BLOGBEITRAG

5. Mai 2015 · 13 Kommentare

Die Brotkultur Zentral-Albaniens

Man könnte ein eigenes Buch über jene fünf Tage schreiben, die ich gemeinsam mit Roswitha Huber, einer Musikerin, einem Journalisten und einem nicht mit einem einzigen Begriff beschreibbaren Tausendsassa Anfang April in Zentral-Albanien verbracht habe. Nicht zu vergessen unser Dolmetscher, der grandiose albanische Musiker und Wahlösterreicher Orges Toçe, der immer dann schwer arbeiten musste, wenn es um Fachchinesisch in Sachen Brot und Landwirtschaft ging.

Eingebrockt hat uns die Reise (kein Urlaub!) Roswitha Huber, die über einen Freund erfuhr, dass der Musikethnologe Eckehard Pistrick bei seiner Recherche nach traditioneller albanischer Musik immer wieder auf Brot stieß. Diese Äußerung ließ ihr keine Ruhe und die Reise war in Sack und Tüten. Über mehrere Ecken wurde Orges als Dolmetscher engagiert, wurden genügsame Mitreisende gesucht und gefunden.

Als ich das erste Mal erzählte, dass ich nach Albanien fliegen werde, war das Entsetzen groß. So weit weg! Das ist doch dort gefährlich! Pass‘ bloß auf!

Ganz das Gegenteil ist der Fall. Albanien ist gerade mal knapp zwei Flugstunden entfernt, mediterran geprägt, sehr ländlich mit herrlicher Hügel- und Berglandschaft. Das Meer (Adria) und Italien sind nicht weit. Griechenland und Kroatien sind die Küstennachbarn. Ein unentdecktes Reisejuwel. Die Gastfreundschaft ist bestechend und das Essen noch mehr. Einflüsse aus Italien, Türkei, Griechenland und anderswo. Orthodoxe, Katholiken und Muslime leben in gegenseitigem Einvernehmen miteinander statt gegeneinander.

Die gesamte Reise über bestätigte sich mein Eindruck, dass das Essen umso besser und die Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit der Menschen umso größer sind, je weniger „zivilisiert“ und „modernisiert“, pauschal gesagt je ärmer eine Gesellschaft ist. Zwar hat offenbar jeder noch so entfernt wohnende Albaner ein Handy und einen Fernseher, aber der Lebensrhythmus ist verlangsamt, entspannt und weitaus weniger ängstlich und bekümmert wie in unseren Breiten.

Unsere Gruppe war zu Besuch bei Dorffotograf und Manager aller regionalen Angelegenheiten Ardjan Berdufi im Dorf Gjinar, ganz nebenbei direkt an einem spannenden geologischen Wechsel gelegen, der fantastische morphologische Unterschiede in der Landschaft schaffen ließ. Ein Traum für die Augen. Dazu das einfache, 100% biologische und 100% selbst angebaute und verarbeitete Essen. Versäuerte Paprikas, Tomaten und Kohlblätter, Milch, Sahne, Quark, Joghurt, Bohnen, Lamm wie man es noch nie gegessen hat, Kartoffeln, die ihres gleichen suchen, Byrek, Bogaçe und ein einfaches, mildes Weizenbrot, hergestellt aus spontangegärtem Weizensauerteig. Die Teigwaren werden noch ein gesonderter Schwerpunkt im Blog sein.

Wir wollten die Brotkultur der Mitte Albaniens zum orthodoxen Osterfest kennenlernen und haben zugleich die Musikkultur erlebt. Eine polyphone und deshalb vom Aussterben bedrohte Musik der Schäfer und ihrer Frauen. Anastas Karaj setzt sich seit Jahren für den Erhalt dieser Musik ein, war schon Gast verschiedener internationaler Folklorefestivals und Teil von beachteten Filmdokumentationen. Er hatte uns eingeladen, sein Dorf zu besuchen.

Da uns sein Engagement, seine Musik und seine Gastfreundschaft so geprägt haben, hat Roswitha Huber beschlossen, die Musikgruppe um Anastas Karaj und unsere Gastgeberin Margarita Berdufi, die ein hervorragendes Brot und Byrek backen kann, zum diesjährigen Brotfest nach Rauris einzuladen. Damit war das Budget des Festes verplant. Besonders imponiert hat uns allen auch Jani Toçi, ein 20-Jähriger, der zum Osterfest in Anastas‘ Dorf dabei war und uns beim Dolmetschen half. Sein Traum ist die Malerei und Kunst. Sein hervorragendes Deutsch hat er sich beigebracht, indem er deutsche Fernsehsender sah. Ein äußerst wissbegieriger junger Mann, der eigentlich unbedingt mit zum Brotfest reisen müsste, um seinem Traum etwas näher zu kommen und sein Deutsch zu trainieren. Nur: Das Festbudget ist verplant.

Als wir wenige Tage später in die Dorfbäckerei eingeladen waren, standen wir erneut vor einem Dilemma: Eine hervorragende Bäckerin (Raimonda) und ihre Kollegin, die die Backstube mit einem großen Holzbackofen betreiben, hätten es genauso verdient, nach Rauris zu reisen und über die Brotkultur zu berichten, auch direkt am Teig und am Ofen.

Unsere Idee: Fragen wir andere Brotenthusiasten, ob sie die Reise für die drei Albaner rund um Raimonda und Jani durch Spenden ermöglichen möchten. Dafür habe ich eine Projektseite auf der Spendenplattform startnext mit weiteren Infos angelegt. Bitte schaut sie euch an. Jeder Euro hilft. Wer das Vorhaben mit 45 Euro oder mehr unterstützt, erhält als Dankeschön freien Eintritt zum großen Brotfest-Symposium am 19.9. in Rauris mit spannenden Vorträgen zum Thema Mehl, Wasser, Salz. Auch ich werde dort einen Vortrag halten – über Sauerteig, mit vielen Praxisbeispielen.

Und damit all das nicht zu trocken klingt, hier ein kleines Video mit Impressionen aus Albanien:

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Um nun nicht doch ein Buch zu schreiben, folgen reichlich 100 Fotografien mit kleinen Anmerkungen zur Reise.

Ankunft im Hostel in Tirana - empfangen von süßen Orangen vom Baum, die einen noch süßeren Saft gaben.

Ankunft im Hostel in Tirana – empfangen von süßen Orangen vom Baum, die einen noch süßeren Saft gaben.

Direkt neben dem Hostel eine kleine Bäckerei mit dem für Albanien typischen Weißbrot. Roggen ist fast unbekannt.

Direkt neben dem Hostel eine kleine Bäckerei mit dem für Albanien typischen Weißbrot. Roggen ist fast unbekannt.

Hinter die Kulissen durften wir auch schauen. Der Bäcker bereitete gerade die Kränze für das nahende orthodoxe Osterfest vor.

Hinter die Kulissen durften wir auch schauen. Der Bäcker bereitete gerade die Kränze für das nahende orthodoxe Osterfest vor.

Stränge ausrollen...

Fertig zur Gare.

Fertig zur Gare.

Weiter ging es mit dem Auto nach Gjinar, nicht ohne einen Halt in Elbasan, der nächst größeren Stadt südlich Tiranas.

Weiter ging es mit dem Auto nach Gjinar, nicht ohne einen Halt in Elbasan, der nächst größeren Stadt südlich Tiranas.

Wir hatten von "Bogaçe" gehört, das in dieser kleinen "Bäckerei" besonders gut sein sollte. Eine Art Strudelteig, in Butter und Salz erhitzt und in ein Brötchen oder Fladenbrot gelegt.

Wir hatten von „Bogaçe“ gehört, das in dieser kleinen „Bäckerei“ besonders gut sein sollte. Eine Art Strudelteig, in Butter und Salz erhitzt und in ein Brötchen oder Fladenbrot gelegt.

Extra für uns haben die beiden "Bäckerinnen" einen neuen Teig angesetzt, um uns die Herstellung zu zeigen.

Extra für uns haben die beiden „Bäckerinnen“ einen neuen Teig angesetzt, um uns die Herstellung zu zeigen.

Die portionierten Teige werden mit Butter bestrichen, eingeschlagen...

Die portionierten Teige werden mit Butter bestrichen, eingeschlagen…

... ausgezogen und...

… ausgezogen und…

... durch Schleudern immer dünner gezogen.

… durch Schleudern immer dünner gezogen.

Ist der Teig hauchdünn, wird er doppelt bis vierfach übereinandergelegt und im Ofen gebacken.

Ist der Teig hauchdünn, wird er doppelt bis vierfach übereinandergelegt und im Ofen gebacken.

Kommt ein Kunde, wird der gebackene Teig in Salz und Butter angebraten und ins Brötchen gesteckt.

Kommt ein Kunde, wird der gebackene Teig in Salz und Butter angebraten und ins Brötchen gesteckt.

Mit frischem Spinat zwischem dem hauchdünnen Teig entsteht eine weitere Köstlichkeit.

Mit frischem Spinat zwischem dem hauchdünnen Teig entsteht eine weitere Köstlichkeit.

Vielen Dank Amarilda und Brunilda!

Vielen Dank Amarilda und Brunilda!

Eine noch wirklich gute Straße auf dem Weg ins Dorf Gjinar.

Eine noch wirklich gute Straße auf dem Weg ins Dorf Gjinar.

Albanien ist Mercedes-Land. Kaum ein anderes Auto sieht man so oft als Gebrauchtwagen. Und kaum ein anderes Auto hat derart hohe Kilometerstände (das Fahrzeug auf dem Foto ca. 750.000 km).

Albanien ist Mercedes-Land. Kaum ein anderes Auto sieht man so oft als Gebrauchtwagen. Und kaum ein anderes Auto hat derart hohe Kilometerstände (das Fahrzeug auf dem Foto ca. 750.000 km).

Blick von den Bergen auf Elbasan.

Blick von den Bergen auf Elbasan.

Eine kleine, kulturhistorisch wichtige Kirche in einem Bergdorf mit bestechenden Wandzeichnungen.

Eine kleine, kulturhistorisch wichtige Kirche in einem Bergdorf mit bestechenden Wandzeichnungen.

Großes Bergmassiv an Albaniens Ostgrenze.

Großes Bergmassiv an Albaniens Ostgrenze.

Eine Dorf-Moschee - nichts Exotisches in Albanien, sondern Normalität inmitten von katholischen und orthodoxen Kirchen.

Eine Dorf-Moschee – nichts Exotisches in Albanien, sondern Normalität inmitten von katholischen und orthodoxen Kirchen.

Schafherden sind in Zentral-Albanien alltäglich. Die Kultur ist von Schäfern geprägt.

Schafherden sind in Zentral-Albanien alltäglich. Die Kultur ist von Schäfern geprägt.

Zu Gast in Gjinar. Kaum eine Minute da, wird uns ein einfaches, aber umso schmackhafteres Essen kredenzt, natürlich mit Lammfleisch.

Zu Gast in Gjinar. Kaum eine Minute da, wird uns ein einfaches, aber umso schmackhafteres Essen kredenzt, natürlich mit Lammfleisch.

Hier sollten wir für die nächsten Nächte wohnen.

Hier sollten wir für die nächsten Nächte wohnen.

Hausherrin Margarita Berdufis Weizensauerteig.

Hausherrin Margarita Berdufis Weizensauerteig.

Mehl sieben...

Mehl sieben…

Lauwarmes Wasser auf Sicht dazu.

Lauwarmes Wasser auf Sicht dazu.

Salz und dann wird nur gemischt.

Salz und dann wird nur gemischt.

Fertig ist der Teig für die 1- bis 2-stündige warme Teigruhe.

Fertig ist der Teig für die 1- bis 2-stündige warme Teigruhe.

Die geformten gegangenen Teiglinge vor dem Backen.

Die geformten gegangenen Teiglinge vor dem Backen.

Das fertige Brot.

Das fertige Brot.

Andere Bäckerin, gleiches Ergebnis.

Andere Bäckerin, gleiches Ergebnis.

Locker und mild-aromatisch.

Locker und mild-aromatisch.

Hirtin vor entschleunigender Kulisse.

Hirtin vor entschleunigender Kulisse.

Eichenlaub für die Hühner, Eichenzweige zum Heizen.

Eichenlaub für die Hühner, Eichenzweige zum Heizen.

Kartoffelacker zur Selbstversorgung.

Kartoffelacker zur Selbstversorgung.

Kirschblüte

Kirschblüte

Der Frühling ist da...

Der Frühling ist da…

Vorbereitungen für Byrek zum Mittagessen bei einer zweiten Gastfamilie im Dorf.

Vorbereitungen für Byrek zum Mittagessen bei einer zweiten Gastfamilie im Dorf.

Die Teigblätter werden über den Stock hauchdünn ausgerollt.

Die Teigblätter werden über den Stock hauchdünn ausgerollt.

Je dünner, umso besser.

Je dünner, umso besser.

Zwischen die einzelnen Blätter kommt selbstgemachter Quark...

Zwischen die einzelnen Blätter kommt selbstgemachter Quark…

... und Öl.

… und Öl.

Zum Abschluss ein Teigblatt.

Zum Abschluss ein Teigblatt.

... und verrührtes Ei.

… und verrührtes Ei.

Der Byrek-Deckel wird auf Feuer erhitzt.

Der Byrek-Deckel wird auf Feuer erhitzt.

... und dann auf die Form gestellt, um das Gebäck zu backen.

… und dann auf die Form gestellt, um das Gebäck zu backen.

Fertig.

Fertig.

Dazu gab es unter anderem Lamm in Joghurt. Traumhaft.

Dazu gab es unter anderem Lamm in Joghurt. Traumhaft.

Wanderung zu einer wegen ihrer über 500 Jahre alten Wandmalereien weltweit berühmten Dorfkirche mitten im Nichts. Auf dem Bild Roswitha Huber und Orges Toçe.

Wanderung zu einer wegen ihrer über 500 Jahre alten Wandmalereien weltweit berühmten Dorfkirche mitten im Nichts. Auf dem Bild Roswitha Huber und Orges Toçe.

Orthodoxes Abendmahl mit Fisch.

Orthodoxes Abendmahl mit Fisch.

Grabstätte nahe der Kirche.

Grabstätte nahe der Kirche.

Frische Sauermilch - wer von uns weiß noch, wie richtige, unbehandelte Milchprodukte schmecken?

Frische Sauermilch – wer von uns weiß noch, wie richtige, unbehandelte Milchprodukte schmecken?

Eine Süßspeise in Zuckerwasser ertränkt und genau deshalb so gut. Leider habe ich den Namen verdrängt.

Eine Süßspeise in Zuckerwasser ertränkt und genau deshalb so gut. Leider habe ich den Namen verdrängt.

Im Anschnitt.

Im Anschnitt.

Selbstgemachte Karamellbonbons von einer Familie, deren Tochter mit uns perfekt Englisch gesprochen hat, allein durch Schulunterricht.

Selbstgemachte Karamellbonbons von einer Familie, deren Tochter mit uns perfekt Englisch gesprochen hat, allein durch Schulunterricht.

Auf ins Nachbardorf. Eine Stunde Busfahrt über Straßen, die manch einen lieber Achterbahn fahren lassen. Wir sind eingeladen bei Anastas Karaj, dem Schäfer und Folkloremusiker Zentral-Albaniens.

Auf ins Nachbardorf. Eine Stunde Busfahrt über Straßen, die manch einen lieber Achterbahn fahren lassen. Wir sind eingeladen bei Anastas Karaj, dem Schäfer und Folkloremusiker Zentral-Albaniens.

Überspülte Straße. Albanien hat mit starker Erosion seiner Landflächen zu kämpfen.

Überspülte Straße. Albanien hat mit starker Erosion seiner Landflächen zu kämpfen.

Schon von Weitem hören wir Musik. Wir sind richtig.

Schon von Weitem hören wir Musik. Wir sind richtig.

Ursprünglich nur mit Flöten...

Ursprünglich nur mit Flöten…

... haben inzwischen auch modernere Instrumente Einzug gehalten.

… haben inzwischen auch modernere Instrumente Einzug gehalten.

Ein Szenenspiel mit traditioneller Heirat, bei der der Braut...

Ein Szenenspiel mit traditioneller Heirat, bei der der Braut…

... ein Brot und ein Stück Käse gegönnt wird.

… ein Brot und ein Stück Käse gegönnt wird.

Weiterer Ausschnitt aus dem musikalischen Spiel: Schäferrunde mit selbstgebranntem Schnaps und den typischen roten Ostereiern.

Weiterer Ausschnitt aus dem musikalischen Spiel: Schäferrunde mit selbstgebranntem Schnaps und den typischen roten Ostereiern.

Prost.

Prost.

Traditioneller Tanz.

Traditioneller Tanz.

Die Schäfer und ihre Frauen.

Die Schäfer und ihre Frauen.

Die Folkloregruppe, wie sie in kleinerer Version auch zum Brotfest nach Rauris kommen soll.

Die Folkloregruppe, wie sie in kleinerer Version auch zum Brotfest nach Rauris kommen soll.

Anastas Karaj.

Anastas Karaj.

Es war einmal ein Osterlamm...

Es war einmal ein Osterlamm…

Vorbereitungen für das Festtagsessen auf dem Holzofen.

Vorbereitungen für das Festtagsessen auf dem Holzofen.

Lammfleisch...

Lammfleisch…

... und Byrek.

… und Byrek.

Dünn ausrollen...

Dünn ausrollen…

... mit Quark getrennt übereinander legen...

… mit Quark getrennt übereinander legen…

... und mit glutheißem Deckel backen.

… und mit glutheißem Deckel backen.

Locker, ganz ohne Triebmittel.

Locker, ganz ohne Triebmittel.

Festtafel mit typischen Gerichten, allen voran einem Schafskopf für die Gäste, um die Frische des Fleisches zu verdeutlichen... Limo und Bier standen wohl eher unseretwegen auf dem Tisch und gehören eigentlich nicht zur normalen Tischausstattung (Schnaps und Wasser schon).

Festtafel mit typischen Gerichten, allen voran einem Schafskopf für die Gäste, um die Frische des Fleisches zu verdeutlichen… Limo und Bier standen wohl eher unseretwegen auf dem Tisch und gehören eigentlich nicht zur normalen Tischausstattung (Schnaps und Wasser schon).

Das Gelage ist fast beendet.

Das Gelage ist fast beendet.

Sonne überall, auch beim Festmittagessen.

Sonne überall, auch beim Festmittagessen.

Der Dorfbackofen.

Der Dorfbackofen.

Von Außen...

Von Außen…

... und von Innen.

… und von Innen.

Orges, Lutz und Roswitha fachsimpeln über albanisches Essen.

Orges, Lutz und Roswitha fachsimpeln über albanisches Essen.

Die Festgesellschaft auf einen Blick.

Die Festgesellschaft auf einen Blick.

Vor dem Fest stand die Ostermesse in der kleinen Dorfkirche auf dem Programm.

Vor dem Fest stand die Ostermesse in der kleinen Dorfkirche auf dem Programm.

Kerzen aus Bienenwachs in der Hand, laufen alle Teilnehmenden dreimal um die Kirche, bevor sie einziehen.

Kerzen aus Bienenwachs in der Hand, laufen alle Teilnehmenden dreimal um die Kirche, bevor sie einziehen.

Bevor die Flamme den Finger als Docht nutzt, wird sie an die Kirchenmauer gepresst...

Bevor die Flamme den Finger als Docht nutzt, wird sie an die Kirchenmauer gepresst…

... und raucht aus.

… und raucht aus.

Die Osterei-Ausbeute: Wir Gäste wurden besonders reicht beschenkt.

Die Osterei-Ausbeute: Wir Gäste wurden besonders reicht beschenkt.

Es ist Brauch, mit seinem Gegenüber in den Ei-Kampf zu treten. Wessen Ei beim Aufeinanderschlagen ganz bleibt, sucht sich einen nächsten Gegenspieler.

Es ist Brauch, mit seinem Gegenüber in den Ei-Kampf zu treten. Wessen Ei beim Aufeinanderschlagen ganz bleibt, sucht sich einen nächsten Gegenspieler.

Schlichtes Grab.

Schlichtes Grab.

Verfallene Mühle.

Verfallene Mühle.

Zerbrochene Mahlsteine vor der Mühle.

Zerbrochene Mahlsteine vor der Mühle.

Letzter Programmpunkt vor der Rückfahrt nach Tirana: Die Bäckerei in Gjinar. Gebacken wird hauptsächlich mit hellen Weizenmehlen.

Letzter Programmpunkt vor der Rückfahrt nach Tirana: Die Bäckerei in Gjinar. Gebacken wird hauptsächlich mit hellen Weizenmehlen.

Improvisierter Gärschrank.

Improvisierter Gärschrank.

Hubkneter einfachsten Typs.

Hubkneter einfachsten Typs.

Teig für Byrek.

Teig für Byrek.

Spinat für Selbiges.

Spinat für Selbiges.

Indirekt beheizter Holzofen. Die heißen Rauchgase werden in den Backraum geleitet.

Indirekt beheizter Holzofen. Die heißen Rauchgase werden in den Backraum geleitet.

Brötchen und Brote aus Weizen, hinten links Maisbrote (flach).

Brötchen und Brote aus Weizen, hinten links Maisbrote (flach).

Sesambrötchen

Sesambrötchen

Byrek, dünn und knusprig.

Byrek, dünn und knusprig.

Byrek von innen.

Byrek von innen.

Zurück in Tirana: Besuch einer Moschee.

Zurück in Tirana: Besuch einer Moschee.

Moschee.

Moschee.

Großer Markt in Tirana mit Orangen, für die man alles andere liegen lässt.

Großer Markt in Tirana mit Orangen, für die man alles andere liegen lässt.

Oliven in atemberaubender Qualität, die sich in keinster Weise im Preis niederschlägt.

Oliven in atemberaubender Qualität, die sich in keinster Weise im Preis niederschlägt.

Erst haben wir es für Brot gehalten, bei näherem Hinsehen war es doch loser Tabak...

Erst haben wir es für Brot gehalten, bei näherem Hinsehen war es doch loser Tabak…

Zum Abschluss ein Konzert mit Orges, der politikkritische albanische Texte mit balkanbeeinflusster Musik kombiniert. Seine rauchige Stimmte passt bestens dazu.

Zum Abschluss ein Konzert mit Orges, der politikkritische albanische Texte mit balkanbeeinflusster Musik kombiniert. Seine rauchige Stimmte passt bestens dazu.

Wann darf man am Abend aus dem Haus treten und solch einen Ausblick genießen? Wir durften, in Gjinar, Albanien.

Wann darf man am Abend aus dem Haus treten und solch einen Ausblick genießen? Wir durften, in Gjinar, Albanien.

Vielen Dank Albanien für deine Gastfreundschaft. Wir kommen wieder!

Vielen Dank Albanien für deine Gastfreundschaft. Wir kommen wieder!

Wer seine Quellen angibt, schätzt die Arbeit Anderer wert. Ich habe in diesen Blog über zehn Jahre lang eine Menge Zeit, Kraft und Geist investiert und tue es immer noch. Deshalb bitte ich dich, bei jeder öffentlichen Nutzung meiner Ideen, Rezepte und Texte immer die konkrete Quelle anzugeben.

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Keine Kommentare

  1. Soooo, jetzt musste ich wirklich herzlich lachen!!! Ich habe über 10 Jahre im Kosovo gelebt (ausgewandert) und habe mit Hilfe DEINES Blogs gelernt, deutsches Sauerteigbrot zu backen, weil es uns dort extrem gefehlt hat. Nochmals herzlichen Dank hierfür! Also nichts gegen das Weißbrot, aber auf Dauer vermisst man das leckere deutsche Schwarzbrot. Jetzt lebe ich wieder in Deutschland, habe gerade etwas Muße und Zeit, öffne nach Jahren wieder deinen Blog und sehe deinen schönen Beitrag über Albanien und alle Orte, an denen ich natürlich oft war, weil zum einen sehr gute Freunde von uns in Albanien leben und zum anderen die Strände traumhaft sind :))

  2. Hallo Lutz,

    ich bin eben zufällig über Deinen Bericht gestolpert. ja, ja , ja. Albanien ist genau so. Ich war da schon drei Mal und an Pfingsten gehts wieder in dieses wunderbare Land.
    Kein Augenblick Unsicherheit, sehr freundliche Menschen, wunderbares Essen.

    … und der Duft, wenn man eine Bäckerei betritt. Unglaublich!!

    Viele Grüße von Stine und es war schön, Dich auf der Buchmesse persönlich kennen zu lernen.

  3. Toller Bericht! Vielen Dank! 

  4. Wunderschöne Bilder vom Land , seinen Menschen und seinen Broten – die wunderbarste Art, sich fremden Kulturen und Ländern so zu nähern….Vielen Dank für das Teilden deiner Eindrücke… und nun warte ich sehnsüchtig auf ein deine Rezepte zu Byrek und co.!

  5. Vielen Dank für diesen in Text und Bild sehr gelungenen Beitrag! Eine gemeinsame Bekannte hat mich erfreulicherweise darauf hingewiesen.

    „Ist das denn nicht gefährlich?!“ hört man immer wieder gern, wenn man berichtet, dass man in ein generell eher unbekanntes Land reisen will oder gar schon dort war.
    Ich glaube, dass viele Leute alles, was sie nicht kennen, als gefährlich einstufen. Wann war Albanien das letzte Mal in den Mainstream-Medien? Als (vor)letzten Winter ein paar Touristen eingeschneit waren? Ich kann mich nur an einen Bericht erinnern – weil bei einem Fußballspiel (ohne Zuschauer) zwischen Albanien und Serbien eine Drohne mit einer albanischen Flagge über das Fußballfeld flog.

    Deine Beschreibungen und Erfahrungen kann ich – soweit ich sie auch gemacht habe (Gastfreundschaft (vs „Zivilisationsgrad“), Essen, Landschaft) nur teilen.

    Letzten Sommer war Gjinar auch eines der Dörfer, die ich besucht habe – ein schöner Ort.

    Was ich vrmisse, sind konkrete Namen und Ortsangaben. Wenn man den Name auch nicht mehr in Erfahrung bringen kann, so kann mittlerweile jedes Smartphone Fotos mit Koordinaten aufnehmen und GPS-LOgs aufzeichnen, so dass man später nachvollziehen kann, wann man wo war und wo man welches Foto gemacht hat. Gerade in einem wenig erkundeten Land ist das von Vorteil.

    Zwei der Fotos kann ich für die Interessierten genauer beschreiben:
    Die „kleine, kulturhistorisch wichtige Kirche in einem Bergdorf mit bestechenden Wandzeichnungen.“ steht im Dorf Shelcan. Die Fresken soll der bedeutende Maler Onufri vor knapp 500 Jahren gemalt haben; gewidmet ist sie dem Heiligen St. Nikolaus. Auf Albanisch heißt sie Kisha e Shën Kollit.

    Wenn die Bilder halbwegs chronologisch sind, dürfte „Großes Bergmassiv an Albaniens Ostgrenze.“ den Valamares in der Nähe des Dorfes Lenia zeigen. Den habe ich letzten Sommer überquert: eine eher leichte Übung in sehr abgelegener Gegend – und natürlich mit wunderschönen Aussichten.
    View from Mt. Valamarës

    Das Brot, dessen Entstehung ab „Hausherrin Margarita Berdufis Weizensauerteig.“ gezeigt wird, habe ich so ähnlich schon beim Dorf Arras gesehen. Das liegt in der Nähe von Peshkopi und etliche Kilometer nördlich von Tirana:

    Der bisher südlichste Punkt in Albanien, wo ich dieses Brot aß, war Frashër – das Dorf, nach dem die drei historisch bedeutenden Brüder Naim, Abdyl und Sami Frasheri heißen.

    Einmal bekam ich es als Vesperbrot, dazu waren die einzelnen Stücken eingeschnitten und abwechselnd mit kleinen Würsten und Rührei gefüllt worden:

    Zum Abendbrot wurde es auch gereicht:

    Wo du das Foto „Orthodoxes Abendmahl mit Fisch.“ gemacht hast, wüsste ich sehr gern. Oder ist es die selbe Kirche wie am Vortag?

    Wer meine bisherigen Berichte über Albanien lesen möchte, findet diese unter http://malenki.ch/Touren/ in den Jahren 2011 und 2013. Über die Reise vom letzten Jahr gibt es bisher nur die von unterwegs verfassten Blogbeiträge ab hier

    Bei startnext werde ich auch etwas geben – vielleicht auch genug, um einer Bekannten und mir freien Eintritt zu verschaffen.

    • Hallo Thomas,
      den Ort weiß ich leider nicht. Es war auf jeden Fall im Raum Gjinar. Am besten fragen wir zwei zum Brotfest in Rauris meine albanischen Freunde selbst.

  6. Wunderschöne Bilder Lutz, kulinarisch in inniger Bindung an die Nachbarn vom Schwarzen Meer und dem Bosporus. Auch die griechische Küche ist stark geprägt von osmanischen Einflüssen. Allein die Namen der Speisen lassen den Ursprung mehr als erahnen. Die Süssigkeit deren Namen du vergessen hattest erinnert an Baklava und findest du so von der Türkei bis in den Nahen Osten. 
    Noch ist die Region für Monster wie Nestle, Proctor und Monsanto, nicht interessant. Hoffen wir für die Menschen dort, dass es so bleibt und  ihre tradionelle Lebensweise nicht vollkommen westlichen Einflüssen geopfert wird. 
    Ein wirklich schöner Reisebericht – gut das du deutlich machst das Albanien nicht gleichbedeutend mit der Kosovo Region ist. Ich hoffe für Albanien auf ein sanften Tourismus.

    Viele liebe Grüsse
    von def Mehlkäferin

    P.S …. du darfst mich hauen….aber deine Schafe sehen für mein Auge aus wie Ziegen,,,bei einer meine ich sogar den tradionellen Ziegenbart zu sehen. ?

  7. Lieber Lutz
    Herzlichen Dank für die traumhaften Einblicke in ein so wunderschönes Land! Ich durfte es einmal kurz auf der Heimfahrt von Griechenland kennen lernen.
    Mach bitte weiter so!

  8. Toller Reisebericht!!! Einfache Leute haben auch meiner Erfahrung nach das schmackhafteste Essen. Die Süßspeise könnte Baklava sein, ein Dessert der osmanischen Küche, heute in der Türkei und in Griechenland gerne gegessen, aber äußerst süß.
    Hoffentlich kommst du noch weiter in der Welt rum und kannst davon berichten.
    Gruß Klaus-Dieter

  9. Hallo Lutz,
    Danke für die Einblicke und die tollen Fotos!
    Die Gebäcke und auch das restliche Essen sehen super lecker aus!
    Bin schon auf den Schwerpunkt im Blog über die Brote Albaniens gespannt.

     Cheers André

  10. Toller Beitrag, tolle Fotos!

    Als regelmäßiger Korfu- und auch Kroatien-Urlauber stoße ich regelmäßig auf diese typischen länglichen Weißbrote, die an der östlichen Adria wohl sehr verbreitet sind und auf dem Foto aus der Bäckerei (drittes Foto von oben) oben links im Regal stehen. Offenkundig sehr einfache, aber extrem leckere, knusprige , fluffige Brote. Wenn du beizeiten mal aufklären könntest, was es mit diesen Broten auf sich hat…? Vielleicht sogar mit Rezept? 😉
    Grüße, Olli

  11. Ganz herzlichen Dank für diesen wunderbaren Reisebericht aus einem für mich so fernen Land. Leider liegt Albanien für uns sooo weit weg, gedanklich, als gehöre es nicht zu Europa. Was die Menschen dort mit z.T. einfachsten Mitteln an Köstlichkeiten zaubern, ist nur zu bewundern. Nur vor dem Schafskopf hätte ich mich gegraust, den fand ich in Island schon immer furchtbar, der schaute einem aus jeder Tiefkühltruhe entgegen. (Die Sülze daraus ist allerdings nich zu verachten ?
    Marianne

  12. Moin! Tolle Idee, schönes Projekt! Die GUTEN sind überall. Unterstützen! Bin dabei. Gruß aus SH. Thomas

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