die Hefemenge verdoppelt, die Feuchtigkeit erhöht, während des Backens zusätzlich besprüht, Backtemperatur leicht gesenkt, Mehllieferant gewechselt. Die Brötchen werden immer gleich.
    Wie erreiche ich es dass sie noch etwas mehr aufgehen und der Teig etwas lockerer wird.

    • Du musst den Teig gut auskneten, er muss sich am Ende zu einer hauchdünnen Membran auseinanderziehen lassen. Außerdem kannst du etwas mit enzymaktivem Malz spielen (z.B. 0,5-1% davon zugeben, bezogen auf die Gesamtmehlmenge). Wenn du auf die kalte Gare verzichtest, verlierst du zwar an Geschmack, gewinnst aber an Volumen.

      • Dann werde ich erst einmal versuchen, den Teig besser auszukneten. Mit Brötchen habe ich noch nicht so meine Erfahrung, aber das wird, hoffe ich, noch.

        Danke für den Tipp.

  28. Die Brötchen sind super. Allerdings haben meine Exemplare keine schöne Form. Das kommt vom Wenden der Teiglinge, da diese recht stark am Backpapier kleben. Kann ich das Ankeben verhindern, indem ich das Backpapier mit Mehl bestreue?

    • Ja, entweder gut mehlen oder du nimmst gleich ein Bäckerleinen. Dann klebt nichts mehr und du kannst die Teigling gleich noch mit dem Leinen abdecken.

      • Ich lege morgens ein zweites Blech mit Backpapier auf und wende alles am Stück. Dann muss nur noch das Leinen abgezogen werden und die Form bleibt erhalten.

      • Hallo Lutz,
        muss auf das Bäckerleinen auch Mehl?Hilfe – Mein Teig hängt am Leinen? Es ist ein hochwertiges Bäckerleinen aus dem Fachversand. Bin kurz davor es zu entsorgen, oder gibt es da einen Trick den ich noch nicht kenne? Vielen Dank und liebe Grüße, Anja

      • Hallo Anja,
        neIn, nicht entsorgen! Du musst das Bäckerleinen nur bemehlen, genau wie die Gärkörbe. Hinterher gut ausschütteln. Wirst sehen, das klappt. (Ausserdem, falls Du das nicht ohnehin gemacht hast, solltest Du es vor dem ersten Gebrauch waschen – ohne Waschpulver. )
        Viele Grüße, Calle

        • Hallo Calle, vielen Dank für den Tipp.
          Gewaschen hab ich es nicht. Stand in der Anleitung, dass man das nicht waschen darf. Und dann ist trotz Mehl der Teig kleben geblieben. Ich werde deinen Tipp beherzigen und das Bäckerleinen mal waschen. 
          LG, Anja 

          • Das Teigkleben ist eine unangenehme Sache.
            Seitdem ich feines Kartoffelmehl bzw -Stärke in den Gärkorb am Boden fein verteilt habe hat das Kleberproblem sich verflüchtet.
            Inzwischen plumst der Teig ohne neues Kartoffelmehl nachzuschütten in den Topf oder auf das Schieberbrett.
            Der Gärkorbboden sieht auch nach dem 10. Gebrauch wie frisch gemehlt aus. Erstaunlich!
            Selbst bei sehr weichen Teigen wie beim Pane Sera von Dietmar Kappl flutschte der Teig aus dem Gärkorb auf das Brett.
            In der Cummunity wird auf die Wirkung des Kartoffelmehls gelegentlich verwiesen.
            Hiermit sollte es Allgemeinwissen sein und neben der Glanzstreiche im Lexikon erwähnt werden.
            Auf dem Bäckerleinen hat das Kartoffelmehl die gleiche Wirkung. Sollte aber durch Ausschlagen entfernnt werden.

        • Hallo Anja,
          Peter hat ja mittlerweile diesen interessanten Tipp mit Kartoffelmehl gepostet. Ich kannte das nicht, hatte aber selber auch nie Probleme, also keinen Anlass zu forschen. Vielleicht ist das Kartoffelmehl tatsächlich die Lösung für Dich.
          Aber weil Dir der Teig trotz Mehl kleben geblieben ist, will ich nochmal genauer sein: waschen, das Leinen wird ziemlich hart, dampfbügeln, das Leinen wird wieder weich und floppig.
          Möglicherweise haben die unterschiedlichen Leinen auch unterschiedliche Eigenschaften. Meines ist von Bon’gu.
          Gedrückte Daumen, Calle

          • Ich schüttle bzw. brösele Mehlreste etc. auch einfach ab und lege das Tuch regelmäßig bei 120 Grad eine Weile in den Ofen, da verschwindet dann auch der letzte Keim. Ab und zu mal in klarem Wasser auswaschen hat aber auch nicht geschadet. Bemehlen tue ich eigentlich immer mit hellem Roggenmehl, das hat bisher immer gut funktioniert.

            • liebe ISA, auf die Idee wäre ich nie gekommen das Leinen in den Ofen zu legen. Wie lange lässt du es denn im Ofen? Ober-/Unterhitze oder Umluft.
              LG, Anja

            • Ich nutze die Restwärme vom Ofen nach dem Backen, lasse das Tuch ca. 20′ drin. Mache ich auch manchmal mit den Gärkörben.

          • Vielen Dank für Eure Tipps. Ich werde sie alle beherzigen. und testen.
            Vielleicht war ja auch der Teig zu weich oder meine „Brötchen-Schleifkunst“ noch nicht optimal. Egal, Teiglinge sind schon wieder im Kühlschrank und werden morgen wieder frisch zum Frühstück gebacken. 🙂
            Trotz der Klebereien waren die Brötchen lecker und haben auch meinen Jungs  geschmeckt. 🙂
            LG, Anja

          • Guten Morgen 😃,
            nix angeklebt und wunderbar aufgegangen.
            Dank eurer Tipps. 😊

            LG aus Sachsen und einen schönen Feiertag 
            Anja 

  29. Diese Doppelten gehören zu meinen Standardbrötchen. Ein wunderbares Rezept und eben auch ziemlich übersichtlich herzustellen.
    Für mich angepaßt habe ich allerdings, daß ich die Teiglinge erst mache nach der Kühlschrankgare. Das ist auch problemlos möglich. In der ‚Akklimatisierungsstunde‘ ruhen und gehen die Teiglinge dann in der Stückgare.
    Ich nehme auch 10 % mehr Flüssigkeit und als Variante kann ich nur empfehlen, ein Drittel des Weizen 550 auch mal mit Hartweizenmehl zu ersetzen (das gibt ein ungeheuerliches Volumen im Mund).

    An dieser Stelle wollte ich unbedingt daran erinnern, daß es in Lutz‘ Brotbackbuch auch tolle Rezepte gibt, z.B auf S. 43 die ‚Morgenbrötchen‘: mit Übernachtgare, irre einfach und gut einplanbar zu machen und was ein Geschmack!

  30. Ich habe das Rezept nun schon 4x gemacht und finde es toll…! Eins … zwei Fragen habe ich dennoch, wenn es aus dem Ofen kommt ist es sehr schön knusprig…. zehn Minuten später ist es aber schon nicht mehr. Freunde meinten das es leicht „zäh“ wäre. Habe ich etwas falsch gemacht und wenn ja … wie kann ich es verbessern?

    PS: Sehr schöner und informativer Blog, klasse!!!

    • Öffne mal die Ofentür einen Spalt breit während der letzten 5 Backminuten. Das macht die Kruste schön rösch. Ansonsten solltest du in den ersten 2-3 Minuten schnell viel Dampf in den Ofen bringen (siehe Rezepthinweise).

  31. Gestern nachgebacken, schmecken super lecker!
    Erstaunlich wie sehr sie nach der Gare beim akklimatisieren aufgegangen sind. Und erst im Backofen…
    Allerdings noch zu hell, und natürlich ohne Bläschen, da ich mich direkt an das Rezept gehalten habe.

    Wodurch ensteht diese Bräunung der Brötchen? Backmalz ist da ja nicht drinnen….

  32. Hallo Lutz, 
    Ich hab bisher Ehegatte Erfahrungen mit dem Formen der Teilinge am Abend gemacht. Sie sind viel zu doll aufgegangen. Meinst du, man könnte die „Doppelten“ auch morgens formen, dann gehen lassen und backen? Ich manche die Sesam-Joghurt Brötchen so immer mit größter Zufriedenheit. Freue mich über eine (baldige) Antwort, sodass die Brötchen morgen zum Sonntagsfrühstück auf dem Tisch stehen können!
    Vielen Dank,
    Eva 

    • Hallo Eva, auch das sollte klappen. Ich würde aber entweder 1 g weniger Hefe nehmen oder den Teig bei 4-5°C im Kühlschrank lagern. Die Gehzeit am Morgen nach dem Formen wird durch den kalten Teig etwas länger dauern. Das musst du ausprobieren.

  33. Hallo lieber Lutz,
    zum Sonntag gab es diesmal eine neue Brötchenvariante von dir 🙂
    Wir waren absolut zufrieden und vor allem auch wieder überrascht, wie klein der Backaufwand letztendlich doch ist.
    Nach wie vor wird bei uns alles mit Hand geknetet und damit dir dir das Ergebnis auch anschauen kannst, wenn du magst, gibts hier ein paar Bilder…

    Vielen Dank für ein weiteres tolles Rezept,
    Annett und Micha

    • Sehen toll aus, fast wie vom Bäcker (dort gibt es sie nur meist ohne „Windpocken“, weil sie keine lange Gare im Kühlschrank hinter sich haben).

    • Hallo Annett und Micha, dann mal nach 8 Jahren auf Euren Beitrag und kurz vorher auf Lutz‘ Rezept gestoßen…..nun aber zu Euren damaligen Photos der Brötchen:
      War das MIT Nachtgare oder direkt nach kurzer Stückgare ( also nach 2 x Gehen lassen und Formen) ? Meine gingen leider nicht soooo gut auf, aber ich habe sie lange nicht sooo tief eingeschnitten wie Ihr! Freu mich, wenn Ihr antworten würdet! Gruss aus dem Chiemgau, Mike

  34. Hatte noch nie Brötchen gebacken, bin aber durch diesen Blog neugierig geworden und habe die Doppelsemmeln mit 405er Weizenmehl gebacken, da ich kein anderes zur Hand hatte. Das Ergebnis war im Geschmack, und auch in Form und Kruste zufriedenstellend.Nicht zufriedenstellend war die zu feste Krume. Beim zweiten Versuch, mit dem 550er Mehl, waren die Semmeln super. Danke für das Rezept. Jetzt probiere ich mal Baguette. Über das Ergebnis informiere ich Euch.

  35. Super, danke für die schnelle Antwort! Dann werde ich mal einen Versuch starten 🙂

  36. Hallo Lutz, diese Brötchen sehen toll aus und ich liebe Übernacht-Rezepte! Meinst du man könnte einen kleinen Vorteig machen z.B. morgens mit 0,5g Hefe und einem Teil des Mehls und Wassers aus dem Hauptteig? Muss ich dann etwas mehr Wasser insgesamt nehmen, weil ja wahrscheinlich durch die längere Stehzeit des Vorteiges mehr Wasser aufgenommen wird, oder?

    • Einen Vorteig könntest du noch ansetzen, solltest dann aber die Gesamthefemenge reduzieren. Am Wassergehalt würde ich nicht schrauben. Das Mehl im Vorteig nimmt zwar Wasser auf, aber nicht so viel, als dass du gleich mehr Wasser zugeben müsstest.

  37. Der Teig nach dem Kneten so geschmeidig und zart, dass ich ihn am liebsten mit ins Bett genommen hätte. Ganz köstlich, diese Semmeln (die Porung wurde bei mir nicht ganz so groß), vielen Dank für das Rezept!

  38. Hallo Lutz!

    Ich habe heute diese Brötchen gebacken, schmecken wunderbar, aber ich hatte auch diese vielen kleinen Bläschen auf der Kruste, obwohl ich alles genauso gemacht habe, wie du es beschrieben hast.
    Was kann ich falsch gemacht haben? Werden deine völlig ohne Bläschen?

    LG Susanne

    • Ganz ohne Bläschen habe ich es auch nicht geschafft. Mit gutem Auge siehst du sie auf den Fotos. Nimm es einfach als positives Qualitätsmerkmal hin und freue dich :-).

  39. War bisher immer stille Mitleserin und möchte mich an dieser Stelle einmal ganz herzlich bedanken! Vielen Dank für all die tollen Rezepte, die man alle nochmal ausprobieren muss 🙂
    Diese Brötchen werden morgen erstmal die obligatorischen Donnerstags-Schneebrötchen ablösen!
    Viele Grüße, Mona

  40. Diese „blistered crust“ habe ich auch eher als Qualitätsmerkmal für retardierte Brote gesehen. Nennt sich übrigens auch „bird’s eye“
    http://www.thefreshloaf.com/node/10478/small-crust-bubbles

    Und immerhin hat’s ein „Bläschen-Brot“ auf die Titelseite von Tartine Bread geschafft 🙂

  41. Die Bläschen sind wichtig! Ich habe mal mit einem elsässischen Bäckermeister darüber gesprochen, er sagte, dass sie das entscheidende Qualitätsmerkmal bei diesen Brötchen sind. In wirklich guten deutschen Bäckereien seht ihr bei dieser Sorte immer Bläschen. 
    Ansonsten: Echt schöner Blog!

    Lg Tim

  42. Hallo,
    wenn ich mal gsnz ehrlich bin, dann würden mich die Bläschen nicht so wirklich stören … 😉

    Ansonsten sieht es wieder sehr lecker aus … 🙂 – animiert wieder zum Nachbacken!

    Grüße
    Thomas

  43. Hallo Lutz,
    ich habe wie immer mit Spannung deine neuen Veröffentlichungen verfolgt.
    Zu deinem oben beschriebenen Blasenproblem:
    Du hast natürlich wie immer völlig recht mit deiner Vermutung. Nun aber mein Einwand zu dessen Verurteilung, zeigt es doch, dass wir hier ein Qualitätsprodukt vor uns haben, da sich die Bläschen durch Kondenswasser bilden, was für eine lange Teigführung spricht.
    Ich bin seit langem der Meinung, dass dies dem Endverbraucher auch vermittelt werden sollte wenn er mal so ein Brötchen bekommt(falls er überhaupt so eines bekommt) Wir haben manchmal, wenn es schnell gehen muss, das selbe Problem, versuchen aber seit geraumer Zeit, dies als Qualitätsmerkmal anzpreisen, da es nach Hörensagen einen Bäcker gibt, der diese Bläschen mit Absicht möchte, und diese Brötchen dann so, durch geschickte Vermarktung zu einem teurerern Preis verkauft.

  44. Kann man das alles auch mit der Hand kneten?
    Was heißt ausstoßen? Dasselbe wie zusammenstoßen?
    Mit Wasser abstreichen, warm oder kalt oder egal?
    Und fettet man das Backblech eigentich ein oder mit Backpapier? Das Backpapier, das ich hab, ist nämlich nur bis 220°C hitzebeständig.
    ———————————————————-
    Fragen, Fragen, Fragen… wenn ich heute noch Antworten bekomme, lege ich vielleicht nachher noch los 🙂

    • Hallo Amely, du kannst das alles auch per Hand kneten, dauert aber entsprechend länger. Eine halbe Stunde solltest du mindestens einplanen bis der Teig eine ausreichend straffe und glatte Konsistenz hat.
      Ausstoßen heißt, dass du den Teig nochmal kurz durchknetest, um die Porenverteilung zu vergleichmäßigen und Kohlendioxid gegen Sauerstoff auszutauschen.
      Zum Abstreichen nehme ich immer zimmerwarmes Wasser, zum Backen Backpapier auf einem Backstein. Falls du keinen Backstein hast, drehe ein Ofenblech um, erhitze es beim Vorheizen (mind. 45 Minuten!) mit und ziehe dann das Backpapier mit den Teiglingen darauf. Dem Backpapier sollte das kaum schaden. Es wird sicher etwas brauner und am Ende brüchig, aber es funktioniert.

      • Hallo Lutz,
        jetzt bist Du Amely (und mir) nur noch die Antwort schuldig ;-), was ‚zusammenstoßen‘ ist. Vielen Dank!

        • Mit der Hand in den Teig drücken und entgasen. Ist kein richtiges Kneten und für meine Begriffe etwas weniger intensiv als „ausstoßen“.

  45. Wow, das nenne ich Forschergeist!
    Ich wäre ja bereits mit Versuch 2 und 3 mehr als zufrieden gewesen. Jetzt allerdings sind sie schlicht *perfekt*! Wobei mich die *bewegtere* Kruste nicht gestört hat.

  46. Die Bläschenbildung kenne  ich auch, danke für die Lösung des Rätsels. Jetzt weiss ich auch warum der Profibäcker, dem ich mal über die Schultern gucken durfte, die Brote aus dem Kühlraum noch etwas in der Backstube rumstehen liess…

  47. Wow sehen die toll aus, genauso wie die Brötchen aus meiner Kindheit 🙂 Wird kurzfristig ausprobiert 🙂 Komme gar nicht hinter her 😉 Jetzt weiß ich auch, wieso Du die meisten Deiner Rezepte nicht wirklich mehrmals backst, wie auch bei der Menge 🙂 Herzlichst Nadja

3 Pingbacks

  1. […] Tagen einen Wolf danach ab…..aber das Rezept ist vom Plötzblog…das Brötchenrezept findest du hier…die werden richtig klasse. Liebe Grüße Susasan […]

  2. […] Brötchen habe ich auf dem Plötzblog gefunden, welcher ebenfalls von Lutz Geißler stammt. Wer sich für das Brotbacken interessiert, […]

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