Brotbacken im Krisenmodus

Ich befinde mich im Krisenmodus. Nicht selbstgewählt, sondern von außen aufgedrückt. Eigentlich wäre ich gerade dabei, meine beiden Wochenendbackkurse vorzubereiten, Blogkommentare zu beantworten und mich aufs Brotbacken zu freuen. Stattdessen musste ich in den vergangenen Tagen 10 Kurse absagen, was für meine Selbstständigkeit massive Umsatzausfälle nach sich zieht.

Ob die derzeitigen staatlichen Maßnahmen und die damit verbundene wirtschaftliche Katastrophe für viele kleine Unternehmen wirklich nötig waren, ist ein Thema, das im Nachgang dieser angespannten Zeiten diskutiert werden sollte. Ich selbst habe momentan fast rund um die Uhr damit zu tun, alle Hebel in Bewegung zu setzen, meine Selbstständigkeit zu retten.


Mein Charakter ist nie so gestrickt gewesen, dass ich andere Menschen freiwillig um Hilfe gebeten hätte. Ich habe immer alles aus eigener Kraft schaffen wollen. Auch jetzt werde ich versuchen, dies zu schaffen und lote Möglichkeiten eines Überbrückungskredits aus, habe die vage Hoffnung auf Kurzarbeitergeld und ziehe langfristige Projekte vor, die erst für die Winterpause gedacht waren. Aber all das kann den kurzfristigen Finanzbedarf, der über die Kurseinnahmen gedeckt worden wäre, nicht auffangen, etwa für Mieten, bereits eingekaufte Rohstoffe, für Sozialabgaben, technische Blogpflege etc. pp.


Mir stehen also schwierige Wochen bevor, ehe klar ist, ob eine Bank oder der Staat kleine Selbstständige wie mich unterstützt. Ich möchte an dieser Stelle all meinen Lesern und Kursteilnehmern danken, die mich von sich aus gestern bereits moralisch und finanziell unterstützt haben. Damit verbunden war auch die Bitte, meine Situation für alle transparent zu schildern und so noch mehr Unterstützung zu finden.


Nun ist es, wie geschrieben, nicht meine Art, so offensiv um Hilfe zu bitten, aber angesichts der existenzbedrohenden Lage, möchte ich zumindest die Möglichkeiten der kurzfristigen Unterstützung einmal übersichtlich aufzeigen:


Ich wünsche all meinen Lesern und allen Brotfreunden eine Zeit, aus der ihr gesundheitlich und auch wirtschaftlich wenig belastet herauskommt. Eines kann uns allen keiner nehmen: Die Freude am Brotbacken. Und so werde ich am Wochenende einmal den Krisenmodus zur Seite schieben und aus einem Teil der Mehle für die geplanten Kurse Brote backen. Die beste Therapie für überlastete Köpfe. 

Euer Lutz