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27. Januar 2014 · 6 KommentareRezension: „Lehmbacköfen selbst gebaut“ von Kiko Denzer und Hannah Field
Gute, praxisbezogene und lehrreiche, anschauliche Bücher sind selten. Mit Kiko Denzers Buch, das von Ian Miller für den Stocker Verlag 2013 aus dem Englischen übersetzt wurde, liegt nun ein eben solches Werk vor. Soviel fundiertes Wissen zum Thema Lehmbacköfen gab es bisher auf dem deutschsprachigen Markt nicht.

„Lehmbacköfen selbst gebaut“ von Kiko Denzer und Hannah Field
Ian Miller selbst ist begeisterter Lehmofenbäcker, verkaufte seine Brote auf dem Land in Iowa und versteht die Materie. Das Buch profitiert von seiner fachlichen Expertise und Erfahrung.
Schon das Inhaltsverzeichnis, das sich über sechs Seiten zieht, macht klar, dass hier einer am Werk war, der etwas vom Lehmbackofenbau versteht. An jedes Detail ist gedacht. Angefangen vom geeigneten Baumaterial, Fragen zur richtigen Ofengröße oder dem idealen Werkzeug über die einzelnen Bauabschnitte und Elemente eines Lehmofens, über Ofenformen, Arbeitsschritte und theoretische Überlegungen bis hin zur Praxis des Anfeuerns und des richtigen Luftzuges, Einblicke in die Welt mobiler Lehmbacköfen oder gar zum Backen guten Sauerteigbrotes. Den Abschluss macht ein umfangreiches Kapitel, das sich möglichen Problemen beim Ofenbau widmet.
Der Leser schlägt das Buch auf und ist sofort gefangen – von den eingängigen Beschreibungen, von den anschaulichen und in ihrer Zahl reichlich abgedruckten Zeichnungen und Fotos und von der immer wieder aus den Zeilen sprühenden Begeisterung und Erfahrung des Autors.
Kiko Denzer gibt nicht nur Einblicke in das Fachliche, sondern lässt seinen Leser an seiner Lebens- und Arbeitsphilosophie teilhaben. Er schildert Erlebnisse, berichtet von eigenen Erfahrungen beim Ofenbau und schafft so eine heimelige, angenehme Atmosphäre, fast so wie am angeheizten Lehmbackofen. Sein Sinn für Regionalität, Ökologie und nachhaltig hergestellte Lebensmittel prägt dieses Buch.
Fazit: Wer jemals plant, einen Lehmbackofen zu bauen, sollte sich dieses Buch leisten. Und wer es nicht vor hat, wird nach der Lektüre mit den Bauarbeiten beginnen. Für mich das bislang mit Abstand beste Buch zum Thema.
„Lehm-Backöfen selbst gebaut“
159 Seiten, 2013
Verlag: Stocker Verlag
ISBN: 978-3702013547
Größe: 23,6 x 19,6 x 1,4 cm
Preis: 19,90 €
Mein Dank gilt dem Stocker Verlag, der mir das Buch freundlicherweise zur Besprechung zur Verfügung gestellt hat.
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Aktualisiert am 31. Dezember 2013 |
Jules Brot
12. Oktober 2022 um 22:18
Hallöchen!
Wir überlegen gerade, uns auch einen solchen Ofen anzuschaffen, haben aber ein bisschen Bammel davor, dass wir das Interesse nach kurzer Zeit wieder verlieren, weil im heimischen Backofen doch alles etwas schneller und bequemer geht…Deshalb die Frage an die Lehmofenbauer hier – benutzt ihr eure Öfen nach all den Jahren immer noch? Also auch wirklich regelmäßig?
LG
Jules
Manny
18. Oktober 2022 um 13:26
Hallo Jules,
die ehrliche Antwort.
Nutzen ja, aber
es lohnt das einheizen nicht für ein Brot.
Wenn ich ein Brot backe dann im EBO.
Also mehrere Brote oder in Verbindung mit Pizza, Flammkuchen ein klares Ja.
Christoph Sturzenegger
9. Dezember 2019 um 00:23
Lieber Lutz
Vor gut 6 Jahren habe ich dieses Buch gekauft, bin selbst Sohn eines Bäckers, und es ist nicht beim Lesen geblieben. Eine Woche später habe ich mit dem Bau begonnen und ca 4 Wochen später war der Ofen fertig, gebaut mit Lehm aus dem eigenen Boden und mit Recyclingmaterial. Kaufen musste ich nur die Schamottesteine. Der Ofen steht noch heute und hat schon unzählige Brote,Pizzas aber auch im Ofen geschmorte Gerichte produziert. Ich staune immer wieder, dass der Ofen noch steht und Wind und Wetter überstanden hat. An diesem Buch hat mir vor allem gefallen, dass es zum experimentieren einlädt und und Mut macht zu selber bauen.
Das schwierigste ist sicher, das Gefühl und die Erfahrung zu bekommen, wann der Ofen bereit ist zum Backen, nicht zu heiss, nicht zu kalt.
Fazit: Ein Brot aus dem selbstgebauten Brotbackofen schmeckt noch spezieller !
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Christoph
Patrick
28. Januar 2014 um 03:53
Vom Mauern muss man nichts verstehen, das ist der Vorteil des Baumaterials Lehm.
Aber es macht schon ordentlich Arbeit. Ausdauer ist also gefragt. Aber es lohnt sich – ich habe einen Ofen anhand der englischen Version dieses Buches gebaut und bin sehr zufrieden.
Mehr Details auf meinem Blog.
boulancheriechen
27. Januar 2014 um 14:59
Ich plane einen Lehmbackofen gebaut zu bekommen 😉 , da sich bei mir zu Hause aber niemand um handwerkliche Arbeiten reißt, muss ich zumindest selbst beginnen. Glaubst du, es funktioniert auch, wenn man nicht so viel Ahnung vom Mauern etc. hat, aber voll motiviert ist?
Liebe Grüße
Cheriechen
Sam Kargl
27. Januar 2014 um 11:52
Hallo Lutz!
Ich hab mir vor zwei Jahren auch einen Lehmbackofen im Garten gebaut, dieses Buch kommt leider für mich zu spät. Hab mein Wissen und Tipps mühsam zusammengekratzt.  Aber ich hab viel Freude mit dem Ofen -besonders in der warmen Jahreszeit.
lg SAM