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18. Dezember 2012 · 20 KommentareRückschau: Der erste Brotbackkurs im Dezember 2012

Die Ausbeute am Ende des Brotbackkurses: mehr als 20 Brote
Aufregend war die Zeit bis zum 7. Dezember 2012. Den ersten Brotbackkurs mussten wir terminlich recht knapp festgelegen – nur vier Wochen zum Vorbereiten für uns und nur vier Wochen für Interessierte Hobbybäcker, sich für oder gegen den Kurs zu entscheiden. Umso erstaunlicher, dass der Kurs bereits nach wenigen Tagen ausgebucht war. Nun, fast zwei Wochen später, bleibt etwas Zeit zur Rückbesinnung. Was war gut, was hätten wir besser machen können? Wie sind die Reaktionen der Teilnehmer ausgefallen? Ein kleiner Rückblick auf die Premiere.
Aufgeregt war ich, als ich am 7. Dezember gegen Mittag die Küche betrat, in der sich am Abend unsere 12 Teilnehmer aus ganz Deutschland für die ersten Vorbereitungen zusammenfinden wollten. Das umfangreiche (und sehr schwere) Zubehör, das aus der Küche eine Backstube machen sollte, hat mir einen ordentlichen Muskelkater eingebracht. Aus dem Auto in die Küche, viele Treppen voller Schnee und Eis hinunter.

Die Zutaten- und Zubehörecke.
Zwischen Auspacken, Aufräumen, Kartons verstauen, Zubehör testen und Lampenfieber vertreiben musste ich an den Backplan denken, der bereits ab 12 Uhr von mir forderte, Vorteige anzusetzen, damit wir alle am kommenden Backtag die Grundlage für gutes Brot haben würden.

Die Vorteige und Sauerteige.
Alles ging gut. Inzwischen kam auch Manfred, mein Backkollege und Kulinarikfreund, an und machte sich an die Vorbereitung der „Beilagen“ und Snacks, von denen die Teilnehmer später schwärmen sollten.
Gegen 18 Uhr trafen die ersten Hobbybäcker ein. Überrascht war ich vom Fragenkatalog, der sofort auf mich einstürmte. Jeder Teilnehmer wollte seine dringendsten Fragen gleich nach seiner Ankunft beantwortet wissen. Kein Problem, so direkt war mir der Anfang lieber als mit tiefer Schüchternheit.
Der viele Schnee der letzten Tage hatte die Deutsche Bahn aus der Bahn geworfen. Einige Teilnehmer kamen später, hatten aber nicht minder Spaß am Abend, der sich bis weit nach 22 Uhr hinein zog. Frisches Brot, leckere Focaccia und Manfreds Köstlichkeiten waren samt erlesenen Weinen die Grundlage für einen heiteren Abend, der bereits viele theoretische und praktische Grundlagen zum Brotbacken enthielt.

Teige am Abend zum Üben für die Teilnehmer.
Mein Abend war gegen Mitternacht zu Ende. Das Aufräumen brachte mich erst gegen 1 Uhr ins Bett. Gegen 6 Uhr stand ich bereits wieder vor dem Küchenstudio in Ottendorf-Okrilla und begann mit den Vorbereitungen für den Backtag. Unsere Teilnehmer hatten sich für meinen ehrgeizigen Backplan entschieden. Das Angebot vom Vorabend, ihn auszudünnen, wurde dankend abgelehnt. So standen über 20 Brote vor uns, insgesamt mehr als 12 verschiedene Rezepte. 8 Uhr ging es los.

Alle Arbeitsplätze sind vorbereitet: jetzt fehlen nur noch die Teilnehmer.

Eine Teilnehmerin beim Dehnen und Falten von Brotteig.
Mit viel Freude, Spaß und Enthusiasmus mischten, kneteten, dehnten und falteten, formten und backten unsere 12 Hobbybäcker ihre Brote und Brötchen, verglichen Knetmaschinen und Öfen, lernten Broteigenschaften und Faustregeln zum Brotbacken kennen. Gegen Mittag konnten wir die ersten Brote anschneiden und pur, mit Schinken, Aufstrichen, köstlicher Butter oder eingelegten sizilianischen Tomaten genießen.

Volle Arbeitsplatte und viel zu tun: Brotbacken intensiv.

Brotbacken im Topf – eine gute Alternative für Öfen ohne Bedampfungsfunktion.

Unsere Knetmaschinenauswahl (die KitchenAid ist nicht mit auf dem Bild).

Feinste Delikatessen zum frischen Brot.

Nach der Arbeit das Vergnügen: frisches Brot mit kulinarischen Genüssen.
Wenn ich „wir“ schreibe, meine ich alle anderen außer mich. Ich schwirrte in der Küche von einer Gruppe zur anderen, beantwortete Fragen und half ihnen, den Teig so gut es ging, zu bearbeiten. Es war mir eine große Freude, auch wenn ich von Manfreds Kulinarik kaum etwas probieren konnte. Die Zeit verging wie im Fluge und bald schon nahte 16 Uhr. Die ersten Teilnehmer mussten zum Zug oder per Auto gen Heimat abreisen. Neben ihren umfangreichen Kursunterlagen zum Brotbacken haben sie nicht nur neue Erkenntnisse mitgenommen, sondern auch eine Menge selbstgebackenes Brot.

Das erste Brot des Backtages: Altbrotroggen mit Schluss nach oben gebacken.

Schellis Hausbrot beim Anschneiden.

Das Highlight des Backtages: Kartoffelbrot
Ich freue mich auf unseren nächsten Backkurs, am 25. und 26. Januar 2013. Dann sicherlich wieder mit Lampenfieber und genauso viel Spaß wie bei unserer Premiere!
Vielen Dank an unsere ersten Kursteilnehmer. Sie haben den Kurs extrem bereichert und kritisch begleitet. Nicht nur sie, sondern auch wir haben viel Neues lernen können.
Meinungen von unseren Teilnehmern (ungekürzt)
Für mich als Anfänger war es toll zu sehen, wie viele Enthusiasten es in der Backszene gibt und was die alles wissen. Ich habe in kurzer Zeit eine Menge gelernt, was ich inzwischen zu Hause auch umsetze. Insbesondere Handgriffe und andere Fertigkeiten, die man MACHEN muss, um sie zu lernen, habe ich mitbekommen. Dehnen und Falten z.B. kann man sich im Video anschauen, aber lernen kann man es nur richtig, wenn einer daneben steht und die Fehler korrigiert.
Die Organisation des Kurses war ganz hervorragend und das Essen war köstlich. Ich würde daher gern wieder kommen.Jörg
Hallo Lutz,
auch ich wollte mich noch bedanken, es hat riesig Spass gemacht, war toll organisiert und ich habe viel Neues erfahren und erlebt. Verbessern würde ich nicht viel, außer dass größere Teigmengen geknetet werden sollten um die Maschinen richtig auszulasten und vielleicht ein zusätzlicher richtiger Brotbackofen, Häussler oder Manz, angeschafft gehört für die Kurse.Markus
Ich fand den Kurs super! Manfred und Du, das perfekte Team,wie eine ausgewogene Mischung feinster Zutaten für ein tolles Brot. Macht weiter so!
Annett
Lieber Lutz, lieber Manfred,
ganz herzlichen Dank für die gute Zeit mit Euch.
Ich habe ganz viele Dinge, bei denen ich mir beim Backen immer unsicher war, lernen und all die Fragen loswerden können, die sich einem allein in der Küche zwischen Gärkorb, Löffelwaage und Blumenspritze immer wieder stellen.
Und an meinem letzten Brot (Kartoffelbrot – leider nur fast so schön geworden wie das von Gruppe B) habe ich
gleich geschmeckt und gesehen, was Euer Kurs gebracht hat: knackigere Kruste und eine viel schönere Form!
Sehr gut fand ich auch das wunderbare Essen und Trinken in unkomplizierter und sehr freundlicher Atmosphäre.Viele Grüße, Anja
Dank an die Veranstalter! Es war super!
Christoph
Christoph hat seine Fotos für Neugierige ins Netz gestellt…
Teilnehmer aus ganz Deutschland
Aktualisiert am 29. Dezember 2013 |
Simone
25. Februar 2013 um 10:54
Hey Lutz, kannst du mir einige Empfehlungen für gute Knetmaschinen geben? Ich weiß, die Preisspanne ist erheblich, aber gibt es UNTER 400/500 Euro welche, die du mit gutem Gewissen empfehlen kannst?
Lutz
25. Februar 2013 um 18:17
Hallo Simone, wenn es nicht gerade ein Sonderangebot einer höherpreisigen Maschine ist, kann ich keine in diesem Preissegment empfehlen. Meine Kenwood Titanium Major habe ich liebgewonnen und bislang auch noch keine bessere Maschine kennenlernen dürfen. Von KitchenAid und Assistent halte ich nicht so viel. Einige Nutzer schwören auf die Bosch Mum (Nummer weiß ich nicht mehr), aber damit habe ich gar keine Erfahrung.
Simone
26. Februar 2013 um 11:03
Danke für deine schnelle Antwort. Ich hatte befürchtet, dass du das sagst. Dann werde ich mal weiter recherchieren. Weiß noch nicht, ob ich so viel Geld ausgeben möchte.
Christoph Süß
30. Dezember 2012 um 09:29
Auf meiner Webseite kann man ein paar Fotos des Kurses anschauen. Dank an die Veranstalter! Es war super!
Lg, ChristophÂ
Lutz
30. Dezember 2012 um 14:47
Vielen Dank, Christoph! Sind tolle Fotos dabei.
lisa
19. Dezember 2012 um 20:42
Großartig, freue mich für dich, dass dein erster Kurs so toll geglückt ist. Leider wohne ich viel zu weit weg, aber Gott sei Dank gibt es deinen Blog.
Alles Liebe und frohe Weihnachten! GLG Lisa
Lutz
20. Dezember 2012 um 17:09
Dir auch besinnliche Weihnachtstage, Lisa!
Tanja
18. Dezember 2012 um 21:11
Sag mal gibts das Rezept zu dem tollen schnellen Hausbrot auch? Das sieht hervorragend aus.
LG, Tanja
Lutz
19. Dezember 2012 um 17:23
Hallo Tanja, da müsstest du mal Schelli fragen, ob er dir das Rezept verrät.
schelli
20. Dezember 2012 um 20:17
ok, versprochen:
dieses wochenende gibt’s das rezept im schellikocht.de-blog
Hannah
18. Dezember 2012 um 20:31
Hallo Lutz,
was sind denn das für tolle Hauben auf deinen Schüsseln mit den Vorteigen?
Gibts die zu kaufen oder hast du etwas zweckentfremdet?
LG Hannah
Lutz
19. Dezember 2012 um 17:22
Hallo Hannah, das sind Abdeckhauben für Lebensmittel. Gibt’s von Toppits oder No-Name-Herstellern in verschiedenen Größen.
Hannah
22. Dezember 2012 um 15:00
Hallo Lutz,
gut zu wissen, dass es sowas gibt. Bis jetzt mussten bei mir für solche Zwecke Einmalduschhauben herhalten 😉
LG Hannah
Eva
18. Dezember 2012 um 20:05
Das sieht ja alles wahnsinnig lecker aus, konnte leider an diesem Kurs nicht teilnehmen, habe aber mit Interesse die Ergebnisse in Deinem und auch Schellis Block bewundert. Habe bei Schelli die “ no knead pizza entdeckt, die einfach zum Anbeißen aussieht. Wie habt Ihr die denn gemacht, würde sie gern mal nachbacken und würde mich über das Rezept sehr freuen.
Liebe Grüße Eva
Lutz
19. Dezember 2012 um 17:18
Hallo Eva, die Pizza war aus dem No Knead Bread-Teig von Schelli hergestellt. Ob er dir das Rezept verrät, musst du ihn am besten in seinem Blog fragen.
schelli
20. Dezember 2012 um 19:35
die atmosphäre im kurs war wunderbar locker und wir haben hier und da einfach experimentiert:
der teig war über von den dehnen und falten-übungen. die truppe meinte: nur nicht wegwerfen!
also haben wir einen no-knead-bread-teig zur pizza geformt und mit einer pikanten tomatensauce bestrichen. die sauce ist einer veröffentlichung wert. kommt noch, versprochen.
the vegetarian diaries
18. Dezember 2012 um 20:04
ein toller einblick, den du uns hier gezeigt hast!
eine wirklich toll aussehende auswahl an broten habt ihr zubereitet!
lgÂ
arne von the vegetarian diaries
Heidi, die II
18. Dezember 2012 um 12:46
Tole Impressionen, wunderschöne Fotos – da geht dem Laien, wie dem Kenner  einfach das Herz auf !
(Mal abgesehen von dem Stress, den sich die Organisatoren machten – es hat sich ganz offensichtlich ausgezahlt.)
Welch animierende Fotos vom „Brotgelage“ mit rustikalen Broten von der Vorbereitung bis zur Verkostung.
PS: der Ausblick aus dem Fenster ist (näher herangeholt) wirklich eine schöne weihnachtliche Postkarte…Â
Hach ja – ohne dabei gewesen zu sein spürt man die Freude daran.
In diesem Sinne wünsche ich Dir in Zukunft recht viele Wiederholungen und im Moment einfach nur ein wunderschönes Weihnachtsfest.
Liebe Grüße
Heidi
Lutz
18. Dezember 2012 um 13:04
Vielen Dank, liebe Heidi! Vielleicht bist du ja auch einmal dabei. Auch dir eine schöne Weihnachtszeit,
Lutz
Tini
18. Dezember 2012 um 11:53
Die ganzen Brote sehen wirklich toll aus und vor allem das Kartoffelbrot sieht richtig rustikal und zum Anbeißen aus. Mit dem ganzen guten Schinken kann man ja gar nicht nein sagen 🙂
Toller Blog!
Liebe Grüße
Tini