BLOGBEITRAG
22. August 2012 · 19 KommentareLeserwunsch: Feiner Guglhupf

Feiner Guglhupf nach Daniela Steffl
Ab heute beginnt eine neue Rezeptereihe hier im Plötzblog. Im Laufe der Zeit haben sich bei mir viele Rezeptwünsche von meinen Lesern gesammelt. Diesen Wünscheberg möchte ich nun Stück für Stück abtragen und euch die Rezepte zur Verfügung stellen. Dazu gehören auch einige Rezepte, die mir mit einer Empfehlung zugesandt wurden. Den Anfang macht ein Guglhupf.
Nachdem ich mit meinem Wiener Guglhupf nicht sonderlich zufrieden war, hatte mir Daniela per E-Mail ein altes Familienrezept zukommen lassen. Wie ich aber schon damals bemerkt hatte, ist ein Guglhupf in Österreich offenbar nicht unbedingt das, was man sich in Deutschland landläufig unter Guglhupf vorstellt. Allerdings geht das neue Rezept schon in eine bekanntere Richtung und ist auf jedenfall dem Nachmittagskaffee und -tee würdig.
Die vorgegebene Teigmenge reicht für einen kleinen Guglhupf. Wer seine Guglhupfform vollständig ausfüllen will, sollte die Mengen verdoppeln.
Vorteig (Dampfl)
- 62 g Milch (warm)
- 10 g Zucker
- 10 g Frischhefe
- etwas Weizenmehl 405 zum Bestreuen
Hauptteig
- Vorteig
- 300 g Weizenmehl 405
- 120 g Butter
- 50 g Zucker
- 5 Eigelb
- 5 g Salz
- 100 g Rosinen
- 5 g Zitronensaft
Die Vorteigzutaten mischen und mit Mehl bedecken. 15 Minuten Gare bei 24°C bis das Mehl aufgewölbt und gerissen ist.
Sämtliche Teigzutaten von Hand oder mit dem Knetmaschinen-Paddle 10 Minuten auf niedrigster Stufe und weitere 10 Minuten auf zweiter Stufe verkneten. Die Rosinen zugeben und von Hand einarbeiten.
45 Minuten Gare bei 24°C.
Den Teig kurz durchkneten und erneut 45 Minuten bei 24°C gehen lassen.
Einen Teigstrang formen und in die gefettete Guglhupf-Form legen.
Den Teig nochmals 1 Stunde bei 24°C gehen lassen.
Bei 180°C mit Dampf 45 Minuten lang backen.
Material- und Energiekosten: 2,90 €
Zubereitungszeit am Backtag: ca. 4 Stunden

Feiner Guglhupf nach Daniela Steffl im Anschnitt

Feiner Guglhupf nach Daniela Steffl vorher und nachher…
(eingereicht bei YeastSpotting)
Wer seine Quellen angibt, schätzt die Arbeit Anderer wert. Ich habe in diesen Blog über zehn Jahre lang eine Menge Zeit, Kraft und Geist investiert und tue es immer noch. Deshalb bitte ich dich, bei jeder öffentlichen Nutzung meiner Ideen, Rezepte und Texte immer die konkrete Quelle anzugeben. Willst du auf dem Laufenden bleiben, dann abonniere gern meinen kostenlosen Newsletter. Möchtest du meine Arbeit am Blog unterstützen, dann freue ich mich auf DEINE HILFE.
Aktualisiert am 29. August 2012 |
Nicole
15. Januar 2022 um 12:57
Sehr lecker. Ich habe gleich die Menge für eine große Form gemacht und die doppelte Menge Zucker verwendet. Die Rosinen wurden in Rum eingelegt und das Eiweiß habe ich steif geschlagen und untergehoben. Total fluffig ist der Gugelhupf geworden. Danke für das tolle Rezept
Susanne
9. Januar 2019 um 20:53
Hallo Lutz,
Ich habe hier noch ein Gugelhopf Rezept von 1922, aus der Haushaltungs- und Kochschule des badischen Frauenvereins. Probiert habe ich es noch nicht – 35 gr, Hefe sind auch sehr viel, finde ich. Aber vielleicht interessiert es Dich ja…
Herzliche Grüße,
Susanne
Lutz
16. Januar 2019 um 17:26
Dankeschön :).
Mik
5. Juli 2018 um 21:04
Besteht das Dampfl nur aus Milch, Hefe, Zucker? Außer dem Mehl zum Drüberstäuben kommt keins rein?
Danke auf jeden Fall fürs Rezept, wie für all die übrigen!
Lutz
17. Juli 2018 um 07:54
So ist es :-).
Val
16. Dezember 2017 um 15:55
Hallo Daniela und Lutz,
Ich habe vor Jahren eine schöne und teure Gugelhupfform erworben, aber aus verschiedenen Gründen dem Gugelhupf Lebwohl gesagt, weil ich es einfach nicht hinbekommen habe oder keine schönen Rezepte gefunden habe.
Nachdem ich nun schon seit einigen Wochen immer mehr und bessere Ergebnisse beim Brotbacken dank deines wunderbaren Blogs erlange, habe ich mich heute an den Hupf herangegugelt und der Duft, der jetzt durch die Wohnung verströmt wird, ist so köstlich. Meine Form hat ihre Aufgabe endlich zu erfüllen und ich bedanke mich herzlich bei dir und Daniela Steffl für das großartige Rezept dieses schlichten und guten Kuchens,
Herzlichst und einen schönen Advent,
Val aus Berlin
Lukas
10. November 2016 um 16:45
Hallo,
ich weiß, dass das vielleicht nicht dein eigentlich Metier ist, aber ich suche nach Jahren schon nach dem Lebkuchenrezept, das alle anderen Lebkuchenrezepte überflüssig macht. Hast Du da zufällig eines in petto oder würde es dich reizen, eines für uns und die kommende Adventszeit auszuarbeiten?
Schon einmal vielen Dank für die tolle Arbeit, Lukas
Lutz
14. November 2016 um 17:51
Hallo Lukas,
ich hab mir jetzt schon zwei Jahre lang vorgenommen, das Thema anzugehen, komme aber nicht dazu. Ich habe einige uralte Lebküchler-Bücher da. 2017 ist wieder Weihnachtszeit…
Johanna
18. Januar 2019 um 21:45
Hallo Lutz!
Da kann ich mich nur anschließen. 2019 kommt Weihnachten ja wieder. Würde mich sehr freuen, wenn es ein Lebkuchenrezept von Dir entwickelt gäbe. Danke für die wunderbaren Rezepte ;D
Kathrin Schopf
4. September 2012 um 10:57
Hallo Lutz!
Ich glaube ich habe noch nie eine so detailreiche und ausführliche Backanleitung bekommen. Sogar der Preis steht mit dabei – wahnsinnig toll! Ich war auf der Suche nach einem Gugelhupfrezept, da ich dringend wieder backen wollte und unbedingt den guten alten Omigugelhupf backen wollte. Dadurch bin ich nun auf deine super Anleitung gestoßen.
Danke dafür 🙂
Viele grüße
Kathrin
Karen
23. August 2012 um 12:52
Hallo Lutz!
Auf die Gefahr hin, dass ich jetzt gesteinigt werde – womit würdest du den die Rosinen ersetzten? Ich mag leider gar keine getrockneten Früchte und würde den so gerne nachbacken. Mandeln? Haselnüsse? Hm.
Und dann die nächste „gefährliche“ Frage – wie gut friert sich der Kuchen ein? Ich möchte/will/soll nächste Woche Kuchen zur Arbeit mitnehmen und muss aber hauptsächlich am Samstag backen, daher muss ich Sachen wählen, die den Tiefkühler überstehen…
Und wo wir gerade bei Tiefkühler sind – wie genau lässt sich frische Hefe am Besten einfrieren? Ich bin da etwas im Dunkeln… Habe Jahre gebraucht um hier (Cardiff, Wales) Frischhefe aufzutreiben, und bekomme sie jetzt nur in gut 100g Brocken – soviel Zeit zum Backen habe ich leider, leider nicht…
Im übrigend – vielen, vielen Dank für den wundervollen Blog, komme immer wieder sehr gerne her.
Karen
Lutz
24. August 2012 um 08:00
Du kannst sie ja einfach weglassen. Ersetzen würde ich sie nicht. Dann wäre es kein Guglhupf mehr. Ob Kuchen einfrierbar ist, kann ich dir nicht sagen. Habe ich noch nie probiert. Aber für ein paar Tage sollte das durchaus möglich sein. Wichtig ist, genau wie bei Brot, dass du den Kuchen möglichst schnell auf tiefe Temperaturen kühlst.
Hefe sollte gar nicht eingefroren werden. Da die Hefezellen Wasser enthalten, würde das Frieren die Zellen zerstören. Wenn du sie doch einfrierst, musst du mit einer verringerten Hefeaktivität leben. Sie wird umso geringer, je länger und je langsamer du die Hefe eingefroren hast.
Eine Alternative sind wilde Hefen. Schau mal bei Bernd vorbei. Der bäckt ausschließlich mit wilden Hefen, die dir ja immer zur Verfügung stehen.
Daniela Steffl
22. August 2012 um 18:58
Hallo Lutz! Das ist ja eine Überraschung, den Gugelhupf meiner Großtante hier nachgebacken zu sehen – das Ergebnis sieht sehr gut aus! Was mich aber interessieren würde: wie stellt man sich in Deutschland einen Gugelhupf vor? Mir war nicht bewusst, dass da anscheinend solche Unterschiede sind…
Lutz
22. August 2012 um 19:16
Hallo Daniela, ich habe den hier üblichen Guglhupf nicht so eierlastig in Erinnerung. Auch die Konsistenz der Kuchenkrume ist anders, etwas trockener glaube ich. Lässt sich schwer beschreiben. Vielleicht bekommen es die anderen Leser hier besser in Worte gefasst?
Daniela Steffl
22. August 2012 um 19:31
Dieses Rezept ist aber auch aus österreichischer Sicht „eierlastig“, deshalb heißt er auch „feiner“ Guglhupf, weil so etwas natürlich nur selten auf den Tisch kam. Von meiner Großmutter gibt es ein Rezept für einen „einfachen“ Guglhupf, der kommt mit 3 Eigelb auf 500 g Mehl aus. Also sind die Guglhupf-Vorstellungen in Österreich und Deutschland vielleicht doch nicht so divergent. Was ich aber auf Deinem Foto vermisse sind die Rosinen – für mich ein absolutes Muss im Guglhupf, die sind extrem wichtig für den Geschmack. Aber vielleicht gehörst Du ja zur Rosinen verabscheuenden Fraktion…
Lutz
24. August 2012 um 07:50
Doch, doch, die Rosinen waren schon im Kuchen, sind nur im Anschnitt nicht zu sehen. Haben sich versteckt ;-).
Sarah
7. Mai 2013 um 21:25
Hallo Lutz,
ich habe eben den Guglhupf aus dem Backofen geholt. Wie konnten sich deine Rosinen denn verstecken, mein Kuchen sieht aus, als hätte er Rosinen-Windpocken 😉
Bin mal gespannt, wie’s schmeckt. Ich habe etwa 1/3 der angegebenen Hefemenge genommen, da ich den Teig eigentlich im Kühlschrank gehen lassen wollte. Allerdings habe ich den Teig heute dauernt vergessen (ist mir so noch nie passiert), so musete er nach 7 Stunden Küche in den Ofen… 😀
Liebe Grüße, Sarah
Lutz
8. Mai 2013 um 15:52
Aber es hat geklappt, oder?
Sarah
9. Mai 2013 um 12:09
Ja klar 🙂