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8. August 2012 · 9 Kommentare

Weißbrotwurzel

Weißbrotwurzel

Weißbrotwurzel

Nachdem Björn König mein Rezept für direkt geführte Hamburger Rundstücke zu einem Kastenweißbrot umgebaut hatte, habe ich den Spieß wieder umgedreht und nun sein Rezept erneut adaptiert. Besonders gereizt hat mich Björns Zugabe von saurer Sahne. Da ich gerade einen Becher davon ohne Verwendungsziel im Kühlschrank stehen hatte, war klar, dass diese 200 Gramm vollständig in ein Brot umgewandelt werden mussten. 200 g saure Sahne enthalten ca. 165 g Wasser und 20 g Fett. Mit diesen Angaben war es möglich, eine halbwegs vernünftige Teigkonsistenz zu berechnen, auch wenn der Teig am Ende aus praktischer Sicht sogar noch fester als berechnet ist, weil das Wasser ja in der Sahne gebunden vorliegt.

Herausgekommen ist ein wunderbar mild-herbes, rustikales Stangenweißbrot mit mittlerer Porung, lockerer Krume und einer herrlich gefensterten, röschen Kruste. Das Brot eignet sich bestens für Feierlichkeiten. Ich habe es den Organisatoren einer lokalen Filmpremiere für deren Gäste zur Verfügung gestellt.

Vorteig

  • 100 g Weizenvollkornmehl
  • 100 g Wasser
  • 0,1 g Frischhefe

Hauptteig

  • Vorteig
  • 400 g Weizenmehl 550
  • 200 g saure Sahne
  • 85 g Wasser
  • 5 g Frischhefe
  • 8 g Salz

Die Vorteigzutaten mischen und 18-20 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.

Alle Zutaten 5 Minuten auf niedrigster und weitere 8-10 Minuten auf zweiter Stufe kneten bis ein homogener Teig entstanden ist, der sich vollständig vom Schüsselboden löst.

90 Minuten Gare bei 24°C. Nach 30 und 60 Minuten falten.

2 Teiglinge abstechen, rund wirken und anschließend zu ca. 30 cm langen Stangen formen.

60 Minuten Gare bei 24°C.

Die Stangen in einer Schüssel mit Mehl vorsichtig mit beiden Händen gegenläufig verdrehen.

Nochmals 30 Minuten Gare bei 24°C.

Mit Dampf 30 Minuten bei 250°C fallend auf 200°C backen.

Material- und Energiekosten: 1,60 €

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 4 Stunden

Mittelporig, saftig, locker: Weißbrotwurzel

Mittelporig, saftig, locker: Weißbrotwurzel

(eingereicht bei YeastSpotting)

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Keine Kommentare

  1. Hallo Verena, die Frage hatte ich auch schonmal und darum weiß ich: er meint Stufe min. und dann Stufe 1.
    Viele Grüsse, Calle

  2. Hallo Lutz,
    erstmal vielen Dank, für diesen tollen Blog,vor allem, wieviel Mühe,du da reinsteckst.
    Ich hätte nur eine Frage und hoffe, diese verständlich, rüber zubekommen.

    Ich habe auch eine Kenwood.
    Wenn du schreibst * 5 Min. auf niedrigster Stufe kneten und dann eine Stufe höher *
    Meinst du dann, die Stufe min und dann Stufe 1, oder gleich Stufe 1 und dann Stufe 2?

    Vielen Dank schon mal, im voraus.

    Liebe Grüße, Verena

  3. Hallo ich habe den Vorteig für die weissbrotwurzel soeben angesetzt . Kann er auch länger als 18-20 Stunden ruhen ? Sonst müsste ich morgen früh um vier Uhr aufstehen und weiter backen . Brauche das Brot aber morgen Nachmittag 
    Liebe Grüße 

  4. Hallo, wir haben soeben meine die Weißbrotwurzel gegessen – schmeckt richtig toll. Für den ersten Versuch ist es auch gut gelungen, vielleicht hätte ich es noch etwas mehr „verdrehen“ können. 
    Vielen lieben Dank für all die guten Rezepte. Als nächstes werde ich mich an Deinem „Präsidenten-Baguette“ versuchen.
    Schönes Wochenende wünscht Gisela

  5. Das sieht wirklich perfekt aus! Ich backe auch hin und wieder Brot oder Brötchen/Rundstücke/Schrippen, aber so eines war bis jetzt noch nicht dabei. Muss ich mal ausprobieren, könnte ich mir gut zu einem herzhaften sommerlichen Vesper oder zu Ratatouille vorstellen.

  6. Ich backe ja nun auch schon seit vielen Jahren, habe eine eigene Getreidemühle. Über neue Rezepte und Anregungen freue ich mich immer!

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