BLOGBEITRAG
24. November 2012 · 8 KommentareNeudorfer Eierschecke

Neudorfer Eierschecke
Nachdem ich eine lange Versuchsreihe aufgemacht hatte, um der berühmten Freiberger Eierschecke nahe zu kommen, bin ich nun an einem Punkt angelangt, eine in der Zubereitung etwas variierte Rezeptur präsentieren zu können. Letztlich haben sich zum Ausgangsrezept der Hefeteig und die Zutatenverhältnisse der Scheckenmasse geändert. Außerdem ist die Zubereitung etwas modifiziert. Da all das mit dem Rezept für die Eierschecke nach Freiberger Art nicht mehr viel gemein hat, habe ich es nun Neudorfer Eierschecke getauft.
Sie ist ein Hochgenuss. Der Teig ist richtig locker-fluffig, die Scheckenmasse ist saftig, süß und noch etwas „lofig“, also flüssig. Während des Backens hebt sich die Scheckenmasse kräftig nach oben und wabert vor sich hin. Erst wenn sich dieser Berg wieder gesetzt hat, ist die Eierschecke fertig.
Genau wie die Eierschecke nach Freiberger Art, hat die Neudorfer Eierschecke Suchtpotential!
Das Rezept ist für eine runde, flache Kuchenform mit einem Durchmesser von 30-35 cm ausgelegt.
Vorteig
- 105 g Weizenmehl 550
- 65 g Wasser
- 4 g Frischhefe
Hauptteig
- Vorteig
- 42 g Weizenmehl 405
- 65 g Weizenmehl 550
- 20 g Milch (3,5% Fett)
- 30 g Ei (ca. 1/2 Ei)
- 40 g Zucker
- 4 g Salz
- 65 g Butter
Scheckenmasse
- 2 Eier
- 2 Eigelb
- 200 g Zucker
- 40 g Milch
- 10 g Weizenmehl 405
- 100 g Butter
- 50 g Rosinen
Die Vorteigzutaten zu einem festen Teig verkneten und 2 Stunden bei 24°C reifen lassen. Das Volumen sollte sich mindestens verdoppeln, fast verdreifachen.
Alle Teigzutaten außer der Butter 5 Minuten auf niedrigster Stufe und weitere 10 Minuten auf zweiter Stufe zu einem mittelfesten Teig verarbeiten. Die Butter in Stücken zugeben und nochmals 10-15 Minuten auf zweiter Stufe kneten. Der Teig ist glatt, homogen, straff, mittelfest und klebt nicht.
2 Stunden Gare bei 24°C. Nach 1 Stunde kräftig mit der Hand ausstoßen (entgasen).
Etwa 15 Minuten vor Ende der Teiggare die Scheckenmasse zubereiten. Dazu die Eier und das Eigelb mit dem Zucker ca. 5 Minuten auf höchster Stufe schaumig schlagen. Weitere 2-3 Minuten schlagen, dabei die Milch und das Mehl zugeben. Zum Schluss die geschmolzene, heiße Butter unter Schlagen einfließen lassen.
Den Teig in eine runde, leicht bemehlte Kuchenform drücken. Etwas Zucker darüber streuen. Die Scheckenmasse auf den Teig geben und anschließend die Rosinen darüber streuen. Nochmals etwas Zucker auf der Masse verteilen.
Die Eierschecke im vorgeheizten Backofen mit Umluft 20 Minuten bei 220°C backen. Nach 10 Minuten die Temperatur auf 200°C senken. Die Scheckenmasse hebt sich in dieser Zeit nach oben. Sobald sie bis auf wenige Stellen wieder nach unten sinkt, ist die Schecke fertig.
Material- und Energiekosten: 2,30 €
Zubereitungszeit am Backtag: ca. 4,5 Stunden

„Lofig“, süß und extrem süchtig machend: Neudorfer Eierschecke
Aktualisiert am 17. September 2012 |
Bea
26. Oktober 2017 um 19:25
Wie bekomme ich es hin das der Hefeteig nicht alles aufsaugt?
Lutz
28. Oktober 2017 um 06:23
Du kannst den Hefeteig ein paar Minuten vorbacken und erst dann die Scheckenmasse darauf geben.
Silke
8. Januar 2017 um 13:40
Hallo Lutzer ;-),
das geht gar nicht als Eierschecke, so sorry. Eierschecke muss fluffig sein. In Dresden bzw. Sachsen würde man sagen, das ist „Klitsche“. Mit Eierschecke verhält es sich wie mit gutem Brot, gut Ding will Weile oder braucht unzählige Versuche. Meine ersten Versuche gingen auch daneben. Die Süße kann man „relativieren“, indem man die Schecke mit einer wenig gesüßten Quark-, Mohn-, Rhabarber-, oder Stachelbeermasse, „unterfüttert“. In Kaditz habe ich mal eine reine Schecke gegessen mit einer gigantischen Fluffigkeit – besser als die teure Schecke eines berühmten Dresdner Kaffeehauses. Dein Blog ist Spitze, besonders meine Brotqualität hat sich dank Deines Wissens deutlich verbessert. Vielen Dank und weiter so! LG aus Sachsen
Lutz
21. Januar 2017 um 09:21
Das Merkmal der Freiberger Eierschecke ist ja, dass dort außer dem Teig selbst nichts fluffig, sondern „lofig“ ist. Sie hat rein gar nichts mit der Dresdener Eierschecke zu tun.
Manu
26. Oktober 2014 um 12:24
Hallo Lutz,
habe die Neudorfer Eierschecke nach backen wollen und mich über die Zuckerangabe gewundert. 200 g erschien mir einfach zu viel!
Ich änderte es auf 60 g um und es schmeckte sogar süß genug!
War es vielleicht ein Schreibfehler?Â
Lutz
4. November 2014 um 13:48
Nein, die Eierschecke „lebt“ von ihrer intensiven Süße. Aber das kann man ja je nach Geschmack verändern.
Paula
8. Januar 2013 um 16:31
Hab die Rosinen vorher in Rum eingelegt und dazu gabs dann nen vernünftigen friesichen Tee. Passt also auch gut nördliche Gefilde.
Backnovize Thomas
25. November 2012 um 09:06
Hallo Lutz,
auch dieses Backwerk sieht wieder sehr lecker aus 😀 😀 !!