BLOGBEITRAG
4. Februar 2015 · 13 KommentareZu Gast im Backwerk Hannover
Ein eher spontaner Besuch bei Christian Lecht, Bäckermeister und Chef der Demeter-Bäckerei Backwerk Hannover. Ich habe nicht allein, sondern gemeinsam mit Zayaan Khan aus Südafrika eine Nacht lang mitgebacken.
Zayaan kam auf Einladung von „Brot für die Welt“ nach Deutschland, um tags zuvor über die Situation der südafrikanischen Bevölkerung in Sachen Landwirtschaft und Brot zu informieren. Kurz gesagt: In der Landwirtschaft wie auch im Bäckereiwesen teilen sich 4-5 zumeist internationale Großunternehmen den Markt auf und diktieren die Preise. An Genmais und damit Genbrot kommen die Südafrikaner fast nicht vorbei, der Wille dagegen ist aber auch (noch) nicht sonderlich ausgeprägt. Die junge Generation erwacht allmählich und macht sich Gedanken über die Zukunftsfähigkeit der heutigen Ernährungs-Unsouveränität ihres Landes.
Hier ein paar Eindrücke unserer Backnacht:

Zayaan auf dem Podium

Zayaan in der Backstube beim Abstreichen der Gersterbrote mit Mehlstreiche

Die Gersterbrote werden geflämmt.

Angeschobene Gersterbrote werden gegen Ende der Backzeit auseinandergebrochen und kurz auf der Seite gebacken.

Gersterbrote als typisch Hannoversche Spezialität.

Rundwirken

Abwiegen

Formen

Einschneiden

Sie wollten Hörnchen werden.

Schrotbrote vor dem Einschießen.

Gerster- und Mischbrote vor dem Backen.

Saatenbrote beim Einschießen.

Und fertig.

Zayaan holt die Baguettes aus dem Ofen (übrigens Baguettes, die ihren Namen zu Recht tragen).

Bâtards in schönster Form.

Und die Bäcker der Nacht: Christian, Lutz und Zayaan.
Aktualisiert am 26. Januar 2015 |
Hella Witka
5. Oktober 2016 um 23:15
Hallo Lutz,Â
vielen Dank für die vielen tollen Rezepte! Ich bin absolute Backanfängerin, aber alles was ich bisher zustande gebracht habe, schmeckt uns sehr !!
Jetzt will ich ein Gersterbrot backen (nach Ketex). Bei dir habe ich kein Rezept dafür gefunden, allerdings deinen Beitrag von der Backnacht im Backwerk in Hannover.
Darin wird u.a. von der „Mehlstreiche“ geschrieben. Darüber habe ich bisher nichts brauchbares in Netz gefunden. Ist es Weizenmehl, Kartoffelmehl und Wasser ?
Vielen Dank für eine Antwort!
Lutz
9. Oktober 2016 um 06:47
Das kann verschieden sein. Schau mal hier und hier.
Manny
9. Juni 2021 um 08:26
Gestern habe ich gegerster.
Diesmal nach Lutz Buch Krume und Kruste.
Obwohl im Hannöverschen Original keinerlei Zusätze im Teig verwendet werden, das Ergebnis ist…Super.
Nun muss ich mir noch ein zweites gr. Gärkörbchen holen, dann werden zwei große Gersterbrote gebacken 🙂
Friederike
30. September 2015 um 14:28
Auf der Seite von Ketex dem Hobbybäcker gibt es ein wunderbares Gersterbrot. Ich backe es sehr oft . Ich will Dich Lutz nicht vor den Kopf stossen aber nachdem ich das Rezept händeringend gesucht hatte wurde ich dort fündig.
Lutz
12. Oktober 2015 um 07:23
Wir alle backen Brot, weil es uns schmeckt und Freude macht. Du stößt mir nicht vor den Kopf. Jeder hat seine Rezepte. Wäre auch schlimm, wenn ich der einzige wäre, der alle denkbaren Rezept im Blog hätte ;-).
Lala
27. Februar 2015 um 19:28
Ich bin auf der Suche nach einem Rezept für Hannoversches Gersterbrot, das ich hier am Niederrhein schmerzlich vermisse, auf diese herrliche Seite gestossen – leider ist das wohl noch nicht Teil der Rezeptsammlung. Gibt es vielleicht ein Rezept das ähnlich ist und das ich einfach mit flämmen „angerstern“ könnte?
Ansonsten bin ich angefixt und denke ich werde das mit dem selber Brot backen demnächst mal ausprobieren. Das normale Bäcker-Brot heutzutage schmeckt mir einfach nicht mehr…
Lutz
18. März 2015 um 15:52
Nimm‘ ein Roggenmischbrot und flämm‘ es ab, z.B. das hier.
Lala
19. März 2015 um 10:07
Oh fein, danke für den Tipp, ich werde es probieren wenn mein Sauerteig soweit ist. Meine ersten Brötchen waren schon mal ein Erfolg, das spornt an. 🙂
LeCommandeur
6. Februar 2015 um 20:06
Bei unserem letzten Besuch in Hannover im November haben wir (privat) ein paar ambitionierte Bäckereien getestet. Die Bäckerei Backwerk hatte dabei klar die Nase vorn. Sowohl was die Qualität des Backwerks anging, als auch die Sortimentsauswahl. Auch die Aufmachung des Verkaufsraumes empfanden wir als sehr stimmig. Die Bewohner der Südstadt sind somit aus unserer Sicht zu beglückwünschen, aber auch aufgefordert, durch steten Konsum die Bäckerei zu erhalten.
susanne
4. Februar 2015 um 13:54
..die hellen Brötchen sind großartig!! wie findest du das Batard Brot? ..
Lutz
6. Februar 2015 um 08:26
Ist derselbe Teig wie für die Baguettes und die waren nicht schlecht, besser auf jeden Fall als alles, was ich als Baguette bislang in deutschen Bäckereien essen durfte.
Milchmädchen
4. Februar 2015 um 12:34
Hätte ich das geahnt: Das Backwerk liegt keine drei Minuten Fußweg von meiner Haustür entfernt. Überhaupt sollte ich da wohl mal vorbeischauen – auch, wenn ich, seit ich selber backe, noch kein gekauftes Brot gegen das, was ich aus dem eigenen Ofen ziehe (selbst, wenn längst nicht alles glückt!), hätte tauschen mögen. Vielleicht ändert sich das ja…
julia
4. Februar 2015 um 10:54
Hey danke für den guten Bericht und die vielen schönen Bilder!!! Lese deine Berichte immer sehr gerne.