BLOGBEITRAG
20. Februar 2023 · 8 KommentarePodcast – Episode 73 – Quereinsteiger im Bäckerhandwerk – François Kieffer – Vom Bäderbauer zum Landwirt und Bäcker
Wer abseits der ausgetretenen Pfade als Quereinsteiger eine eigene Bäckerei eröffnen möchte, hat es in Deutschland schwer. Um Meisterzwang und das veraltete Ausbildungssystem zu überwinden, braucht es Nerven, Willensstärke und viel Freude am guten Brot. In dieser Reihe nehmen uns Quereinsteiger mit auf ihren Weg. Heute mit einem Handwerksmeister aus Luxemburg, der als Rentner von der Badsanierung zum Landwirt und Bäcker gewechselt ist. Er hatte mit vielem zu kämpfen, aber nicht mit dem Meisterzwang.
Viel Spaß damit!
PS: Feed-Adressen und eine Übersicht über alle Podcastfolgen findest du hier.
PB 73- Quereinsteiger im Bäckerhandwerk – François Kieffer – Vom Bäderbauer zum Landwirt und Bäcker
Gast: François Kieffer
Aktualisiert am 31. Dezember 2022 |
Bodo Elsel
21. März 2023 um 15:09
Eine wunderbare Folge mit einem sehr sympathischen Gast, der wirklich interessante Geschichten erzählt hat. Der Dialekt hat absolut positiv zu der Stimmung beigetragen.
carine
6. März 2023 um 16:29
Ich kaufe mein Mehl seit einiger Zeit nur noch bei François in seiner Bäckerei ‚A Schéiwesch‘ um mein Brot, aber natürlich auch anderes zu backen.
Schon vorher habe ich nur mit Biomehl aus dem Naturladen gebacken, aber sogar im Vergleich dazu ist das Mehl von A Schwéiwesch ein Traum ! Weniger Wasser nötig, dazu viel mehr Geschmack. Auch das Handling ist anders. Ich hoffe, dass noch viele weitere Kunden seine Waren entdecken …
Yve
24. Februar 2023 um 16:28
Der Link steht unter der Folge… auch ich habe es gefunden 🙂
Yve
24. Februar 2023 um 16:18
„Es gibt Leute, die ihre Brote zeigen, die schrecklich aussehen. Und die wollen anderen noch sagen, wie man backt“. Super, Francois Kieffer spricht mir aus dem Herzen.
Wo findet man den Mann eigentlich? Weiß das jemand?
LG Yve
Cranzahler
25. Februar 2023 um 11:27
Guten Tag Yve,
Genauso kenne ich es selbst auch im Bekanntenkreis. Naklar ist jeder im Grunde stolz wenn er selbst gebackenes Brot bzw. Semmeln aus dem Ofen holt, aber die Euphorie darüber scheint das Urteilsvermögen dauerhaft zu trüben.
Mitunter sieht man da Sachen, die würden die gleichen Leute, wenn es sich dabei um gekaufte Brote handeln würde, dem Bäcker mit Schwung (und mit Recht) wieder zurück über die Ladentheke an den Kopf klatschen. Aber da selber daheim gebacken, ist es das beste Brot was sie angeblich in ihrem ganzen Leben gegessen haben. Das geht soweit dass behauptet wird, selbst ein im Anschnitt komplett klunkiges Brot oder völlig flache, graue, dörre Semmeln zwar als in der Form verbesserungsfähig aber geschmacklich einwandfrei dargestellt werden.
Da gibt man dann als Bäcker auch nicht mehr gerne Tipps und Hinweise, z.B. zu den Zutaten, zum Teigmachen oder Ofenhandhabung, weil es einfach vergebene Mühe ist. Mir als ehemals Gelerntem, der sich seine Leidenschaft fürs Handwerk bewahrt hat, tut sowas in der Seele leid, da es in solchen Fällen schade um die Zutaten und das Anzeizen der Öfen war.
Freundliche Grüße und schönes Wochenende
Fredi
26. Februar 2023 um 00:56
Hallo Yve,
du zitierst François Kieffer mit diesen Sätzen:
„Es gibt Leute, die ihre Brote zeigen, die schrecklich aussehen. Und die wollen anderen noch sagen, wie man backt“.
Und dann schreibst du, dass François Kieffer dir aus dem Herzen spricht.
Ich finde das Zitat von Herrn Kieffer aber sehr mäßig.
Was heißt schon „Brote zeigen, die schrecklich aussehen“.
Jedes Brot ist anders, und Schönheit oder Hässlichkeit liegt alleine im Auge des Betrachters. Hauptsache, das Brot schmeckt. Am besten der ganzen Familie.
Und wenn jemand ein Foto seines für ihn gelungenen Brotes postet, und ganz stolz auf sein Ergebnis ist, und damit aber irgendein selbstdefiniertes Schönheitsideal verletzt, dann ist dies alleine das Problem von François Kieffer.
François Kieffer behauptet übrigens im Podcast, das Mehl nach einem Monat „tot“ wäre. Das stimmt so leider nicht. In seiner Mühle mahlt François Kieffer nach seinen Aussagen auch nur Vollkornmehle. Das führt zu einer großen Einschränkung bei der Brotvielfalt.
Sonst gibt Herr Kieffer aber schon interessante Einblicke in seine Arbeit.
VG Fredi
Tim
23. Februar 2023 um 15:19
Eine tolle Podcast-Folge, die eine andere Perspektive beleuchtet. Hochinteressant!
Es gibt tatsächlich auch in DE vergleichbare Initiativen, im Rahmen derer die Verbindung zwischen Erzeuger und „Veredler“ möglichst kurz gehalten werden soll. Eine Handwerksbäckerei aus Düsseldorf (B. Bäckerei) ist aktuell bestrebt eine eigene Mühle aufzubauen, um das Getreide lokaler/regionaler Erzeuger zu vermahlen. Sorten und Mengen werden bilateral besprochen. Bio-Qualität ist einer der Kern-Aspekte in diesen Beziehungen. Ob auch alte Sorten im Fokus stehen, entzieht sich jedoch meiner Kenntnis.
Wenn sich diese Denkweise großflächiger etablieren kann, ist ein verantwortungsvollerer Umgang mit unseren Ressourcen das konsequente Ergebnis, ökologisch wie ökonomisch.
Manny
20. Februar 2023 um 10:54
Bonyour Francois, Bonyour Lutz
es wäre doch sinnvoll wenn z.B. Monika Draxx, Thorsten Eling und die freien Bäcker von Francois erfahren würde.
Letztlich haben diese Verbindungen zu Landwirten.
Die alten Sorten könnten somit bei Interesse am Leben erhalten und weiter verbreitet werden.
Das würde die Philosophie, das Lebenswerk von Francois festigen.
Und Danke ein wirklich sehr interessanter Beitrag.
Gruß
Manny