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25. November 2013 · 5 Kommentare

Rezension: „Das Holzbackofen-Kochbuch“ von Holly und David Jones

"Das Holzbackofen-Kochbuch" von Holly und David Jones

„Das Holzbackofen-Kochbuch“ von Holly und David Jones

Der Ökobuch-Verlag hat mit seiner Neuerscheinung angesichts vieler anderer Rezeptbücher zum Thema Holzbackofen keine Marktlücke geschlossen, hebt sich aber inhaltlich positiv von der anderen Literatur ab.

Das aus dem Englischen übersetzte Buch widmet sich mit etwa 70 Rezepten aus allen Küchenbereichen (Fleisch/Fisch, Pizza, Brot, Kuchen etc.) den geschmacklichen Vorzügen eines Holzbackofens. Nach einer kurzen Einleitung zur Ofengeschichte und zu empfehlenswertem Zubehör wird in die Praxis des Anfeuerns gewechselt.

Es folgen Rezepte, von denen hier lediglich jene mit Mehl als Zutat betrachtet werden sollen. Und diese unterscheiden sich deutlich von anderen, insbesondere was die Hefemenge betrifft. Mehr als reichlich 2% des Triebmittels kommen in fast keinen der vorgestellten Teige. Häufig wird gar mit Vorteigen gearbeitet.

Die Rezeptauswahl beschränkt sich auf sehr weizenlastige Brote. Roggen kommt nicht vor, was vor allem an der britischen Heimat der Autoren liegen mag. Einzelexemplare werden mit Backpulver gebacken, ein Rezept gar mit Sauerteig, allerdings nur in der Überschrift. Sauerteig sei sehr aufwändig, weswegen besser ein Hefevorteig angesetzt werden sollte.
Andere kleine Ungereimtheiten schmälern den praktischen Nutzen ein wenig, etwa wenn geraten wird, Frischhefe mit der halben Menge an Trockenhefe zu ersetzen, viel zu viel für in Deutschland erhältliche Trockenhefe. Auch Angaben wie „1 Esslöffel Hefe“ helfen dem Hobbybäcker nicht weiter.

Trotz dieser kleinen Mankos ein gutes Einsteigerbuch für alle, die in ihrem Ofen nicht nur Brot backen möchten. Im ersten Drittel des Buches finden sich Menüvorschläge mit Zeitplan. Eine praktische Idee, die die Zubereitung ganzer Menüs ohne komplizierte Planung möglich macht. Im Detail wird dieser Plan nicht aufgehen, weil jeder Ofen anders heizt und die Wärme speichert, aber zur Orientierung eine große Hilfe.

Für sehr bewusste Esser dürften die Nährwertangaben unter den Rezepten von Interesse sein.

Fazit: Eines der besseren Rezeptebücher für den Holzbackofen. Wer kein Problem mit Weizenbroten und britischen Gebäcken hat, wird über dieses Buch glücklich sein.

„Das Holzbackofen-Kochbuch“
128 Seiten, 2013
Verlag: ökobuch-Verlag
ISBN: 978-3936896701
Größe: 26 x 19,8 x 1,6 cm
Preis: 19,95 €

Mein Dank gilt dem ökobuch-Verlag, der mir das Buch freundlicherweise zur Besprechung zur Verfügung gestellt hat.

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Keine Kommentare

  1. Hallo,
    habe das Buch vor ein paar Tagen bestellt. Finde es wirklich toll.
    Lg Anja

  2. Es ist immer ärgerlich, wenn bei Übersetzungen die unterschiedlichen Zutaten nicht berücksichtigt werden. Deutsche Trockenhefe entspricht der amerikanischen Instant Yeast, und wenn man Frischhefe durch Trockenhefe ersetzt, reicht ein Drittel der angegebenen Menge. („Alles über Hefe“)
    Ausserdem meinen Amerikaner mit der Angabe „Löffel“ immer ein genormtes Löffelmass, nicht irgendeinen x-beliebigen Löffel aus der Schublade, und er muss auch locker befüllt und dann mit dem Messerrücken glatt gestrichen sein.
    Vielleicht macht mein Mann sein Versprechen ja noch mal wahr, mir einen Holzofen zu bauen…

  3. Hallo Lutz,
    als glückliche Holzbackofenbesitzerin liebäugel ich schon eine Weile mit dem Buch. Brottechnisch sind wir mit deinem Brotbackbuch, deinem Blog und auch dem Brotbuch von Günther Weber für die nächsten Monate/Jahre ausgelastet. Kannst du noch ein paar Worte zu den „mehlfreien“ Rezepten sagen? Heben diese sich von Standardrezepten für den normalen Ofen ab oder gibt es gar nur Haggis und Wildschwein in Pfefferminzsauce?
    Grüßle, Karin

    • Ein kleiner Rezeptauszug:
      – gegrillte Tomaten
      – geschmorter Rotkohl
      – gerösteter Kürbis
      – weiße Bohnen mit Salbei
      – geschmorter Fenchel
      – provencalische Kartoffeln
      – gefüllte Paprika
      – Eintopf
      – Ragouts
      – verschiedene Braten
      – Lammhackbällchen
      – Chili con carne
      – Hühnchen
      – verschiedene Fischgerichte
      – etc. pp.

      Macht für mich einen ganz soliden Eindruck.

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