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11. Februar 2023 · 5 KommentareEnsaïmada (2023)

Ensaïmada (2023)
Streng genommen dürfte ich dieses Gebäck nicht Ensaïmada nennen, da der Name des mallorquinischen Nationalgebäcks eine geographisch geschützte Angabe ist und wir das Rezept auf der Kalchkendlalm entwickelt und ausprobiert haben.
Die wichtigste Zutat, die auch dem Gebäck seinen Namen gibt, ist das Schweineschmalz. Für eine geschmacklich ausgezeichnete Ensaïmada ist es sehr wichtig, wirklich gutes Schweineschmalz zu verwenden.
Wer keinesfalls Schweineschmalz verwenden möchte, könnte es durch Butter ersetzen. Dann wäre es allerdings nicht mal eine Ensaïmada, wenn sie auf Mallorca hergestellt würde.
Die Verarbeitung des Teiges ist der Strudelherstellung sehr ähnlich. Der Teig wird hauchdünn ausgezogen und dann nach Wunsch gefüllt oder ungefüllt aufgewickelt. Der entstandene Strang wird dann anders als beim Strudel noch zu einer Schnecke aufgerollt. Der fertige Teigling reift dann noch mindestens 12 Stunden, bevor er gebacken wird.
In den Originalrezepten wird immer etwas alter Ensaïmadateig als Sauerteig zugegeben. Da die Ensaïmada für mich kein regelmäßiges Standardrezept ist, habe ich die Vorfermentation mit einem Vorteig simuliert.
Vorteig
- 37 g Wasser (15 °C)
- 67 g Weizenmehl 550
- 0,67 g Frischhefe (5 °C)
Hauptteig
- 51 g Wasser (50 °C)
- 39 g Zucker
- 3,9 g Salz
- 155 g Weizenmehl 550
- 51 g Eier (Vollei) (5 °C)
- 1,6 g Frischhefe (5 °C)
- gesamter Vorteig (5 °C)
- 44 g Schweineschmalz
Vorteig
Die Zutaten in der genannten Reihenfolge in eine Schüssel wiegen.
Mischen, bis sich die Zutaten zu einem festen Teig verbunden haben (gewünschte Teigtemperatur: ca. 18 °C).
24 Stunden bei 5 °C reifen lassen.
Hauptteig
Die Zutaten (außer Schweineschmalz) in der genannten Reihenfolge in die Schüssel wiegen.
Zu einem Teig vermischen. Kneten, bis sich eine dünne Teighaut ausziehen lässt (Fenstertest).
Den Teig aus der Schüssel oder Wanne auf die leicht geölte Arbeitsfläche geben.
Den Teigling straff rundwirken.
Den Teigling mit Schluss unten auf die Arbeitsfläche legen.
Mit einer Folie oder einem Behälter abdecken.
30 Minuten bei 20 °C reifen lassen.
Den Teig auf der noch immer geölten Arbeitsfläche leicht rechteckig ausrollen.
Das weiche Schweineschmalz gleichmäßig auf dem Teig verteilen.
Den Teig hauchdünn rechteckig auf 180 x 30 cm ausziehen. Über die lange Seite straff einrollen. Die Rolle durch leichtes Rütteln in der Dicke vergleichmäßigen. Locker zu einer Schnecke aufrollen, dabei darauf achten, dass der Abstand zwischen den Windungen etwa so breit ist wie der Strang.
Den Teigling auf Backpapier setzen.
Mit einer Folie oder einem Behälter abdecken.
12-14 Stunden bei 20 °C auf das doppelte Volumen reifen lassen.
Das Backpapier mit dem Teigling mithilfe eines flachen Bleches oder Brettes in den auf 220 °C vorgeheizten Ofen auf den Backstein befördern. Sofort kräftig bedampfen. Den Ofen sofort auf 180 °C herunterdrehen. Den Dampf nach 20 Minuten ablassen. Insgesamt 30 Minuten ausbacken.
Zubereitungszeit am Backtag: ca. 40 Minuten
Zubereitungszeit gesamt: 38 Stunden

Ensaïmada (2023)

Ensaïmada (2023)
Aktualisiert am 11. Februar 2023 |
Marco
17. Mai 2023 um 15:14
Dieses Gebäck ist interessant und anspruchsvoll in der Herstellung zugleich. Anstelle von Schweineschmalz habe ich selber hergestellten Wasserbüffel-Feintalg (Schmalz) verwendet. Der Eigengeschmack des Talgs tritt leicht hervor, aber mutmasslich weniger stark als beim Schweineschmalz. Das Handling beim Ausziehen des Teigs erfordert etwas Routine und möchte ich verbessern; also daher: Nach der Ensaïmada de Mallorca, ist vor der Ensaïmada de Mallorca.
Ursel
12. Februar 2023 um 00:23
Hallo, ich habe keinen Tisch der 180 cm lang ist, wie kann ich den Teig am besten auf die Länge ausziehen?
LG Ursel
Manny
12. Februar 2023 um 11:45
Teil doch einfach den Teig durch die Hälfte
und dann halt 2x ausziehen. 😉
Friderike
12. Februar 2023 um 12:59
auf dem Fußboden!
Krümelkacker Uwe
11. Februar 2023 um 12:04
Hallo Lutz, laut Wikipedia soll die Bezeichnung „Ensaïmada de Mallorca“ als Herkunftsbezeichnung geschützt sein und nicht die Bezeichnung „Ensaïmada“. Wenn das so stimmt, brauchst du dir wohl keine Gedanken weiter zu machen.