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3. September 2016 · 16 Kommentare

Alm-Rezepte: Schlesische Schaumbrezel

Schlesische Schaumbrezel

Schlesische Schaumbrezel

Einmal im Leben muss man Schaumbrezeln gebacken haben. Ganz ohne Triebmittel gehen sie wie durch ein Wunder dennoch auf. Die Konsistenz ist weich, aber kurzbissig-zäh. Ein klassisches Fastengebäck, das über Einwanderer in die USA gelangt und dort als „Bagel“ Karriere gemacht hat.

Mit Kümmel und Salz ein Genuss, aber auch pur zum Knabbern lecker.

Hauptteig

  • 300 g Weizenmehl 550
  • 75 g Milch (3,5% Fett, 5°C)
  • 55 g Ei (ca. 1 Ei)
  • 38 g Zucker
  • 1,5 g Salz

Eier und Zucker schaumig schlagen (hellgelber, steifer Schaum). Mehl, Milch und Salz zugeben und 5 Minuten auf niedrigster sowie 5 Minuten auf zweiter Stufe zu einem festen, straffen und dehnbaren Teig auskneten.

30 Minuten in Folie eingewickelt entspannen lassen.

80 g-Stücke abstechen, leicht rundwirken, zu 50 cm langen Strängen formen und zu Brezeln schlingen.

Die Brezeln im Kühlschrank, im Freien oder in einem kühlen Raum antrocknen lassen.

Anschließend in kochendem Wasser brühen bis sie an der Wasseroberfläche schwimmen. 10-20 Minuten in Eiswasser abschrecken.

Nun die Brezeln für 8-12 Stunden in feuchten Tüchern in einem kühlen Raum lagern.

Bei 250°C 8-10 Minuten ohne Dampf goldbraun backen.

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 20 Minuten

Zubereitungszeit gesamt: ca. 12 Stunden

Kurzbissig, ganz ohne Triebmittel und dennoch gelockert: Schlesische Schaumbrezel

Kurzbissig, ganz ohne Triebmittel und dennoch gelockert: Schlesische Schaumbrezel

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Aktualisiert am 27. Mai 2016 |

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Keine Kommentare

  1. Hallo Lutz.

    Ich suche derzeit nach einem guten Rezept für Palmbrezeln.
    Dies sind süße Brezeln ohne Lauge, die hier auf der Schwäbischen Alb zu Palmsonntag gegessen werden.
    Kennst Du diese?

    • Hier gibts Rezepte:
      backdorf.de/Rezepte/Saisonales/Ostern/Palmbrezel.html
      m.mamas-rezepte.de/rezept_Schwaebische_Palmbrezel-3-1890.html

  2. Die schlesische Schaumbrezel könnte tatsächlich ein ursprünglicher Vorfahre vom heute bekannten Bagel sein, der seinen Erstauftritt ja urkundlich erwähnt in Krakau hat, das auch bekannt ist für „Obwarzanek“, ein ebenfalls ringförmiges und vor dem Backen gekochtes Gebäck, und nebenbei ist Krakau noch eine wundervolle und beeindruckende und sehr empfehlenswerte Stadt. Bei meiner Bagel-Recherche bin ich über „Beegla“ gestolpert – die Schaumbrezel. Die Namensnähe ist unverkennbar :0) Ein Bagel-Original-Rezept aus dem 17. Jahrhundert konnte ich leider nicht finden, aber wer sich für die Bagel-Historie interessiert, für den wäre evtl. das Buch „The Bagel: The Surprising History of a Modest Bread“ von Maria Balinska eine Empfehlung.

    Vielen Dank Lutz, für deine Schatzkiste an Rezepten und Geschichte.

    Beste Grüße, Ben

  3. Danke für das Rezept, ich persönlich liebe Brezeln und mache auch des Öfteren selbst welche. Wer einmal richtig ausgefallene Brezel-Krationen probieren möchte, für den habe ich einen Tipp. Flo und Floris Brezeln in Berlin. Diese füllen die Brezeln mit Feta und Spinat oder Tofu etc. Verrückt, aber schmecken einfach Hammer.

    Liebe Grüße,
    Armin

  4. Ohhh… diese Brezen habe ich ewig nicht mehr gegessen – die gab es früher bei meiner Oma immer, die aus Schlesien kommt.

    Ich werde sie mal nachbacken. Bin gespannt, ob der Geschmack der gleiche ist 🙂

  5. Sehr tolles Rezept. Wir haben die Brezeln nur knapp 5 Stunden feucht abgedeckt und direkt gebacken, sind trotzdem großartig geworden! Gerne wieder 🙂

  6. Hi. Wenn Du schon von Bagels sprichst: heißt das, ich kann den Teig nehmen wie er ist und Bagels draus backen? Oder wird er dafür noch abgewandelt? Soweit ich weiß werden Bagels ja auch gebrüht, oder?

  7. Bleibt der Zuckeranteil von 38 g, wenn die Brezeln mit Kümmel und Salz gemacht werden?

  8. Spannend! Noch nie davon gehört, obwohl sogar  mütterlicherseits mit  schlesischen Wurzeln versehen. Etwas Evolution scheint der Bagel aber mittlerweile erfahren zu haben, so kenn ich ihn nur noch als Hefe- oder Sauerteigkringel. Etwas interessiert mich aber noch: woher stammt die Nachbackmaxime? 😉

      • …im Einführungssatz schreibst du: einmal im Leben muss man diese Brezeln gebacken haben. Ich dachte, vielleicht gibt es zu dieser eindringlichen Aussage noch eine Quelle (..nicht dass mir dein alleiniges Urteil nicht ausreichen würde ;))

        • Das bezog sich auf meine Erfahrung, dass man um diese Brezel weder in der Literatur noch im Alltag herum kommt. Und darauf, dass das Verfahren der Lockerung so erstaunlich gut funktioniert. Wir saßen auf der Alm allesamt vor dem Ofen und haben gestaunt :).

  9. Hallo Lutz,
    Wirklich 10-20 Minuten in Eiswasser abschrecken? Oder vielleicht Sekunden?
    Gruß,

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