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19. Januar 2015 · 3 KommentareRezension: „Leitfaden für Hobbybäcker“ von Waltraud Becker und Ute Olk

„Leitfaden für Hobbybäcker“ von Waltraud Becker und Ute Olk
Das Buch ist dünn und tendenziös, arbeiten doch beide Autorinnen als „Gesundheitsberaterinnen GGB“ nach der Philosophie von Bruker. Insofern erfährt der Leser tatsächlich Interessantes über Vollkorn aus Sicht der Vollwerternährung, über Mehlbehandlungsmethoden und Zusatzstoffe, mit deren Ablehnung beide Autorinnen den Leser für Vollkorn und lange Teigführung begeistern wollen.
Das Buch ist im Frage-Antwort-Stil gehalten. Die Formulierungen sind teils holprig und auf umgangssprachlichen Niveau. Das Lesen ist anstrengend, auch weil auflockernde Elemente wie Abbildungen oder Tabellen weitgehend fehlen.
Die Informationen, die vermittelt werden, sind keineswegs „Tipps, die Sie bisher noch in keinem Backbuch gelesen haben“, wie der Einband behauptet. Es ist vielmehr eine Mischung aus fachlich korrekten und fachlich falschen Angaben, die das Buch nur für jene Leser empfehlenswert macht, die zwischen beidem trennen können. Dann ergibt sich in Details durchaus noch die ein oder andere Wissenslücke, die geschlossen werden kann.
Die Rezepturen für Brot und Brötchen sind akzeptabel, wenn auch sehr unübersichtlich und oberflächlich beschrieben, außerdem handwerklich nicht gut umgesetzt.
Fazit: Über allem schwebt der Eindruck, dass hier mehr als nur Sauerteigwissen vermittelt werden soll – Bruker schwebt mit. Hier wird nicht sachlich und unabhängig Wissen vermittelt. Hier werden Mythen, Glauben und ein Hauch Esoterik mit tatsächlichen Fakten vermischt. Eine gefährliche und für mich unangebrachte Art, Grundlagen zu vermitteln.
Leitfaden für Hobbybäcker
76 Seiten, 2014
Verlag: emu-Verlags- und Vertriebsgesellschaft Ernährung-Medizin-Umwelt
ISBN: 978-3891892145
Größe: 17,2 x 1 x 24,1 cm
Preis: 14,80 €
Mein Dank gilt dem emu-Verlag, der mir das Buch freundlicherweise zur Besprechung zur Verfügung gestellt hat.
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Aktualisiert am 21. Dezember 2014 |
Peter
21. Januar 2019 um 12:13
Aus 3 Quarks und einem Elektron hat sich ein nicht zu übersehendes komplexes Universum gebildet. Mir ist das als Plötz Schreiberling bekannt. Brotbacken hat zwar nicht diese Skalierung, trifft aber die Kompexität hinreichend. Die Kleinstaaterei des Mittelalters hat sehr viele verschiedene und geschmacklich gute Brotprodukte hervorgebracht. Die Völkerwanderungen haben es erweitert.
Geislers Plötzblock und seine Bücher sorgen selbst bei reinen Rezeptbäcker mit einfachen Weltbild, was das auch immer heißen soll, für herrliche Produkte. Erstaunlich für einen backenden Geologen!! Dietmar Kappl, ein Meisterbäcker aus Österreich und Lutz Geisler, stellvertretend für sehr gute Blogger, lassen uns mit ihrem Wissen an der Herstellung dieser weiter entwickelten Backwaren teilnehmen. Aus meiner subjektiven Beobachtung kann ich nur sagen: Diejenigen, die in Anlehnung an Geisler und Kappl backen, geht es besser als zuvor.
Möglich, dass Dr. Bruker das patiell ergänzt.Partielle Ausgrenzung oder Alleinvertretungsansprüche machen den Horizont kleiner. Sie sorgen für einfache Weltbilder!! Die Herstellungsmöglichkeiten für gute Brote sind grenzenlos. Kappl und Geisler ist das bewusst. Selbsternannte Komplexversteher und Subjektivbeobachter brauchen länger um diese Horizonterweiterungen zu verstehen. Ein Einzelner kann diese Mammutaufgabe nicht bewältigen. Selbst wenn er meint, die hellste Kerze auf der Torte zu sein.
Beate Pittas
31. Mai 2017 um 17:25
Sehr geehrte Plötzblog Schreiberlinge,
nicht jeder, der ein einfaches Weltbild hat versteht komplexe
Zusammenhänge.
MfG
Beate Pittas
Gustav W.
20. Januar 2019 um 16:35
Ob man Dr. Bruker mit seinen umfassenden Beobachtungen oder einem backenden Geologen mehr Vertrauen schenkt, soll jeder für sich entscheiden.
Aus meiner subjektiven Beobachtung kann ich nur sagen: Denjenigen, die in Anlehnung an Dr. Bruker backen, geht es besser als zuvor.