BLOGBEITRAG

28. Mai 2014 · 15 Kommentare

Fragen an und Antworten von Plötz

Tanja von „vegane Schmankerl“ hat mir den „Liebster Award“ verliehen und mir 11 Fragen gestellt. Als Dank dafür folgen nun die Antworten.

Backst du dein Brot ausschließlich selbst oder kaufst du dir auch welches?
Ich backe ausschließlich selbst, momentan sogar mehr als meine Familie essen kann. Die Nachbarn freuen sich…
Ich kaufe mir manchmal Brot oder Brötchen beim Bäcker, wenn ich auf Reisen bin. Ein Weizenbrötchen ist dann meist das erste Indiz, ob der Bäcker etwas taugt oder nicht. Bislang sind sie in 90% der Fälle durchgefallen.

Wenn dir mal Brötchen im Schaufenster auffallen hast du dann sofort Rezeptideen im Kopf?
Ja, zumindest ist bei mir immer der kritische Blick eingeschaltet. Ich merke mir, was mir gefällt und was nicht und lerne einfach nur durch das Betrachten. Um eine Rezeptidee zu entwickeln, muss ich das Brötchen aber auch gegessen und „erlebt“ haben.

Was war das schlimmste was dir beim Backen je schief gegangen ist?
Ist mir erst kürzlich bei einem Roggenmischbrot passiert (Rezept ist noch nicht im Blog). Ich habe zig Versuche gebraucht bis ich gemerkt habe, dass das Brot so flach und seltsam aussieht, weil ich den Teig permanent überknetet habe.

Kannst du dich noch an dein erstes richtig gutes Brot erinnern?
Nein. Bei mir gab es keine wirklichen Qualitätssprünge. Die Verbesserungen kamen schleichend. Deshalb bin ich mit keinem meiner Brote 100%ig zufrieden. Es gibt gute Rezepte, aber alle sind dazu verurteilt, in Zukunft womöglich verbessert zu werden.

Was fasziniert dich am Brotbacken am allermeisten?
Dass aus drei Zutaten eine Unendlichkeit an Möglichkeiten gebacken werden kann.

Gibt es auch ein Brot das du gar nicht magst?
Gar nicht vielleicht nicht, aber am wenigsten sagt mir momentan Früchtebrot zu.

Hättest du je gedacht das du mal so einen tollen Blog hast?
Nein. Das war so auch nicht geplant.

Kochst du auch gerne oder gilt deine ganze Liebe dem Brötchen?
Ich koche gerne, halte es da aber äußerst freischaffend, ganz im Gegensatz zum Backen. Beim Kochen wiege ich nicht, gebe Zutaten nach Geschmack und Laune hinzu. Das geht beim Brotbacken nur sehr begrenzt. Ich koche auch äußerst selten Rezepte nach. Das was gerade vorrätig ist, wird irgendwie zu einem guten Essen kombiniert.

Wie gehst du vor wenn du ein Rezept kreierst, woher nimmst du deine Ideen?
Oder hältst du dich an andere Rezepte?
Es gibt eine Hand voll Grundregeln, die man nicht verletzen sollte. Ansonsten bleibt viel Raum zum Spielen mit Zutaten und Führungsbedingungen. Meine Ideen kommen zu mir, entweder durch Eindrücke auf Reisen, durch Backwaren, die ich probiert habe oder einfach durch Rezepte, die ich in Büchern oder im Internet finde.

Was machst du noch so wenn du mal nicht gerade Brot machst?
Entweder verbringe ich Zeit mit meiner Familie, die durch das Brotbacken recht wenig von mir hat, oder ich bin im Garten. Für mehr bleibt momentan keine Zeit.

Was ist dein absoluter Traum oder Ziel für die Zukunft?
Eine eigene kleine Bäckerei wäre schon ein Traum. Eine Bäckerei, in der jedes Brot von Hand hergestellt wird. Eine Bäckerei, in der ich und letztlich auch meine Brotkäufer genau wissen, wo jedes einzelne verbackene Getreidekorn gezüchtet, angebaut und vermahlen wurde. Eine Bäckerei, in der es eine vollständige Transparenz der Rohstoffe und Verarbeitungsmethoden gibt. Und ich wünschte, dass es im Bäckerhandwerk nicht um Titel, sondern um Können ginge.

Wer seine Quellen angibt, schätzt die Arbeit Anderer wert. Ich habe in diesen Blog über zehn Jahre lang eine Menge Zeit, Kraft und Geist investiert und tue es immer noch. Deshalb bitte ich dich, bei jeder öffentlichen Nutzung meiner Ideen, Rezepte und Texte immer die konkrete Quelle anzugeben.

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  1. Lieber Lutz, 
    Ist es möglich Lievito Madre zu einem Roggensauerteig umzuzüchten? Lieben Gruß Inge

  2. Hallo Lutz
    Ich möchte die Weizenbrötchen aus deinem Kochbuch „Brot backen in Petfektion mit Hefe“
    Du backst sie mit 2 Blechen. Kann ich sie auch ohne Blech auf dem Backstein backen? Wie?
    Danke im Voraus für dein Feedback. 
    Susy

    • Hallo Susan, das funktioniert absolut auf dem Stein. Wüsste nicht, was dagegen spricht.
      Ich habe aber auch das Buch nicht!
      Es gibt ein paar Faustregeln für Kleingebäck. Für Anfänger ist es meist komfortabler, mit dem Blech zu beginnen. 
      Allgemein kann man sagen, dass der Stein höher, als bei Broten platziert wird. Kannst den Einschub nehmen, der im Buch auch für das Blech angegeben ist.(Sonst Mittlerer)
      Der Stein muss mindestens 30 min vorgeheizt werden. Kommt aber auf Stein u. Ofen an. (Ich: grundsätzlich 45 min.) 
      Alle anderen benötigten Angaben, wie Temperatur, Backzeit, Schwaden müsstest Du auch im Buch finden. Da gibt es keinen Unterschied zum Stein.
      Ich hoffe, dass es Dir weiter hilft. 

  3. Danke dir für die Fülle an Infos auf deiner Seite, für die schöne Aufbereitung, für all die Mühe, die dahinter steckt!
    Ich wünsche dir mehr Zeit für deine Familie. Es ist ja tatsächlich so viel schon beantwortet. Auch die Masse an Rezepten finde ich trotz Filter überwältigend. Ich habe da nun eine ganze Weile gesucht, was mir in etwa passt. Besonders toll finde ich die Rezepte ohne Schnickschnack, noch dazu wenn dabei steht, wie weit Teig oder Teigling aufgegangen sein soll. Ich hab nicht annähernd 20°C daheim, also taste ich mich heran. Ausprobieren ist auch was Schönes, solang das Brot genießbar ist 🙂

  4. Hallo! Habe Hefe für Tiefkühlgebäck. Ist es möglich, dass ich die Rohlinge gleich ausbacke ohne schockzufrosten und die ähnlichen Eigenschaften erhalte wie mit normaler Hefe?

  5. Ich bin ein totaler Anfänger im Brot backen, habe jetzt fünf Wochen gebraucht, bis ich mit Sauerteig aus Rogen mein erstes Brot richtig gut hin bekommen habe. Die ersten sahen wie Kuhfladen aus?. Kann man Sauerteig auch mit einer anderen Mehlsorte wie Rogen machen? Was ist Einkornmehl? LG Marika

  6. Danke Lutz für deine schönen Antworten 
    So eine Bäckerei hätte ich auch gern in meiner nähe !!!
    Ich wünsche dir in jedem Fall das dein Traum in Erfüllung geht!!
    Liebe Grüße

  7. Hallo Lutz,
    ja so eine „Traum-Bäckerei“ das wäre genial. Damit könntest Du mich auch hinter dem Ofen hervorlocken. Roggenmischbrotteige knete ich immer 5 Min. langsam und 3 – 4 Min. schneller – je nach Mischungsverhältnis. Anschließend 30 Minuten Teigruhe. Lieben Gruß Ute

  8. Auch von mir vielen Dank für den Tipp des Ueberknetens, wahrscheinlich war deshalb das „Dreier“ so flach und hat sich nicht von der  Stelle in die Höhe gerührt. Die eigene kleine Bäckerei würde ich Dir sehr wünschen. Alles Gute für den morgigen Feiertag.
    Viele Grüsse Marion P.

  9. Danke für den Tipp des Überknetens, meine letzten Roggenmischbrote waren auch alle flach, das hatte ich vorher noch nie. Und ich habe länger kneten lassen als sonst…
    Und für diese Bäckerei der Träum würde ich glatt mal vorbeischauen!
    Liebe Grüße,
    Eva

    • Moin! Genau! Hatte ich auch gerade! Ist mir bei Roggenteigen gar nicht bewusst. Die Traum-Bäckerei wird schwierig. In D zählen tatsächlich Abschlüsse und Titel. Einen schönen und ruhigen Feiertag! Thomas

  10. Oh, so eine Bäckerei wie im letzten Satz gibt es! Bäckerei Bühler in Freiburg, die haben sogar „das Buch zum Film“ rausgebracht (Mein täglich Brot), in dem schön beschrieben wird, wie alles bei ihnen funktioniert und wo es herkommt.
    Du bist nicht alleine mit Deinem Traum. Ich sinniere auch schon seit Längerem.

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