BLOGBEITRAG

6. Dezember 2013 · 19 Kommentare

Kleine Auswertung zur Standardbrot-Umfrage

Vor gut einem Monat hatten Björn und ich eine kleine Umfrage zur euren Standardbroten gestartet.

Rund 380 Brote habt ihr uns insgesamt genannt. Da unsere Frage sehr allgemein und die Antwortmöglichkeiten völlig frei gehalten waren, können wir an dieser Stelle nur grobe Ergebnisse aufführen. Wir haben versucht, eure Antworten in bestimmte Kategorien zu pressen, gelungen ist es allerdings selten. So sind die Zahlen, die ihr aus den beiden Abbildungen entnehmen könnt, sehr mit Vorsicht zu genießen, geben aber doch einen schönen Trend wieder.

Weizen gewinnt als Brotgetreide knapp vor Roggen, Dinkel liegt weit abgeschlagen zurück (die Zahlen haben wir aus den genannten Brotsorten extrahiert, soweit möglich; Beispiel: bei Roggenmischbrot ging je eine Stimme an Roggen und eine an Weizen. Hier geht es also nur um die „Anwesenheit“ des jeweiligen Getreides im Brot, nicht um die Menge).

Weizen gewinnt als Brotgetreide (nicht mengenmäßig).

Weizen gewinnt als Brotgetreide (nicht mengenmäßig).

Bei den Brotsorten gewinnt das in Deutschland wohl typischste Brot: das Roggenmischbrot. Roggenlastige Brote belegen generell die vorderen Plätze. Auch das Paderborner, das offenbar sehr beliebt und einfach zu backen ist, ist ein Roggenmischbrot.

Roggen gewinnt als mengenmäßig dominierendes Getreide...

Roggen gewinnt als mengenmäßig dominierendes Getreide…

Die Umfrage war weder repräsentativ noch mit wissenschaftlichem Anspruch belegt. Für uns ist es eine schöne Übersicht, wohin sich die Reise in unseren Blogs bewegen könnte. Roggen ist gefragt. Auch bei mir. Nachdem ich gerade ein äußerst saftiges und wirklich aromatisches, reines Roggensauerteigbrot gebacken habe, verlockt es mich, weiter mit Roggen zu experimentieren.

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  1. Was ist mit Kamutmehl, Brötchen mit Kastanienmehl, oder Backwaren mit Buchweizenanteil? Ich finde diese würzigen, geschmackgebenden Mehlsorten sehr stark unterrepräsemtiert. Täusche ich mich, oder bietet sich da viel Erfindungsreichtum?

  2. Hallo Björn, mit meinen Worten wollte ich nur rüberbringen, dass ich nicht wusste, was Dinkelmehl überhaupt ist. Ich habe als „Kuchenbäckerin“ nur mit Weizenmehl gebacken. In den Regalen hatte ich natürlich  Dinkelmehl gesehen, aber warum sollte ich dies kaufen. Na klar wissen die Hobbybäcker, dass mit Dinkelmehl gute Backergebnisse zu erzielen sind. 
    Ich kann das von Magdi geschriebene voll bestätigen, denn als ich einen Handzettel bekam, wo überall Weizen drin ist, war mir klar, ich muss alles selbst machen. Ich habe mich dann auch mit der Materie befasst  und bezahle auch gern mehr. 
    Die Idee von limette finde ich toll, mal  mit Exemplaren von Lutz den Bäcker zu beglücken.
    Marion

  3. Als ich voriges Jahr einen Kochkurs für Zöliakiebetroffene vorbereitete, fiel mir das erste Mal auf, wie weizenlastig unsere Ernährung ist. Seitdem ersetze ich bewußt, nicht aus gesundheitlichen Gründen, andere „Getreidearten“ in meinem Speiseplan ein, auch beim Brot. Dinkelmehl ist ein wunderbarer Ersatz für Weizen und wer sich ein bisschen mit der Materie befaßt hat, weiß auch warum Dinkel teurer ist als Weizen. Diesen Aufpreis bezahle ich gerne.

  4. Ich war sehr gespannt auf das Ergebnis eurer Umfrage. Erstaunlich finde ich, dass Weizen-Vollkorn soweit vorne liegt – das Getreide, mit dem ich am wenigsten backe. Und ebenfalls überraschend finde ich, dass Gerds Paterborner derart berühmt ist im Netz – aber ich backe es ja auch gerne… was wundere ich mich also.

    Und auja, mehr Lutzsche Vollkornbrote! Gute Idee!

    • Es gibt viele Paderborner-Rezepte im Netz. Ich denke nicht, dass sich alle Nennungen nur auf Gerds Rezept beziehen. Aber erstaunlich ist es dennoch, dass gerade dieses eine Brot so oft genannt wurde.

  5. Hallo Lutz,
    mich wundert, dass Dinkelmehl nicht weiter vorne liegt? In meinem Freundeskreis wird öfter Weizen durch Dinkel ersetzt, auch ohne Unverträglichkeiten, einfach weil Dinkel ein nussigeres Aroma bietet, das besonders auch bei Kuchen sehr gut passt.
    Wenn ich allerdings beim Bäcker „Dinkelbaguettes“ kaufe, wundert mich die Zurückhaltung weniger – die sind viel zu massiv und viel zu trocken, weit entfernt davon, was man sich unter „Baguettes“ vorstellt, und nur „essbar“ (mit Leidensdruck ;-)). Irgendwann gehe ich wahrscheinlich mal da hin und verschenke ein paar Exemplare, gefertigt nach plötzblog’scher Anleitung, und mit den Worten „DAS ist ein Dinkelbaguette“ 😀 Vielen, vielen Dank also nochmals für Dein Rezept!

  6. Dinkelmehl liegt weit abgeschlagen – ich muss hier mal eine Lanze für Dinkelmehl brechen. Vor meiner Weizenallergie kannte ich auch kein Dinkelmehl. Zum Glück darf ich Dinkelmehl verbacken bzw. essen. In meinem Verwandten- und Bekanntenkreis kennt keiner Dinkelmehl, das hört sich so ausserirdisch an, war es auch für mich anfangs. Ich ersetze nun das Weizenmehl durch Dinkelmehl. Im Preis liegt es natürlich auch höher. Leider vertrage ich kein Brot mit hohem Roggenanteil, obwohl ich Roggen sehr mag, also backe ich Brote mit höherem Weizenanteil ( jetztDinkel). Ich bin mit den Backergebnissen wirklich sehr zufrieden.

    • Hallo Marion,
      ich schätze, daß den meisten, die sich mit dem Hobby-Brotbacken beschäftigen, klar ist, daß man mit Dinkel sehr gut backen kann.
      Es ist auch gar nicht Intention der Umfrage gewesen, die Volksmeinung in eine bestimmte Richtung zu lenken.
      Lutz und ich wollten einfach einen Überblick darüber bekommen, was unsere Leser für Alltagsbrot haben und daraus vielleicht die eine oder andere Anregung für das nächste Jahr bekommen.
      Björn

  7. Da das Paderborner als einziges per Eigennamen auftaucht (vom Baguette abgesehen), anstatt den Namen von der Mehlzusammensetzung abzuleiten, würde mich mal interessieren: Was muss ein Roggenmischbrot „können“, um als „Paderborner“ bezeichnet zu werden?

    • Das Paderborner ist in aller Regel ein relativ feucht gehaltener Roggenmischteig auf Sauerteigbasis, der vollgarig im Kasten gebacken wird. Es ist einfach zu backen, das wird neben dem Geschmack ein Grund für seine Beliebtheit sein.

  8. Man findet hier relativ wenige Rezepte mit Weizen-Vollkornmehl, wenn, dann immer nur als geringe Zugabe – oder ist das meine selektive Wahrnehmung?

  9. Interessante Auswertung, auch wenn keine grosse Überraschung dabei ist. D
    Danke dafür.

    Dieses von Dir erwähnte „äußerst saftige, wirklich aromatische, reine Roggensauerteigbrot“ würde mich allerdings auch brennend interessieren – gibt es das Rezept hier schon, bzw. wird es noch veröffentlicht?

    • Hallo Lutz!
      Bei mir ist eines Roggenbrot auch klarer Favorit. Meine Familie und auch viele Freunde sind wie eigentlich überall in unserer Gegend, auf Roggenbrot eingestellt. In den meisten Bäckereien wird deshalb reines Roggenbrot als Hauptbrotsorte angeboten. Immer mehr geht bei uns der Trend in Richtung lande Teigführung mit Natursauerteig ohne Hefe. Auch ich backe seit ca. zwei Jahren mein Roggenbrot ohne Hefe mit einem geringen Anteil an Roggenvollkorn. Mein Roggensauerteig ist reiner Vollkornsauerteig. Für mich ist dieses Brot der klare Favorit und mein Standartbrot.
      lg SAM

    • Nein, das Rezept kommt noch, aber erst im neuen Jahr. Vorher warten noch andere Kandidaten auf Veröffentlichung.

Ein Pingback

  1. […] Ihr als perfekte “Alltags- oder Standardbrote” küren würdet. Lutz war so lieb, und hat die Ergebnisse ausgewertet und grafisch […]

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