Brot aus dem Topf

von Gabriele Redden

Im Gegensatz zum vorletzte Woche besprochenen Buch zeigt das Cover von Gabrielle Reddens „Brot aus dem Topf“ ein auch im Buch aufgeführtes Brot – und die zu erwartende Rezeptqualität.

„Brot aus dem Topf“ von Gabriele Redden

Redden legt ein Rezeptebuch für Brote vor, die im gusseisernen Topf gebacken werden. Im Grunde eine gute Sache, bringt der Topf doch eine sehr gute, eng am Teig anstehende Hitze und gleichzeitig durch den kleinen Backraum auch genügend teigeigenen Dampf, um für besten Ofentrieb und eine schöne Kruste zu sorgen. Allerdings müssen dann auch die Rezepturen passen.


Neben relativ viel Hefe (mindestens 3 – 4 %) verwendet die Autorin gern Fertigsauerteig, der zwar Säuerung, aber keinen Trieb bringt. Etwas seltsam und unpraktisch ist der Wechsel von Frisch- zu Trockenhefe je nach Rezept. Das verwirrt und bringt den Anfänger in Schwierigkeiten, wenn er den Umrechnungsfaktor nicht kennt. Im Buch erfährt er ihn nicht.

Relativ einfach gehaltene Rezepturen

Einige Rezepte sind mit kurzen Vorteigen ausgestattet, was an den großen Hefemengen allerdings nicht viel ändert. Neben dem Trend, in jedes neue Brotbackbuch auch eine Hand voll glutenfreie Rezepte einzubauen, sind im Buch von den Zutaten her relativ einfach gehaltene Rezepturen erfasst, keine Exoten. Positiv ist auch, dass mit Temperaturen und Gehzeiten gearbeitet wird. So kann sich der Nachbäcker grob einen Überblick über den Aufwand und die nötigen Küchenbedingungen verschaffen.

Die Brote sehen nur selten so verführerisch aus, dass der Betrachter gleichsam ins Papier beißen würde. Krümelige Krumen, flache Formen. Schon auf dem Cover lässt sich erahnen, dass die Rezepturen nicht ausgewogen sind und zu Brotfehlern führen.

Für Anfänger einfach gehalten

Davon abgesehen sind die Rezepte besonders für Anfänger geeignet, die überhaupt erst einmal ohne großen Aufwand und Zubehör ein Brot backen möchten. Fast jeder hat einen Gusseisenbräter zu Hause. Die Autorin selbst verwendet ansonsten kein weiteres Zubehör (statt Gärkorb nutzt sie z.B. eine normale Schüssel). Wer noch keinen allzu großen geschmacklichen und visuellen Anspruch an sein erstes Brot legt, der kann die ersten Erfahrungen durchaus mit Reddens Buch bewältigen. Grundlagen wird er damit allerdings nicht erlernen oder gar auf die falsche Fährte geführt werden.

Fachlich nicht immer korrekt

Der wenige Seiten umfassende Einführungsteil ist fachlich nicht immer richtig, insbesondere zum Thema Sauerteig. Die Sauerteigmenge hängt nun keineswegs von der Mehlsorte ab. Und Roggenmehl braucht auch keinen Sauerteig, damit der Roggenteig aufgeht. Das hat andere Gründe.

Fazit

Insgesamt ein dünnes Buch, das sich in die Riege der schön gestalteten und fotografierten, aber inhaltlich blassen Bücher zum Thema Brot einreiht.


Brot aus dem gusseisernen Topf 
96 Seiten, Neuauflage, 2019
Verlag: Bassermann Edition
ISBN: 978-3809441366

– Diese Rezension bespricht eine ältere Auflage –
Mein Dank gilt dem Bassermann Inspiration Verlag, der mir das Buch für die Besprechung zur Verfügung gestellt hat.


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