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26. Januar 2013 · 21 KommentareRote Beete-Brot

Rote Beete-Brot
Als txfarmer sein Brot mit roter Beete ins Netz gestellt hatte, landete es gleich auf meiner Nachbackliste, da der Garten im Herbst 2012 sowieso gerade vor roter Beete strotzte.
Neben den geschmacklichen Einflüssen der roten Beete auf das Brot ist natürlich die Farbe der Krume der Hingucker.
Der Teig ist sehr weich und lässt sich nur mit etwas Geschick bearbeiten. Ungeübte Nachbäcker sollten die Wassermenge um 20-50 g reduzieren, je nach dem Wassergehalt der roten Beete.
Die Farbe der Krume hängt offenbar davon ab, wie die rote Beete weich gegart wird. Im ersten Versuch hatte ich sie in Viertel geschnitten in einer verschlossenen Schüssel für 1 Stunde im Ofen bei ca. 200°C mit ganz wenig Wasser garen lassen. Die intensive Farbe blieb erhalten. Dafür wurde das Brot zu flach, weil ich aus Versehen zuviel rote Beete-Püree in den Teig getan hatte. Beim zweiten Versuch habe ich die rote Beete etwa 1 Stunde lang in Wasser auf dem Herd gekocht. Die Farbe ging ins Wasser über, die Stücke waren etwas blasser geworden. Obwohl ich das rote Wasser als Teigwasser mit genutzt habe, blieb die Krume im Vergleich zum ersten Versuch etwas blasser.
Weizensauerteig
- 60 g Weizenvollkornmehl
- 45 g Wasser
- 6 g Anstellgut
Hauptteig
- Sauerteig
- 200 g Weizenmehl 550
- 60 g Roggenvollkornmehl
- 180 g rote Beete (weich gegart, püriert)
- 160 g Wasser
- 8 g Salz
Die Sauerteigzutaten mischen und fallend von 30°C auf 20°C ca. 17 Stunden reifen lassen.
Die in Viertel geschnittene rote Beete im Ofen bei ca. 200°C in einem geschlossenen Behältnis mit sehr wenig Wasser 60-70 Minuten weich garen und anschließend pürieren.
Weizenmehl und Wasser mischen und 30 Minuten ruhen lassen (Autolyse).
Sämtliche Zutaten 5 Minuten auf niedrigster, 10 Minuten auf zweiter und weitere 10 Minuten auf dritter Stufe zu einem weichen, aber straff-elastischen Teig kneten.
3 Stunden Teigruhe bei ca. 25°C. Nach 30, 60, 90 und 120 Minuten in der Schüssel mit einer Teigkarte falten.
Den Teig vorsichtig langwirken und mit Schluss nach oben in einen gut bemehlten Gärkorb setzen.
10 Stunden Gare bei 4-6°C im Kühlschrank.
Anschließend 60 Minuten bei ca. 24°C akklimatisieren lassen.
Den Teig auf Backpapier oder einen Brotschieber stürzen, mehrmals quer einschneiden und bei 270°C fallend auf 210°C mit Schluss nach unten 50 Minuten mit Dampf backen.
Material- und Energiekosten: 1,50 €
Zubereitungszeit am Backtag: ca. 2 Stunden

Mittelporig und von bestechend auffälliger Farbe: Rote Beete-Brot

Der erste Versuch litt an einer etwas zu knappen Gare und einem zu feuchten Teig…
(eingereicht bei YeastSpotting)
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Aktualisiert am 17. Februar 2014 |
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[…] Brot essen, eins das es nicht alle Tage auf den Tisch schafft? Dann schaut euch mal das Rote-Beete-Brot von Plötzblog an. Hört sich auf jeden Fall außergewöhnlich an und ist definitiv mal was anderes als das Brot […]
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[…] am letzten Samstag bei Lutz vom Plötzblog. Nachbackreflex aktiviert, pronto! Die Farbe spielte beim Auslösen des Reflexes nur eine […]
Leo
1. Juni 2022 um 08:48
Hi, das sieht so lecker aus! Wenn ich das Mehl mit Dinkel ersetzen möchte worauf muss ich achten?
Herzliche Grüße
Alex
2. Juni 2022 um 09:59
Hallo Leo,
bei diesem Brot musst du nicht viel beachten. Normalerweise neigt Dinkel zum Trockenbacken, weshalb man ein Kochstück für mehr Saftigkeit einbaut. Hier liefert allerdings die rote Beete schon viel Feuchtigkeit, sodass du auf das Kochstück verzichten kannst.
Achte nur auf die Wassermenge im Hauptteig! Dinkel braucht meistens etwas weniger Wasser als Weizen. Ich würde erstmal nur die Hälfte des angegebenen Wassers im Hauptteig zufügen und dann ggf. langsam nachschütten, bis der Teig die gewünschte Konsistenz hat.
Viele Grüße
Alex
Markus
20. Januar 2015 um 10:24
Hallo Lutz,
ich koche die Rote Beete immer mit Schale als ganzes.
Nach dem Kochen läßt sich die Rote Beete dann agnz leicht schälen und die intensive Farbe bleibt gut erhalten.
Viele Grüße aus Hamburg
Markus Walkusch-Eylandt
Juli
4. August 2014 um 06:37
Hallo Lutz, ich habe das Brot gestern nachgebacken. Die Rote Bete kam direkt vom Feld. Der Teig ist wirklich sehr weich, auch wenn ich etwas weniger Wasser genommen habe. Aber die Mühe hat sich gelohnt. Mein Brot ist zwar nicht ganz so farbig geworden, wie Deines, obwohl ich auch vom Kochwasser in den Teig gegeben habe. Aber es schmeckt sehr lecker und ungewöhnlich. Viele Grüße, Juli
Swantje
7. November 2013 um 19:03
Oh, sieht das lecker aus!
Das würde ich liebend gerne für meinen Vater – den absoluten Rote-Bete-Fan nachbacken. Kann ich dafür das helle Weizenmehl auch vollständig mit (Weizen)Vollkornmehl ersetzen und etwas mehr Wasser hinzugeben? Halt vollkommen vollwertig? :DD Oder könnte das schiefgehen?
Liebe Grüße aus dem Norden!
Lutz
8. November 2013 um 13:12
Die Faustregel ist: Bei Vollkornmehl 10-15% mehr Wasser zugeben. Pass aber auf, weil die Rote Beete ja auch schon Wasser mitbringt. Langsam rantasten…
Brotfieber
18. März 2013 um 17:44
Hallo Lutz,
habe dieses leckere Brot letztens gebacken. Dabei habe ich allerdings die Beete ganz fein gerieben, wie für unseren Lieblingssalat, und mir das Garen erspart. Die Farbe war sehr intensiv – genau wie der Duft. Ein ganz tolles saftig-lockeres Brot. Bitte weiter solche super Ideen 🙂
Karin
30. Januar 2013 um 08:05
Hallo Lutz,
das Rote Beete Brot hat mich so angelacht, dass ich es unbedingt nachbacken musst, es sieht so toll aus.
Meines ist mir gut gelungen, farblich nicht ganz so rot, aber der Geschmack hat uns überzeugt, ein wenig erdig, leicht süßlich und sehr saftig. Danke für die tolle Idee!
Grüsse, Karin
Le Bon Vivant
27. Januar 2013 um 10:05
oohhh das muss ich auch probieren!!!
Calimera
26. Januar 2013 um 19:50
Vielen Dank für die Anregungen, Lutz, Moni und Schokozwerg!
Habe auch noch viele Rote Beete (Randen) im Keller. Mal was Anderes als Salat, und im Brot hab ich das sowieso noch nicht gegessen. Auf den Geschmack bin ich auch gespannt…
LG: Calimera
Schokozwerg
26. Januar 2013 um 15:40
Tolle Anregung, vielen Dank! Auch bin neugierig auf den Geschmack.
Ich gare Rote Beten gern in Alufolie eingewickelt, ungeschält, etwas Öl dazu und Gewürze/Kräuter nach Belieben. Saft und Farbe gehen nicht flöten, die Knollen lassen sich prima pellen.
Viele Grüße aus Berlin!
Lutz
26. Januar 2013 um 19:57
Dir auch vielen Dank. Ich muss mir die Kommentare speichern, sonst suche ich mich in einem Dreivierteljahr zur Ernte tot… 😉
Eva
26. Januar 2013 um 10:02
Wunderschön. Ist hiermit auf meiner „Liste“ gelandet und mich würde auch interessieren, wie intensive der Rote-Beete-Geschmack durchkommt…
moni-ffm
26. Januar 2013 um 14:20
Sieht toll aus – und wie schmeckt es? Kommt der Rote-Beete-Geschmack durch?
Durch Robert (lamiacucina) habe ich eine für mich neue Methode, Rote Beete zu garen, entdeckt: im Bratschlauch im Backofen. Wenn ich den Backstein aufheize, ist immer eine Portion Rote Beete im Ofen… im Bratschlauch in einer Edelstahlauflaufform. Garzeit ca. 45 – 60 Min je nach Größe. Danach den Backofen noch ca. 15 Min auf 250 Grad Anbacktemperatur aufheizen und los geht das Brotbacken. Die Rote Beete verlieren nicht an Geschmack und Farbe und ich habe den größten Teil der Aufheizzeit sinnvoll genutzt. Versuch’s auch mal!
LG
Monika
Lutz
26. Januar 2013 um 19:56
Vielen Dank, Monika. Den Hinweis werde ich zur nächsten Rote-Beete-Ernte-Saison beherzigen.
Lutz
26. Januar 2013 um 19:46
Der Geschmack ist recht dezent, aber spürbar.
Nadja
26. Januar 2013 um 09:33
Und? Wie schmeckt es 😉 Klasse sieht es auf jeden Fall schon mal aus. Herzlichst Nadja
Lutz
26. Januar 2013 um 19:46
Es schmeckt etwas herb-erdig durch die Rote Beete. Sie kommt geschmacklich schon noch im Brot an. Ich finde gerade die Kombination aus dem Rote-Beete-Aroma und der saftigen Krume interessant. Mit mehr als mit Butter würde ich das Brot gar nicht essen, weil es einen sehr eigenen, aber aus meiner Sicht guten Geschmack hat.
sabine
20. August 2022 um 08:13
Hallo,
ich würde heute gern das Weizenmehl mit dem Kichererbsen Mehl austauschen. Weiß jemand, ob das Kichererbsen Mehl klebrig genug dafür ist? Ich habe es auch schon im Mangold Brot eingesetzt. Das Brot selbst war etwas fester und nicht so locker, geschmacklich sehr gut.
Vielen Dank für eine Antwort und einen schönen Tag.
LG Sabine