11. Januar 2019 · 805 Kommentare
Wie stelle ich Sauerteig her?
Viele Wege führen nach Rom. Meine bewährte Anleitung für Roggensauerteig (funktioniert identisch auch für Weizen-, Dinkel- und andere Sauerteige):
Schritt 1
50 g Roggenvollkornmehl (20 °C)
50–60 g Wasser (40 °C)
Mehl und Wasser kräftig mischen und ca. 24–36 Stunden bei ca. 28–30 °C zugedeckt stehen lassen bis sich eine deutliche Bläschenbildung zeigt. Das Volumen wird sich in diesem ersten Schritt kaum verändern.
Schritt 2
100 g Ansatz aus Schritt 1 (ca. 30 °C)
50 g Roggenvollkornmehl (20 °C)
50–60 g Wasser (40 °C)
Den ersten Ansatz mit Mehl und Wasser kräftig vermischen und zugedeckt 8–24 Stunden bei 28–30 °C reifen lassen bis sich das Volumen mindestens verdoppelt hat. Spätestens wenn er beginnt leicht einzufallen, sollte der nächste Schritt folgen.
Schritt 3
200 g Ansatz aus Schritt 2 (ca. 30 °C)
50 g Roggenvollkornmehl (20 °C)
50–60 g Wasser (40 °C)
Den zweiten Ansatz mit Mehl und Wasser kräftig vermischen und zugedeckt 2–12 Stunden bei 28–30 °C bis mindestens zur Volumenverdopplung reifen lassen. Spätestens wenn er beginnt leicht einzufallen, sollte der nächste Schritt folgen. Dieser ist entweder Schritt 4 (falls der Sauerteig angenehm säuerlich riecht und keine untypischen Aromen mehr versprüht) oder wieder Schritt 3, also ein Auffüttern von 50 g Mehl und Wasser. Diesen Schritt solange wiederholen (also immer wieder Mehl und Wasser hinzugeben, sobald sich das Volumen verdoppelt hat), bis die Geruchsprobe und die Volumenzunahme passt. Die Wiederholung von Schritt 3 ist wichtig, um Stabilität zu schaffen. Deshalb im Zweifel lieber ein- oder zweimal mehr wiederholen und dann erst mit Schritt 4 weitermachen. Bis einschließlich Schritt 3 findet die Fütterung immer im gleichen Behälter statt. Es wird also immer mehr Teig. Ab Schritt 4 bleibt die Teigmenge konstant, weil immer ein neuer Behälter verwendet und etwas Ansatz aus dem vorherigen Behälter überführt wird.
Schritt 4
10–50 g Ansatz aus Schritt 2 (ca. 30 °C)
50 g Roggenvollkornmehl (20 °C)
50–60 g Wasser (40 °C)
Einen Teil des zweiten Ansatzes in einem neuen Gefäß mit Mehl und Wasser kräftig vermischen und zugedeckt 3–12 Stunden bei 28–30 °C bis mindestens zur Volumenverdopplung reifen lassen. Spätestens wenn er beginnt leicht einzufallen, sollte der nächste Schritt folgen. Der Sauerteigrest aus Schritt 3 sollte erstmal im Kühlschrank gelagert werden. Ist die Sauerteiggeburt gelungen, kann der Rest entsorgt werden (Kompost!).
Schritt 5
5–10 g Ansatz aus dem vorherigen Schritt (ca. 30 °C)
50 g Roggenvollkornmehl oder eine andere Mehltype (20 °C)
50–60 g Wasser (40 °C)
Einen kleinen Teil des vorherigen Ansatzes mit Mehl und Wasser kräftig vermischen und zugedeckt 6–12 Stunden bei 28–30 °C reifen lassen bis sich das Volumen um ca. 50–70 % vergrößert hat. Mit junger Reife bei 3–5 °C im Kühlschrank lagern oder bei Volumenverdopplung weiter füttern. Der Sauerteig sollte deutlich säuerlich riechen. Tut er dies nicht, ist er noch nicht stabil und es besteht die Gefahr, dass unerwünschte Mikroorganismen die Macht ergreifen. Solange er nicht säuerlich und angenehm riecht (weder muffig noch nach altem Käse), muss weiter nach Schritt 4 oder dem letzten Schritt gefüttert werden.
Der Sauerteig hat jetzt die Geburtsphase hinter sich gebracht und steckt mitten in der Kinder- und Jugendphase. Er muss nun so oft es geht aufgefrischt werden, um das Erwachsenenstadium zu erreichen. Bis es soweit ist, braucht er noch geduldige Eltern, die ihm unter die Arme greifen und nicht genervt sind, wenn er einmal nicht die Triebkraft und die Milde bringt, die von ihm erwartet wird. Reine Sauerteigbrote zu backen ist damit noch etwas langwieriger, als die Rezepte angeben. Zur Unterstützung kann gern etwas Frischhefe in den Hauptteig gegeben werden.
Ein Anzeichen für das Erreichen des Erwachsenenstadiums ist die Reifezeit. Wenn er mit 5 g Anstellgut auf je 50 g Mehl und Wasser nach oben genannter Weise aufgefrischt wird, sollte er sein Volumen in 6-8 Stunden (bei 30°C) verdoppelt haben.
Die ab Schritt 4 anfallenden Sauerteigreste können im Kühlschrank gelagert und später sinnvoll weiterverwendet werden.
Wer seine Quellen angibt, schätzt die Arbeit Anderer wert. Ich habe in diesen Blog über zehn Jahre lang eine Menge Zeit, Kraft und Geist investiert und tue es immer noch. Deshalb bitte ich dich, bei jeder öffentlichen Nutzung meiner Ideen, Rezepte und Texte immer die konkrete Quelle anzugeben. Willst du auf dem Laufenden bleiben, dann abonniere gern meinen kostenlosen Newsletter. Möchtest du meine Arbeit am Blog unterstützen, dann freue ich mich auf DEINE HILFE.
caroline
5. Dezember 2022 um 14:56
Wieso muss ich in Schritt 3 widerholt füttern, wenn ich für Schritt 4 die Masse aus Schritt 2 verwende? Und bei Gelingen des Schritts 5 die gefütterte Masse aus Schritt 3 entsorge?
caroline
5. Dezember 2022 um 09:30
Liebe Mitleser, lieber Lutz, ich habe ein Verständnisproblem. Ich bin bei Schritt 3, den ich gerade wiederhole, weil ich finde, der Sauerteig riecht noch nicht richtig. Nun stelle ich fest, dass ich in Schritt 4 „Einen Teil des zweiten Ansatzes…“, also gar nicht die Masse aus Schritt 3 verwenden soll, sondern die aus Schritt 2. Wieso denn das? Oder ist das ein Fehler im Text? Danke für die Aufklärung.
Manny
13. November 2022 um 10:25
Hallo Martin,
entweder mit einer Wärmflasche in einer isolierten Kühlbox.
Oder mit einer regelbaren Heizmatte.
Dazu gibt es z.B. von Inkbird einen Temperatur Controler ITC 308.
Martin
12. November 2022 um 15:55
Hallo!
Ich möchte einen Sauerteig herstellen, aber ich frage mich wie ich die Temperatur von 28-30 Grad für die ersten Schritte erreichen soll. Insbesondere jetzt, wo ich nur gering heize und allgemein Energie spare.
Hast Du einen Tipp?
VG, Martin
Caroline
5. Dezember 2022 um 08:49
Hallo Martin,
bei mir klappt es gut, wenn ich im Ofen nur das Licht anmache, den Sauerteigbehälter möglichst weit weg von der Glühbirne weg aufstelle. Dann noch einen Lappen in die Ofentür klemmen, damit es im Ofen nicht zu warm wird.
Und es muss Vollkornmehl sein. Habe mal versehentlich anderes Mehl genommen, klappt nicht.
Rudolf Folk
8. Dezember 2022 um 10:47
Hallo !
ich verwende ein Minigewächshaus 30 x 20 cm wie für die Pflanzenaufzucht mit einer kleinen Heizmatte ebenfalls 27 x 15 cm von der Fa. Stromberg zB. bei Amazon für 19,99 € mit 17,5 Watt unter dem Mini GH und eine Zeitschaltuhr die immer 20 min heizt und 10 min aus ist. Dadurch habe ich wenig Stromkosten aber eine konstante Temperatur von 28 °. Je nach Heizmatte kann die Temperatur abweichen, dass musst Du aber dann selbst herausfinden
LG Rudi
Manny
9. Dezember 2022 um 10:16
Hallo Rudolf,
meiner Kenntnis nach sind die Mini Gewächshäuser nicht isoliert.
Besser eignet sich eine Thermobox, oder Kühltasche/ Box.
Gruß
Manny
Simona
28. Oktober 2022 um 10:10
Hallo an die Runde,
ich hätte eine Frage: ich habe versehentlich meine frisch angefütterten Teig direkt in den Kühlscahrank gestellt, wird der noch was oder muss ich den neu ansetzen?
Liebe Grüße und Danke
Mia
19. Oktober 2022 um 11:40
Hallo,
mein Teig ist aktuell noch sehr flüssig. Geruchs- und Bläschenbildung ist da aber die Konsistenz irritiert mich. Habe ich etwas falsch gemacht oder muss das so sein? Wenn ich dann fertig bin, hast Du ein tolles Rezept für ein tolles Brot?
Vielen Dank und liebe Grüße,
Mia
Fabio
11. Juli 2022 um 12:59
Hallo Lutz,
meine Sauerteige wollen nicht so richtig werden:
Ich beginne mit 50g Roggenvollkornmehl und 50g Wasser (40°). Der erste Schritt klappt ganz gut: Nach 24-36 Stunden bei Zimmertemperatur sind im Sauerteig Bläschen zu sehen. Aber ab Schritt 2 scheitert es dann: Er braucht länger als 4-12 Stunden für die Volumenverdopplung und wenn ich ihn dann wieder mit 50g Mehl, 50g Wasser füttere, tut sich gar nichts mehr (=keine Verdopplung mehr) und er riecht alkoholisch – essig-ähnlich.
Ich benutze das Buch „Die besten Brotrezepte für jeden Tag“.
Mit freundlichen Grüßen
Fabio
Manny
13. Juli 2022 um 10:29
Hallo Fabio, Hallo Felix,
solange das ASG noch nicht stabil ist, hilft weiteres auffrischen.
Mitunter scheitert es an der Mehlqualität, ich nutze nach Möglichkeit nur Bio Mehle.
Mitunter am Leitungswasser, ich nutze einen Wasserfilter, es geht auch stilles Mineralwasser.
Sollte es mit dem Start gar nicht klappen, gibt es auch unsere Sauerteigbörse.
https://www.sauerteigboerse.de/
Felix
17. Mai 2022 um 16:54
Ich bin ein bisschen ratlos, vielleicht hat noch jemand eine Idee für mich? Hier der aktuelle Stand und das Problem:
Bis Schritt 3 komme ich hervorragend voran. Ich habe mittlerweile ein 1,5l Gurkenglas mit Anstellgut, dass immer nach 3B aufgefrischt wird – das Aroma ist angenehm sauer und die Menge verdoppelt sich binnen 2 Stunden im Heizungskeller. Sobald ich zu Schritt 4 oder 5 übergehe, findet in der angegebenen Zeit zwar die angegebene Verdopplung statt, aber das Aroma ist bescheiden. Im Hintergrund steht zwar eindeutig Säure, aber das wird von einem muffigen, abgestandenen Geruch überlagert, der mich an ranzigen Joghurt oder so denken lässt. Da das Anstellgut aus Schritt 3 aber so toll riecht und auch die Volumenzunahme stimmt, weiß ich nicht, was ich da sonst noch machen soll. Einfach immer wieder Schritt 4 von vorne starten, in der Hoffnung, dass irgendeiner mal nicht mufft?
Bin dankbar für Ideen und mit besten Grüßen Felix
Susanne
24. April 2022 um 11:54
Hallo zusammen,
erstmal DANKE an Lutz für die tollen Bücher (habe schon mehrere, und etliche Hefe-basierte Rezepte mit Erfolg daraus gebacken) sowie diesen Blog, die Podcasts, den Newsletter und die Videos. Und DANKE auch hier an die Gemeinschaft für die ausführlichen Berichte, Bilder, und Hilfestellungen. Euer Enthusiasmus und Hingabe beeindrucken mich immer wieder auf’s Neue!
Jetzt versuche ich mich erstmals an einem Sauerteig. Nach erfolgreichem Erstansatz (und ersten Fütterungen) mit 100% Bio WVK habe ich 2 Sauerteige mit unterschiedlichen Mehlen weitergeführt:
1x weich mit 15% WVK, 15% Roggen 1150, and 30% Weizen 550. Dieser Ansatz hat nach einigen Fütterungen mit 10g ASG, 50g Mehl, 50g Wasser den Geist aufgegeben, trotz beständiger Temperatur um die 27°C. Nachdem er irgendwann sehr sauer roch und nach Stunden nicht mal mehr Blasen hatte, habe ich ihn entsorgt. Vermutlich habe ich zu früh die ASG Menge reduziert und ihn damit geschwächt.
Sein Bruder lebt noch: fester Weizensauerteig, geführt mit 50g ASG, 50g Mehl, 25g Wasser, ebenfalls bei 27°C (mit Box, Heizmatte und Thermometer). Das Mehl ist eine Mischung aus 20g Bio WVK und 30g Weizen 550 (regionale Mühle aber kein Bio, da momentan schwer erhältlich). Nach ca. 10 Fütterungen riecht er angenehm mild, ist aber noch träge. Er vergößert sich zwar, verdoppelt sich aber noch nicht. Ab 7 Stunden scheint sich auch nichts mehr daran zu ändern (er scheint eher flacher zu werden), so dass ich ihn i.d.R. nach 7-8 Stunden neues Futter gebe.
Dazu folgende Fragen:
1. In den Anleitungen von Lutz steht, dass man die Mehlsorte für das regelmäßige Füttern dann schon wechseln kann, wenn die erste Stabilität erreicht ist. Da ich einen hellen Weizensauer haben möchte, habe ich daher 550-er Mehl mit drin. Ist es eventuell zu früh? bzw. wäre es in diesem jungen Stadium doch besser, bei 100% Bio WVK zu bleiben?
2. Ab 7-8 Stunden sehe ich keinen Trieb mehr (auch nach 12 Stunden nicht). Soll ich ihn trotzdem länger stehen lassen? Oder reicht die regelmäßige Auffrischung im aktuellen Zyklus und etwas Geduld? Ich habe sonst Sorge, dass er kippt, und ich das gar nicht merke (der feste Teig sackt nicht wirklich zusammen).
3. Da das ASG bereits angenehm riecht, würde ich gerne einen Teil davon schon verbacken statt ihn wegzuschmeißen, z.B. im französischen Landbrot (https://www.ploetzblog.de/2018/08/04/franzoesisches-landbrot/). Da das Rezept sowohl im Vorteig als auch im Hauptteig Hefe enthält, war ich mir nicht sicher, ob das auch bei jungem Anstellgut reicht, oder ob ich bei einem sehr jungen Sauerteig die Hefemenge (geringfügig) erhöhen müsste. Generell ist mir nicht klar, wie wichtig die Triebfähigkeit des Sauerteig ASG bei den Rezepten “Weizensauerteig mit Vorteig” ist.
4. Eine letzte Frage zur Umgebung: die Heizmatte in meiner Styroporbox riecht trotz langem vorherigen auslüften und einem früheren (leider misslungenen) Sauerteig Versuch vor einem halben Jahr immer noch etwas streng nach Chemie. Kann sich das auch negativ auf den Sauerteig auswirken (da in der geschlossenen Box)? Mein Sauerteig führe ich in einem Weck-Glas, also mit Deckel aber nicht Luftdicht.
Danke und Grüße!
p.s. bin keine Muttersprachlerin – verzeiht mir also bitte eventuelle Schreibfehler 😉
Manny
13. Juli 2022 um 10:35
Hallo Susanne,
viele Fragen.
Ich darf Dir daher Lutz Brotbackbuch Nr.4 empfehlen.
Schwerpunt: Sauerteige, wilde Hefen. Sehr empfehlenswert 😉
Zur Styroporbox, wenn Du starke Ausgasungen hast ist das nicht gut.
Es gibt lebensmittelechte Kunststoff Boxen mit Klappdeckel.
Z.B. bei der Metro.
Heike (SH)
25. März 2022 um 08:04
Hallo Marc,
wir haben seit einiger Zeit auch so eine Wasserenthärtungsanlage. Ich konnte an meinen Sauerteigen (Roggen und Weizen) seitdem keine Veränderung beim Auffrischen feststellen. Als ich die ASG vor Jahren angesetzt habe, hatten wir die Anlage allerdings noch nicht.
Viele Grüße, Heike
Marc
27. März 2022 um 17:27
Danke Heike, danke Walter. Ich probiere das jetzt mit Mineralwasser aus der Flasche. Mal schauen …
Marc
24. März 2022 um 20:56
Einen guten Abend wünsche ich,
ich bin seit knapp 6 Wochen dabei meinen ersten erfolgreichen Ansatz herzustellen. Ich habe mir dazu das Brotbackbuch Nr. 4 zur Hilfe geholt und bislang keinen Erfolg dabei gehabt. Ich denke es waren mindestens 12-13 Versuche. Ich habe mir ein Gärbox gekauft, selbst Roggenmehl gemahlen und fange langsam an zu verzweifeln, warum mein Ansatz immer nach dem zweiten tag nicht weiter wächst oder eine deutliche Aktivität zeigt. Ich habe mich an alle regeln gehalten, was Gläser, Deckel, Mengen, Zutaten angeht.
Jetzt stelle ich mir die Frage, wir haben eine Wasserenthärtungsanlage (Salz) von BWT. Kann es sein, dass dadurch das Wasser wichtige Mineralien verliert oder ist das Unfug?
Ich werd Emir jetzt mal stilles Mineralwasser kaufen und gucken, was passiert. Aber vielleicht kennt sich jemand damit aus oder hat ähnliche Probleme.
Beste Grüße
Marc
Walter_R
25. März 2022 um 08:17
Hallo Marc,
von manchem zentralen Wasserversorger wird das Trinkwasser durch die Zugabe von Chlor keimfrei gemacht. Das könnte eine Ursache sein. Das lässt sich durch Belüften des Wassers beheben. Eine Nachfrage verschafft in diesem Punkt Klarheit.
Jörg
2. März 2022 um 15:13
Hallo,
auch ich stolpere über die Sauerteigherstellung. Ich habe hier die Schritte durchgelesen und mit der Version im Backbuch Nr. 1 verglichen. Die stimmen nicht überein, verwirren mich, enthalten Wiederholungen, operieren mit zu vielen „Wenn“ und zu viele Anmerkungen. Ein simples Gerüst der Arbeitsschritte wäre mir sehr viel lieber – und suche ich nun halt anderswo. Trotzdem bin ich froh, die Website und das Buch zu haben.
Freundliche Backgrüße. Jörg
Walter_R
2. März 2022 um 15:56
Hallo Jörg,
schau mal hier:
der-sauerteig.com//phpBB2/viewforum.php?f=10
Jürgen
17. Februar 2022 um 23:06
Hallo lieber Lutz,
ich habe mir dein Brotbackbuch Nr.1 gekauft und auch hier im FAQ nachgelesen, wie man Sauerteig herstellt. Mein Problem ist, dass am Tag 2 nach dem Füttern der Teig schön aufgeht, aber dann langsam obendrauf zu trocknen scheint. Am Tag 3 ist eine feste Schicht oben drauf und es riecht nach Essig. Ich bin mir nun nicht sicher ob der Teig verdorben ist. Die feste Schicht sieht farblich genau so aus wie der Teig darunter. Aber von der Struktur her sieht es aus als ob das mal Schimmel werden würde. Bisher hab ich vorsichtshalber alles entsorgt. Ich komme aber nicht weiter, weil mir das immer wieder passiert. Ich verwende zum Ansetzen Einweckgläser mit Schraubdeckel, die ich vorher mit kochendem Wasser ausspüle. Kann es sein, dass man jedes mal bevor man wieder füttert ein neues sauberes Glas nehmen muss?
Lukas
18. Februar 2022 um 18:46
Hallo Jürgen
Zum züchten nimmst du am besten immer ein neues ausgekochtes Glas um die fremdbakterien von außen zu vermindern. Später beim füttern ist es nicht mehr so kritisch, da nehme ich nur ein frisches Glas um das küchlschrank kaltes Glas nicht durch zu warmes Wasser wieder auf Temperatur bringen zu müssen.
Das Sauerteig mit Deckel zu fest oben wird ist mir noch nie passiert, ggf vor dem nächsten Schritt die Oberschicht wegwerfen. Und die Aktivität am ersten oder zweiten Tag können auch ungewollte Bakterien hervorrufen, die später bei mehr Säure langsam absterben. Einfach weiter füttern bis Der Sauerteig auch sauer schmeckt. Wenn später trübes Wasser auf dem Sauerteig auftaucht dann heißt es nur, dass der Sauerteig gefüttert werden will und nicht dass er verderben ist. Einfach paar mal neu füttern und der erholt sich wieder. Also solang es nicht zu schimmeln anfängt ist alles super.
Martina
24. März 2022 um 09:39
Lieber Jürgen, ich bin heute das erste Mal auf dieser Seite und zwar genau wegen des von Ihnen beschriebenen Problems. Dreimal hatte ich diese feste, stumpf aussehende Schicht oben auf dem Sauerteigansatz, sowohl beim Roggensauerteig als auch beim Weizensauerteig. Zweimal habe ich alles weggeworfen, beim 3. Mal habe ich die obere Schicht abgehoben und den darunter liegenden, aufgegangenen Sauerteig dennoch zum Backen verwendet, war aber mit dem Ergebnis nicht zufrieeden. Der Teig roch schon beim Gehen eher alkoholisch, also stimmt mit dem Ansatz tatsächlich was nicht. Auch das Backergebnis war nicht gut, das Brot ging beim Backen zu wenig auf. Ich habe beim Ansetzen wiklich auf äußerste Hygiene geachtet, immer neue, heiß ausgespülte Gläaer verwendet, das half alles nicht. Haben Sie eine Lösung gefunden?
Jürgen
5. April 2022 um 10:59
Hallo Martina,
ich glaube jetzt den Grund für die feste Schicht obenauf zu kennen. Ich nehme jetzt für den Schritt 1 zur Sauerteigherstellung nicht nur 50g Wasser, sondern 65-70g Wasser. Für die nächsten Schritte 60-65g Wasser. Bisher hatte ich über dem Heizkörper einen kleinen Pappkarton auf dem das Glas mit Sauerteig stand. Dabei war aber keine gleichmäßige Temperatur gegeben. Jetzt lasse ich den Sauerteig im Backofen reifen. Dazu hab ich mir von der Weihnachtsbeleuchtung die Elektroschnur mit Ein- und Ausschalter genommen, in die Glühlampefassung eine 5 Watt Glühlampe eingesetzt und das ganze im Backofen augehängt. Das sind die Glühlampen, die es für Kühlschrank oder Backofen gibt. Erst hatte ich eine stärkere Lampe aber da wurde es zu heiß. Mit der 5 Watt Lampe erreiche ich genau 30 Grad. Bisher bin ich bei Schritt 4 und es scheint alles zu klappen.
Viele Grüße, Jürgen
Jakob Nigbur
15. Februar 2022 um 15:30
Hallo Lutz und Mit-Bäcker*innen,
Erstmal ein toller Blog auch wenn mir als Anfänger noch die Ohren schlackern. Aber das wird schon…
Meine Frage: Warum nimmst du Vollkornmehl und kann ich auch nicht-Vollkorn (Ich kaufe bei uns immer Roggen 997) nehmen und erziele ähnliche Ergebnisse?
Bemehlte Grüße
Jakob
caroline
5. Dezember 2022 um 09:21
Moin Jakob, ich habe mal versehentlich anderes Mehl, also kein Vollkorn, genommen. Hat nicht geklappt. Die chemische Begründung kann ich Dir aber nicht liefern.
Annika
15. Februar 2022 um 14:56
Hallo zusammen,
ich habe eine Frage zu den Mengenverhältnissen in diesem Rezept. Mein Ansatz (Schritt 1) ist direkt sehr fest geworden. Ich habe 50g Roggenvollkornmehl und ca. 55ml Wasser verwendet. Nun sind gut 24 Stunden vergangen und er hat keine Bläschen geworfen, scheint dafür aber auch zu fest zu sein. Kann es sein,
dass ich ein nicht geeignetes Roggenvollkornmehl verwendet habe? Mein letzter Ansatz nach einem anderen Rezept war deutlich flüssiger (doppelte Wassermenge) und hat dann auch Bläschen gebildet. Leider ist er später, wahrscheinlich durch falsche Fütterung, eingegangen. Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen!
Torsten
27. Januar 2022 um 15:07
Hallo,
was mache ich denn wenn ich nicht zum Backen komme und der
Sauerteig trotzdem jede Woche gefüttert wird.
Dann ist das Glas ja irgendwann voll.
Muss ich das Wegwerfen oder wie geht ihr da vor?
Gruß Torsten
nightrunner
27. Januar 2022 um 17:31
Hallo Tobias,
das Glas wird nicht voll, weil Du jedesmal nur einen Teil des Sauerteigs aus Glas 1 für das neue Glas 2 übernimmst. Beispielsweise in Glas Nr. 2:
50 g Wasser, 50 g Mehl und 5 g Sauerteig(=Anstellgut aus Glas 1). Es gibt hier im blog viele Tipps was man mit Anstellgutresten machen kann. Einfach in der Suche mal schauen. Ich persönlich verwende den Inhalt aus Glas 1(oder dem letzten Glas) immer zum Frühstück in der Pfanne. Etwas Olivenöl erhitzen, dünn gehobelte Karotten(oder andere Wurzelgemüse) dazugeben und salzen. Wenn das angebräunt ist gebe ich den mit etwas Wasser verdünnten Sauerteigansatz Rest dazu, Kross werden lassen, wenden, ggf. Parmesan oder Mozarella drüber und fertig. Danach gehts mit Brot weiter…
Walter_R
27. Januar 2022 um 18:16
Hallo Torsten,
So wie du es machst ist es wirklich füttern.
Das Auffrischen wird hier
https://www.baeckerlatein.de/anstellgut/
beschrieben
Walter_R
27. Januar 2022 um 18:41
Wenn du die Reste vom alten ASG nicht wegwerfen willst, dann schau mal hier:
https://www.ploetzblog.de/faq-archiv/was-machst-du-mit-deinen-anstellgutresten/
Hier im Blog gibt es auch noch das Pane Resto dafür.
Fredi
28. Januar 2022 um 18:05
Hallo Torsten,
das Auffrischen geht zum Beispiel so:
80 Gramm Wasser warm, 80 Gramm Mehl und 15 Gramm Anstellgut aus dem Kühlschrank werden vermischt. Dann lässt man die Mischung bei etwa 28 Grad reifen. Und zwar solange bis sich der Sauerteig, also dein aufgefrischtes Anstellgut, etwa verdoppelt hat.
Dann kommt das aufgefrischte Anstellgut wieder in den Kühlschrank.
Den Vorgang des Auffrischens macht man alle acht bis zehn Tage.
Und wenn du Brot backen willst, dann nimmst du für den Brotsauerteig soviel ASG aus dem Kühlschrank, wie es im Rezept steht.
Der Rest des ASGs kommt bis zum nächsten Auffrischen wieder in den Kühlschrank.
Anmerkung:
das ASG, das beim Auffrischen übrig bleibt, kann man entsorgen, z.B. im Garten vergraben, aber besser ist es, man bäckt ein Brot oder Semmel damit:
Man nimmt einfach 100-130 Gramm ASG (alt), 550-600 Gramm Mehl, 320-340 Gramm Wasser und 10-12 Gramm Salz. Den Teig muss man warm gehen lassen bis er schön aufgegangen ist. Bei mir dauert das etwa zwei Stunden. in der Stockgare muss sich der geformte Teig nochmals vergrößern.
VG Fredi
Lena
18. Januar 2022 um 09:00
Lieber Lutz und liebe Brotbäcker:innen-Community,
ich bin seit Weihnachten stolze Besitzerin des Buches „Die besten Brotrezepte für jeden Tag“ und hatte auch schon die ersten tollen Backerfolge mit Heferezepten. Seit einigen Tagen nun wage ich mich ans Thema Sauerteig heran und scheine auch im nunmehr dritten Versuch, Anstellgut herzustellen, leider nicht zum Erfolg zu kommen. So langsam stellt sich etwas Ratlosigkeit und Enttäuschung ein.;-)
1. Versuch: Ansatz hatte sich in Schritt 2 schon nach etwa 6 Stunden verdoppelt, ich habe ihn dann aber einfach weitere etwa 6 Stunden stehen lassen und dann war er komplett eingefallen. Anfängerfehler.
2. Versuch: Wieder sehr schöne (Bläschenbildung und Geruch alles wie gewünscht) und schnelle Volumenverdopplung in Schritt 2, ich bin dann aus Unwissenheit zu schnell zu Schritt 4 übergegangen (hier könnte die Beschreibung im Buch für komplette Neueinsteiger für meinen Geschmack etwas ausführlicher sein, wie hier im Blogbeitrag) und dann war plötzlich nach einer erfolgreichen Schritt 4-Fütterung keine Aktivität mehr da. Meine Fehleranalyse, nachdem ich diese schöne ausführliche Anleitung im Blogbeitrag gefunden hatte: Zu wenig Stabilität, Schritt 3 muss erstmal mehrfach wiederholt werden, bevor man zu Schritt 4 übergeht.
3. (aktueller) Versuch: Ich habe exakt die sehr hilfreiche Anleitung im Blogbeitrag befolgt. Wie bei jedem Versuch startet der Prozess sehr vielversprechend, Bläschenbildung, Geruch und Volumenverdopplung (jeweils innerhalb von etwa 6 Stunden) in den Schritten 1, 2 und 3 top, der Ansatz erscheint sehr aktiv. Gestern Abend habe ich dann Schritt 3 wiederholt, also wieder 50 g Wasser und 50 g Mehl hinzugefügt. Heute Morgen (bzw. habe ich aus Neugierde sogar heute Nacht schon einmal nachgeschaut;-)) dann große Enttäuschung. Nach nun knapp 12 Stunden keinerlei Volumenveränderung. Ein paar Mini-Bläschen, aber kein Vergleich zu vorher.
Ich kann es mir einfach nicht erklären, warum die Aktivitäten so super startet und dann plötzlich nahezu komplett weg ist. Was mache ich falsch, habe ich trotz exakter Befolgung der Anleitung etwas übersehen? Muss ich in Schritt 2 womöglich noch länger abwarten bis ich weitermache, auch wenn die Volumenverdopplung schon nach etwa 6 Stunden erreicht ist? Sollte ich evtl. bei der Wiederholung von Schritt 3 mehr zufüttern aufgrund der größeren vorhandenen Menge im Glas (habe ich auch mal an anderer Stelle gelesen)?
Und die wichtige Frage: Kann ich den aktuellen Ansatz retten/reaktivieren und wenn ja, wie?
Vielen Dank für eure Ratschläge! Ich möchte echt nicht aufgeben, bin aber gerade doch etwas ratlos.:-)
Viele Grüße
Lena
Damaris
18. Januar 2022 um 18:29
Liebe Lena, liebe Profis,
mit exakt der gleichen Frage wollte ich mich gerade auch hierher wenden. Ich bin mittlerweile beim vierten Versuch. Bei mir stellt sich auch genau das gleiche Problem wie oben beschrieben. Am Anfang rasantes Wachstum und guter Geruch. Diesmal, bei meinem vierten Versuch habe ich es auch noch geschafft Schritt 4 zu machen. Und seit Schritt 5 keinerlei Aktivität mehr. Der Geruch ist angenehm fruchtig. Habe heute morgen von Vorstufen die ich 24 Stunden im Kühlschrank hatte, etwas abgenommen und gefüttert und auch da kein Wachstum mehr Punkt ich bin komplett ratlos
Lindenfloh
19. Januar 2022 um 11:49
Hallo Lena und Damaris,
es kann schon mal vorkommen, dass die Triebkraft zurückgeht und nur kleine Bläschen erkennbar sind, ist aus meiner Sicht nicht schlimm, ggf. mit der nächsten Auffrischung nicht zu lange warten, um die Säurestabilität zu begünstigen,
LG vom Lindenfloh
Lukas
19. Januar 2022 um 18:03
Also ich kann leider auch nur spekulieren. Aber die anfängliche Aktivität kann auch durch ungewollte Bakterien kommen, die dann wenn die Umgebung saurer wird sich nicht mehr vermehren was so gewollt ist. Also würde ich nicht sagen, dass die Versuche nicht geklappt haben, sondern einfach weiter füttern und den Sauerteig etwas Zeit geben. Wenn ihr den Sauerteigansatz nicht verhungern gelassen habt oder durch zu heißes Wasser getötet habt braucht ihr also lediglich weiter zu füttern. Ihr könnt auch einwenig von den Ansatz kosten, ist dieser Sauer seid ihr auf den richtigen Weg, ist er nach dem füttern total Sauer kann man durch Wiederholung von Schritt 5 die Hefen vielleicht auf trab bringen ist aber auch nicht 100% sicher, bei einen älteren Sauerteig klappt dies auf jeden fall (Hefeführung).
Sascha
19. Januar 2022 um 20:15
Hallöchen, ich habe genau das gleiche Problem wie Lena.
Habe schon 4 mal neuen Sauerteig angesetzt und nach dem vierten füttern ist vorbei.
Habe aktuell auch ein Versuch mit Sauerteig Starter der Firma Häussler angefangen dort sind Milchsäurebakterien drin und es passiert nichts, jedoch hat es im alten Haus super geklappt. Auch der Spontansauerteig hatte dort super geklappt.
Nun wohnen wir in einem Neugebauten Haus wo eine Lüftung integriert ist.
Könnte diese eventuell daran Schuld sein das der Sauerteig nichts wird?
Und falls Ja was kann ich dagegen tun?
LG Sascha
Walter_R
20. Januar 2022 um 00:05
Hallo Sascha,
Mehl, insbesondere Vollkormmehl, bringt die Wildhefen und Milchsäurebakterien mit. Das genügt eigentlich.
Eine Möglichkeit ist die Zugabe von Saft eines frisch geriebenen Bio-Apfels.
Da sind genügend Hefen und Bakterien enthalten.
Lindenfloh
20. Januar 2022 um 08:54
Hallo Sascha,
nur nicht die Geduld verlieren, Sauerteig braucht seine Zeit.
Solang keine ungewollten Verfärbungen zu erkennen sind oder ein stechender Geruch, kann der Sauerteigansatz weiter gefüttert werden. Wichtiges Augenmerk ist auf die genannten Temperaturen zu legen. Gegebenenfalls zum Füttern das Mehl frisch malen aus ganzen Körner, da so auch die „guten Bakterien“ die an der Kornschale haften den Zugang in den Sauerteig bekommen.
Falls Du Bedenken hast in Bezug auf die Lüftung hilft vielleicht ein Lagerung im Backofen. Dort sollte zumindest ein eigenes „Kleinklima“ herrschen, so dass störende Einflüsse (Temperaturschwankungen, Zugluft etc. ) begrenzt werden.
LG vom Lindenfloh
Sascha
20. Januar 2022 um 16:51
Vielen lieben Dank für die Antworten,
Ich werde das mit dem Apfel mal ausprobieren.
Das Mehl mahle ich schon selber, da funktionieren das erste und zweite
füttern auch super. Beim 3. mal füttern passiert dann nicht mehr viel.
Vom Onlinekurs von Lutz habe ich gesehen das der dritte versuch
schonmal down bleibt aber das vierte mal füttern sollte dann wieder triebfähiger sein.
Na ich werde auf jeden fall das mit dem Apfel ausprobieren
LG Sascha
Birgit
21. Januar 2022 um 04:06
Hallo Sascha,
noch ein weiterer Aspekt zum neuen Haus: in was für Gefäßen ziehst Du Deinen Sauerteig, d. h. wie wurden sie gereinigt? Bei mir waren es wohl Spülmittelrückstände vom Geschirrspüler, nachdem wir den Reiniger gewechselt hatten. Keine Probleme mehr mit meinem Sauerteig, seitdem ich die angeblich sauberen Gläser aus dem Geschirrspüler nochmals gründlich mit heißem Wasser und mechanischer Bearbeitung (Abwaschlappen) reinige. Spülmittelrückstände hemmen mikrobielles Wachstum und damit auch die Entwicklung Deiner gewünschten Mikros im Sauerteig. LG Birgit
Walter_R
19. Januar 2022 um 23:52
Hallo Sascha,
Nimm mal den Saft eines frisch geriebenen Bio-Apfels anstatt Wasser. Das bringt Wildhefepilze und Milchsäurebakterien in den Ansatz.
Lena
21. Januar 2022 um 15:10
Liebe Mitstreiter:innen und Profis, ganz herzlichen Dank für eure Antworten!! Zum einen ist es ganz tröstlich zu hören, dass ich mit meinem Problem offenbar nicht alleine dastehe. Zum anderen haben mir die Ratschläge der Profis, dem Sauerteig Zeit zu geben (also durchaus auch mal mehr, als in den Anleitungen vorgesehen) und ihn einfach weiterzufüttern, sehr geholfen. Ich kann erfreut berichten: Mein Sauerteig lebt noch/wieder.:-) Nachdem ich meinen obigen Beitrag geschrieben und auf Antworten gewartet habe, habe ich den Sauerteig einfach bei Zimmertemperatur stehen lassen (eigentlich in dem Moment nur mangels Zeit und Lust, den inaktiv gewordenen Ansatz zu entsorgen), bestimmt nochmal 24 Stunden oder noch länger. Dann habe ich festgestellt, dass sich mittlerweile doch wieder einige kleine Bläschen gebildet hatten und der Ansatz auch weiterhin gut riecht. Dann habe ich ihn einfach nochmal gefüttert. Und tatsächlich tut sich jetzt wieder was, die Aktivität ist zurück und auch nach einer weiteren Fütterung geblieben (ich füttere aktuell mehrere Gläser parallel, falls sich nochmal das ein oder andere verabschieden sollte). Super, ich freue mich sehr und hoffe natürlich es geht jetzt so weiter. Ich hatte in meiner Unwissenheit gedacht, der Sauerteig sei viel empfindlicher und wenn die Aktivität einmal weg ist, ist er kaputt. Aber dem ist offenbar nicht so, von daher war der Tipp „Geduld und Zeit“ wirklich entscheidend. Dankeschön noch einmal!! Viele Grüße, Lena
Isa
18. Januar 2022 um 06:16
Ich überlege mir gerade, wie man diese Schritte in den Tagesablauf (Schlaf) einbauen soll…
In vielen anderen Anleitungen dauert es bis zum nächsten Schritt 24 Stunden. Ist es für einen Erfolg sinnvoller, diese Zeiten (2-12, 24-36, 8-24…Stunden) einzuhalten?
Lindenfloh
19. Januar 2022 um 11:20
Hallo Isa,
wichtig ist es den jungen Sauerteig zu beobachten. Wenn er nach Volumenvergrößerung beginnt etwas „einzufallen“, dann wird es Zeit für die nächste Auffrischung. Mit längeren Reifezeit geht auch die Triebkraft des jungen Sauerteiges zurück.
Hendrik
5. Januar 2022 um 00:02
aber was mache ich nach schritt 5?
ein link zum ersten brot direkt unter schritt 5 wäre toll.
Lindenfloh
19. Januar 2022 um 11:14
Hallo Hendrik,
nach Schritt 5 ist der gezüchtete Sauerteig bereits für die Verwendung zum Backen geeignet.
Ich mache es so, dass ca. 5-10% des Sauerteigs im Gefäß verbleiben und als Anstellgut weiter nach Schritt 5 gefüttert werden. Die Reife erfolgt bei mir ca. 1 Std. bei 28-30°C (alternativ 2-2,5 Std. bei Raumtemperatur um die 20°C) und danach für 5-8 Tage im Kühlschrank.
Die entnommenen 90-95% des jungen Sauerteigs können als ASG bereits für ein Brot nach Wahl verwendet werden. Schau doch mal bei der Rezeptsuche z.B. nach „Mildes Weizensauerteigbrot“ oder „Neudorfer Sauerteigbrote Nr. 2“, die haben meinen Gast-Essers sehr gut geschmeckt.
LG vom Lindenfloh
Damaris
2. Dezember 2021 um 09:16
Lieber Lutz, liebe Mitbäcker:)
nach längerer Backpause möchte ich gerne neu starten und habe mich deshalb sehr gefreut, hier eine Anleitung zum Thema „wie stelle ich Sauerteig her?“ zu finden.
Nun hätte ich allerdings eine Frage.
Bei Schritt 3 steht, man soll den Ansatz aus Schritt 2 im gleichen Behälter wieder mit Wasser und Mehl vermengen. Bei Schritt 4 steht dann man solle den Ansatz aus Schritt 2 weiterverwenden. Wenn ich die Anleitung richtig lese, ist aber der Ansatz aus Schritt 2 vollständig in Schritt 3 weitergeführt worden. Kann es sein, dass man bei Schritt 4 den Ansatz aus Schritt 3 weiter verwenden soll?
Herzlichen Dank im voraus für alle Antworten 🙂
Johannes
15. Dezember 2021 um 16:13
Ich denke mal ja, sonst wäre Schritt 3 ja komplett umsonst.
Peter
29. November 2021 um 09:40
Ja Andrea es geht! Folgende Änderung nmM. Nach der Stockgare portionieren und in Gärkörbe (5?) verfrachten und nach der Stückgare, im Kühli, mit oder ohne Akklimatisierung abbacken. So ist es am Einfachsten. Bei Akklimatisierung ist der Teigzustand entscheidend, aber schwer zu bestimmen.
Andrea Schmitz
30. November 2021 um 20:33
Danke!
Andrea
29. November 2021 um 09:12
Hallo Lutz, hallo liebe Bäcker/innen,
ich möchte eine größere Menge Sauerteig ansetzen, und zwar die 5-fache Menge eines Rezeptes = 10 Brote. á 750 g. Ich benötige 300 g Anstellgut….. Kann ich dann 150 g Roggenmehl, 150 g Wasser und 30 g Roggen ASG in eine Schüssel geben und das 6-8 Stunden blubbern lassen, so wie auch mit der kleineren Menge ??? Und kann ich dann die komplette Teigmenge in einen Bottich geben (Brotteig soll nachmittags angerührt werden, 2,5 Stunden bei Raumtemperatur stehen bleiben und dann für 12 Stunden in den Kühlschrank und dann morgens nochmal 3 Stunden bei Raumtemperatur in die Gärkörbchen) oder verteile ich das besser auf 5 Schüsseln?? Wie verhält sich eine so große Teigmenge? Wenn mir hier jemand was zu sagen könnte, würde ich mich freuen. :-)))
Ruth S
29. November 2021 um 13:57
Bei so großen Teigmengen musst du beachten, dass sich die Teigtemperatur viel länger hält und viel langsamer der Umgebungstemperatur anpasst. Was aber bei diesem Rezept kenen großen Unterschied machen dürft. Ansonsten ist alles, was praktisch umsetzbar ist, gut möglich.
Walter_R
29. November 2021 um 14:11
Schau mal hier:
https://www.ploetzblog.de/faq-archiv/was-muss-ich-beachten-wenn-ich-die-teigmenge-veraendere/
Frank
8. November 2021 um 11:33
Hallo,
sehr gerne möchte ich mich am Suerteig versuchen.
Mir stellt sich nur eine Frage:
Wo in seiner Wohnung hat man 28-30°C, um den Ansatz stehen zu lassen?
Danke & viele Grüße
Frank
Michael Kürschner / Stuttgart
8. November 2021 um 12:20
Hallo Frank, im Backofen bei angeschaltetem Backofenlicht z.B. Sofern man noch eine „altmodische Backofenlampe“ hat.
Frank
17. November 2021 um 02:15
Und das lass ich dann 4-5 Tage oder länger durchgehend an?
Die alte Isa
17. November 2021 um 05:17
Hi Frank,
ja, so hab ich das damals auch gemacht. Am besten noch ein Warnschild für die Familie an die Ofentür machen, damit keiner das Ding für ne Pizza vorheizt 😉
Liebe Grüße!
Michael Kürschner / Stuttgart
17. November 2021 um 08:32
Ich habe ein Thermometer mit in den Backofen gelegt. Die Lampe habe ich dann auch hin und wieder ausgeschaltet. Der Ofen speichert ja auch ein wenig die Wärme. Durchgehend hatt e ich sie also nicht an. Hängt aber von der Wärmeabgabe deiner Lampe und dem Backofen ab. Leg doch auch einfach ein Thermometer mit in den Ofen. Plus Warnschild.
Iris
17. November 2021 um 10:15
Hallo Frank,
solltest du zufällig eine Therme in der Wohnung haben, kannst du den Ansatz auch an die Rohre die von oder zu der Therme laufen ankuscheln… ich mach das bei mir immer so, zumindest im Winter wenn die Therme läuft…. da hab ich 27 Grad und das klappt hervorragend. aber du solltest sie da nicht zu lange stehen lassen, sonst sind sie öm….
liebe Grüße Iris
Johannes
11. Dezember 2021 um 02:34
(WLAN) Router
MisterX
14. Januar 2022 um 20:22
Du kannst den Sauerteig später auch auf vielfältige Weise führen. Z.b. bei 24 Grad, die hat es zumindest bei mir direkt auf der Fensterbank über der Heizung (Teigtemperatur). Folgendes Video hat mir sehr viel geholfen, darin finden sich ganz viele Varianten aus ASG einen Sauerteig herzustellen:
https://www.youtube.com/watch?v=Y6VlU26FI0k
Miss B
27. Oktober 2021 um 19:37
Hallo!
Ich habe gerade erst angefangen, Brot mit Sauerteig zu backen. Bislang habe ich immer nach Rezept den Vorteig angesetzt und erst später den Hauptteig gemacht. Das hat bislang immer wunderbar geklappt. Ich habe das Brotbackbuch Nr. 1, interessiere mich jetzt aber für das Buch über den Sauerteig in Perfektion. Dort gibt es wohl keinen Vorteig mehr. Alle Zutaten werden vermischt und lange gereift.
Könnten Sie mir bitte den Unterschied erklären? Wie bekömmlich ist diese Variante, wenn der gesamte Teig gesäuert wird? Was für Auswirkungen hat das auf den Geschmack? Warum wird herkömmlich immer ein Vorteil gemacht?
Über Antworten würde ich mich wirklich sehr freuen! Vielen Dank schon im Voraus!
Laurent
4. Oktober 2021 um 17:34
Hi, danke für deine Erklärung!
Nur kurz: wenn du schreibs “die Mischung zugedeckt stehen lassen”, heisst das das Gefäss zuschrauben (fest verschliessen) oder nur Tuch drüber lassen damit noch bisschen Sauerstoff ran kommt?
MFG
Ruth S
5. Oktober 2021 um 17:04
Deckel locker auflegen.
Stefan
2. Oktober 2021 um 06:48
Hallo Lutz. Seit kurzem hat mein altbewährtes ASG beim reifen einen sehr unangenehmen Geruch. Der Trieb ist wie immer top, ich frische regelmäßig 1x die Woche auf und im Kühlschrank entwickeln sich die Aromen auch wie gewohnt. Während des reifens bei Raumtemperatur fängt er aber leicht an faulig zu riechen. Kann ich den noch retten?
Udo Einenkel
5. September 2021 um 12:50
Hallo Lutz,
ich bin zur Zeit in Griechenland und vermisse Deutsches Vollkornbrot. Gestern habe ich einen Roggen-Sauerteig angesetzt. 50 g Roggenmehl mit 50 g Wasser, Aussentemperatur 25-30° C. Heute nach 20 Stunden hatte sich die Masse mehr als verdoppelt und viele Blasen geworfen. Nochmal mit 50 g Roggenmehl mit 50 g Wasser gefüttert. Bereits nach 4 Stunden hat sich die Masse verdoppelt. Duftet schon angenehm sauer. Was denkst Du ? Soll ich die Masse noch weitere 10-15 Stunden reifen lassen oder 10 g abnehmen und mit 50 g Roggenmehl mit 50 g Wasser füttern? Lieben Gruß Udo
Birgit
2. Juli 2021 um 07:39
Hallo Lutz und ihr lieben BrotbäckerInnen,
ich habe Mittwochabend meinen ersten Sauerteig angesetzt 50g Bio Roggenvollkornmehl und 50g Wasser 40 Grad, danach 24 stehengelassen. Gestern/Donnerstag wieder je 50g Wasser und Mehl dazugegeben. Nun ist das Anstellgut nach nicht mal 7 Stunden komplett über den Rand gequollen und hat sich nahezu verdreifacht. Was soll ich tun – Umsiedeln oder einfach im gleichen Behälter lassen bis zum nächsten Schritt.
Dieser wäre nach 8-12 Stunden heute Freitag 50g davon abnehmen und wieder mit je 50g Wasser und Mehl vermischen. Das sollte passieren wenn sich der Teig verdoppelt hat und wieder leicht einfällt. Meiner hat sich ja verdreifacht-wann ist da der richtige Zeitpunkt. Jetzt schon ? Oder hatten die Säurebakterien noch nicht genügend Zeit um sich zu bilden, das passiert ja normalerweise erst nach 12 Stunden..
Temperatur betrug zwischen 25-30 Grad.
Glg
Birgit
Hans
3. Juli 2021 um 06:18
Hallo Birgit. Ich würde ihn in ein sauberes und größeres Gefäß umsiedeln und weitermachen wie in Deinem Rezept beschrieben. (zur Sicherheit das neue Gefäß in eine Schüssel stellen?! 😉 )
Hans
1. Juli 2021 um 09:16
Glück Auf werte Backgemeinde.
Sauerteig, the never ending story!
Meine Weizen- und Roggensauerteige pflege und nutze sie seit ca. 8 Monaten. 1 x die Woche etwas ST mit frischem Mehl und Wasser einige Stunden (bis deutlicher Volumenzunahme) im Warmen stehen gelassen, danach ab in den Kühlschrank. Seit einigen Wochen jedoch verändert sich der Geruch von säuerlich in Richtung Aceton. Muss ich mir Sorgen machen? Die damit gebackenen Brote sind einwandfrei.
Wer kann mir weiterhelfen?
Gruß Hans
Walter_R
1. Juli 2021 um 09:32
Hallo Hans,
das ist kein Grund zur Sorge. Es ist ein Zeichen für einen eigentlich aktiven Sauerteig, der schon wieder hungrig ist.
Hans
1. Juli 2021 um 10:25
Danke Walter … dann werde ich dem kleinen Racker mal das Menü servieren. 😉
Walter_R
1. Juli 2021 um 10:41
Hallo Hans,
eine Woche im Kühlschrank sind normalerweise kein Problem.
Meine Lösungsansätze wären:
Stimmen die Mengenverhältnisse (ASG-Wasser-Mehl) beim Auffrischen? hat das ASG genügend Nahrungsreserven für die Lagerung? Ist der Kühlschrank zu warm?
Ruth S
1. Juli 2021 um 11:36
Hallo Hans, mein Anstellgut hat auch schon nach Aceton gerochen, und zwar auch schon ohne überreif zu sein. Das ist deutlich besser geworden, seit ich den Deckel wirklich lose aufliegen lasse und erst festschraube, wenn das ASG in den Kühlschrank kommt. Aceton ist außerdem mit Essigsäure verwandt und sollte daher mehr entstehen, wenn das ASG kalt steht (also wenn das Zimmer kalt oder der Kühlschrank zu warm ist, so dass die Bakterien bei Kälte aktiv sind). Was natürlich zu den „letzten Wochen“ nicht passt. Vielleicht irre ich mich da auch.
Waltet.R
1. Juli 2021 um 15:32
Hallo Ruth,
Acetat hat mit Aceton nichts zu tun, klingt nur ähnlich.
Brillengestelle werden oft aus Acetat hergestellt und werden durch Aceton aufgelöst.
Acetat = Verbindungen der Essigsäure, oft mit Zellulose
Aceton = organisches Lösungsmittel, entsteht auch bei der Vergärung.
Waltet_R
1. Juli 2021 um 15:33
Hallo Ruth,
Acetat hat mit Aceton nichts zu tun, klingt nur ähnlich.
Brillengestelle werden oft aus Acetat hergestellt und werden durch Aceton aufgelöst.
Acetat = Verbindungen der Essigsäure, oft mit Zellulose
Aceton = organisches Lösungsmittel, entsteht auch bei der Vergärung.
Ruth S
1. Juli 2021 um 15:45
Hallo Walter, die Strukturformel sieht aber ziemlich ähnlich aus, die OH-Gruppe der Säure ist beim Aceton durch eine zweite Methylgruppe ersetzt. Aceton kann laut Wikipedia auch aus Acetat gewonnen werden. Was natürlich nicht unbedingt etwas über eine ähnliche Entstehungsweise im Sauerteig aussagt, die ich vermutet hatte.
Walter_R
1. Juli 2021 um 15:46
Da bin ich wohl übers Ziel hinausgeschossen.
Sagen wollte ich im Kern:
Aceton hat mit Essigsäure nichts zu tun.
Ruth S
1. Juli 2021 um 16:05
Ich dachte eben, es hätte doch etwas damit zu tun und entstünde entweder daraus oder parallel dazu. Kann ich aber nicht beweisen. Wenn du sagen willst, dass es nicht dasselbe ist, dann stimme ich dir uneingeschränkt zu, der Geruch ist ja auch ganz anders.
Hans
2. Juli 2021 um 09:19
Hallo Walter.
Roggen : 50 gr Roggenmehl 1150 mit 50 gr Wasser 45° und ca 10 gr Anstellgut bis zur deutlichen Volumenzunahme, ca. 8 Stunden, danach in die Kühlung bei ca 6°.
Weizen: 80 gr Weizenmehl 550er mit 50 gr Wasser und ca 80 gr Anstellgut bis zur deutlichen Volumenzunahme, ca. 8 Stunden, danach in die Kühlung bei ca 6°.
Wird 1 x die Woche wiederholt.
Aufbewahrung im Schraubglas mit Deckel.
Walter_R
2. Juli 2021 um 12:02
Hallo Hans,
Meine Methode nach der Empfehlung von Lutz aus Brotbackbuch Nr. 4:
ROGGENSAUERTEIG: 100 % Roggenmehl, 100 % Wasser (45 °C), 10-20% ASG (5 °C), Reife bei 28-32 °C;
LEVAIN LIQUIDE: 100 % Weizenmehl, 100 % Wasser (45 °C), 10-20 % ASG (5 °C), Reife bei 27-28 °C;
LEVAIN MADRE: 100 % Weizenmehl, 45-50 % Wasser (80-85 °C), 100 % ASG (5 °C), Reife bei 26-28 °C;
Roggen-ASG hält länger durch als Weizen-ASG. LM länger als LL.
LL mach ich aber nicht mehr, weil es sehr schnell abbaut (wird flüssig, Fusel, Geruch).
Ich stell das aufgefrischte ASG mit junger Reife (Verdoppelung des Volumens) in den Kühlschrank in das unterste Fach mit 5 °C. So haben die Bakterien genügend Nahrungsreserven für die Woche. Wird es nach der Auffrischung sofort verbacken, dann lasse ich es länger reifen.
Hans
2. Juli 2021 um 14:42
Danke Walter! Fast identisch mit meiner Variante.
IrisO
2. Juli 2021 um 21:14
Hallo Walter
Ich bin ja noch nicht allzu lang dabei, aber müssten es nicht 10% ASG bei deinem LM sein? Oder irre ich mich da?
Liebe Grüße Iris
Walter_R
2. Juli 2021 um 22:15
Hallo IrisO,
Bei LM ist es tatsächlich so.
100 % Weizenmehl mit 50 % Wasser vermischen und dann mit 100 % ASG zu einem glatten Teig kneten.
Funktioniert auch mit weniger ASG, dauert dann aber länger.
Nicole Großmann
24. Juni 2021 um 11:04
Nachdem die ersten beiden Versuche mit Kühltasche und warmer Wasserflasche kläglich gescheitert sind, hat‘s im dritten Anlauf mit outdoorlicher Affenhitze endlich geklappt😍. Gandalf der Graue hat mittlerweile auch einen einen Ableger bekommen – Gandalf den Weißen🤪. Es hat sich sowas von gelohnt dran zu bleiben, die Brote schmecken einfach mega. Danke Dir Lutz für die tolle Anleitung und der Community für die zahlreichen und sehr hilfreichen Kommentare.
Michaela
20. Juni 2021 um 10:10
Hi alle zusammen,
ich habe inzwischen meinen 3. Versuch gestartet und jedes Mal das gleiche…zum Anfang lief es prächtig und ab dem 4. Füttern geht irgendwie gar nichts mehr, außer das der Teig sauer riecht. Keine wirklichen Blasen und Volumenzunahme. Ist er tot oder soll ich weiter machen und falls ja, wie? Immer Sauerteig abnehmen und neues Mehl dazu oder neues Mehl zum gesamten Sauerteig geben… bitte um eine schnelle Antwort und bedanke mich jetzt schon herzlich!!!! Liebe Grüße Michaela
Alexandra
30. Juni 2021 um 14:27
Ich habe leider keine Antwort, aber genau dieselbe Frage.
Lars
6. Oktober 2021 um 19:43
Hm, ich muss mich hier dann leider auch anschließen. Ich habe meinen super triebstarken Ansatz von damals leider durch ein Missgeschick verloren. Die Trockensicherung ließ sich nicht mehr beleben. Und jetzt habe ich hoffnungsvoll schon sicher 5-6x Schritt 3 wiederholt, weil der Geruch noch nicht passt. Aber seit der ersten Wiederholung tut sich auch rein gar nichts mehr. Auch verzweifelte Ableger mit Schritt 4 bleiben einfach tot.
Ragna
7. Oktober 2021 um 23:11
Hi zusammen, dazu hat Lutz was im Podcast erzählt, Folge PB8, Frage sucht Antwort 3. Vielleicht hilft das.
LG,
Ragna
Friederike
14. Juni 2021 um 16:17
Hallo Lutz,
ich versuche gerade einen Roggen-, sowie einen Dinkelsauerteig herzustellen und richte mich danach nach dem von dir mitverfassten „BrotBackBuch Nr.3“. Den Roggensauerteig mache ich bereits zum zweiten Mal, da mir der erste leider abhanden gekommen ist. Dieser entwickelt sich auch dieses Mal wieder sehr gut.
Der Dinkelsauerteig verhält sich allerdings recht seltsam. Ich habe ihn vorsichtshalber schon das zweite Mal angefangen und es hat sich beide Mal wenige Stunden nach dem ersten Ansatz Fusel gebildet. Beim ersten Füttern ging er dann direkt voll hoch und später setzte sich dann unten Teigmasse und erneut Fusel ab. Darüber verblieb noch ein Teil der kräftig Blasen schlug. Hast du oder irgendjemand vielleicht eine Idee woran das liegen könnte? Ist das normal? Kann man mit dem Ansatz weiterarbeiten?
Ich habe ihn bei angeschaltener Lampe im Ofen stehen. Thermometer gibt 31°C an.
Vielen Dank schonmal für jeden Hinweis.
Friederike
Lutz
15. Juni 2021 um 18:21
Verwende für den Dinkel mal weniger Wasser, also z. B. nur 40-45 g auf 50 g Mehl. Dann ist der Teig stabiler.
Johannes
10. Mai 2021 um 19:36
Hallo 🙂
Ich habe vor kurzem mit dem Brotbacken angefangen und es macht mir sau viel Spaß. Die Ergebnisse sind bisher auch echt fantastisch. Habe das Rustikale Bauernbrot und Brennesselbrot bisher gebacken, beide Roggen bzw Roggenmischsauerteigbrote. Jetzt möchte ich aber mal ein Weizenbrot probieren. Um mein Anstellgut umzuerziehen ist mein Plan jetzt das mehrfach neu aufzufrischen und jedes mal einen größer werdenden Anteil an Weizenvollkornmehl hinzufügen. Muss ich etwas dabei beachten bzw ist mein Vorgehen sinnvoll so?
Danke für eure Hilfe 🙂
Ruth S
11. Mai 2021 um 09:22
Hallo Johannes, man kann das Umstellen auch auf einmal machen, also einfach mit der anderen Getreideart weiter auffrischen und warten, bis es wieder richtig fit ist, aber deine Methode ist sicher noch schonender und besser.
Wenn du nur ab und zu mal ein Weizenbrot backen willst und sonst Roggen, musst du dir aber überlegen, ob du ständig zwei Linien Anstellgut führen willst oder dein Weizenbrot einfach mit Roggenanstellgut bäckst. Nicht ratsam ist, eine Linie Anstellgut ständig hin und her umzustellen. Ich persönlich habe ständig ein gemischtes Anstellgut. Das geht auch.
Walter_R
11. Mai 2021 um 10:41
Hallo Johannes,
ergänzend zu Ruths Kommentar, der vollkommen richtig ist:
https://www.baeckerlatein.de/anstellgut/#comment-2600
Manny
11. Mai 2021 um 16:31
Hallo Johannes,
mein Ratschlag geht auf 2 x ASG 1x Roggen und 1x Weizen.
Es lohnt, denn es gibt auch viele leckere Weizen Rezepte.
Thomas M. aus E.
6. Mai 2021 um 09:47
Hallo Philipp. Das ist der Starter für den Sauerteig. Starter, Anstellgut oder ASG. Schau mal bitte hier https://www.baeckerlatein.de/anstellgut/
Mit lieben Grüßen aus SH. Thomas
Philipp
5. Mai 2021 um 08:13
Hier wird sehr oft dieses Wort „Anstellgut“ verwendet, aber was ist damit überhaupt gemeint?
Diana Schulz
13. April 2021 um 20:11
Hallo liebe Freunde leckeren Brotes!
Gerne möchte ich mich einmal an die Herstellung eines Emmeranstellguts heranwagen.
Dieses möchte ich dann gern in einiger späterer Zeit nutzen um einen stabilen Sauerteig für das Rezept „Emmer-Karotten-Bierbrot“ zu verwenden.
Lutz schreibt in diesem Rezept, dass man alternativ auch weiches Weizen ASG mit TA 200 benutzen kann.
Hat jemand von euch bereits Erfahrungen mit Emmer als Anstellgut gemacht oder eine gute und konkrete Anleitung für mich? Zum Emmer als Weizenkorn selbst finde ich viele Infos, aber nicht zu seiner Verwendung im Sauerteig.
Über Rückmeldungen freue ich mich sehr!!!
Viele herzliche Grüße und KEEP ON BAKING
Diana
Clemens
11. April 2021 um 07:28
Hallo zusammen, nachdem ich das Buch „Backen in Perfektion mit Sauerteig“ geschenkt bekomme habe versuche ich mich aktuell an der Geburt meines ersten Sauerteigs. Da ich in Zukunft gerne mit Dinkel backen würde habe ich ihn mit 50g dinkel vollkonrn Mehl und 50 Wasser (ca 44 °C) angerührt. Das Ganze ist in einem abgekochten Schraubglas mit einer Flasche heißem Wasser in eine Decke eingewickelt. Im Deckel des Glases habe ich ein smartes Thermometer eingeklebt welches ich hier noch rumfliegen hatte um die Temperatur zu überwachen. Ihr findet den bisherigen Verlauf anbei.
Wie ihr seht war wohl die erste Wasserflasche etwas warm (Peak bei 37.6 °C). Kann das noch was werden oder soll ich gleich neu anfangen?
Nina
6. April 2021 um 18:06
Hallo,
ich backe zwar schon länger Brot, aber bissher nur mit Hefe und habe vor 1,5 Wochen meinen ersten Sauerteig anzusetzten. Beim zweiten Schritt ist mein Anstellgut gut aufgegangen und hat sein Volumen mehr als Verdoppelt. Ich bin dann auf Schritt 3B und 4 gegangen. Da er am Anfang noch nach altem Käse roch habe ich weiter nach dem letzten Schritt gefüttert. Auch ist er seit dem zweiten Schritt nicht mehr Aufgegnagen und bildet auch nur wenige kleine Blässchen. Mittlerweile richt er stark nach Essig (wurde ihm vermutlich zu kalt).
Was muss ich anders machen, dass er anfängt wieder das Volumen zu verdoppeln und nicht mehr so stark nach Essig zu riechen? (Steht mittlerweile immer im Ofen mit Wärmflasche und hat damit 27-30 Grad und wird alle 12-24h gefüttert). Kann ich damit schon Brot backen mit Hefe zugabe im Hauptteig? Danke für Eure Tipps
Viele Grüße Nina
Marion Müller
9. März 2021 um 15:59
Hallo,
ich habe zum ersten Mal einen Sauerteig angesetzt. Tag 1 und Tag 2 habe ich hinter mir. Allerdings sehe ich nicht wirklich kleine Bläschen – aufgegangen ist er etwas und riechen tut er auch nicht schlecht. Allerdings muss ich dazu sagen, das ich ihn an der Heizung stehen habe. Ist das ok? Heute habe ich nun 25 g von dem Teig entnommen und in einen neuen Glas , so wie beschrieben, angesetzt- Meine Fragen sind nun – was mache ich mit dem restlichen Teig??? Ich möchte gerne einen Weizen- und einen Roggensauerteig machen. (Mit Roggenvollkornmehl habe ich den angesetzt.) Könnte ich mit dem verbliebenen Teig einen Weizensauerteig weiter ansetzen?
Viele Grüße Marion
Ruth S
10. März 2021 um 20:57
Das müsste eigentlich eine gute Idee sein. Aber verbacken soll man die Reste aus der Geburtsphase des Sauerteigs laut Lutz noch nicht.
Dieter
2. März 2021 um 08:30
Hallo Lutz,
ich wäre für einen Tipp wirklich sehr dankbar. Auch ich scheitere dauernd beim Sauerteig Ansatz beim Übergang von 3A nach 3B. Jeder Schritt zuvor funktioniert richtig gut. Ich messe die Temperatur, wiege genau ab, mache jeden Arbeitsschritt gleich und nehme jedes Mal abgekochtes Wasser und ein sauberes Glas. Beim Ansatz 3B ging im besten Fall der Ansatz noch 30-40% auf und das war es dann. Erneutes Füttern hat nicht geholfen, auch nach 24h keine Änderung. Der Geruch war aber angenehm. Ich bin absolut ratlos.
Karsten
6. März 2021 um 09:49
Hallo Dieter,
„Spring“ doch einfach mal zum „letzten Schritt“. Das habe ich gestern gemacht weil sich vorher auch (zumindest optisch nicht viel getan hat) und der Ansatz hat sich über Nacht tatsächlich verdoppelt! Er lebt 😂🎉!
Mal sehen, ob daraus bald auch ein Brit wird!
VG Karsten
Dieter
2. März 2021 um 08:24
Hallo Lutz,
die
Sandra
14. Februar 2021 um 21:46
Liebe Sauerteig-Spezis,
Ich habe eine Frage: Wann genau ist mein Sauerteig aus den Kinderschuhen raus und im Erwachsenen-Alter angekommen ist? Ich habe jetzt meinen Sauerteig nach Lutz’ Methode angesetzt und ihn heute in den Kühlschrank gestellt. Wann füttere ich den dann das erste mal?
Liebe Grüße
Sandra
Nicole
15. Februar 2021 um 10:41
Hallo Sandra,
einmal wöchentlich füttern reicht.
Dein Anstellgut ist in etwa 2-3 Monaten reif genug um ohne Hefezugabe auszukommen.
Viele Grüße
Nicole
Franzi
15. Februar 2021 um 13:05
Hallo Sandra,
generell kannst du dein Anstellgut so oft auffrischen, wie du möchtest. Spätestens nach einer Woche solltest du dein Anstellgut auf jeden Fall auffrischen.
Nach ca. 20-40 Auffrischungen ist dein Anstellgut „erwachsen“. Wenn du es also jede Woche einmal auffrischst, brauchst du 20-40 Wochen, wenn du es öfter auffrischst, geht es schneller.
Liebe Grüße
Franzi
Walter_R
15. Februar 2021 um 16:57
Hallo Sandra,
schau mal hier:
http://www.der-sauerteig.com/phpBB2/viewforum.php?f=10&sid=d8f3398dae7831135980076f5d9cf469
Walter_R
15. Februar 2021 um 19:32
Eine Dauer von 20 – 40 Wochen bis zur vollen Aktivität erscheint mir übertrieben lang. Es kommt auf die Art der Auffrischung an. Eine hohe TA fördert die Hefebildung. Eine Temperatur um 28°C die Milchsäurebildung, eine Temperatur von 24°C die Essigsäurebildung usw. Es gibt so viele Faktoren, dass eine exakte Aussage dazu einfach nicht möglich ist. Es allein von der Anzahl der Auffrischung abhängig zu machen ist nicht möglich. Beobachte dein ASG, dreh an den Stellschrauben und du wirst schnell feststellen, unter welchen Bedingungen er sich besonders gut entwickelt.
Manny
15. Februar 2021 um 20:49
Hallo Sandra,
wenn dein ASG im Kühlschrank steht reicht es 1x die Woche für die Auffrischung.
Zu Deiner Frage darf ich Lutz zitieren
„ Ein Anzeichen für das Erreichen des Erwachsenenstadiums ist die Reifezeit. Wenn er mit 5 g Anstellgut auf je 50 g Mehl und Wasser nach oben genannter Weise aufgefrischt wird, sollte er sein Volumen in 6-8 Stunden (bei 30°C) verdoppelt haben.“
Du hast dann einen Erwachsenen- triebstarken Sauerteig.
Sandra
18. März 2021 um 23:27
Hallo lieber Lutz und liebe Back-Pro’s
Ich habe eine Frage zur Verarbeitung des Rests eines sehr jungen Sauerteiges. Meine Beatrix ist jetzt nach der Geburtsphase ca 4 Wochen alt. Bisher habe ich sie einmal wöchentlich mit Roggenmehl 1150 gefüttert . Anfang habe ich den Fehler gemacht und sie nur 8 Stunden bei 26-28 Grad in den Ofen gestellt und mich gewundert warum “nicht passiert”. Sie ist noch aufgegangen, komplett tote Hose. Ich habe immer schon weitergemacht und ziehe da: beim letzten Mal habe ich sie 12h im mollig warmen Ofen stehen lassen. Sie hat ihr Volumen glatt verdoppelt! Was mich mächtig freut, weil ich echt dachte, dass sie es mal wieder nicht geschafft hat. Nun meine Frage: Ich habe sie eben wieder gefüttert, mollig warm im Ofen und den Rest in den Kühlschrank. Was kann ich mit diesem besagten Rest tun? Kann ich da schon Sauerteigpulver machen? Oder ihn auf Weizensauertag umzüchten. Verbacken sollte man so junge Sauerteige ja nicht.
Liebe Grüße und danke für die Hilfe
Sandra
Nina
3. Februar 2021 um 11:55
Hallo zusammen,
ich bin noch kompletter Brotbackneuling, würde es aber gerne mal versuchen, einen Sauerteig anzusetzen. Dazu habe ich nach der Lektüre von Lutz‘ Anleitung nun die folgende, vielleicht recht profane Frage: Woher kann ich wissen, dass das Wasser, das ich zugeben soll, 40° hat, wenn ich nicht über ein Lebensmittel-Thermometer verfüge? Im Buch wird einfach stillschweigend vorausgesetzt, dass man jegliche Wassertemperaturen feststellen kann… Muss ich daraus also ableiten, dass ich ohne Thermometer keinen Sauerteig herstellen kann oder gibt’s da irgendwelche Tricks, um die Anschaffung eines solchen zu umgehen?
Vielen Dank schon mal,
Nina
Sigrun
15. Februar 2021 um 19:47
Hallo Nina,
ich habe früher den Sauerteig immer so hergestellt. Meine Patentante ist Bäurin auf einem großen Hof mit viel „Gesinde“, wie man das in meiner Kindheit und Jugend nannte, und die haben Sauerteig natürlich immer ohne Thermometer hergestellt. Das Brot war für meinen Geschmack immer viel zu sauer aber so gehörte es sich damals einfach. Mit mir auch viel zu viel Einsatz von Brotgewürzen. Das habe ich jahrelang auch getan. Seitdem ich die Kurse vor kurzem von Lutz gebucht habe, mache ich es anders. Die Brote ist unvergleichbar leckerer.Bei den Kursen habe ich viel über die Anzucht gewünschter Bakterien und Hefen gelernt und diese Herrschaften sind nun mal temperaturtechnisch teilweise Mimosen. Dein Brot wird gelingen, auch ohne Thermometer. Vielleicht bekommst Du für den Anfang auch so ein gutes Brot hin, dass Du die paar Euro für ein Küchenthermometer investieren magst. Und dann NOCH besseres Brot bäckst. Es gibt Thermometer unter 10 Euro. Denk bei der Zubereitung dran, dass der Sauerteig auf jeden Fall immer schön warm steht, sonst wird er zu sauer. Die Milde bekommst Du über die Wärme und wenn Du es immer schön so machst, wie es im Rezept steht. Bei mir hat der Ofen eine Glühbirne. Schalte ich nur die an, bleibt alles um die 30 Grad. Vielleicht hast Du ja auch einen schönen, dauerwarmen Ort. Daumen gedrückt. Gutes Gelingen!
Ueli Stalder
30. Januar 2021 um 17:56
Sali Lutz
Frage zu meinem Brotrezept?
100 gr Starter 150 gr Dinkelmehl hell 150 gr Wasser. Ca. 8 bis 9 Std. Garzeit. davon geht 100 gr wieder ins Glas und in den Kühlschrank.
Brotrezept. 300 gr Sauerteig
300 gr Dinkelmehl dunkel ) Brühstück
500 gr Wasser) Brühstück
280 gr Wasser
25 gr Salz
700 gr Dinkelmehl dunkel
Mache davon vier Brote à ca. 500 gr
Garzeit des Teiges ca. 8 – 10 Std. je nach Jahreszeit
Fragen: ist das nun ein 2 Stufen Sauerteig und verwende ich Anteilmässig zu viel Sauerteig.
Herzliche Grüsse Ueli
Fabian
28. Januar 2021 um 13:12
Hallo zusammen,
ich hatte letztes Jahr bereits einige Brote mit Sauerteig gebacken, allerdings ist mir das Anstellgut leider eingegangen.
Jetzt hatte ich mich einmal an Lutz Anleitung versucht. Allerdings scheitert bei mir die Erstellung immer ab dem Punkt, ab dem man das Anstellgut im Verhältnis 1:10:10 (Schritt 3b bzw. letzter Schritt) füttern soll. Hier ist die Gasentwicklung deutlich zu gering. Im in der Anleitung genannten Zeitraum passiert bei mir schlichtweg gar nichts.
Was ich mich zusätzlich gefragt hatte: Von den in Schritt 3b oder auch im letzten Schritt entstehenden 100 – 115 g Anstellgut, werden im jeweils nächsten Schritt immer nur 5 – 10 g verwendet und der Rest entsorgt/zur Seite gestellt?
Danke für die Aufklärung!
Beste Grüße
Fabian
Florian
15. Februar 2021 um 12:53
Hallo Fabian,
bei mir passiert genau das gleiche. Ich weiß gar nicht wie oft ich schon den Ansatz neu angefangen habe, bisher ist es mir nicht gelungen über diesen Schritt heraus zu kommen. Leider habe ich in den Kommentaren dazu nichts gefúnden, vielleicht kann uns jemand weiter helfen?
Vielen Dank
Beste Grüße
Florian
Stefanie
24. Februar 2021 um 21:09
Hallo,
Auch ich bin Brot&Sauerteig Anfängerin und habe genau wie ihr auch diese Erfahrungen gemacht.
Ich stelle mein Weckglas in einen Joghurtbereiter mit etwas Papier darunter und hoffte in dieser muckeligen Temperatur schnell Erfolge zu haben.
In einem andern Forum (brotbackforum) habe ich beim Stöbern um Hilfe Hinweise auf ein ASG Rezept mit Gelinggarantie 😉 auf der Site „theperfectloaf“ ( bin unsicher ob ich hier Links reinsetzen darf ) gefunden.
Damit hat es beim ersten Versuch und meinem Joghurtbereiter prima geklappt.
Vor lauter Sorge das es beim Füttern erneut nicht klappen könnte und vor lauter Freude über die sich entwickelnde duftende magische Masse stehet nun unser „Zweit“ Kühlschrank voller Gläser- mag ihn einfach nicht wegschütten…( vom Anfang abgesehen) … Habe nun schon einige leckere Brote backen können.
Ich bin sicher, mit Lutz Methode wird es auch funktionieren (hab irgendwo gelesen man muss einfach stur weiterfüttern im Vorgegebenen Rhythmus auch wenn die Volumenvermehrung noch nicht augenscheinlich ist) – ich jedoch war neugierig auf die andere Anleitung… Füttern mach ich jedoch wieder mit Lutz Methode…
Magische Masse halt 😉
Bleibt dran, es lohnt sich
Herzlichst
Steffi
Ines
21. Februar 2021 um 07:29
Hallo,
Auch ich schließe mich der Frage gern an. Bei mir ist der Ansatz sogar schon im ersten Schritt fast aus dem Glas gelaufen (doppeltes Volumen). Aber bei der Umstellung auf 10-50-50 gibt es zwar Blasenbildung aber kaum Volumenerhöhung 🙁 Nach 2 -3 Fütterungen fing er sogar an brotig-angenehm zu riechen. Er steht auf dem WLAN Router und fühlt sich gut warm an. Aber ich werde die Temperatur jetzt doch mal messen.
Vllt gibt es hier noch gute Tipps.
Danke und Grüße,
Ines
Andi
16. Januar 2021 um 09:36
Hi,
ich habe einen Roggen Sauerteig angesetzt und einmal aufgefrischt. Dabei habe ich 10 % der Anstellgutmenge in einen neuen Ansatz mit 50 gr Wasser und 50 gr Roggenmehl, diesmal 1150er weil ich mit dem backe.
Aus dem alten Anstellgut habe ich auch festen Weizen-Sauerteig und weichen Weizensauerteig hergestellt. dann ca 10 Stunden reifen lassen. Jetzt stehen alle drei im Kühlschrank.
Nun habe ich gelesen dass ich bis zu 20 mal anfüttern muss damit der pH Wert so ist dass der Sauertteig erwachsen ist und ich damit Brot backen kann. Dazu habe ich folgende Fragen:
– füttert ihr dann jeden Tag an oder sogar mehrmals am Tag um den Sauerteig dann in zwei bis drei Wochen soweit zu haben? (So wie Lutz es im Kurs bei 7 Hauben bei Auffrischen macht)
– Ich müsste das dann für alle drei Sauerteige machen oder war ich zu früh mit Umzüchten und hätte erst mal den Roggen ST hochgezogen und dann umgezüchtet? (ist dann der Weizensauerteig gleich erwachsen wenn ich erwachsenen Roggensauerteig als Anstellgut nehme)?
– Kann ich das junge Anstellgut nehmen und im Ofen trockenen um Sauerteigpulver herzustellen oder muss das auf den Kompost oder in den Garten?
Vielen Dank für eure Antworten
Andi
– kann ich das Anstellgut
Ruth S
16. Januar 2021 um 21:23
Nach 20mal müsste er so fit sein, dass er ohne zusätzliche Hefe im Hauptteig auskommt. Damit backen kannst du aber vorher auch schon.
Walter_R
17. Januar 2021 um 00:02
Hallo Andi,
lies mal hier:
https://www.ploetzblog.de/faq-archiv/wie-stelle-ich-sauerteig-her/
und hier:
https://www.ploetzblog.de/faq-archiv/wie-frische-ich-mein-anstellgut-auf/
Andi
19. Januar 2021 um 23:36
Hi,
Danke für eure Tips, ich frische dann diese Woche die drei ST auf und versuche demnächst das erste Weizen Sauerteig Brot.
Ich probiers mit 0,5 gr Hefe im Hauptteig.
Vg
Michael
15. Januar 2021 um 20:40
Hallo zusammen,
gerne würde ich eine kleine Umfrage starten: Macht es aus eurer Sicht Sinn, ein ASG durchgehend mit Bio-Mehl zu füttern, auch wenn die Brote, die daraus entstehen, nicht nur mit Bio-Mehl gebacken werden? Wenn ja, macht das jemand und aus welchen Gründen?
Ich habe bisher bei der Fütterung nur Bio-Mehl verwendet, um mir eine gewisse „Qualität“ zur erhalten, bin aber nicht sicher, ob ich das beibehalten soll.
Wie gesagt geht es nicht um einen Neuansatz, sondern um die regelmäßige Pflege.
Danke & viele Grüße
Michael
Walter_R
15. Januar 2021 um 19:10
Hallo Chris,
entweder wöchentlich auffrischen oder das ASG fester führen.
https://www.ploetzblog.de/faq-archiv/wie-stelle-ich-sauerteig-her/#comment-111538
chris
15. Januar 2021 um 18:41
Liebe Sauerteigexperten,
ich habe folgendes Problem: Da wir keine große Familie sind (nur zu zweit) backe ich höchstens 2 Mal die Woche Brot. Und natürlich nicht immer mit Sauerteig. Daher schlummert das Anstellgut manchmal zwei, drei Wochen im Kühlschrank, bevor er mal wieder gebraucht wird. Wenn er schon etwas grau ist, schmeiße ich das meiste weg und nehme am Vorabend nur ein paar Gramm Mehl + Wasser, um ihn wieder aufzufrischen. Meine letzten Ergebnisse waren jedoch enttäuschend. Die Krume ist teils mit großen Luftblasen durchzogen, gleichzeitig ist der Teig an anderen Stellen so gut wie gar nicht gegangen. Das pain chapeau, welches mir früher hervorragend gelungen war, konnte ich nur für Semmelknödel gebrauchen. Also: Gibt eine Möglichkeit, das Anstellgut so herzustellen, dass es es in der Kühlung etwas länger durchhält?
Verzweifelte Grüße
Chris
Heidi, die II.
15. Januar 2021 um 19:26
Chris, das ASG ist nach 3 Wochen. nicht tot, aber ohne Futter – wie würde es Dir denn da gehen? Ziemlich kraftlos – oder? 🥴
Wie jedes andere „Haustier“ braucht auch dieses sein regelmäßiges Futter. Nach durchschnittlich 21 Tagen ein bisschen sehr viel, was Du da als Gegenleistung für Nichts verlangst.
Mit 2 x die Woche Brot bist Du doch noch gut dabei. Warum dann nicht 1 x davon eins mit Sauerteig! (nur ne hypothetische Frage). Da wär er ja wöchentlich in Betrieb.
Andernfalls:
musst Du Dir unbedingt eine Fütter-Routine zulegen. Du musst doch auch nicht unbedingt im vorgegebenen 50 g – Bereich bleiben. Aber mit wöchentlich 30 g Mehl und 30 g Wasser hast Du nicht zu viel stehen, gibst ihm aber die Pflege, die er dringend braucht. Da er gelegentlich auch mal einen Urlaub (14 Tage) verzeihen kann, könnte ich mir vorstellen, dass Du die Fütterung auch um 1-3 Tage hinauszögern kannst, länger aber nicht, wenn er fit bleiben soll. Mal ehrlich: 30 g Mehl sind ca. 1 Eßlöffel voll. Verschwenderisch ist diese Menge nicht mehr wirklich und für Resteverwertung gibt es auch hier Beispiele. Dafür muss man gar nicht regelmäßig backen (Unterschied zum füttern).
Zu diesem Zeitpunkt würde ich ihm erst mal ne richtige Auffrischkur über 3-5 Tage spendieren, damit er wieder in Schwung kommt und bevor er sich vielleicht ins Back-Nirvana verabschiedet. Zur Zeit scheint er auf dem (vor)letzten Loch zu pfeifen. Er kann sich gut erholen.
Manny
16. Januar 2021 um 11:37
Ich führe mein ASG auch im Kühlschrank.
Einmal die Woche bei 26- 28 Grad auffrischen.
Klappt super.
Heidi, die II.
16. Januar 2021 um 11:56
Manny – hier wird aber gar nicht mehr genügend gebacken. (siehe Problemstellung Chris). Das ist eine ganz andere Voraussetzung.
Man muss jetzt dem ASG erst mal wieder auf die Sprünge zu helfen. Dann darf er doch auch wieder zurück, darf dann nur nicht ganz vergessen werden, sonst ist er bald wieder auf dem Stand, dass er keine Lust mehr hat.
Manny
16. Januar 2021 um 17:51
Heidi,
das ist mir schon klar.
Auch wenn nicht genügend gebacken wird, müssen die MO‘s gepflegt werden.😊
Heidi, die II.
16. Januar 2021 um 18:44
Ui., Manny – klassischer Fall von zielgenau direkt aneinander vorbei… 🤣 😂 🤣
… ich ging davon aus, dass Du mich missverstanden hättest, weil ich wollte, dass das ASG außerhalb vom Kühli aufgefrischt wird und erst dann mit ner wöchentlichen Routine im Anschluss wieder in den Kühli geht.
Ooooohhhh – tut mir leid, gut hören kann ich schlecht, aber schlecht gucken kann ich gut! 🤣😂🤣
Walter_R
16. Januar 2021 um 16:09
Hallo Chris,
Nachdem ich deine deine Frage las habe ich mich gefragt, ob das wirklich ernst gemeint ist. Wenn man sich nach Anleitung von Lutz einen Sauerteig herangezogen hat, sollte man auch die Grundregeln kennen.
Meine ernst gemeinte Antwort steht über deiner Frage. Sie wurde nicht richtig zugeordnet.
Mehrmaliges Auffrischen direkt nacheinander bei ca. 28 °C ohne Kühlpause kann dein ASG evtl. noch retten
Heidi, die II.
16. Januar 2021 um 17:02
Walter, wo Dunätecht hast, hast Du Recht! Ähnlich ging es mir auch. Ich hab den Eintrag mehrmals gelesen, weil ich dachte, ich hätte was falsch aufgefasst.
Man lernt in der Tat Grundregeln und es handelt sich um ein Lebewesen (bestehend aus vielen tausenden Kleinen). Man muss das schon am Leben halten, egal, ob grad gebacken wird oder nicht. 😉 Aber es ist „sportlich“ gedacht, daraus einen funktionierenden Sauerteig zum Backtag herstellen zu wollen.
Deshalb verstand ich auch nicht, wenn man denn schon 2 x die Woche backt, warum dann nicht pro Woche 1 x ein Sauerteigbrot oder Brötchen – sogar ein Kuchen wäre geeignet. Bei mir kommt das allerhöchstens noch einmal pro Woche vor, Brötchen zähle ich als „Brot“ nicht mit.
Leider sah ich Deinen Eintrag in dem Moment nicht, sonst hätte ich allerhöchstens
nur ergänzt.
Für Chris möchte ich aber noch anfügen: in Deinem Fall macht es Sinn, wenn Du den Teig wiederbelebt bekommst, Dich im Lexikon über eine Sauerteigsicherung zu informieren. Wenn alle Stricke reißen, hättest Du wenigstens Startermaterial für einen Neubeginn.
Henrik
14. Januar 2021 um 17:44
Moin Lutz,
ich habe zwei Fragen zum Sauerteig.
Erst einmal verstehe ich den Unterschied zwischen den Schritten 3A und 3B nicht. Wann wende ich welchen an und warum? Und dan ist in Deinem Buch manchmal von weichem Anstellgut die Rede. Was heißt weich in diesem Zusammenhang? Die Info finde ich nirgends.
Gruß, Henrik
Lutz
15. Januar 2021 um 06:59
Genauso viel Mehl wie Wasser, also Teigausbeute 200 :-).
Sabrina
8. Januar 2021 um 07:25
Hallo,
Ich habe das Problem dass mein neu angesetzter Sauerteug/Anstellung einfach nicht so gut säuerlich riecht.
Habe es wie oben beschrieben bzw. laut dem Buch angesetzt. Da sich das Volumen nach 2Tagen schon deutlich verdoppelt hatte und säuerlich roch, bin ich dazu übergegangen nur noch 25g weiterzuführen. Mittlerweile bin ich schon an Tag 6, der Ansatz geht auch gut auf und bildet Bläschen, leider will er nicht mehr den säuerlichen Geruch bilden. Was kann ich da tun, oder soll ich von vorne anfangen?
Vielen Dank schonmal
Grüße, Sabrina
Ruth S
15. Januar 2021 um 09:57
Kannst ihn ja kälter führen, wenn die Säure stärker sein soll 🙂
Andere Leute freuen sich über einen möglichst milden Sauerteig.
Heidi, die II.
15. Januar 2021 um 10:31
@ Ruth: bei nem „Frischling“ (jetzt der Sauer 😉) ist „Sibirien“ nicht das, womit man den Kleinen schon unbedingt erschrecken. Der muss doch erst mal Kräfte sammeln! 🤣
Meiner hat damals in dieser Phase mit regelmäßiger Anfütterung gar keinen Kühli von innen gesehen. Muss er eigentlich generell auch nicht (wenn man täglich backen würde) – erst wenn man nicht häufiger, als höchstens einmal die Woche backt, dann muss man planen, wie man ihn am Leben lässt, ohne, dass er in der Zwischenzeit verhungert..
@ Sabrina: von einem „Jungspund“ kann man echt noch nicht erwarten, dass er gleich „sauer“ wird. Er hat doch nich gar keinen Grund. Wr kennt noch keine Arbeit und ist ja noch „grün“ hinter seinen Mikroorganismen, die sich gerade erst häuslich einrichten wollen. WennDu überhaupt etwas „Gutes“ riechst, ist schon alles ok. Das kann auch fruchtig sein.
Gerüche allein sind kein Indikator! 😉 Kann auch nach Lackierwerkstatt riechen oder Schnapsfabrik oder sonstwie… ganz weit weg von Essigfabrik. (Essig wäre echt nicht das, was ich riechen möchte). Funktioniert trotzdem. Je älter der Kleine wird, desto besser, stabiler und zuverlässiger. Nur Geduld. Der wird schon!
Sabrina
15. Januar 2021 um 14:33
Danke für die Antwort.
Leider habe ich doch abgebrochen da irgendwann so gut wie nichts mehr passiert ist 🙁 hatte kaum noch an volumen zugenommen und kaum bläschenbildung.
ich werde es aber nochmal versuchen. nun die Frage, soll ich komplett mit vollkornmehl arbeiten oder irgendwann bereits auf roggenmehl 1050 umstellen, da ich damit erstmal am meisten backen werde? so steht es ja in der anleitung. aber ich hatte beim letzten versuch nicht umgetellt und immer mit vollkornmehl aufgefrischt.
dann werde ich mich beim nächsten versuch mal nicht vom Geruch beeinflussen lassen. Dachte nur weil Lutz schreibt, dass er säuerlich riechen sollte…dachte nicht dass das so lange dauert. aber ok, beim nächsten Mal mehr Geduld 🙂
Habe übrigens das Anstellgut auf der Heizung auf einem brett mit Handtuch, sodass es nicht zu warm ist. gemssen hatte ich dort 30 Grad. das ist doch ok laut Lutz Beschreibung.
Heidi, die II.
15. Januar 2021 um 15:30
Sabrina,
meinen hatte ich damals auch auf der Heizung, eine ca. 3 cm dicke Styroporplatte (DIN A 5 oder A 6) untergelegt sollte als Dämmschicht richtig sein. Hatte ich damals nicht, habe ein Buch von etwa dieser Stärke genommen. Die Heizungswärme „streicht“ ja dran vorbei und die Unterlage erwärmt sich auch minimal. Ich weiß nicht, ob sich ein Handtuch stärker erwärmen kann. Meine Quellen sagten damals, dass indirekte Wärme besser wäre. Aber ob das nun stimmt? 🤗
Ich hatte jedenfalls Glück und es klappte auf Anhieb mit 1050er. Lutzens Blog und präzisere Anweisungen gab es damals noch nicht. Seitdem habe ich noch nie ganz von vorne beginnen müssen (Toi, Toi, Toi. 😇)
Zur Präzision: eine ganz leichte, aber angenehme Säure-Note wirst Du auch wahrnehmen. Nur erwarte anfangs nicht, dass es sofort sehr in die Nase steigen muss. Angenehm und fein ist auch schon gut und kann mit der Zeit nur besser und kräftiger werden. Lass Dich nur nicht entmutigen.
Sabrina
16. Januar 2021 um 07:15
ok, dann mach ich mich heute gleich mal an den nächsten Versuch 🙂 vielleicht nehme ich auch noch ein sickeres Buch dazu als Unterlage, gute Idee. Denke das sollte dann passen.
Ruth S
15. Januar 2021 um 15:31
Hallo Heidi, das hatte ich nicht bedacht.
Ich selbst halte meinen Sauerteig seit dem Podcast mit Jeffrey Hamelman auch komplett bei Zimmertemperatur, allerdings nicht wärmer. Da ich aber nicht den Nerv habe, öfter als einmal pro Tag aufzufrischen und ein normaler ST ja dann wohl alle 6-8 Stunden eine Auffrischung gebrauchen könnte, habe ich jetzt durch Ausprobieren folgendes funktionierende Schema entwickelt:
10 g Weizen frischgemahlen
20 g Roggen frischgemahlen
25 g Wasser, ca. 50°C
1,5 g Anstellgut
Wobei mein Basilius schon vorher ein Mischsauerteig war, nur bin ich jetzt mit der TA von 200 auf 183 runtergegangen und habe die Menge an altem Anstellgut halbiert.
Die Reste vom älteren Anstellgut kommen dann in den Kühlschrank und es ist oft so, dass ich jetzt zwei oder drei davon (also 110 g oder 165 g) gleich als Brotsauerteig benutze, was gut funktioniert, obwohl ja nur 55 g davon wirklich frisch sind.
Heidi, die II.
15. Januar 2021 um 15:46
Hallo Ruth – um Himmels Willen, mach Dir bloß nichts draus. 😇
Ich hatte Kopfkino und musste kichern (ab nach Sibirien!)… das war überhaupt nicht böse gemeint! 🌹
Ja – Du sagst es – wenn man den Frischling erst mal stabil hat, muss man gar nicht mehr alles so bierernst nehmen! (in meinem Glas befinden sich jetzt auch höchstens 60 g ASG) – würde ich wirklich mal mehr auf einen Schlag brauchen, müsste ich vorher die Menge an ASG aufstocken. Den Fall hatte ich noch nie.
Mischsauer habe ich nicht, aber ich züchte je nach Bedarf um. Da muss dann auch das Weißbrot oder Brötchen mit zurechtkommen. Da man alles, was Stärkehaltig ist, auch versäern kann, hatte ich auch schon Experimente mit Reismehl und Kartoffelsauerteig am laufen. Hat schon geschmeckt. Braucht man aber echt nicht immerzu. Und ich kann und will mir den Kühli gar nicht mit *zig Gläsern zustellen. 😉 Würde ich jetzt auch mit Roggensauer „anfüttern“.
Deine Hinweise sind doch gut und nutzen Sabrina ganz bestimmt!
Michael
16. Januar 2021 um 01:09
Hallo Ruth S, warum hast du dich für die Variante Tägliche Auffrischung bei Zimmertemperatur entschieden? Ich sehe mehr Arbeit, mehr ASG-Reste und mehr Säure. Liege ich da falsch? Ist die Aktivität so viel besser, dass sich das lohnt?
Danke & Grüße, Michael
Ruth S
16. Januar 2021 um 21:28
Hallo Michael, Anstellgut“reste“, die so fit sind wie ein ganzer Sauerteig – das hat was. Auch oder gerade für Faule. Ich merke nicht signifikant mehr Säure.
Kirsten
7. Mai 2021 um 21:15
Kann ich Sauerteig auch mit Kamutmehl (Vollkorn?) anstellen? Gibt es da etwas zu beachten?
Birgit
9. Mai 2021 um 07:37
Hallo Kirsten,
Absolut kein Problem mit Kamut, Einkorn, Emmer usw. Guten Sauerteig herzustellen.
Kamut ist ein geschützter Name für Khorasan-Weizen, eine alte Weizenart.
Viele Grüße und gutes Gelingen
Birgit
Marie
6. Januar 2021 um 18:45
Liebe Comunity,
ich habe mich durch super viele Kommentare gelesen, aber konnte keine richtige Lösung für mein Problem finden:
Habe meine 1. Sauerteig gestern angesetzt (50g Mehl 50g ca.35°C warmes Wasser, bei ca. 29°C im Ofen). Nach 12h habe ich einmal kurz durchgerührt. Nach 24h war der 1. Ansatz bereits gut dabei. Dann habe ich ihn gefüttert- und los ging das Geblubber. Nach ca. 3h war er schon um das 3-fache gewachsen!!! Dann habe ich mich gefragt, ob auch der allererste Ansatz überreif werden kann oder ob das nur später mit dem Anstellgut möglich ist??
Nach etwa 6h habe ich dann den Test gemacht und gesehen, dass der Sauerteig einfällt. Ich habe ihn trotzdem weiter gefüttert. Aber jetzt hat sich auch nach 4h gar nichts mehr getan. Ist nun alles verloren?
Ich bin über jede Hilfe sehr dankbar 🙂
Bijan
11. Januar 2021 um 13:32
Bin ebenfalls mit meinem 2. Versuch dabei (parallel zeigt der erste, dass er doch noch lebt). Bei mir ähnlich, dass der zweite Schritt abging (übergelaufen). Mache einfach weiter, ich meine, Du kannst etwas nach 4-5 Tagen sehen, ob es was geworden ist. Wie riecht er denn?
Marie
12. Januar 2021 um 15:28
Ich habe auch weitergmacht. Der Ansatz hat dann nicht mehr so doll geblubbert. Er hat sich jedoch etwas verfärbt und ist leicht rötlich geworden. Gerochen hat er aber säuerlich und etwas hefig. Dann hatte ich davon etwas abgenommen und das weitergefüttert. Das ist dann farblich in Ordnung gewesen.
Ich hoffe, dass das nichts ungewöhnliches ist.
Peter
6. Januar 2021 um 10:54
Bettina, wenn dein Anstellgut mit deinem Mehl und deinem Wasser bei ca. 27 °C oder von 35 °C auf 23 °C fallend das doppelte Volumen für den neuen Sauerteig erreicht ist Sauerteigkonfirmation. Damit kannst du backen. Da er aber noch pubertiert ist die Zugabe von Hefe an den Teig sinnvoll. Meine Roggenvollkornsauerteige schaffen es bis 3 faches Volumen. Auch nach 10 Tagen im Kühli. 50 g ASG, 120 g 40° C Wasser und 100 g RVKM und das ohne weitere Auffrischung. Findest du in der Sauerteigbörse Gegend Ostbrandenburg. Aus der Pubertät kommt der Sauerteig und damit das nächste Anstellgut, wenn er biologisch stabil ist. Das ist unterschiedlich. Auch die Herstellung, Weiterzüchtung, Verwendung, Aufbewahrung usw. ist Legion. Aber beim 10 Nachkommen und mindestens doppelter Volumenvergrößerung sollte er es sein. Wenn das fertige Brot dir von der Krume her gefällt kannst du die Hefe weglassen. Die Stabilität des Anstellgut/ Sauerteig ist die Fähigkeit ungewollte MO’s aus dem Sauerteig herauszuhalten.
Bettina
5. Januar 2021 um 16:28
Bei der Sauerteigherstellung heißt es nach dem letzten Schritt „Der Sauerteig hat jetzt die Geburtsphase hinter sich gebracht und steckt mitten in der Kinder- und Jugendphase. Er muss nun so oft es geht aufgefrischt werden, um das Erwachsenenstadium zu erreichen.“
Was bedeutet so oft es geht auffrischen, in welchem Abstand?
Michael
6. Januar 2021 um 00:21
Hallo Bettina,
es gibt hier keine feste Zielgröße, ab der ein Anstellgut verwendbar ist. Um so besser und regelmäßiger es gepflegt wird, um so höher ist seine Qualität. Du kannst in mehreren Durchgängen direkt nacheinander auffrischen oder auch nur 1 x pro Woche. Das bleibt deinem Zeitbudget und deiner Geduld überlassen.
Viele Grüße
Michael
Manny
7. Januar 2021 um 11:47
Hallo Bettina,
meine Empfehlung:
Auffrischen bei 26-28°C
Führst Du dein Anstellgut bei Zimmertemperatur, tägliche Auffrischung.
Führst Du dein Anstellgut im Kühlschrank, 1x die Woche auffrischen.
Am besten an einem festen Tag, z.B. Sonntags, dann gerät es nicht in Vergessenheit.
Bettina
9. Januar 2021 um 18:00
Herzlichen Dank für eure Antworten!
Robert
5. Januar 2021 um 15:11
Macht es bei der Sauerteigherstellung einen Unterschied, ob er während der Ruhephasen (Sonnen-)Licht bzw. UV-Strahlung abbekommt oder dunkel steht? Wenn z.B. Wasser im Wasserbehälter der Kaffeemaschine ein paar Tage steht und Sonnenlicht abbekommt, bildet sich ein leicht grünlicher Algenfilm. Übertragen auf den Teig: Begünstigt oder behindert Dunkelheit bestimmte Mikroorganismen im Sauerteig?
Walter_R
5. Januar 2021 um 16:36
Hallo Robert,
Sauerteig hat einen tiefen ph-Wert und da wachsen in der Regel die Bakterien, Pilze usw. nicht so schnell. Aber was ist die Ruhephase? Meinst du die Warmphase während der Auffrischung? Oder die Gare beim Teig?
Ich würde mein ASG bzw. den Teig niemals direktem Sonnenlicht aussetzen, weil je nach Einstrahlung, die sich ja sehr schnell ändern kann, die Temperatur extreme Werte erreicht und damit tödlich für die Sauerteigbakterien und Hefen ist.
Ganz abgesehen von sonstigen Auswirkungen (Hautbildung, Austrocknung der Oberfläche usw).
Mark
2. Januar 2021 um 10:47
Hallo,
erstmal wünsche ich hier allen ein gesundes neues Jahr! Ich habe mal eine Frage zu meinem Bio Roggen VK Sauerteig. Dieser hat nach 1 Woche urlaubsbedingter Vernachlässigung im Kühlschrank die am Foto ersichtliche Haut gebildet. Nach meiner Recherche dürften die hügeligen Bereiche Kahmhefe sein. Was ich im Internet nirgends gefunden habe sind diese wurmförmigen Strukturen in der linken oberen Hälfte. Die Haut ist in natura etwas heller als auf dem Foto und der Sauerteig riecht gut. Weiß jemand was das ist?
LG Mark
Iris
10. Januar 2021 um 12:44
Grüße dich Mark,
Ich denke mit den Kahmhefen liegst du richtig, ich glaube auch das die unterschiedene Beschaffenheit der Oberfläche hier egal ist, ist aber nur eine Vermutung.
dein ASG hat schlichtweg Hunger…
Frische ihn 1 mal wöchentlich auf, dann sollte es wieder in Ordnung sein.
Gutes Gelingen
Iris
Iris
10. Januar 2021 um 12:57
Ich hab noch etwas vergessen. Die Oberfläche mit den Kahmhefen musst du vor dem Auffrischen abnehmen.
Mark
11. Januar 2021 um 09:21
Hallo Iris,
danke für die Info, dann habe ich ja alles richtig gemacht. Normalerweise bekommt er auch öfters Futter. Hatte mich nur gewundert, weil ich diese Struktur noch nirgendwo sonst gesehen hatte.
LG Mark
Dirk
30. Dezember 2020 um 17:32
Hallo Lutz,
vor langer Zeit habe ich einen Roggensauerteig gemäß Deiner Anleitung aus dem BBB 1 hergestellt. Noch sehr provisorisch im Backofen, aber direkt ein Erfolg. Leider ist das Anstellgut „verstorben“. Jetzt habe ich das BBB 4 und eine Gärbox. Trotz der super Anleitung und einer konstanten Temperatur (eingestellt 27,0 bis 27,7 °C) will der Sauerteig nicht gelingen. Ich habe die Variante a und b ausprobiert. Mein Eindruck ist, dass die Schritte 1 und 2 viel schneller ablaufen. Beim Schritt 1 erziele ich schon einen Volumenverdopplung. Beim Schritt 2 erreiche ich nach 4,5 h einen Zuwachs von 150 ml auf 550 ml. Leider klappt danach nichts mehr, obwohl ich mich exakt an die Anleitung halte. Anbei einmal die Fotos zu den Stufen 2 und 3b. Hast Du einen Tipp?
Markus
30. Dezember 2020 um 23:28
Hallo Dirk,
dein Sauerteig scheint doch auch in der letzten Stufe 3b noch zu wachsen. Nach Verdoppelung würde ich dann mit dem „letzten Schritt“ so lange fortfahren, bis dein Ansatzgut stabil ist. Dann kann er mit junger Reife für die Woche in den Kühlschrank.
Viel Erfolg!
R.
31. Dezember 2020 um 09:50
Hallo Dirk!
Ich hatte das gleiche Problem – verschiedene Vollkornmehle, verschiedene Fütterungszeiten, Temperaturen, Achten auf Hygiene etc. und trotzdem das immer gleiche, traurige Ergebnis – und der immer gleiche, unschöne Geruch.
In Podcast #8 (2:41) wird das Thema besprochen (stur weiterfüttern). Das hat bei mir aber leider keinen Erfolg gebracht. Irgendwann habe ich dann ab Schritt 2 oder 3a (ich weiß nicht mehr genau) nicht mehr mit Vollkornmehl sondern mit Roggenmehl 1150 gefüttert (Spielberger) und dann entweder nach 24h oder bei Volumenverdopplung gefüttert (je nachdem was früher war). Ein paar Tage gab es zuerst nur wenig Volumenzuwachs (Geruch aber anders als sonst) und dann hat das Ganze Fahrt aufgenommen … Ich hoffe, du wirst Erfolg haben – neues Jahr, neues Glück!
Elsbeth
31. Dezember 2020 um 12:30
Hallo,
bei mir leider nach einem Raketenstart genau das Gleiche ! Auch bei Schritt 2 nach ca 6 Std der Ansatz schon übers 500ml Glas drüber gegangen. Dann bin ich gleich zu Schritt 3b übergangen, also 10 gr. vom Ansatz abgenommen + 50 Mehl + 50 Wasser. Dies ging dann auch schön auf. Diesen Vorgang wiederholt und jetzt tut sich seit 48 Std. nichts mehr, keine Bläschen, nichts 🙁
Genau wie auf Deinen Fotos).
Dirk
31. Dezember 2020 um 16:46
Hallo zusammen,
ich habe nicht mit so vielen hilfreichen Antworten in so kurzer Zeit gerechnet. Dafür schon einmal vielen Dank!
Einer neuer Ansatz ist schon wieder in der Gärbox und hat um 18:00 Uhr seine ersten 24 h hinter sich. Bis jetzt ist alles gut, aber der interessante Teil kommt ja noch. Zum Jahreswechsel habe ich heute Nacht genug Zeit zur Beobachtung. Ich halte Euch auf dem Laufenden. Einen guten und gesunden Start ins neue Jahr.
Dirk
Dirk
14. Januar 2021 um 21:21
Hallo zusammen,
wie geschrieben, habe ich den Corona bedingten sehr ruhigen Jahreswechsel für den dritten Versuch der Sauerteigherstellung genutzt. Dieses Mal ist das Experiment gelungen, obwohl es zwischenzeitlich (Schritt 3a_2) ähnlich schlecht aussah, wie in den Versuchen zuvor. Wie Lutz schreibt, scheint es am Anfang ein sehr labiles Gleichgewicht zu sein, welches von Schritt zu Schritt stabiler wird. Ich habe die Schritte einmal in einem Protokoll zusammengefasst und hoffe, dass es vielleicht dem einen oder anderen weiterhilft bzw. von der vorzeitigen Aufgabe abhält.
Dirk
Elisabeth
18. Januar 2021 um 20:55
Hallo Dirk,
vielen Dank fürs Teilen deines Ergebnisses. Ich habe ähnliche Probleme und habe schon fast aufgegeben. Im Sommer hat’s ohne viel auf Zeiten zu achten super geklappt.
Eine Frage habe ich: rührst du/rührt ihr den Sauerteig zwischen den Fütterungen um?
Danke.
Elisabeth
Dirk
23. Januar 2021 um 20:58
Hallo Elisabeth,
ich habe zwischen den Fütterungen nicht umgerührt, wie auch von Lutz im BBB 4 empfohlen.
Dirk
Tina
30. Dezember 2020 um 15:54
Hallo,
ich stelle mich grad ein bisschen blond an.. Hoffentlich kann mir jemand helfen.. Ich glaub manchmal ich denke zu viel.. Hier mal meine Probleme/Fragen
Also wenn ich im letzten Schritt 5-10g vom Ansatzgut nehme und das dann mit 50g Mehl und 50g Wasser füttere, dann habe ich ja 105-110g Sauerteig den ich zum backen verwende. Ich backe das ganze glutenfrei, weil ich eine Zöli-Mama habe. Und in dem Rezept brauche ich 80g Sauerteig pro Brot.. was mache ich dann mit den restlichen 30g?
Und wie mache ich dann nach Entnahme der 5-10g weiter mit dem übrigem Ansatzgut? Einfach einmal am Tag mit 50g Mehl und 50g Wasser weiter füttern? Dann wird das aber irgendwann undendlich viel Sauerteigansatz?!?
Ich bin dankbar für jede Hilfe, möchte für meine Mama mal wieder ein essbares Brot haben.
Liebe Grüße
Tina
Markus
30. Dezember 2020 um 23:47
Hallo Tina,
es gibt verschiedene Vorschläge zur Verwertung von Sauerteigresten in Lutz´ Büchern. Oder einfach die Reste in den Kompost geben. Ansonsten halte ich im Kühlschrank immer 2 Sauerteigansätze (Roggen/Weizen) von ca. 110g, die ich 1x pro Woche auffrische und mir zum Brotbacken die nötige Menge entnehme bzw. einen entsprechenden Sauerteig nur zum Backen vermehre, wenn zum Backen eine größere Menge nötig ist.
Noch eine Bemerkung zur Zöliakie: bei der echten Erkrankung sollte auch der Sauerteig ohne Gluten sein, also z.B mit Reismehl je nach Rezept des Gluten-freien Brotes.
Tina
31. Dezember 2020 um 12:48
Hallo Markus,
danke für Deine Antwort.. ich probiere das erste Mal mit Sauerteig aus.. Ja selbstverständlich ist alles glutenfrei, der Sauerteig ist mit Buchweizenmehl angesetzt und das Brot wird dann mit Reismehl und Kochbananenmehl gebacken.. Sämtliche Mehle mit Gluten sind aus unserer Küche schon seit der Diagnose verbannt.. 😊
Noch eine Frage: Auffrischen bedeutet 1 mal die Woche aus den Kühlschrank nehmen und (in meinem Fall 50g Wasser und 50g Buchweizenmehl) dazugeben und dann wieder in den Kühlschrank?
Ruth S
31. Dezember 2020 um 14:40
Hallo Tina, beim Auffrischen benutzt du jeweils nur eine kleine Menge vom alten Anstellgut, beispielsweise 10 g Anstellgut, 50 g Wasser, 50 g Buchweizenmehl. Danach muss es im Warmen (Zimmertemperatur möglich, 28°C ideal) stehen, bis sich das Volumen ca. verdoppelt hat. DANN kommt es wieder in den Kühlschrank. Die Reste vom alten Anstellgut kannst du nach Belieben als Soßenbinder, Aromageber für den Hauptteig von Broten etc. verwenden, es gibt im Internet auch viele „Auffrisch“-Rezepte (die meisten mit Gluten, aber lassen sich vielleicht umbauen, besonders wenn es Cracker sind).
Tina
31. Dezember 2020 um 16:11
Danke danke danke.. ihr habt mir erstmal sehr geholfen.. ich hoffe es wird was.. 🙏
Markus
1. Januar 2021 um 01:13
Hallo Tina,
zum Auffrischen für einen „weichen“ Sauerteig 50g Wasser ca. 40Grad, 50g Mehl und nur 5-10g des alten Sauerteigs=Anstellguts. Stehen lassen (ggf. noch Raumtemperatur beachten) bis zur jungen Reife, dann kann er wieder in den Kühlschrank. Sofern du das alte Anstellgut nicht verwendet hast, ist es jetzt übrig und du bäckst damit Pfannkuchen, machst Grissini, Sauerteigpulver als Sossenbinder oder bereicherst deinen Kompost.
Michael
29. Dezember 2020 um 15:04
Hallo zusammen,
Lutz empfiehlt, beim Anstellgut irgendwann auf die Mehltype zu wechseln, die in den eigenen Rezepten am häufigsten Anwendung findet, damit sich die lieben „Tierchen“ darauf einstellen können. Ich backe sehr unterschiedliche Brote und habe keinen Schwerpunkt bzgl. der Type.
Was würdet ihr in einem solchen Fall empfehlen? Beim Vollkornmehl bleiben und dieses ASG für alles einsetzen oder besser ein Auszugsmehl oder besser mischen?
Danke für eure Hilfe!
Michael
Manny
29. Dezember 2020 um 17:20
Hallo Michael,
kein Beinbruch.
Die Gare des Sauerteiges dauert bei anderem Mehl halt länger.
Funktionieren tut es also auch.
Mein Hauptmehl ist 550er Weizen,
das kommt in vielen Rezepten zum Zuge. Also viel der Entscheid zum Mehl einfach.
Beim Roggen ist es 1150er.
Gruß
Manny
Walter_R
29. Dezember 2020 um 17:27
Hallo Michael,
Wenn das ASG schon triebstark und aktiv ist spielt die Mehltype bei der Auffrischung keine Rolle mehr. Die Hefezellen und Sauerteigbakterien brauchen lediglich Stärke als Futter und Wasser. Vollkornmehl würde ich nicht auf Dauer nehmen. Auf der Schale sitzen auch viele unerwünschte Pilze und Bakterien. Ich verwende Weizenmehl 1050 und Roggenmehl 1150. Damit sind alle meine Anwendungsfälle abgedeckt. Es funktioniert aber auch Roggen-ASG für einen Weizensauerteig und umgekehrt. Ich hatte noch nie einen Fehlschlag damit. Für jede Getreideart einen Sauerteig zu führen ist mir zu aufwändig und ich denke auch unnötig.
Auch das Umzüchten, heißt mehrmaliges Auffrischen mit einer anderen Mehlart ist möglich. Die „Tierchen“ sind da nicht wählerisch.
Michael
30. Dezember 2020 um 23:17
Hallo Walter,
warum hast du dich für Weizen 1050 statt 550 entschieden? Verwendest du in den Teigen hauptsächlich 1050 oder hat es andere Gründe?
Vielen Dank
Michael
Walter_R
31. Dezember 2020 um 00:19
Hallo Michael,
1050 liegt mehr in der Mitte der Scala, der Unterschied zwischen den Typen in jeder Richtung ist möglichst gering. Und ich backe selten mit 550er Mehl.
Iris
10. Januar 2021 um 10:33
Grüß dich Walter,
Kannst du mir einen Tipp geben? Ich führe derzeit 3 ASG, Roggen, Weizen und Dinkel, muss aber sagen, das der Dinkel nur ein Mitläufer ist. Den hab ich tatsächlich nur einmal benötigt. Daher möchte ich ihn eigentlich sterben lassen. Falls ich ihn doch mal für ein Rezept bräuchte, was für eine Möglichkeit hätte ich dann, wenn ich nur Weizen und Roggen ASG habe? Müsste ich dann, sofern ich ein Dinkellastiges Brot backen möchte früh genug umzüchten, und dann nur speziell für dieses Rezept? Oder könnte ich auch einfach ein Weizen oder Roggen ASG benutzen, so wie du es auch handhabst?
Freu mich über deine Hilfestellung, beste Grüße Iris
Walter_R
10. Januar 2021 um 11:38
Hallo Iris,
Lutz empfiehlt immer ein ASG zu verwenden, das dem Mehl entspricht, aus dem der Sauerteig hergestellt wird. 2 Gründe dafür:
Die Mikroben müssen sich nicht erst an eine fremde Mehlart gewöhnen und es findet keine Geschmacksveränderung statt.
Soweit die reine Lehre.
Meine Erfahrung ist, dass ich geschmacklich bei 10 g Roggen in einem 1000 g schweren Weizenbrot keine Geschmacksveränderung feststellen kann und dass die zeitliche Verzögerung in der Eingewöhnungsphase für mich nicht messbar ist. Bei einem Mischbrot spielt es meiner Meinung nach überhaupt keine Rolle.
In deinem Fall würde ich das Weizen-ASG für Dinkelsauerteige verwenden.
Ich habe einige Monate 4 verschiedene ASGs geführt und aus folgenden Gründen auf Roggen- und festes Weizen-ASG reduziert:
Zeitlicher Aufwand für das Auffrischen,
Verschwendung von Mehl,
Platzmangel im Kühlschrank.
Die 4 ASGs kamen jeweils selten zum Einsatz, so, dass sie teilweise wochenlang nur aufgefrischt und in den Kühlschrank gestellt wurden.
Letztlich Ausschlag gebend war, dass, wie oben beschrieben, kein gravierender Nachteil feststellbar war.
Iris
10. Januar 2021 um 12:48
Hallo Walter,
Vielen Dank für deine schnelle Antwort. Ich werde es mal zukünftig mit nur zwei ASG ausprobieren und mal den Weizenstarter für ein Dinkelbrot probieren. Denn wie du schon sagst, es ist Mehlverschwendung, und das muss nicht sein.
Einen schönen Sonntag noch.
Liebe Grüße Iris
Michael
10. Januar 2021 um 20:03
Hallo Walter,
ich hoffe ich darf mich hier noch mit einer Rückfrage einklinken:
Heißt festes Weizen-ASG bei dir TA 150? Und warum hast du dich für ein festes und nicht für ein weiches entschieden? Ich versuche auch gerade mit Weizen zu starten und beschäftige mich mit BBB4. Da wird in den Rezepten auch sehr regelmäßig ein weiches Weizen-ASG gefordert.
Herzlichen Dank für deinen Input!
Michael
Walter_R
11. Januar 2021 um 19:11
Hallo Michael,
Mein Weizen-ASG liegt bei einer TA von 160 bis 170. 60 g Mehl, 40 g Wasser.
Der Grund ist, dass er bei einer TA von 200 recht dünnflüssig wird und schnell hungrig wirkt. Durch die geringere Flüssigkeit lässt die Aktivität der Mikroorganismen etwas nach und die Nahrungsreserven halten länger.
Aufgefrischt werden meine beiden ASGs wöchentlich.
Ist aus meinen Erfahrungswerten so gewachsen und passt für mich.
Grüße
Walter
Michael
11. Januar 2021 um 22:08
Hallo Walter,
herzlichen Dank! Bitte erlaube mir noch eine Rückfrage zu meinem Hinweis auf die Rezepte: Wie gehe ich damit um, wenn das Gegenteil von dem gefordert ist, was ich habe (weich/fest) – ignorieren oder die TA mit einer vorherigen „Sonderauffrischung“ zurechtbiegen? Vermutlich ist das auch von der Menge des verwendeten ASG abhängig!?
Walter_R
12. Januar 2021 um 00:23
Hallo Michael,
Ich weiß, ich widerspreche mit meinem Vorgehen der reinen Lehre. Aber so ist die Praxis.
Bis max. 20 g ASG nehme ich am Rezept keine Änderung vor. Zwischen TA 160 und TA 200 sind es bei 20 g ASG gerade mal 4 g Wasser. Anders bei Rezepten mit höheren ASG-Mengen wie z. B. beim Pane Resto. Solche Rezepte passe ich an.
Aber die tatsächliche Schüttmenge ist eh selten die, welche im Rezept steht. Die Mehle binden unterschiedlich viel Wasser.
Und es ist mir nicht möglich einen geschmacklichen Unterschied festzustellen.
Michael
12. Januar 2021 um 08:39
Vielen Dank!
Michael
11. Januar 2021 um 15:21
Hallo Walter,
mein Beitrag von gestern ist im Nirvana verschwunden … Darf ich dich zu deinen Ausführungen noch etwas fragen?
Heißt festes Weizen-ASG bei dir TA 150? Was war der Grund, sich für ein festes und nicht für ein weiches ASG zu entscheiden? Ich versuche auch gerade mit Weizen zu starten und beschäftige mich mit BBB4. Bei vielen Rezepten wird dort ein weiches Weizen-ASG gefordert.
Vielen Dank
Michael
Michael
11. Januar 2021 um 15:23
Kaum tippe ich neu, taucht der alte Beitrag auf. Na dann halt doppelt :-/
Manny
12. Januar 2021 um 08:09
Hallo Michael,
Abteilung Jugend forscht.
Ich führe zwei Weizen ASG.
Einen weichen 50/40 und einen festen 50/20.
Der Weiche ist extrem triebstark.
Der feste genügsamer.
Wenn Du im Rezept weiches ASG hinzugeben sollst, Dein ASG aber fest ist…nimm einfach ein bisschen mehr Wasser.
Michael
12. Januar 2021 um 15:05
Danke Manny, sehr interessant! Wie frischst du den 50/20er auf? Mit Rühren ist da ja nicht viel zu erreichen …
Manny
13. Januar 2021 um 07:57
Den festen Sauerteig musst Du mit der Hand kneten.
Anders wird das nix 😉
Peter
13. Januar 2021 um 12:19
Die Aussagen von Manny zu den WST kann ich grundsätzlich bestätigen. Heute habe ich einen Semolasauerteig TA 150 mit 210 g angesetzt. 70 g Wasser 40 °C mit 100 g ASG von der letzten SST-Charge (10 Tage) mit Küchengabel homogen-schaumig verrührt, 140 g Semola zugeführt und auch mit Küchengabel verrührt. Bei mir geht es. Die Hände brauche ich nicht dazu. Abschließend wird der Sauerteigansatz mit der Gabel gerührt, geknetet, umgedreht und wieder geknetet und mit einem feuchten Löffel glattgezogen, damit die Volumenzunahme besser zu erkennen ist. 100 g werden nach Fertigstellung des SST wieder abgenommen und im Kühli verstaut.
Eine Auffrischung ist nicht notwendig. Pane Pugliese Thread beweist es. Schaden kann es aber nicht. Ich führe schon lange keinen flüssigen WST mehr. In meinem Verwandten- und Bekanntenkreis hat es noch niemand gegenüber früher bemerkt. Der Lievito Madre (LM) verlangt im Prozedere eine qualifiziertere Teigbearbeitung ist aber in der Führung wesentlich leichter zu handhaben.
Ob WST TA 200 oder 150 ist auch mit viel Religion verbunden. Das Gesamtpaket muss stimmig sein. Wem TA 150 zu fest ist erreicht mit TA 160 ein leichteres und genauso funktionierenden Teig.
Walter_R
14. Januar 2021 um 20:31
Peter hat recht. Es führen viele Wege nach Rom.
Ein ASG mit TA von 150 entspricht in etwa dem Reinzuchtsauer, den viele Bäckereien verwenden. Es ist schon ein recht fester Klotz, aber man kann mit ihm ohne Einbuße einen Sauerteig ansetzen. Dieses ASG kann 3 Wochen und länger im Kühlschrank ohne Auffrischung aufbewahrt werden.
Bei einer TA von 120 kann man nicht mehr von einem Teig sprechen. Das ist Krümel- oder Streuselsauer. Den mache ich, wenn ich länger in Urlaub fahre. Man kann diesen Krümelsauer mindestens 6 Wochen im Kühlschrank ohne Einbuße aufbewahren. Damit kann aber ein Sauerteig nicht direkt angesetzt werden. Mann muss zuvor die Krümel langsam mit Wasser aufschlämmen und einen Tag stehen lassen, um die Mikroben zu aktivieren.
Die Hefen und Sauerteigbakterien verringern ihrer Tätigkeit mit dem Wasserentzug. Sie sterben aber nicht.
Deshalb ist eine Sicherung für Notfälle durch eine Trocknung des aktiven Sauerteiges bei Raumtemperatur, dünn ausgestrichen auf Backpapier, die Lösung. Habe ich anfangs halbjährlich gemacht, aber nie gebraucht und deshalb wieder bleiben lassen. Die Bequemlichkeit hat gesiegt.
Einfrieren würde ich Sauerteig nicht. Dabei sterben zahlreiche Mikroben.
Die alte Isa
29. Dezember 2020 um 19:06
Ich empfehle auch Weizen 1050 und Roggen 1150. Bei 550er ging meinem Weizen-ASG irgendwann die Puste aus, und mit Vollkorn war es oft zu sauer.
Iris
10. Januar 2021 um 10:37
Ich glaube diesem Tipp werde ich beherzigen. Mein Weizen ist auch ein wenig faul, derzeit frische ich noch mit 550 auf. Das wird dann zukünftig 1050er werden.
Ruth S
29. Dezember 2020 um 21:17
So weit ich Lutz verstanden habe, spielt die Mehltype kaum eine Rolle. Das Anstellgut soll sich hauptsächlich auf die meistgenutzte Getreideart einstellen. Kannst du also machen, wie du es am einfachsten findest oder wie es deinem Anstellgut nach deinen Beobachtungen am besten gefällt. Ich würde mal denken, nur 405 oder 550 hat vielleicht auf die Dauer zu wenig Mineralstoffe.
Michael
30. Dezember 2020 um 22:41
Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Antworten, das hilft mir sehr. Demnach habt ihr wohl auch umgekehrt keine Probleme, d. h. mit einem ASG aus Auszugsmehl einen Vollkornsauerteig anzusetzen?!
Viele Grüße
Michael
Birgit
27. Dezember 2020 um 21:44
Lieber Lutz, liebe Sauerteigfans,
danke für die tollen Bücher. Seit 2 Jahren habe ich einen stabilen Roggensauerteig.
Nun meine Frage:
ich würde gerne von Roggen- auf Weizensauerteig umzüchten. Mit 550 Mehl hat es nicht funktioniert. Es bilden sich nur kleine Bläschen, er riecht gut, aber das Volumen erhöht sich nicht. Kann mir jemand einen Tipp geben?
Danke und liebe Grüße Birgit
Daniel
27. Dezember 2020 um 23:07
Das steht doch direkt in den Kommentaren unter dir.
Sonja
29. Dezember 2020 um 14:28
Leider tut sich bei mir auch nicht so extrem viel. Bin jetzt auf Weizenvollkornmehl umgestiegen und es blubbert viel mehr und geht auch auf. Aber scheinbar reicht es noch nicht.
habe die Frühstücksbrötchen aus Backbuch Nr.4 jetzt 2mal gebacken, geschmacklich gut, aber da geht kaum was auf und hart wie Stein. Hat jemand nen Tip? Bzw, welches Rezept kann man denn gut zu Anfang hernehmen? Ich hab das ASG jetzt ca. 8-10x aufgefrischt.
Walter_R
16. Dezember 2020 um 22:44
Hallo Sonja,
eine 3malige Auffrisching mit Weizenmehl reicht aus.
Sonja
17. Dezember 2020 um 07:05
Lieben Dank dafür
Sonja
22. Dezember 2020 um 13:40
Nochmal ich,
nun habe ich das mit dem Umzüchten vor ein paar Tagen gleich ausprobiert,leider hat es nicht so recht funktioniert. Habe 5gr Roggenanstellgut, 50gr 550mehl und 60gr. Wasser genommen. Es hat nicht wirklich viel geblubbert, hab es dann auch auf die Fußbodenheizung gestellt (28/29°c), danach doch er nach Essig.
Also alles in die Tonne geklopft.
Nun hab ich gestern nochmal mit 10g Roggenanstellgut, 50g 550 Mehl und 50g Wasser versucht und siehe da, wie im Bilderbuch. Frisch jetzt noch 2mal auf, danach wird fleißig gebacken :).
Was ist denn euer bestes Rzpt mit Weizensauer aus dem Backbuch Nr. 4? Möchte mich dann auch gleich mal an die Croissants ran trauen??!!
Ganz liebe Grüße und danke für die Hilfe. Sonja
Michael
6. Januar 2021 um 00:25
Hallo Walter,
wie ist das gemeint bzw. was ist hierzu deine Erfahrung? Ich habe ein Roggenanstellgut 5-6 x mit Weizen 1050 aufgefrischt: reichlich Bläschen, aber quasi keine Volumenzunahme. Bist du nach 3 Auffrischungen schon am Ziel?
Danke & Grüße
Michael
Walter_R
6. Januar 2021 um 08:35
Hallo Michael,
mindestens 3 x Auffrischen ist nötig, um ein „reines“ Weizen-ASG zu erhalten. Der Roggenanteil wird ja bei jedem Auffrischen geringer. Das ist schon alles.
Ich habe schon mehrmals mit aktiven Roggen-ASG umgezüchtet und es hat immer funktioniert. Selbst nach dem 1. Auffrischen war der Trieb vorhanden. Lediglich die Eingewöhnungsphase der Mikroorganismen an das neue Medium ist nach meiner Erfahrung etwas länger.
Wer den Aufwand für das Führen verschiedener ASGs scheut kann ja auch z. B. mit Roggen-ASG einen Weizensauerteig ansetzen.
Michael
6. Januar 2021 um 08:44
Hallo Walter,
danke, verstanden. Nach diversen Runden komme ich jetzt langsam zu Volumenzunahmen – nach geraumer Zeit auch fast eine Verdopplung.
Das neue Weizen-ASG riecht im reifen Zustand aber noch etwas unangenehm. Das kenne ich nur von der damaligen Geburtsphase meines Roggensauers. Ich hätte vermutet, dass ich diese Phase durch den Ansatz mit dem Roggen-ASG quasi überspringe?!
Walter_R
6. Januar 2021 um 08:59
Hallo Michael,
Das kenne ich aus meiner Erfahrung so nicht.
Sonja
16. Dezember 2020 um 22:22
Lieber Lutz, liebe Sauerteigfans,
danke für die tollen Bücher. Seit fast einem Jahr backe ich 1-2mal wöchentlich Brote mit diesem Sauerteigrezept und sie schmecken einfach herrlich. Momentan sind wir am Dinkelkartoffelbrot hängen geblieben. Morgen werde ich das Dinkelsaatenbrot ausprobieren.
Nun meine Frage
Ich würde gerne von Roggen- auf Weizensauerteig umzüchten.
Muss ich mit Schritt 1 beginnen, wie bei einer Neuzüchtung, oder mache ich bei dem letzten Schritt weiter, wie ich es jetzt immer mit der Auffrischung vom Roggensauerteig mache (50g Mehl, 60g Wasser, 5-10g AG)?
Leider weiß ich nicht mehr in welchem Buch ich es mal gelesen habe.
Liebe Grüße, Sonja
Manny
10. Dezember 2020 um 11:50
Hallo Iris,
aber gern doch.
Wenn Du die Temperatur beim Auffrischen auch noch auf 26-28 Grad bringst erhältst Du einen Sauer der „Extraklasse“ 😉
Gruß
Manny
Iris
10. Dezember 2020 um 08:12
Vielen Dank euch allen…
Dann scheine ich ja doch auf der richtigen Sauerteigspur zu sein:))
Ich werde es noch genauer beobachten und ihn vielleicht etwas eher in den Kühli stellen, je nachdem wie das ASG sich entwickelt.
@Manny: dem Weizen ASG werde ich nochmal auf die Sprünge helfen, vielen Dank!!
Es ist einfach klasse das man sich so toll austauschen kann und das man immer gute Tipps bekommt!!
Liebe Grüße Iris
Iris
9. Dezember 2020 um 21:26
Ich nochmal
Erwähnt sei noch das ich das ASG ca 8 std bei ca 26-28 grad ruhen lasse und dann in den Kühli stelle,
Vlt ist das das Problem…? Vlt ist er dann überreif?
Danke nochmals für eure Ideen und Hilfestellungen
Liebe Grüße Iris
Heidi, die II.
9. Dezember 2020 um 21:56
Hallo Iris: was die Farbe angeht – ja – die Färbung ist normal. Kann auch in Richtung Rost-Rosa gehen. Kann vorkommen, muss aber nicht. Kann auch von allein wieder verschwinden.
Lies das hier mal, insbesondere „Meine Routine“ (Lutz).
https://www.ploetzblog.de/faq-archiv/wie-frische-ich-mein-anstellgut-auf/
Du liegst mit Deinen Mengen gar nicht falsch. Für die Stehzeiten macht Lutz keine konkrete Angabe – bei mir bleibt er 2-3 h bei Zimmertemperatur und guter Bläschenbildumg, Andere warten bis sich der Glasinhalt sich etwa verdoppelt hat. Ich meine, dass er insgesamt aber keine 8 h dafür braucht, schötze das aber noch als verträglich ein.
Ruth S
9. Dezember 2020 um 23:05
Also meiner geht im Kühlschrank auch wieder zusammen und meiner bekommt auch oft eine Verfärbung an der Oberfläche, allerdings grau. Obwohl immer ein Deckel drauf ist. Beides hat ihm aber meines Erachtens bisher nicht geschadet.
Manny
9. Dezember 2020 um 23:09
Hallo Iris,
ich führe mein ASGˋs auch so.
Nach dem Auffrischen wartest Du nicht bis er voll aufgegangen ist.
Meine haben dann ca. dreiviertel Reife.
Dann ab in den Kühler.
Zu dem Weizensauer, der ist noch nicht triebstark.
Frische ihn täglich auf, bis er nach ca. 6 Stunden sein Volumen verdoppelt.
Führst Du ihn etwas trockener, 50/40 ist er stabiler und zickt nicht so rum 😉
Iris
9. Dezember 2020 um 21:19
Hallo Lutz, hallo an alle Plötzblogfans,
Ich führe seit einem Jahr einen Roggensauerteig und zusätzlich einen Weizensauerteig aus 550er Mehl. Ich habe zwei Fragen dazu, der Roggensuerteig wird im Kühlschrank ziemlich fest und bekommt immer eine leicht rötlich-beige Farbe, ist das normal? Müsste er nicht schön fluffig sein? Ich finde er riecht auch recht sauer…ich füttere 50g Wasser, 50g Roggen Vollkornmehl und 10g ASG, und er wird einmal die Woche aufgefrischt. Ich dachte immer das ich es richtig mache, aber langsam kommen mir Zweifel…
Zum Weizen ASG: dieser blubbert nicht wirklich doll (entwickelt nicht wirklich viele Bläschen), und ist recht flüssig, Mischungsverhältnis: 50/50/10.
Was mache ich falsch? Hab ihn auch schon fester versucht zu führen was aber auch nicht wirklich funktioniert…:((
Ich hoffe ihr könnt mir helfen…
Liebe Grüße Iris
Anna und Alfred
18. November 2020 um 09:50
Liebe Sauerteigfans, auch ich habe ein Problem mit meinem Roggensauerteig, Alfred. Seit zwei Wochen will er nicht mehr recht aufgehen und riecht sehr säuerlich. Er ist schon vier Jahre alt und eigentlich recht stabil. Ich backe 1x die Woche. Hole abends das Glas mit Alfred aus dem Kühlschrank, lasse ihn auf Zimmertemperatur erwärmen und tue dann den kompletten Sauerteig (ca. 80-100g) in eine große Schüssel. Dann wird er mit 100g lauwarmen Wasser und 100g Roggenmehl 1150 gefüttert. Über Nacht steht er abgedeckt in der Küche oder manchmal auch im Heizungsraum. Am nächsten Morgen/Mittag ist er schön aufgegangen und fällt auch wieder zusammen. Ich backe dann mein Brot und der Rest geht wieder in den Kühlschrank. Ich füttere ihn jetzt seit zwei Wochen regelmäßig und er geht nicht richtig auf und riecht/schmeckt sehr säuerlich. Was kann ich denn falsch gemacht haben? Ansonsten sieht er gut aus, kein Schimmel o.ä.
Vielleicht habt ihr einen Tipp für mich. Will doch Alfred nach so einer langen Beziehung nicht aufgeben. Danke und viele Grüße von Anna
Markus J.
18. November 2020 um 12:20
Hallo Anna und Alfred,
ich vermute mal, daß Dein Alfred ziemlich sauer ist weil er so viel zum futtern bekommt. Kleiner Scherz 🙂 Aber im Ernst, wenn Du den Sauerteig mit 100% ASG fütterst wird er nach 8 Stunden sehr wahrscheinlich überreif sein. D.h. es bildet sich vertstärkt Säure und die Triebkraft leidet. Wiederholst Du den Vorgang regelmäßig wird sich der Effekt weiter verstärken. Versuch mal folgendes: nimm 50g Wasser, 50g Mehl und 5g ASG. Das lässt Du bei 30-35° reifen bis sich das Volumen mindestens verdoppelt hat. Der Sauerteig sollte dann schon wesentlich milder sein und auch wieder mehr Triebkraft haben. Danach würde ich mich an Lutz´ vorgehensweise halten https://www.ploetzblog.de/faq-archiv/wie-frische-ich-mein-anstellgut-auf/
Heidi, die II.
18. November 2020 um 13:42
@ Markus, die Menge hat mich auch ins staunen gebracht. 😳
Nur mit der Säure habe ich einen ganz anderen Ansatz, denn die bildet sich in Abhängigkeit von der Temperatur. Der Ansatz steht aber eine ganze Nacht bei Zimmertemperatur (!!!)
Gewöhnlich lässt man das ASG aus dem Kühli auch nicht extra „warm“ werden zum nachfüttern. Man lässt es, fertig angerührt nur ca. 2 h anspringen, dann kommt das Ganze zurück in den Kühli, damit es dort unter Bedingungen der „Gärverzögerung“ seine Nahrung verstoffwechseln kann. Das verlängert die Stehzeit des ASG.
Über Nacbt in der Küche dürfte buchstäblich alles bereits „gegessen“ sein und der Sauerteig geht im Kühli in den „Hungermodus“, was den sauren Geruch erklärt.😉
Dazu hat der Sauerteig insgesamt zu wenig zu tun, da er ja nur 1 x, die Woche benötigt wird. Er kann sich durch die fehlerhafte Fütterung im Laufe der Zeit nicht mehr genügend selbst regenerieren.
Der Profi nimmt täglich vom angesetzten Brotteig das Anstellgut für den Folgetag wieder ab. Das muss auch nicht in den Kühli – es soll ja absolut Topfit bleiben. 😊
Kleine Bäcker stäuben obenauf einfach eine Schicht Mehl (schirmt Austrocknung durch Sauerstoffeinfluss ab, lässt aber Kohlenstoffdioxid nach außen entweichen. Zum Schutz gegen Stäube ein sauberes Tuch über das Gefäß. Das war‘s bis zum nächsten Backdurchgang. Kein Kühlraum.
Der kleine Bäcker nimmt aber am nächsten Tag den ganzen Ansatz in den Kessel und reserviert davon am Ende, wie gehabt.
Hier würde ich als erste Hilfe noch anders herangehen, ganz klar aber auch die übergroße Menge reduzieren.
Alfred braucht schlicht ne „Verjüngungskur“, damit er wieder auf Trab kommt.
Dafür sollte man an mindestens 3 aufeinander folgenden Tagen das tägliche Backen des Profis simulieren.
Alfred kommt in dieser Zeit NICHT wieder nach Sibirien zum schlafen – er soll ja wieder fit werden, deshalb:
Zu GLEICHEN Teilen (das ist eine Ausnahme von der üblichen Regel) und bei Zimmertemperatur jeden Tag NEU aus dem Vortag ansetzen (Überhang entsorgen) :
Tag 1:
1 Teil Alfred + 1 Teil Mehl + 1 Teil Wasser -> 24 h Zimmertemp
Tag 2:
1 Teil Alfreds Kind + 1 Teil Mehl + 1 Teil Wasser -> 24 h Zimmertemp
Tag 3:
1 Teil Alfreds Enkelkind + 1 Teil Mehl + 1 Zeil Wasser -> 24 h Zimmertemp
Die Menge kann zwischen 20 und 50 g je Teil angesetzt werden, dann hat man auch nicht zu viel Überschuss produziert.
Am Morgen von Tag 4 sollte „Super-Alfred“ wieder fit wie ein Turnschuh sein.
Sollte er dennoch nicht das Optimum zeigen – kann man auch bis auf Tag 5 (Ur-Ur-Enkelkind von Alfred) ausweiten. Dann hätte Alfred indirekt sozusagen eine komplette Backwoche durchlaufen. Das heißt – die Mikroorganismen wissen wieder, wie eine ordnungsgemäße Vermehrung abläuft. 😉
Ab da darf Alfred wieder im Kühli wohnen.
@ Anna: Alfred darf direkt nach der Entnahme aus dem Kühlschrank mit Mehl und Wasser „versorgt“ werden und guckt sich für 2 h – 3 h nur die Umgebung an und fühlt sich wohl. Dann geht er zum „verdauen“ zurück an den Parkplatz im Kühli. (Das wäre für mich der bisher einzige wirkliche „Fehler“.)
Dafür hat er sich aber erfolgreich über 4 Jahre gegen die unabsichtliche Unterversorgung zur Wehr gesetzt. Ist ein Guter, Dein Alfred. 😇
Ich frische übrigens nur mit 20 g an – mir reicht seit Jahren ein leeres Pestoglas. (Hoch und kleiner Querschnitt gegen Austrocknung und Fremdbesiedlung.)
Ich habe höchstens 60 g vorrätig. Überschuss wird anderweitig laufend verbraucht. Soooo eng muss man das aber nicht sehen!!! Muss ja nicht in Geiz ausarten. 🤣
Jedoch gleich 300 g und davon höchstenfalls 50 g als ASG ist echt zu viel des Guten. 😊
Anna und Alfred
18. November 2020 um 15:37
Wow, Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten. Ich werde es mal versuchen, indem ich ihn ein paar Tage hintereinander, wie beschrieben, füttere. Es ist nur so komisch, da ich vier Jahre lang eigentlich immer diese Schritte mache und bis jetzt auch alles geklappt hat. Aber, kann ja sein, dass er es jetzt leid ist ;).
Wie kommt ihr denn auf eine Menge von 300g Sauerteig, wenn ihr nur ca. 50g Anstellgut nehmt und das mit 50g Mehl und 50g Wasser füttert? Ich möchte ja möglichst am Abend füttern und am nächsten Tag backen. Oder füttert ihr die 50g ASG dann gleich mit 125g Mehl + Wasser? Und der Teil, der wieder in den Kühlschrank geht, den nur mit 20g? Und reicht da 1x die Woche? Ich hab in den letzten Jahren eigentlich nie mehr als das eine mal die Woche gefüttert.
Ich versuche mal mein Glück und hoffe Alfred retten zu können.
Danke und viele Grüße, Anna
Heidi, die II.
18. November 2020 um 16:19
Hallo Anna,
Ich für meinen Teil muss umgehend zurückrudern! Ich habe Deine Beschreibung nicht als Vorbereitung Sauerteig aufgefasst, sondern als Nachfütterung des Anstellgutes in Deinem Kühlschrank zwischen den Backtagen! Deshalb kam ich auch nicht damit zurecht, weshalb man so viel Sauer zum auffrischen ansetzt (ˋ300g) , nur um Alfred am Leben zu erhalten. 😂
Vergiss bitte meine Überlegungen dazu. Für einen Sauerteigansatz Backtag ist es – bis auf eine Einschränkung – total korrekt, was Du schreibst!
Dazu komme ich jetzt:
Verwirrend ist Dein Satz: „… und tue dann den kompletten Sauerteig (ca. 80-100g) in eine große Schüssel…“ Wenn Du DAS wirklich tust, ist es kein Wunder, wenn das Ergebnis zu sauer wird.
In jedem Rezept ist doch eine Angabe zum benötigten ASG, meist irgendwas um 25 bis 50 g – je nachdem, was im Rezept. eim Sauerteig steht. Genau diese Menge entnimmst Du aus Deinem Vorrat von Alfred – mehr nicht! Den Rest im Glas pflegst Du separat mit wenig Mehl und Wasser weiter (nachfüttern). Da sind wir dann bei meinen kleinen Mengen. 🤗
Wenn Alfred schwächelt, verfährst Du mit der Auffrischkur nach Markus oder mir.
Wenn Dir aber der Sauerteig am Backtag einfach nur zu sauer ist, so sollte sich das jetzt aber geklärt haben – hier guckst Du bitte genau auf die Angaben, wieviel Gramm ASG. exakt daran gehören. Damit wird der Säuregrad im Endeffekt bestimmt.
Deine Methode enthält im Endeffekt ein Vielfaches der geforderten Menge.
Ich hoffe, dass das jetzt besser von mir vermittelt wurde.
Anna und Alfred
19. November 2020 um 11:17
Hallo Heidi, tut mir leid, dann hatte ich es falsch erklärt mit meinem Ritual. Das komische ist nur wirklich, dass ich immer den gesamten Alfred (80-100gr.) genommen habe und diesen als Sauerteig angesetzt habe. Dann wurde er quasi gefüttert und ich hatte genug zum Brot backen. Der Rest, wieder ca. 80-100gr., ist wieder in den Kühlschrank gewandert bis zur nächsten Woche. So hat es wirklich jahrelang gut geklappt. Ich muss auch sagen, dass ich nur ein Rezept habe, welches sich bewährt hat. Darin steht allerdings nur 230gr. Sauerteig. Vom Anstellgut etc. ist da keine Rede, deswegen hatte ich mir das Ritual so zurecht gemacht, dass es bisher immer gepasst hat.
Ich hab gestern 25gr. Wasser, 25gr. Mehl und 25gr. Alfred genommen und bei Zimmertemperatur stehen gelassen. Beim Anrühren gestern roch er gleich wieder richtig lecker, blumig und gar nicht sauer. Heute Morgen riecht er wieder echt sauer und ist kaum aufgegangen. Ich verfahre jetzt mal ein paar Tage weiter mit dem füttern und nehmen mal nur 10gr. Alfred und 50/50 Mehl/Wasser. Vielleicht wird er dann weniger sauer und bekommt wieder mehr Triebkraft.
Aus dem sehr sauren Alfred hab ich gestern trotzdem ein Brot gebacken. Es musste länger gegen vor dem Backen, hat aber trotzdem funktioniert. Das Brot selber war etwas feuchter und saurer, aber man konnte es essen.
Da scheint ja doch noch nicht alle Hoffnung verloren zu sein bei meinem Alfred.
Vielen Dank auf jeden Fall für deine/eure Tipps. Anna
Heidi, die II.
19. November 2020 um 12:08
Hallo Anna, da muss Dir gar nichts leid tun!
Dein Handeln beruht auf einem Irrtum.
Dieser Vorgang ist auf Dauer falsch. Man muss nur einmal einen Sauerteig heranzüchten, hat dann etwa 300- 400 g ferigen Sauer (je nach Anleitung) und sucht sich nach möglichkeit ein Rezept, wo man möglichst viel von dieser Menge verbacken beckommt, bis auf einen Rest – das sind nur wenige Gramm und die lliefern Dir immer und immer wieder die Basis, dass Du mit nur wenigen Gramm ASG (Anstellgut, so heißt diese Sicherung jetzt) übet Nacht die benötigte Menge Sauerteig heranzüchten kannst. Mit den Mikroorganismen daraus „impfst“ Du Dein Mehl – sie bermehren sich über Nacht und Du kannst damit backen.
Damit Dein Glas im Kühli nicht leer wird, gibst Du auch dort nach der Entnahme wieder wenige Gramm Mehl + Wasser hinein, rührst um, die 2 h Stehzeit und zurück in den Kühli.
Ich kann Dir nur Lutzens Lexikon oben empfehlen.
Hab Dir den Link zum Anstellgut gesucht (Beispiel)
https://www.baeckerlatein.de/anstellgut/
Von A-Z ist dort Bäckerlatein knapp zusammengefasst. Ergeben sich dort Fragen, kannst Du direkt dort posten und bekommst Hilfe.
Heidi, die II.
19. November 2020 um 12:40
Noch ein zusätzlicher Hinweis, Anna:
Das ist jetzt vorläufigen Berechnung für Deinen Ansatz zum Backtag:
wenn Du am Ende 230 g Sauerteig für Dein Brot benötigst, würdest Du selbst für ein kräftiges Brot (Säuregrad) von der Summe aus Mehl und Wasser (=230 g) gerade mal 10% Anstellgut (=23 g Alfred) zusetzen.
Das heiß am Vorabend des Backtages:
115 g Mehl
115 g Wasser
23 g Anstellgut/ ASG (Alfred)
Möchtest Du es weniger kräftig, rechnet man 5 % (11, 5 g Alfred) und milde sogar nur 3% (rund 7 g Alfred)
Wenn Du bisher soweit mit Alfred klar gekommen bist, gehe ich davon aus, dass Du schon kräftige Brote liebst, also würde mein Rechenbeispiel oben für den Ansatz aufgehen.
Aber hier siehst Du ganz gut den Unterschied zwischen tatsächlich benötigten 23 g und den von Dir eingemischten 80 – 100 g aus dem Glas.
(Im nachzureichenden Text verweise ich auf das Backlexikon von Lutz – guck mal ganz oben im Menü – da findest Du „Lexikon“ – klick drauf – jede Menge Backtheorie, alphabetisch geordnet, rechts im blauen Kasten jede Menge Unterbehriffe zu den Buxhstaben, Rest kommt mit Freischaltung durch Lutz. 😉
Patrizia
2. Dezember 2020 um 18:45
VIELEN DANK!!! Mit meinem Sauerteig ging plötzlich gar nichts mehr. Dachte schon ich muss ihn entsorgen. Habe allerdings bisher auch immer den gesamten Inhalt an Sauerteig gefüttert … naja ein Jahr lang ging es gut, dann war es plötzlich aus. Ich denke ich habe ihn auch zuletzt viel zu spät in den Kühli getan und es hatte kein Futter mehr. Nach Tag 2 mit deiner Anleitung war er gerettet. Nachdem sich über nach noch genau nichts getan hat begann der Trieb in den nächsten Stunden und plötzlich war das Glas bis zum Rand voll.
Hier übrigens ein Megatolles Rezept für Sauerteig-Resteverwertung. Sauerteigcracker … richtig lecker:
http://www.samskitchen.at/?p=3789
Walter_R
19. November 2020 um 11:31
Hallo Anna,
Wenn dein Sauerteig in diesem Mischungsverhältnis über Nacht bis zum nächsten Mittag in der Küche steht, aufgeht und wieder zusammen fällt, dann hat er schon wieder Hunger. Wenn er in diesem Zustand noch 1 Woche im Kühlschrank steht, dann erreicht er den von dir beschriebenen Zustand Er müsste eigentlich vor dem Kühlschrank gefüttert werden und wenn er sich verdoppelt hat in den Kühlschrank gestellt werden. Nicht warten, bis er zusammen fällt.
Das zweite ist die Temperatur. Reift der Sauerteig bei Zimmertemperatur bis 24 °C bildet sich vermehrt Essigsäure, die sich geschmacklich stark bemerkbar macht.
Bei einer Temperatur von 28°C bildet sich überwiegend Milchsäure, die geschmacklich nicht wahrnehmbar ist.
Heidi, die II.
19. November 2020 um 11:54
Hallo Walter,
der Irrtum ist, dass Anna nicht die Fütterung vom ASG, sondern den Anfrischsauer für den Backtag beschreibt. Das hatte ich auch nicht so gelesen. Auf Annas Hinweis habe ich korrigiert und anschließend auf die viel zu hohe Menge ASG (der ganze Inhalt vom Glas) hingewiesen. Dann ist es folglich nicht verwunderlich, wenn die Säure im Brot viel zu hoch ausfällt.
Walter_R
19. November 2020 um 14:16
Hallo Heidi,
Ich habe es so gelesen:
Anna nimmt ihren kompletten Alfred, setzt damit mit für die ASG-Menge wenig Mehl einen Sauerteig an und lässt diesen bei Raumtemperatur über Nacht bis zum Mittag stehen, bis er kurz vor dem Verhungern steht. Er ist schon zusammenfallen.
Von diesem kühl (und damit sauer geführten) Sauerteig nimmt sie einen Teil ab und stellt diesen ohne Nahrungsreserve wieder für eine Woche als ASG in den Kühlschrank.
Das funktioniert so nicht. Nur das habe ich beschrieben. Um das zu backende Brot habe ich mir hier keine Gedanken gemacht.
Heidi, die II.
19. November 2020 um 14:35
Oh – ich wollte Dich ganz bestimmt nicht „schulmeistern“ Walter. Bitte nicht böse sein. Das ging dann gründlich schief. Bitte um Entschuldigung bei Dir.
Ich wollte nur vermeiden, dass Anna jetzt ganz und gar durcheinander kommt.
Wir waren anfangs auf der gleichen Spur, einschließlich Kühli. Bis Anna sich genauer erklärte. 😉
Meine Anfangsaussage:
„ Über Nacbt in der Küche dürfte buchstäblich alles bereits „gegessen“ sein und der Sauerteig geht im Kühli in den „Hungermodus“, was den sauren Geruch erklärt.😉“
Walter_R
19. November 2020 um 15:28
Hallo Heidi,
Alles ok. Wir alle tauschen uns hier aus und lernen dazu. Finde ich nur gut.
Kein Grund, dich zu entschuldigen, absolut nicht.
Walter_R
19. November 2020 um 16:44
Dicker Finger, zu früh abgedrückt.
Heidi, ich wollte nur das von dir schon ausführlich Dargelegte auf die Behandlung des ASG eingrenzen. Mit deinen Ausführungen über die starke Versäuerung des Brotes hast du vollkommen recht.
Für uns Hobbybäcker, die nicht täglich backen, ist es sinnvoller und auch sicherer das ASG getrennt zu führen. Wie schnell vergisst man vom Sauerteig einen Teil für das ASG abzunehmen. Dann steht man dumm da.
Heidi, die II.
19. November 2020 um 12:12
Habe noch einen separaten Hinweis für Anna verfasst. Der „hängt“ im System fest, muss erst frei geschaltet werden. 😉
Eva
19. November 2020 um 17:22
Hallo Anna, ich steige in Brot mit Sauerteig backen wieder neu an, und mein Sauerteig(ASG) war auch ziemlich sauer und weil ich die Säure nicht vertrage habe ich diesen auch mit 20% ASG bei ca. 28° aufgefrischt(z. B. 50/50 und 10g ASG), jetzt ist es viel milder. Ich verstehe es so, wenn ich ASG auffrischen/füttern und in den Kühli stellen möchte, warte bis es sich um ca. 70% verdoppelt, wenn ich aber auch gleich damit backen möchte, warte bis es sich fast verdoppelt hat(nicht aber zusammen fällt, denn dann müsste ich wieder Füttern) nehme mein Teil ab, und der Rest geht in den Kühlschrank(falls ich es falsch verstehe bitte die Profis um richtig Stellung).
Liebe Grüße
Eva
Manny
19. November 2020 um 17:57
Hallo Eva,
ja das Anstellgut egal ob oder Roggen oder Weizen…
erhält ein milderes Aroma wenn es warm aufgefrischt wird.
Zu Deinen Fragen
Nach dem Auffrischen, Volumenzunahme kann das Anstellgut in den Kühlschrank.
Oder Du verwendest es gleich zum Ansetzen
Ich füttere meine hungrigen Gesellen 1* die Woche Sonntags.
Ein fester Tag hilft, damit das ASG nicht verhungert.
Eva
19. November 2020 um 22:29
Hallo Manny,
vielen herzlichen Dank für die Antwort, es hilft mir schon weiter, manchmal bin mir unsicher. Ich füttere mein ASG auch einmal die Woche, mal 7 dann wieder 8 Tage, es ist eine sehr gute Idee einen festen Tag dafür zu planen.
@ Anna viel Glück mit deinem Alfred.
Liebe Grüße
Eva
Anna und Alfred
19. November 2020 um 22:04
Ihr Lieben, habt ganz vielen Dank für die hilfreichen Worte und vor allem sehr ausführlichen Tipps. Das hat richtig viel gebracht. Ich versuche mich weiter dran und werde Alfred nicht aufgeben. Ich hoffe, es klappt mit der neuen Methode der getrennten Führung. Ich werde morgen noch mal füttern mit nur 10gr. Alfred und 50/50 Mehl/Wasser und ihn dann vielleicht erst mal wieder in den Kühlschrank geben und ein bisschen Ruhe gönnen. Und nächste Woche versuche ich mich dann noch mal an einem Brot. Ich hoffe, die Triebkraft ist bis dahin wieder gut da. Vielleicht kann ich dann auch mal mit der Säure variieren. Das letzte Brot war schon sehr sauer. Auf Dauer schmeckt das meinen Kindern nicht 😉
Ich werde berichten 🙂
Viele Grüße, Anna
Claudio
15. November 2020 um 13:03
Einen wunderschönen guten Tag zusammen,
vielen Dank für die Tollen Tipps und Kommentare hier.
Leider kann ich zu einer Frage, die ich mit stelle nicht direkt eine Antwort finden: Wenn laut Rezept 200gr Sauerteig benötigt werden, nehme ich 20gr AST aus dem Kühlschrank und füge dem 100gr Mehl und 100ml Wasser hinzu. Soweit korrekt nehme ich an. Muss ich diese 200gr dann nochmals bis zur Volumenverdopplung bei ca 30 Grad stehen lassen, oder kann ich es direkt mit dem restlichen Brotteig vermischen und weiter machen? Vielen Dank und beste Grüße!
Manny
18. November 2020 um 16:10
Hallo Claudio,
die Lösung Deiner Frage steht im jeweiligen Rezept.
Der Sauerteig reift bei x °C für x Stunden/ Volumenverdoppelung.
Dann wird er weiter im Teig bearbeitet.
Gruß
Manny
Saskia
5. November 2020 um 20:19
Hallo ihr Lieben! Funke Anstellgut-SOS! Ich habe am Sonntagabend mein erstes Roggen-ASG angesetzt. Am Montagabend waren bereits erste deutliche Bläschen zu sehen. Ich habe wie vorgeschrieben gefüttert. Nach 12 Stunden, also am Dienstagmorgen, war das ASG schon auf doppelte Größe aufgegangen. Als ich am Dienstagabend wieder wie vorgeschrieben füttern wollte, war das ASG sehr flüssig und hatte obenauf eine dicke Schaumschicht mit 2-3 weißen Stippen. Ich habe die Schaumschicht untergerührt und einen Teil ASG in einem neuen Glas mit Wasser und Mehl vermischt. Am Mittwochmorgen sah ich auf dem ASG eine leichte weiße Schicht. Am Mittwochabend habe ich die weiße Schicht mit einem Löffel abgetragen und wie gewohnt gefüttert. Als ich heute nach Hause kam, war die weiße Schicht wieder da, ihr seht es auf dem Foto. Könnte es Kahmhefe sein? Das ASG riecht auch ziemlich streng, es kommt mir nicht normal vor. Was könnte ich falsch gemacht haben? Ich habe das ASG in den Heizungsraum bei knapp 30 Grad gestellt und jegliches Geschirr vorher abgekocht.
Manny
15. November 2020 um 21:15
Hallo Saskia,
es kann an der Temperatur liegen.
Sie sollte nicht über 30 Grad steigen.
Die Oberfläche sieht nach Kamhefe aus, diese ist unbedenklich.
Es kann weiter am Mehl liegen, evtl. neu ansetzen mit Bioqualtät.
Das Wasser sollte gefiltert z.B. Brita Wasserfilter oder stilles Mineralwasser sein.
Je nachdem wo Du wohnst werden dem Trinkwasser Zusätze zugemischt, für uns unbedenklich nicht aber für Deine Helferlein.
Saskia
16. November 2020 um 15:49
Hallo Manny, vielen Dank für deine Rückmeldung! Ich habe mir mittlerweile von der Sauerteigtauschbörse eine Portion besorgt und mein ersten Plötz-Brot gebacken. Super lecker! Mit deinen Tipps werde ich es jetzt noch mal mit einem Weizensauerteig probieren. Vermutlich lag es am Mehl und der Temperatur. Aber zumindest weiß ich jetzt, wie Kahmhefe aussieht. Frohes Backen 🙂
Manny
16. November 2020 um 18:15
Hallo Saskia,
schön das Du von der Sauerteigbörse einen Starter bekommen hast.
Aber ganz ehrlich, so richtig stolz bist Du wenn er selbst gezogen wurde;-)
Weiterhin auch für Dich frohes Backen.
Gruß
Manny
Petra Richter
5. November 2020 um 11:48
Hallo.
Ich kämpfe immer wieder mit dem selben Problem beim Ansetzen meines Weizen Sauerrteiges. Beim 1. Ansatz (nur Wasser und Vollkornmehl) bilden sich schon schön Blasen… beim 2. Verdoppelt er sich schon nach wenigen Stunden und dann…..
Passiert nix mehr. Jedes füttern bringt nix. Er geht.nicht auf und riecht nicht mal richtig sauer. Ich mache nichts anderes als bei Schritt 1 und 2. Füttere ihn in dem ich 50g Ansatz 50g Vollkornmehl und 50g Wasser vermenge. Irgendwie scheint es ein systematischer Fehler zu sein, da es immer wieder passiert.
Einfach weitermachen? Hat jemand einen Tipp?
Lieben Dank für die Hilfe
Manny
15. November 2020 um 21:56
Hallo Petra,
es kann an der Temperatur liegen.
Ein Weizensauer liebt 26-28 Grad.
Ruth S
15. November 2020 um 23:01
Es soll wohl einfacher sein, einen Roggensauerteig auf andere Getreide umzuzüchten, als Sauerteige mit anderen Getreiden von Grund auf neu anzusetzen. Oder geht es dir ums Prinzip?
Jacky
2. November 2020 um 21:04
Hallo zusammen,
wieviel Prozent Frischhefe kann/soll ich dazugeben, wenn mein ST noch jung ist? Ich meine es hier schon mal irgendwo gelesen zu haben, finde es aber nicht mehr.
Danke und Grüße
Jacky
Manny
2. November 2020 um 23:20
Die Bakterienstämme unterscheiden sich.
Von daher kommt keine Hefe in einen Sauerteig.
Näheres erfährst Du im Brotbackbuch Nr.4
Christian
2. November 2020 um 23:43
Hallo Jacky,
die Hefe kommt in den Hauptteig und kann als Richtschnur 0,25% bezogen auf die Gesamtmehlmenge betragen. Viele Grüße Christian
Jacky
3. November 2020 um 20:14
Vielen Dank für eure Antworten Manny & Christian 🙂
Walter_R
28. Oktober 2020 um 14:49
Hallo Claudio,
diese Frage taucht regelmäßig hier im Blog auf.
https://www.ploetzblog.de/faq-archiv/was-machst-du-mit-deinen-anstellgutresten/
Es gibt auch ein Brotrezept dafür: Pane Resto
Claudio
15. November 2020 um 13:04
Vielen Dank Walter und liebe Grüße!
Claudio
28. Oktober 2020 um 13:37
Hallo zusammen,
könnte mir jemand beantworten, was mit dem restlichen ASG passiert, welches ich nicht zum Füttern oder Backen benötige?
Wenn ich also von meinen 10gr ASG + 50gr Mehl + 50gr Wasser, wieder 10gr zum Züchten nutze, habe ich ASG über. Dies ist bei mir bisher immer in den Kühlschrank gewandert…
Vielen dank, bleibt gesund und beste Grüße!
Lina
25. Oktober 2020 um 13:03
Hallo 🙂
Ich habe gestern meinen Sauerteig angesetzt und heute morgen festgestellt, dass er etwas seltsam aussieht. Jetzt bin ich ganz unsicher ob ich den weiterverwenden kann oder nochmal neu anfangen soll?
Ich habe 50g Vollkornreismehl und 50g Wasser 24h bei 30°C im Ofen (mit Licht und Thermometer) stehen lassen. Jetzt hat die Oberfläche leicht rosa Flecken und ein paar gräuliche… Ansonsten ist es schön fluffig und riecht auch nicht unangenehm oder sauer.
Kann mir vielleicht jemand sagen, was das zu bedeuten hat? Ist der Ansatz noch am Leben?
Danke schon mal im voraus!
Liebe Grüße
Lina
Marco
24. Oktober 2020 um 10:20
Hallo zusammen,
ich habe meinen Sauerteigansatz soweit gezüchtet, bis er kühlschrankreif ist. Im Kühlschrank geht der Sauerteig aber nicht weiter auf. Ist das normal oder müsste der Sauerteig nicht binnen einer Woche sein Volumen vergrößern? Danke im Voraus!
Walter_R
28. Oktober 2020 um 17:19
Hallo Marco,
Unter der Kühlschranktemperatur senken die Bakterien und Hefen ihre Tätigkeit auf ein Minimum, was ja auch so gewollt ist. Die Nahrungsreserven im Teig reichen auf diese Weise bis zur nächsten Auffrischung in 7 – 10 Tagen. Ansonsten wäre eine tägliche Auffrischung nötig.
nadine
20. Oktober 2020 um 15:29
Hallo ihr Lieben,
versuche mich gerade an meinem ersten Sauerteig und habe einige Fragen: 1. Warum nimmt man im letzten Schritt nur 5-10g Teig und nicht den gesamten? 2. Woher weiß ich ob ich 5 oder 10g nehmen soll? 3. Kann ich mit dem Sauerteig aus dem letzten Schritt schon backen oder muss er noch im Kühlschrank reifen?
janosch
29. September 2020 um 20:15
Hallo,
ich habe gestern nach obigen Rezept einmal Sauerteig angesetzt und heute „nachgefüttert“.
Was mich irritiert, ist die Konsistenz. Bei mir ist der Teig so fest wie Mörtelmasse. Erwartet hätte ich aber eher eine flüssige Konsistenz.
Ich habe von einer Bekannten schon einen fertigen Sauerteig bekommen, den sie mit Weizenmehl angesetzt hat, und der ist eher flüssig.
Wird der Roggenmehlsauerteig noch und ich muss Geduld haben? Oder habe ich etwas falsch gemacht, wobei mir unklar wäre, was man bei zwei Zutaten falsch machen kann?!
Vielen Dank!
Ruth S
30. September 2020 um 09:36
Das kommt auch stark aufs Mehl an. Mein Vollkornsauerteig bei TA 200 (TA= Teigausbeute, siehe hier: https://www.baeckerlatein.de/teigausbeute/) ist ein richtiger Klumpen. Wenn du ihn lieber flüssiger haben möchtest, kannst du einfach noch etwas mehr Wasser nehmen.
Heidi, die II.
30. September 2020 um 09:55
Weizensauer und Roggensauer sind tatsächlich in der Konsistenz unterschiedlich.
Weizensauer ist eher cremig-weich und „zerfließt“ leichter, Wahrscheinlich wirst Du das als flüssiger empfinden.
Roggensauer würde ich als „breiig“ beschreiben.
Er hat mehr Stand und zerfließt nicht so zügig.
So gesehen liegt er wirklich nicht so weit mit angerührtem Mörtel auseinander. Zuerst hatte ich Mörtel „ fest“ eingeordnet, stimmt ja gar nicht, den kann man auch gut umfüllen, weil er fließen kann. Nur „schwerfälliger“.
Ich denke, dass Du alles richtig gemacht haben wirst.
janosch
30. September 2020 um 19:16
Ok, vielen Dank für die Infos. Und ja, er ist ein richtiger Klumpen. Riechen tut er so, wie ich es erwartet habe und auch so, wie der Weizensauerteig.
Na ich versuche es mal mit etwas mehr Wasser jetzt in Schritt 3a. Danke!!!
Andreas
22. September 2020 um 08:54
Hallo,
ich habe vor 1 Woche nach Lutz‘ Anleitung mein Anstellgut mit Bio Weizenmehl 1050 von Alnatura angesetzt.
Nachdem er sich in Schritt 2 noch zuverlässig verdoppelt hatte, war er bei den Schritten 3B und 4 nicht mehr so aktiv. Ich habe ihn seitdem täglich ca. 2 mal gefüttert und probiere es inzwischen mit TA160, mit ca. 15% ASG und ziemlich konstanten 29 Grad.
Der Geruch ist angenehm säuerlich und er schaut auch ganz nett aus, finde ich.
Allerdings fehlt ihm fast jeglicher Trieb, wie man auf dem Foto sehen kann
(Zustand nach 22 Stunden).
Meine Frage an Euch wäre jetzt:
Weiter stehen lassen und abwarten oder weiter füttern?
Wie lange dauert ca. eine Volumenverdopplung bei festen Sauerteigen?
Liegt es vielleicht am Mehl?
Viele Grüße
Andreas
Markus J.
22. September 2020 um 09:49
Hallo Andreas,
lass ihn einfach weiter reifen bis er sich mindestens verdoppelt hat. Wenn Du ihn fütterst bevor er reif ist, verdünnst Du ihn ja immer weiter und es dauert immer länger bis er in fahrt kommt. Solange er weiter säuerlich riecht und keine Anzeichen von Schimmel zeigt ist alles im grünen Bereich. Fester WST wird mit 100% ASG gefüttert und sollte eine TA von 150 haben. Meiner braucht bei 29-30°C ca. 4-5h bis er reif ist.
Schöne Grüße
Markus
Andreas
22. September 2020 um 10:26
Hallo Markus,
danke Dir für Deine Hilfe!
Ich hatte angenommen, man verwendet immer 5-10% ASG zum
Auffrischen, aber es ist wohl abhängig von der TA?
Ich warte jetzt einfach weiter ab, ein ganz kleines bisschen hat er sich inzwischen nach oben getraut, aber er ist noch ziemlich schüchtern 🙂
Viele Grüße
Andreas
Walter_R
22. September 2020 um 19:59
Hallo Andreas,
im Podcast Episode 8 ab Min 2:04 wird dein Problem besprochen.
Ruth S
23. September 2020 um 08:25
Das verstehe ich aber eher so, als ob man durchaus nicht nur warten, sondern auch füttern kann, wenn er zwar nicht gut treibt, aber kräftig säuert?
Walter_R
23. September 2020 um 08:36
Hallo Ruth,
Das ist richtig. Die Milchsäurebakterien und auch die Hefe brauchen Nahrung. Die Hefe ist in einem Stadium der Vermehrung und bildet noch wenig Gas.
Manny
23. September 2020 um 11:01
Kleine Anmerkung, einen milderen Sauerteig erreichst Du mit einer warmen Auffrischung.
Andreas
23. September 2020 um 17:06
Hallo Walter,
danke Dir für den Hinweis.
Ich habe nach insgesamt 34 Stunden 2 neue Gläser angesetzt,
Eins mit TA150 und 100%ASG und eins mit TA200 und 20%ASG.
Das feste ASG kommt jetzt zum Glück nach 19 Stunden so langsam in Fahrt (besser als am Tag davor).
Das weiche blubbert vor sich hin, aber ohne erkennbaren Trieb.
Ich werde noch bis zur Verdoppelung warten und dann weiter das feste auffrischen.
Viele Grüße
Andreas
janosch
29. September 2020 um 20:33
Was bedeutet TA?
Eva
18. September 2020 um 15:49
Lieber Lutz und alle,
ich habe wegen Unverträglichkeit sehr lange auf ein Brot mit Sauerteig verzichtet, jetzt bin ich dabei doch nochmal, aber diesmal mit Dinkelsauerteig zu versuchen. Beim Schritt 1(Dinkelvollkornmehl) hat sich das Volumen deutlich vergrößert, beim Schritt 2 nach über 11 St. ist der Teig so stark aufgegangen dass er schon auf dem Deckel klebte, und sah so aus wie eingefallen, obwohl im Glas noch 4 x so viel Platz wie Teig übrig geblieben war. Da ich etwas im Stress war hatte ich für Schritt 3B anstatt Dinkelvollkorn, Dinkel 1050 den ich zum Brot backen auf dem Tisch stehen hatte, ist es ein Problem für mein Sauerteig?
Kann ich den doch verwenden und weiter wieder mit Vollkornmehl füttern, oder muss ich ein neues anfangen? Ich habe noch eine Frage, den Teig soll ich so lange füttern bis er schön säuerlich riecht damit ich im Kühlschrank bei 3- 5° lagern kann?
Vielen Dank und herzliche Grüße.
Eva
Walter_R
18. September 2020 um 18:41
Hallo Eva,
mach dir keine Gedanken. Das hat keine nachteiligen Folgen. Fütter deinen Sauerteig einfach weiter.
Eva
18. September 2020 um 19:39
Hallo Walter_R,
vielen lieben Dank für die schnelle Antwort.
Birgit bäckt
17. September 2020 um 20:57
Lieber Lutz, auch von mir ein großes DANKE dafür dass du dein Wissen und deine tollen Rezepte mit uns teilst!
Ich habe folgende Frage: Mein Dinkel-Sauerteig prickelt plötzlich auf der Zunge (wie Sekt, nur nicht so stark). Riechen/schmecken tut er ansonsten gut. Hast du eine Erklärung dafür, und ist er noch in Ordnung? Füttere ihn normalerweise 1x wöchentlich (nur diesmal waren 2 Wochen Pause) nach deinem Schema, lasse ihn dann ca. 10 Stunden bei ca. 32Grad gehen, diesmal war er danach noch ca. 4 Stunden bei Raumtemperatur bevor er in den Kühlschrank kam.
Außerdem habe ich noch einen vlt. seltsamen aber für mir sehr praktischen Tipp: ich nehme meinen Sauerteig mit ins Bett! 🙂 Nach dem Auffrischen kommt Hugo (wie ich ihn liebevoll nenne) in ein fest verschlossenes Marmeladeglas, das wird in einen Socken gesteckt damit es für mich nicht so hart und kalt ist, und so verbringt er die Nacht unter meiner Bettdecke. Habe in der Früh mal nachgemessen, er hatte exakt 32,2 Grad. Funktioniert für mich genauso gut wie im Wasserbad der Kenwood cooking Chef, kostet keine Energie und extra Zeit, und ganz ehrlich, ich habe das Gefühl er genießt meine Zuwendung, so brav wie der bäckt 🙂 Vlt. ist das für den einen oder anderen hier auch nützlich!
Liebe Grüße und VIELEN DANK aus Österreich,
Birgit
Die alte Isa
9. September 2020 um 17:13
Hi Moritz,
Ich führe mein Weizen-ASG mit 1050er-Mehl, das klappt prima. Bei 550er hab ich auch den Eindruck, den MOs geht schnell die Puste aus.
Umgezüchtet habe ich mal nach einer Anleitung von ‚Rezeptteufel‘:
Die alte Isa
9. September 2020 um 17:15
… Da wird es mit Weizensauer gemacht, geht aber auch mit Roggen.
Viel Erfolg 🙂
Moritz
9. September 2020 um 17:36
Hi Isa,
danke für die schnelle Antwort! 🙂 und den Sauerteig für ein Brotrezept? Setzt du den dann mit 550 an, wenn gefordert?
Liebe Grüße
Moritz
Die alte Isa
9. September 2020 um 19:40
Ja, genau, mit gut gepflegtem ASG und der richtigen Temperatur geht das dann meist klar 🙂
Christopher
15. Oktober 2020 um 19:41
Hallo Isa und Moritz,
ich bin auch gerade dabei ein weiches Weizen-ASG heranzuziehen. Ich habe mein Roggen-ASG auf Weizen umgezüchtet. Solange ich das Weizen-ASG mit Vollkornmehl füttere, ist es sehr aktiv. Sobald ich mehrmals mit Weizenmehl 550 auffrische, wächst der Teig nur noch maximal um ein viertel und dann nicht weiter, bildet aber viele Blasen. Hatte mir auch überlegt, das ASG mit 1050er Mehl zu füttern wegen der größeren Menge an Nährstoffen. Was für eine TA habt ihr? Aktuell habe ich 50 g Mehl (Weizen Type 550) auf 40 g Wasser + ASG. Sollte eigentlich Levain liquide sein, aber um die Volumenzunahme besser sehen zu können habe ich die Wassermenge etwas reduziert.
Die alte Isa
16. Oktober 2020 um 16:42
Ich mache das ganz ähnlich: 50g Wasser, 60g Mehl und 12g ASG, das geht prima.
Christian
16. Oktober 2020 um 13:37
Hallo Christopher,
schaue, dass du warmes Wasser verwendest, sodass der Ansatz ca. 30°C-32°C beim Start hat. Danach sollte er bei ca. 27°C stehen, bis er sich mehr als verdoppelt hat; das macht er auch bei der ersten „umzucht“, wenn man ihn lange genug bei der angegebenen Temperatur stehen lässt. Es kann auch mal 20 Stunden dauern, je nachdem wie aktiv dein Roggen-ASG davor war.
Du kannst auch direkt 550er Mehl verwenden, einen Umweg über das Weizen-Vollkornmehl zu nehmen ist nicht nötig.
Viele Grüsse
Christian
Moritz
9. September 2020 um 15:47
Hallo zusammen,
ich bin nun schon lange am Experimentieren mit Weizensauerteig und am Liebsten würde ich hier mal eine Umfrage starten, wie ihr euer Weizenanstellgut führt. Denn: Ich hab aktuell schon mehrere Versuche nach Lutz‘ Anleitung zum Umzüchten eines RST in einen festen WST hinter mir.
In dieser Anleitung wird ein fester WST einfach umgezüchtet, indem 50g Weizenmehl 550 mit 25g Wasser und 5g RST bei 26-28° zur Verdopplung gebracht werden. Danach wird mehrmals hintereinander aufgefrischt mit der 50g Weizenmehl 550 und 25g Wasser.
Das führt bei mir nicht zum Erfolg. Der Sauerteig geht kaum auf, was ich schlicht auf die geringe Menge an MOs im 550er zurückführe. Ein Versuch mit Weizenvollkornmehl reift hingegen genau in den angegeben 2-4 Stunden (nach mehrmaligen Auffrischen bei 26-28°) zur Verdopplung.
Nun meine Frage an euch: Gelingt euch eine Führung mit Weizenmehl 550?
Ich frage auch insbesondere deswegen, weil ich mich aktuell nicht traue, dann einen Sauerteig für ein Brot mit 550 anzusetzen. Klar, ich könnte es auch einfach mit Vollkornmehl machen, aber ein wenig fuchst es mich schon, dass ich hieran scheitere 😉
Liebe Grüße
Moritz
Torsten
24. August 2020 um 13:38
Hi, interessante Beitrage!
Ich hätte zwei Fragen zu meinem Sauerteigbrot. Ich habe meinen Weizensauerteig seit mehreren Monaten am Laufen, er geht gut auf, treibt gut. Trotzdem hat mein Brot noch 3 Eigenschaften die mir nicht gefallen: 1) es ist etwas zu dicht (ich lasse den Teig ca 10h gehen), 2) ich hätte es gerne noch saurer und 3) ich hätte gerne eine noch dunklere und krustigere Kruste. Hier eine kurze Beschreibung wie ich vorgehe. Ich nehme 300g Sauerteig aus dem Kühlschrank. Dazu füge ich 600ml Leitungswasser. ca 35g Salz, dann 1kg Bioweizenmehl (T110), Halbvollkorn. Den fertigen Teig lasse ich 10h Ruhen, er hat sich bis dahin verdoppelt. Dann geht das Brot ca 40 bis 50min in den 250g Ofen, Oben- und Unterhitze (ohne Umluft). Ich befeuchte das Brot vorher nicht, auch ein in den Ofen gestellter Topf mit Wasser hat nicht viel gebraucht in Bezug auf die Krume.
Vielleicht mache ich ein paar Fehler….sicherlich! Gruss Torsten
Elisabeth Lindermuller
19. August 2020 um 03:11
Halihalo, eine Frage.
Bei Schritt 2 und 3a wird die komplette Menge vom Vortag verwendet.
Bei Schritt 3b und letzter Schritt nur noch ein Wenig davon.
Was macht man mit dem Rest ? Wegschmeissen ?
Lutz
19. August 2020 um 07:01
Ja, am Anfang kommt der Rest auf den Kompost. Er schmeckt nicht und hat kaum Triebkraft. Außerdem sind noch andere Mikroorganismen im Spiel, die wir nicht im Sauerteig haben wollen.
Elisabeth Lindermuller
19. August 2020 um 23:15
Dankeschön. Schade drum, bei uns ist Roggenmehl sehr teuer.
Robert
14. August 2020 um 00:38
Hallo,
ein kurzer Erfahrungsbericht für alle, die darüber nachdenken, einen Sauerteig anzusetzen.
Ich habe die hochsommerlichen Temperaturen mit 27°C Raumtemperatur genutzt und habe am vergangenen Freitag Nachmittag (Tag1) mit RG VK -Mehl angefangen einen Sauerteig anzusetzen. Auf dem Lüftungsschlitu am Kühlschrank habe ich dank der Abwärme 30°C erreicht.
Samstag Abend (Tag 2) Schritt 2.
24h später, Sonntag Abend (Tag3) habe ich 1x mit Schritt 3a und Montag früh (Tag 4) mit 3b weitergemacht.
Ich habe Schritt 3b im 8h Rhythmus 3 mal wiederholt und habe dann, am Dienstag (Tag 5) die Menge des Sauerteigansatzes bei jedem Schritt um jeweils 50% reduziert (25g, 12g, 5g). Nach jeweils 8h hatte sich der Ansatz verdoppelt.
Es war zwar etwas stressig, aber ich denke, ich habe nun einen halbwegs Erwachsenen Sauerteig. Sonntag werde ich, nach einer erneuten Auffrischung, mein erstes Sauerteigbrot backen. Ich bin gespannt!
Manny
26. Juli 2020 um 11:56
Hallo Phil,
die Fuselbildung entsteht wenn das Anstellgut zu lange nicht aufgefrischt wurde.
Entweder öfter auffrischen oder kühl führen.
Phil
25. Juli 2020 um 14:11
Hallo zusammen,
ich hoffe dass meine Frage hier hin gehört…
Der Weizensauerteig meiner Schwiegermutter bildet immer wieder eine größere Menge Fusel und weist, trotz sehr kurzen Fütterungsintervallen immer wieder einen recht starken Acetongeruch auf. Was können wir / kann sie dagegen tun?
Mein Weizensauer verhält sich nicht so… (Ihrer ist aus einem Starter von meinem Sauer entstanden) Schonmal vielen Dank für die Antwort =)
Isa
23. Juli 2020 um 22:36
Hallo Lutz,
meine Rezepte gelingen meistens ganz gut, besonders die von dir. Vielen Dank dafür 😊
Ich habe nun aber zwei Probleme.
1. Ich möchte gerne versuchen glutenfreie Brote für eine Bekannte zu backen. Dazu benötige ich natürlich einen Sauerteig 😊 Ich habe mal gelesen, dass du geschrieben hast, dass die Züchtung mit Reismehl ganz gut funktioniert…
Der Schritt 1 verlief recht schnell, eher in 12 Stunden, als in 24 oder mehr. Dann habe ich ihn gefüttert (Anleitung nach Rg Saurteigherstellung im Buch: Brotbackbuch 4) Er hat sich dann auch wieder nach 12 Stunden vergrößert und zeigte Bläschen, allerdings nicht verdoppelt, sondern nur 50%. Danach passierte gar nichts mehr. Ich hatte einfach gewartet und dachte, dass da noch etwas kommt, kam aber nicht. Dann habe ich ihn wieder gefüttert, es war aber vielleicht schon zu spät 😔 Diese Erfahrung mache ich auch mit Weizen- oder Dinkelsauerteig. Soll man da einfach auch bei nur 50% weiterfüttern?
2. Ich habe mir einen Weizensauerteig gezüchtet, der meistens viel schneller wächst, als vorgesehen (beim der Herstellung: Geburt) Jetzt habe ich ihn 19 mal aufgefrischt, oftmals auch mehrere Male warm hintereinander, also 2-3 Mal täglich. Er braucht aber immer noch ca. 6-7 Stunden zur Verdoppelung. Bläschen sind auf dem Teig zu sehen, aber kaum aussen auf dem Glas. Habe auch mal gelesen, dass ein Apfel helfen soll. Habe dann zwei mal hintreinander Saft von einem frisch geriebenen Bioapfel hinzugefügt. (natürlich nicht den ganzen Apfel 😉 Kann ich noch etwas machen, damit der Weizensauerteig schneller wächst? -Oder ist da nichts mehr zu machen?
Vielen Dank und herzliche Grüße
Isa
Heidi
21. Juli 2020 um 13:08
Hallo Lutz und alle zusammen,
ich hoffe auf einen Rat zu meinem Weizen-ASG. Ich habe es nun seit fast einem Jahr, aber seit Kurzem bildet sich auf der Oberfläche recht schnell eine leicht milchige, matte Schicht. Das gleiche war mir bei meinem Roggen-ASG passiert, dass ich dann entsorgt habe in der Annahme, es hätte geschimmelt. Als das Weizen-ASG genauso aussah, habe ich doch noch recherchiert und beschlossen, dass es wohl doch kein Schimmel war/ist, aber ich bin mir einfach nicht sicher. Gerade mache ich ein Brot mit Weizensauerteig und auf dem hat sich nach ca. 14 h Reifezeit dieselbe Art von Film gebildet. Wie gesagt, es sieht mir eigentlich nicht nach Schimmel aus, aber mich wundert trotzdem, dass die Oberfläche in so kurzer Zeit so matt wird. Kann mir jemand sagen, was das ist und vor allem, ob mit meinem ASG alles in Ordnung ist? Das Foto ist von einem Weizen-ASG, zuletzt vor ein paar Tagen gefüttert. (Die glänzenden Stellen in der unteren Hälfte sind entstanden, als ich etwas für den Sauerteig abgenommen habe. Die drei Flecken in der oberen Hälfte sind weiß, nicht glänzend.) Vielen Dank schon mal und Grüße an alle!
Heidi, die II.
21. Juli 2020 um 17:53
Von Heidi zu Heidi -> Onkel Google oder Tante Wiki mal nach „Kahmhefe“ befragen. Ist harmlos, sieht aber seltsam aus. Kann überall vorkommen, wo Fermentation stattfindet, z.B. Gurke im Steintopf, Sauerkraut, Kefir, Essigherstellung usw.
Ist harmlos. (Kann man auch abheben)
Manny
22. Juli 2020 um 11:27
Hallo Heidi,
sieht gut aus.
Wichtig ist der Reifezustand.
Ein Weizensauer kann eine Zicke sein.
Wenn der Sauer seinen maximal Trieb erreicht hat lässt die Aktivität nach.
Der letze Hilfeschrei ist die Abspaltung von Fusel,
die Flüssigkeit liegt dann oben auf dem Sauer auf.
Die Hefeaktivität kannst Du durch Lagerung im Kühlschrank verlangsamen.
Meine Sauer werden 1x die Woche bei 28°C aufgefrischt, wenn sie schön aufgegangen sind wandern sie in den Kühlschrank.
Und ja, es sind ach dem Foto Kamhefen. Unbedenklich.
Heidi
25. Juli 2020 um 10:03
Super, vielen lieben Dank, Heidi und Manny! Das mit der Kahmhefe hab ich bei meiner ursprünglichen Recherche auch schon gelesen, aber da ich noch recht wenig Erfahrung mit Sauerteig habe, war ich mir einfach nicht sicher. Aber jetzt bin ich beruhigt 🙂 Danke nochmal Euch beiden!
Hannah
16. Juli 2020 um 14:41
Guten Tag, ich habe für Wasserkefir Kefirkulturen geschenkt bekommen. Könnte ich in Deinen Rezepten, die angegebenen Mengen von Hefewasser durch Wasserkefir ersetzen? Oder ist es doch einen Unterschied zwischen den beiden Kulturen? Vielen Dank für die Antwort
Ursula
14. Juli 2020 um 14:33
Hallo Lutz,
eine Frage zum Brotbacken. Ich bin ein Fan von Roggenbrot/Sauerteig. Einige Deiner Rezepte haben auch etwas Weizenmehl oder andere Mehle. Ich habe festgestellt das dann das Brot doch sehr schnell vom Kern her trocken wird. Nicht so bei Roggenbrot. Mach ich etwas falsch oder ist das eben das Weizenmehl. Danke für Alles
Julia
13. Juli 2020 um 11:02
Liebe Sauerteigfreunde,
auch bei mir ist es nun soweit, ich züchte meinen ersten Sauerteig.
Heute ist Tag 3 und mein Teig zeigt ein paar weiße Punkte an der Oberfläche, an einer Stelle kann ich nicht genau sagen, ob es doch Schimmel ist 😦
Wie ist eure Einschätzung? Heute würde ich nach Lutz Anleitung aus dem Sauerteigbuch 25g abnehmen und in einem neuen Gefäß mit 50g RoggenVKM und 50g Wasser füttern.
Danke euch 🙂
Manny
13. Juli 2020 um 17:14
Hallo Julia,
ich kann auf dem Bild keinen Schimmel entdecken.
Ggf. sind es Mehlreste oder falls Dein Glas nicht festverschlossen ist,
angetrocknete Sauerteig- Stückchen.
Viel Erfolg.
Ruth S
13. Juli 2020 um 17:44
Ich habe schon öfters hier gelesen (auch von Lutz), dass es sich selbst bei weißem eindeutigem Pilzwuchs auf Sauerteig nicht um Schimmel handelt, sondern um Hefepilze, sogenannte Kahmhefen, die harmlos sind. Nur wenn der Sauerteig grün, schwarz, rötlich etc. anschimmelt, dann muss man ihn entsorgen.
Julia
14. Juli 2020 um 09:33
Danke für eure Einschätzung. Der weiße Teppich hatte sich gestern dann recht schnell vermehrt und ich bin mir nicht sicher, ob es nicht doch minimal pelzig war.
Ich habe jetzt mal etwas Teig auf einen Teller getan und mit Folie abgedeckt. Über Nacht ist kein Schimmel entstanden. Wie lange sollte ich so einen Test stehen lassen?
Wenn Schimmel im Teug ist, wird sich dieser in den nächsten Tagen wieder vermehren, oder?
Ruth S
14. Juli 2020 um 10:20
Solange sich nichts Farbiges zeigt, würde ich den Teig ganz normal behandeln.
Julia
15. Juli 2020 um 14:52
Also, mein Schimmeltest mit ein bisschen Teig auf einer Untertasse läuft jetzt seit 48h und sieht aus wie unten zu sehen. So kleine Pünktchen bilden sich also wieder. Die Probe riecht mittlerweile recht hefig. Was sagt ihr, Hefe oder Schimmel?
Der Sauerteig riecht nun säuerlich und fruchtig und verdoppelt sich innerhalb von max. 12 Stunden. Heute ist Tag 5. Eine Frage habe ich noch: im Sauerteigbuch steht, dass ich immer 25g Sauerteig mit 50g Wasser und 50g Mehl vermische, bis ich den Teig dann nach der letzten Fütterung in den Kühlschrank stelle. Hier stehen 5-10g im letzten Schritt. Welchen Unterschied macht das?
Walter_R
15. Juli 2020 um 15:29
Hallo Julia,
mit deinem ASG ist alles ok.
Bei 25 g ASG ist die Sicherheit größer.
Bei 5 g noch nicht voll ausgereiftem ASG besteht eine größere Gefahr, dass schädliche MOs die Oberhand gewinnen und das ASG verdirbt. Zudem ist die Reifezeit bei 25 g kürzer, weil mehr Hefepilze und Milchsäurebakterien am Anfang der Auffrischung zur Verfügung stehen. Darf man alles nicht so eng sehen. Auf das Gramm kommt es nicht an.
Julia
15. Juli 2020 um 15:40
Danke für die superschnelle Antwort!
Noch eine letzte Frage: stelle ich den Teig nach der letzten Fütterung besser in den Kühlschrank, wenn er sich verdoppelt hat (steht im Buch) oder wenn er erst 50% aufgegangen ist, wie hier beschrieben?
Manny
15. Juli 2020 um 16:03
Hallo Julia,
da streiten sich die Geister…
Ich stelle meine Anstellgut(e) in den Kühlschrank.
Nach einer Woche ist Fütterung.
Walter_R
15. Juli 2020 um 17:26
Hallo Julia,
im Normalfall, bei wöchentlicher Auffrischung, warte ich bis zur Verdoppelung.
Kann ich nach 1 Woche nicht Auffrischen, z.B. während des Urlaubes, stelle ich das ASG schon nach 50% Volumenzunahme in den Kühlschrank. Die MOs haben so mehr Nahrungsreserven.
Ruth S
9. Juli 2020 um 10:18
Neben dem WLAN-Router oder irgendeinem Netzteil, das warm wird? Oder in einer Joghurtmaschine auf Quark-Modus?
Oder du lässt dir einen Sauerteig schenken. Zum Weiterzüchten könntest du den Teig einfach mit warmem Wasser ansetzen und dann auf Zimmertemperatur abkühlen lassen oder auch mit einem Schraubglas mit heißem Wasser zusammen (aber nicht direkt berührend) in eine Decke oder eine „Kühl“box packen. Da ist die konstante Temperatur nicht mehr so entscheidend wie in der Geburtsphase des Sauerteigs.
Ich frage mich, ob das Gleiche gilt, wenn man den Sauerteig mit Hefewasser ansetzt. Dann hat man ja eigentlich schon einen funktionierenden Teig.
Elisabeth
9. Juli 2020 um 10:47
Ne, bin überall rumgelaufen, nix… Auf einer anderen Webseite hatte ich den Tipp mit Kühlbox und Körnerkissen gelesen, da hält die Wärme grad mal ne Stunde drin. Selbst Abluft vom Kühlschrank (eingebaut) gibt gerade mal 20 Grad. Im Winter kann ich die Heizung nutzen, aber jetzt hatte ich gerade mal Zeit und Lust… 🙁
Lissi
9. Juli 2020 um 23:30
Ich habe meinen Roggensauerteig aus Hefewasser angesetzt, weil ich keine Lust hatte, eine Wärmebox o.ä. zusammenzubasteln. Hat super funktioniert, ich kann diese Variante nur empfehlen!
Fairerweise muss ich dazusagen, dass unsere Wohnung recht warm ist (um die 24°C), aber eine niedrigere Umgebungstemperatur könnte man bei der Sauerteig-aus-Hefewasser-Variante wegen den kürzeren Abständen zwischen den Auffrischungen meiner Ansicht nach einfach über die Wassertemperatur ausgleichen und die Temperatur ist wie Ruth schreibt wahrscheinlich auch nicht mehr so entscheidend.
Elisabeth
10. Juli 2020 um 08:30
Hallo Lissi,
ich bin noch absoluter Neuling und habe jetzt versucht mich zu dem Hefewasser schlau zu machen. Dabei habe ich in diesem Bloc nur gefunden, wie man das Hefewasser für Hefebrot benutzt. Wie mache ich denn einen Sauerteig damit?
LG
Elisabeth
Walter_R
10. Juli 2020 um 09:06
Hallo Elisabeth,
schau mal hier:
https://www.ploetzblog.de/faq-archiv/wie-stelle-ich-hefewasser-her-und-wie-verwende-ich-hefewasser/
Walter_R
10. Juli 2020 um 09:16
Und hier über die Herstellung von Sauerteig:
https://www.ploetzblog.de/faq-archiv/wie-stelle-ich-sauerteig-her/
Ruth S
10. Juli 2020 um 09:27
Und zwar konkret der eine Satz:
„Wird der Hefewasservorteig im Sinne eines Sauerteiges als Anstellgut angesehen und fortlaufend gefüttert, entsteht ein sehr milder Sauerteig.“
Also dann hat man praktisch schon ein funktionierendes Anstellgut und kann nach der Anweisung zum Weiterführen vorgehen.
Manny
10. Juli 2020 um 16:58
Hallo Ruth,
einen milden Sauerteig erreichst Du unter warmer Führung.
Wenn der Sauerteig bei 28-30 Grad herangezogen/ aufgefrischt wird.
Walter_R
10. Juli 2020 um 09:26
Hallo Elisabeth,
Sauerteig aus Hefewasser:
Man nimmt anstatt Wasser das Hefewasser als Ansatz für den Sauerteig. Schüttflüssigkeit und Mehl werden im Verhältnis 1:1 angesetzt. Dieser Ansatz ist so Triebstark, das die Verwendung der Sauerteiges bereits nach 12-15 Stunden stattfinden kann!
Elisabeth
10. Juli 2020 um 14:36
Danke euch! Super Ideen! Ich bin motiviert!
Elisabeth
9. Juli 2020 um 08:33
Hallo, hat jemand einen Rat für mich?
Ich habe in meiner Wohnung keinen Platz mit dauerhaft über 20 Grad. Mein Backofen schaltet mit dem Licht auch gleich den Ventilator ein und das finde ich aus energetischer Sicht nicht sinnvoll. Habe ich keine Chance auf einen selbst angesetzten Sauerteig?
LG
Elisabeth
Günter Varga
9. Juli 2020 um 10:49
@Elisabeth, ich habe es mit einem Joghurtzubereiter versucht, aber dort war es scheinbar zu feucht, denn Schimmel hat sich gebildet. Danach habe ich eine 20W Heizmatte (normalerweise fürs Terrarium benutzt) gekauft. Diese hab ich eingerollt, das Sauerteigglas reingestellt und ein Geschirrtuch darübergelegt. Es hat angenehme und gleichmässige 30Grad in diesem Nest, mit dem Thermometer gemessen. Die Temperatur kann man auch einfach regulieren durch Offenlassen von Lücken.
Elisabeth
9. Juli 2020 um 20:59
Hallo Günter,
coole und kreative Idee, wäre ich nie drauf gekommen, danke. Werde ich mal ausprobieren. Kriegt man bestimmt immer Netz?
LG
Elisabeth
Elisabeth
9. Juli 2020 um 21:03
Hallo Günter,
coole, kreative Idee, wäre ich nicht drauf gekommen, danke. Probiere ich mal, gibt es sicher im Netz…
LG
Elisabeth
Nico
10. Juli 2020 um 07:28
Guten Morgen Elisabeth, auch ich habe einen günstigen Tipp, nachdem ich als Neuling ca. 1,5 Jahre mit „Kühltasche“ und Heißwasserglas und Thermometer meinen Sauerteig aufgefrischt habe: habe ich mir eine Heizmatte (14 W ) und einen Thermostat (Kosten insgesamt 20€ ..alles aus China und sogar recht schnell angekommen) bestellt.
Als Gärraum nutze ich den Backofenraum mit 2 Backofengittern ( wollte nicht noch ein Teil , also Styroporbox, im Haus rumstehen haben): dazu lege ich die Heizmatte auf meinen Backstein da dieser gut Wärme speichert, darüber ein rechteckiges Kuchen-Gitter, darauf das Glas und den Thermostatfühler hänge ich in ein Backofengitter in der obersten Schiene. Funktioniert prima und energietechnisch vertretbar..LG
Elisabeth
10. Juli 2020 um 08:10
Super, danke für die ausführliche Beschreibung , ich werde experimentieren!
Michael
10. Juli 2020 um 15:02
Hallo Nico,
klingt interessant! Eine Rückfrage: Warum hängst du den Thermostatfühler getrennt vom Sauerteig auf und legst ihn nicht zum Glas – zumal es oben vermutlich wärmer ist als unten?!
Viele Grüße
Michael
Nico
10. Juli 2020 um 15:25
Hallo Michael, ich hänge den Thermostatfühler mehr oder weniger direkt über das Glas, da ich egtl. die „Raumtemperatur“ messen bzw. kontrollieren möchte. Gewisse Messungenauigkeiten gibt es sicher, da das Equipment keine hochwertig geeichten Geräte sind sondern Chinaware. Aber ich wollte es mal ausprobieren und eine einigermaßen kontrollierte konstante Temperatur erreichen. Das Equipment ist noch ziemlich neu und ich bin noch am experimentieren. LG Nico
Walter_R
10. Juli 2020 um 15:38
Hallo,
wie wäre es mit Heizmatte+Thermostat und evtl. noch in einer ausreichen großen Schublade?
Manny
10. Juli 2020 um 16:53
Ich nutze eine Thermo Styropor Box.
Die verschwindet bei Nichtnutzung im Keller.
Im Sommer auch als Kühlbox geeignet.
Thermometer Spitze durchgestochen, Heizmatte.
Klappt super.
Bei der Heizmatte entweder eine einstellbare Matte oder z.B. mit Inkbird ITC 308 die Temperatur einstellen.
Nico
10. Juli 2020 um 16:06
Hallo Walter,
…..Backofen deshalb, da mein Mann der Chinaware nicht traut und Angst hat das Haus fackelt ab🔥Im Backofen kann nicht so viel passieren wie in eine Schublade- glaube ich. 😊LG Nico
Judit Prigge
14. Juli 2020 um 16:09
Liebe Elisabeth, ich nutze einen USB Tassenwaermer den ich mal geschenkt bekomme habe. Tuch drueber. Reicht. Viel Erfolg!
Leonie
22. August 2020 um 09:53
Hallo,
falls Du noch einen Lösungsvorschlag bräuchtest:
ich lege eine Wärmflasche mit in den Backofen, dann brauche ich das Licht nicht anmachen.
Gruß Leonie
Ruth S
7. Juli 2020 um 09:37
Hallo,
ich würde etwas von unten herausnehmen und weiterführen und sehen, ob es funktioniert. Mir sieht es eher „bloß“ eingetrocknet aus. Weißer „Pelz“ ist auch nicht unbedingt Schimmel, erst wenn es schwarz wird oder grün oder rötlich, dann sollte man alles wegschmeißen. Mach aber nächstes Mal sofort den Deckel drauf und tu den Teig in den Kühlschrank, sobald er reif ist 🙂
VAUI
6. Juli 2020 um 21:24
Kann mir vielleicht jemand helfen?
Ich habe gestern vergessen meinen Sauerteig zu füttern, war jetzt für einen Tag nicht zuhause und als ich heute denn endlich nach 48h nach meinem Teig kucken konnte, hatte er eine fast pelzige harte Schicht oben drauf. Er riecht auch ziemlich vergoren. Soll das so sein? Oder ist er während meiner Abwesenheit verschimmelt? Kann ich ihn noch benutzen oder muss ich ihn entsorgen und neu anfangen?
Walter_R
7. Juli 2020 um 12:04
Hallo VAUI,
das sieht nicht besorgniserregend aus.
Die Oberfläche ist angetrocknet.
Ein frisches, sauberes Glas mit Deckel, 5-10 g Anstellgut von unten, 50 g Mehl, 50 g Wasser und Auffrischen bei 28°C und alles ist wieder ok. Nach dem Auffrischen in den Kühlschrank stellen. Auffrischung wöchentlich. Muss nicht taggenau sein.
Je länger nicht aufgefrischt wird, um so saurer riecht das ASG. Es wird vermehrt Essigsäure produziert. Das legt sich wieder nach dem Auffrischen.
Walter_R
7. Juli 2020 um 12:12
Nachtrag:
In der Anzucht-/Entstehungsphase ist der zeitliche Rahmen für das Füttern nach der obenstehenden Anleitung einzuhalten.
Andrea
6. Juli 2020 um 07:10
Hallo, vielleicht kann mir jemand einen Rat geben. Mir gelingt es einfach nicht, Sauerteig herzustellen. Die ersten Schritte verlaufen hervorragend. Ich verwende selbst gemahlenen Roggen. Die ersten Fuetterungen unter Schritt 3A aus Brotbackbuch 4 gelingen prima, der Ansatz verdoppelt sich in knapp zwei Stunden. Nach dem dritten/vierten Fuettern passiert ploetzlich fast nichts mehr. Es bilden sich ein paar Blaeschen, aber das Volumen nimmt fast nicht zu. Es war in bisher fuenf Versuchen immer das gleiche. Wie soll ich weiter verfahren? Ich habe versucht, diesen Ansatz lange stehen zu lassen (24 – 48 Stunden), aber es passiert gar nichts mehr. In den Kommentaren wurde empfohlen, stur nach Zeitplan weiterzufuettern. Hat jemand einen Rat, in welchem Zeitabstand und mit welchem Verhaeltnis von Ansatz und Futter das am besten gelingt? Vielen Dank!
Antje
15. Juli 2020 um 22:00
Hallo Andrea, ab dem dritten/vierten Füttern empfiehlt es sich, nicht mehr nur einfach das „Futter“ zu addieren, sondern vom alten Ansatz nur 10 g in ein frisches Glas zu füllen, plus 50/50 Futter. – Wenn man nur weiter hinzuaddiert wie in Tag 1-3, kippt das Verhältnis zwischen Ansatz und Futter, und der Ansatz verhungert. – Viel Erfolg!
Seppl
4. Juli 2020 um 09:16
Hallo, vielleicht kann mir jemand weiter helfen.
Ich führe mein Roggen Sauerteig jetzt schon ca. 2 Jahre und habe ihn immer als AG im Kühlschrank. Seit meinen letzten 3 Auffrischungen bildet sich nun nach einigen Tagen ein wirklich sehr feste dicke Haut. Eine dünne, etwas trockenere Schicht war nach einer Woche immer drauf. Aber eben nicht so fest und dick wie jetzt. Die Farbe ist etwas dunkler. Ich kann auch nicht sagen, dass es unangenehm riecht. Nicht so frisch uns säuerlich vlt.
Nun zu meiner Frage: ist das normal, kennt jemand vlt. die Ursache und sollte ich mich davon trennen?
Schonmal vielen Dank, Seppl
Peter
2. Juli 2020 um 09:56
Dein Namensvetter hatte mehr Glück als du. Normal ist es bei euch beiden nicht.
Es ist schwierig einen Rat zu geben.
1. Sauerteigbörse nutzen um einen triebfähigen Sauerteig zu nutzen..
2. Mehllieferant wechseln und bei Daniel nachfragen welches Mehl er von wem gekauft hat. 3.
Den Saueteig weiterführen und trotzdem davon ein Weizenbrot mit Zusatzhefe backen bis der verwendete Sauerteig mindestens das 2 fache Volumen erreicht. Ich würde die Weiterführung mit TA 220 machen. Berichte für die anderen betroffenen über die gewonennen Erfahrungen.
LG Peter
Daniel (1)
2. Juli 2020 um 17:03
Ich bin der Daniel mit dem „flotten“ Sauerteig. Falls es hilft, ich habe das Mehl beim DM in Köln gekauft (siehe Foto) 🙂
Ich habe mit dem Sauerteig auch inzwischen ein Bauernbrot gebacken (das rustikale hier aus dem Blog) und es ist eigentlich auch ganz okay geworden. Die Krume war noch zu dicht, hoffe das liegt am jungen Sauerteig. Hatte nur noch ein kleines bisschen frische Hefe übrig zum Nachhelfen.
Bin gespannt, wie die nächsten Brote werden 🙂
Daniel (2)
5. Juli 2020 um 09:44
Hallo Peter,
vielen Dank für die Rückmeldung. Du hast Recht, die Fehlersuche, zumal aus der Ferne, ist müßig. Nachdem der Geruch meines Teiges tendenziell immer noch eher unangenehm war, habe ich das ganze Ding entsorgt. Nun werde ich einen zweiten Versuch starten, dieses Mal mit gekauftem Mehl statt mit selbst gemahlenem.
Doris
5. Oktober 2020 um 13:58
Hallo Moritz,
bei mir klappte das Umfüttern mit 550 Mehl auch nicht. Obwohl ich mehrmals hintereinander aufgefrischt hatte. Ich habe es dann mit Fermentstarter als Lievito Madre probiert (28 Grad) und nach ein paarmal auffrischen reine Sauerteigbrote gebacken (Lievito als Weizenanstellgut in Rezepten aus Brot backen in Perfektion mit Sauerteig ).
Liebe Grüße
Doris
Peter
2. Juli 2020 um 09:47
Falsch machst du nichts. Das Tempo ist aber überdurchschnittlich. Backe einfach ein Brot. Ich empfehle ein Weizenbrot. Wenn dein Sauerteig für dieses Brot auch so aufgeht und das Brot schön fluffig wird kannst du deine nächsten Brote auch ohne Zusatzhefe herstellen.
Der Geruch für den ST ist ok und sollte ständig ähnlich fruchtig sein.
LG Peter
Daniel
1. Juli 2020 um 16:41
Hallo,
nachdem ich mir das Buch Nr 1 gekauft habe und mir erst einmal die Hefe-Rezepte vorgenommen habe, habe ich nun mal meinen ersten Sauerteig angesetzt, damit ich mich endlich auch an Roggenbrote wagen kann. (Vielen Dank an dieser Stelle dem Autor für das großartige Buch und die gleichermaßen großartige Website!)
Wenn ich mir hier die Kommentare durchlese, dann scheint bei den meisten die Sauerteigherstellung in den ersten Tagen planmäßig zu funktionieren, und es dann eher beim letzten Schritt zu hapern, wenn es darum geht, eine kleine Menge des erzeugten jungen Sauerteiges mit einer
So weit bin ich leider nicht gekommen. Ich bin vorgegangen wie im Buch beschrieben, habe also einfach täglich 50 g Roggenvollkornmehl und 50 g Wasser zugeführt (quasi die Schritte 1,2 und 3a, danach so weiter). Von einer Volumen-Verdoppelung in 24 Stunden bin ich weit entfernt, maximal 10-20 % mehr in 24 h. Dafür ein ausgeprägter Geruch nach Erbrochenem, der aber inzwischen immerhin nachgelassen hat. Die Temperatur war recht konstant bei 28-30 Grad, abgesehen von ein paar Unterbrechungen, wenn ich den Backofen zum Backen brauchte.
Nun nach 6 Tagen hatte ich bzgl. des fast schon abgeschriebenen Versuchs doch noch einmal Hoffnung geschöpft, nachdem der unangenehme Geruch etwas nachließ und zum ersten Mal eine deutliche Volumenvergrößerung erkennbar war (ca. 30 %).
Nun eine Frage an die erfahrenen Sauerteigbäcker in die Runde, nachdem mein Ablauf ja irgendwie gar nicht mehr zum beschriebenen Vorgehen passt: In welchem Stadium hängt mein Ansatz? Wie mache ich weiter und woran erkenne ich, ob das noch was wird oder nicht?
Viele Dank für eure Rückmeldungen.
Daniel
1. Juli 2020 um 09:55
Hallo zusammen,
in Schritt 1 steht, dass sich das Volumen „kaum verändern“ wird innerhalb der ersten 24-36h. Bei mir ist der Ansatz aus Schritt 1 aber schon sehr deutlich aufgegangen und auch die Auffrischungen verdoppeln ihr Volumen (und darüber hinaus) innerhalb von ca. 2-3 Stunden bei ca. 28 Grad.
Da mir das zu schnell ging und ich nicht hinterher kam, lager ich die Ansätze seit dem an kühleren Orten, womit ich dann ein paar Stunden mehr Zeit habe.
Heißt das, dass ich ein extrem aktives Roggenvollkornmehl (DM Bio) erwischt habe oder mache ich irgendwas falsch? Der Sauerteig riecht bisher angenehm nach Apfel.
Danke euch!
LG Daniel
Christian
30. Juni 2020 um 14:09
Hallo,
vielleicht hat jemand einen Rat für mich. Nach Anleitung von Lutz versuche ich meinen ersten Roggensauerteig herzustellen. Schritt 1 bis 3 gelingen recht gut. Wobei in der Regel nach 10 Stunden der Sauerteig aus Schritt 2 leicht eingefallen ist (Hoffe dies ist nicht der Fehler). Nach Schritt 3 zeigt sich im Sauerteig ein leichte Blasenbildung. Gehe ich jetzt zu Schritt 4 über und nehme 50g aus dem Sauerteig von Schritt 3 und mischen es mit frischem Roggenvollkornmehl und Wasser, entsteht nach den angegeben 2-3 Stunden keine Verdoppelung der Teigmenge. Der Sauerteig ruht in einer Styropor Box mit kontrollierten 28 Grad. Sollte ich länger warten ? Oder nachfüttern ? Wann wäre hierfür der beste Zeitpunkt ? Ich wäre für jeden Rat dankbar. Lieben Gruß Christian
Moritz
30. Juni 2020 um 14:45
Hallo Christian,
Wie sieht denn dein Sauerteig nun in Schritt 4 aus? Solange sich noch was in deinem Glas tut, kannst du theoretisch weiter füttern. Die Verdoppelung in 2 Stunden ist das Ziel – dann wäre dein Sauerteig fit. Ist er das nicht, heißt es weiter füttern bis er das tut.
Kurz zur Erklärung: Wenn sich nach Schritt 3 nicht so viel getan hat, dann werden auch nicht so viele Mikroorganismen da sein, um den Sauerteig in Schritt 4 in 2 Stunden zur Volumenverdopplung zu bringen.
Mein Vorschlag wäre also, den Mikroorganismen noch ein wenig Zeit zu geben und heute Abend oder morgen früh erneut zu füttern.
Liebe Grüße
Moritz
Christian
30. Juni 2020 um 14:49
Hallo Moritz !
Besten Dank für den Tip ! Zur Zeit tut sich noch nicht viel. Man kann eine leichte Blasenbildung beobachten. Aber eine Größenzunahme noch nicht. Sollte ich heute Abend ein anderes Mehl nehmen ? z.b. Roggenmehl 1150 mit dem ich auch Backe ? Lieben Gruß Christian
Moritz
30. Juni 2020 um 15:43
Ich würde mit Roggenvollkornmehl weiter füttern. Auf eine andere Type würde ich erst umsteigen, wenn der Sauerteig stabil ist.
Blasenbildung ist doch schon super, da würde ich noch nicht aufgeben und mich nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Christian
30. Juni 2020 um 16:14
Danke für Deine Hilfe ! Werde berichten 🙂 Lieben Gruß
Walter_R
30. Juni 2020 um 14:48
Hallo Christian,
wenn du nach obiger Anleitung vorgegangen bist:
Schritt 3A oder! 3B dauern bis zu 12 Stunden.
Machst du evtl. beide 3. Schritte?
Der letzte Schritt (bei dir der 4. ?) ebenfalls.
Christian
30. Juni 2020 um 14:54
Hallo Walter,
ich gehen nach der Beschreibung in Lutz seinem Online Kurs vor. Da sind 5 Schritte beschrieben. Aber soweit komme ich noch nicht :-(. Lieben Gruß Christian
Waltet_R
30. Juni 2020 um 16:04
Ok, bin raus. Die kenn ich nicht
Christian
30. Juni 2020 um 16:12
Ok ! Trotzdem Danke !!!
Manny
1. Juli 2020 um 12:30
Hallo,
ich führe meine Roggenanstellgut nun schon länger.
Woher kommt die Aussage das er nach zwei Stunden sein Volumen verdoppeln soll?
Selbst Lutz spricht von 6-8 Stunden, wenn er reif ist.
Moritz
1. Juli 2020 um 13:24
Hallo Manny,
Bei einem Verhältnis von 1:1:1 ist das schon drin. Es dreht sich hier ja nicht um das wöchentliche Auffrischen mit 5g ASG auf 50g Mehl.
Liebe Grüße
Moritz
Walter_R
1. Juli 2020 um 12:39
Hallo,
Verdoppelung nach 2 – 3 Stunden nach der Auffrischung war bei mir noch nie der Fall.
Bei 5 – 10 g altem ASG + 50 g (Roggen-)Mehl + 60 g Wasser halte ich das für nicht möglich.
Manny
1. Juli 2020 um 15:44
Rrrichtig 🙂
Jana
29. Juni 2020 um 09:34
Hallo,
seit paar Tagen verzweifel ich nur noch mit der Herstellung meines Sauerteigs. Vielleicht kann mir ja jemand mit meinem Problem helfen. Die ersten Schritte funktionieren wirklich prima – super Triebkraft und tolle Bläschenbildung. Doch sobald ich bei beim letzten Schritt ankomme, verändert sich am Volumen absolut nichts mehr. Kleine Bläschen sind erkennbar und leicht säuerlich (etwa wie Joghurt) riecht er noch. Da ich dachte, dass es vielleicht an zu wenig Hefebakterien liegen könnte, habe ich es mit drei Hefeführungen probiert. Am Volumen hat sich daran wieder nichts geändert. Zu niedrige Temperaturen hat er auch nicht, er steht im Backofen mit eingeschalteter Lampe und leicht geöffneter Tür bei circa 29 °C. Das ist jetzt auch schon der zweite Versuch, beim ersten lief es genauso ab wie oben beschrieben. Ich wäre sehr dankbar für jegliche Antworten. Vielen Dank schon mal!
Moritz
29. Juni 2020 um 12:58
Hallo Jana,
im Zweifel nicht beirren lassen und einfach im 24h Takt weiter füttern (außer natürlich der Sauerteig beginnt zu schimmeln oder furchtbar streng zu riechen).
Ich habe damals auch unzählige Sauerteig Ansätze entsorgt, weil ich dachte sie wären hin, dabei hätte es einfach nur ein wenig länger gedauert 😉
Liebe Grüße
Moritz
Jana
1. Juli 2020 um 10:45
Hallo Moritz,
vielen lieben Dank für die Antwort! Ich hab ihn nun schon mehrmals bis zur Volumenverdopplung stehen gelassen, sodass er jetzt innerhalb von circa acht Stunden dieses verdoppelt. Heute Abend wird dann der erste Sauerteig angesetzt, mal schauen wie er sich schlägt, sonst unterstütze ich eben mit etwas Hefe. Nochmals vielen danke für deine Hilfe!
Liebe Grüße
Jana
Luke
27. Juni 2020 um 10:46
Hallo,
ich habe seit einem Jahr einen Roggenvollkornstarter, der täglich 2mal aufgefrischt wird. Ich nehme immer ein frisches Glas, nur der Deckel ist der selbe. An dem Deckel war wohl ein kleines Stück sauerteig, das eingetrocknet ist und einen kleinen Grünen Punkt gebildet hat. Muss ich meinen gesamten Starter jetzt wegwerfen? Der Starter selbst riecht angenehm wie immer und verdoppelt sich auch in der selben Zeit, auch bildet der Starter selbst keinen Schimmel. Danke!
Walter_R
27. Juni 2020 um 14:38
Hallo Luke,
ersetz den Deckel, beobachte dein ASG und git ist es.
Walter_R
27. Juni 2020 um 15:19
Hallo Luke,
2 x täglich aufgefrischt – ist das ein Schreibfehler?
1 x wöchentlich reicht vollkommen aus.
Luke
3. Juli 2020 um 12:14
Danke für Deine Antwort Walter! So habe ich es gemacht.
Nein, tatsächlich ist das kein Schreibfehler. Er ist imer bei Raumtemperatur, und durch die häufigen Fütterungen wird er immer am „Peak“ gefüttert (1:8:8 alle 12h) und ist so extrem aktiv und bringt einen sehr starken Ofentrieb, ich backe gerne großporige Brote wie in Chad Robertsons Büchern beschrieben. Das, was vom Füttern über bleibt, bewahre ich in einem Glas im Kühlschrank auf und mache daraus Pfannkuchen oder Cracker mit Rosmarin, es kommt also nichts weg.
Fenja
23. Juni 2020 um 10:50
Hallo, ich bin langsam etwas am verzweifeln.
Ich versuche nun schon seit einiger Zeit einen Sauerteig herzustellen. Die ersten zwei Tage sieht er auch immer super aus, nur am dritten, nachdem ich einen Teil des angesetzten Teiges mit neuem Mehl und Wasser mische, passiert Garnichts mehr.
Ich habe eine Styroporbox, in der ich die Temperatur genau einstellen kann, verwende Roggenvollkornmehl und reinige alle Utensilien vorher unter heißem Wasser. Woran kann das liegen, bze was kann ich noch machen ?
Manny
24. Juni 2020 um 11:19
Hallo Fenja,
heißt gar nichts, das er wirklich keinerlei Aktivität mehr aufzeigt?
Wie lange hast Du gewartet?
Zu Beginn ist der Sauer noch sehr triebarm.
Der Trieb steigert sich von Auffrischung zu Auffrischung.
Neu füttern sobald der Sauer einfällt.
Falls, kann es nur am Mehl oder am Wasser liegen.
Ich nutze Mehl von der Eiling Mühle.
Das Wasser aus dem Brita Wasserfilter.
Du kannst auch stilles Selterwasser verwenden.
Sollte alles in die Hose gehen, schau ob Du hier einen „alten stabilen Sauer“ findest
https://www.sauerteigboerse.de/
Ich drück die Daumen
Manny
Fenja
24. Juni 2020 um 17:26
Hallo Manny,
Danke für deine Hilfe, es haben sich ein paar Blasen gebildet also habe ich einfach nocheinmal gefüttert und heute morgen sah es dann so aus.
Habe seit dem schon zweimal einen Teil neu gefüttert und immer bis zur Volumendopplung gewartet.
Wie lange sollte ich weiter füttern, bevor ich Ihn in den Kühlschrank tue?
Manny
25. Juni 2020 um 08:29
Hallo Fenja,
wenn sich das Volumen nach 6-8 Stunden verdoppelt ist er reif.
Dann ab in den Kühler.
Meine Sauerteige, Anstellgut fütter ich jeden Sonntag.
Auch dafür nutze ich die Thermobox.
Und wenn ein Anstellgut triebarm ist, wird er einfach am nächsten Tag erneut aufgefrischt.
Bis sich das Volumen nach der angegebenen Zeit verdoppelt.
P.S. Dein Anstellgut sieht super aus.
Gruß
Manny
Peter
25. Juni 2020 um 12:29
Hallo Fenja, Manny hat recht. Dein Sauerteig kann bei einem Neuansatz nicht besser aussehen. Nimm 30-50 g davon ab und verwende ihn als Anstellgut für den nächste Sauerteig. Wenn du nach 5 Tagen wieder Brot backst braucht es keine Auffrischung. Es schadet aber auch nicht. Suche ein Rezept mit Roggensauerteig z.B. https://www.ploetzblog.de/2010/03/26/gebacken-alltagsbrot-nach-nils/ unter Rezepte rechts oben in diesem Thread oder wie es dir gefällt. Beim darauffolgenden zu backenden Brot 2-
3 g Zusatzhefe an den Hauptteig machen. Sowie der Roggensauerteig deutlich über das 2 fache Volumen steigt brauchst du keine Zusatzhefe als Treibmittel. Die Vorteige mit Hefe dienen hauptsächlich als Geschmacksgeber infolge der gewollten Fermentierung.
Calle
22. Juni 2020 um 18:21
Hallo Jeannette,
unser Standard ist dieses Sauerteigknäcke – wir schneiden es zu Kräckern – köstlich zu allem was sich dippen lässt oder pur zum Wein.
https://madamroteruebe.de/2020/02/sauerteig-knaeckebrot-mit-koe…
Gruß, Calle
Jeannette
22. Juni 2020 um 20:06
Super danke das probiere ich bestimmt mal aus. VG Jeannette
Jeannette Kutzer
22. Juni 2020 um 09:13
Hallo,
habe mal eine Frage, wenn ich den Sauerteig auffrische und dafür ja nur ein 10-20 % vom alten nehme werfe ich den Rest dann weg? Lg Jeannette
Moritz
22. Juni 2020 um 16:10
Hallo Jeannette,
schau mal hier: https://www.ploetzblog.de/faq-archiv/was-machst-du-mit-deinen-anstellgutresten/
Auch toll: Sauerteig Pancakes. Ich mache die oft, indem ich den Rest Anstellgut mit Salz, Pfeffer und ein wenig frischen Kräutern mische und in der Pfanne wie normale Pfannkuchen brate.
Liebe Grüße
Moritz
Jeannette
22. Juni 2020 um 17:21
Vielen Dank das probiere ich mal aus. LG Jeannette
Walter_R
22. Juni 2020 um 16:42
Hallo Jannette,
es gibt in der Rezeptdatenbank ein Pane Resto.
Walter_R
22. Juni 2020 um 16:51
Jeannette,
eine Suche bei Tante G****e nach Sauerteig Reste führt zu vielen Ergebnissen.
Jeannette
22. Juni 2020 um 17:23
Vielen Dank, da ist mir schon geholfen. LG jeannette
isabelle
16. Juni 2020 um 17:12
Hallo lieber Lutz und alle anderen Profis;)
Ich verstehe diese Anstellgut-Sache einfach nicht ;/
Die ersten vier Tage für die Herstellung verstehe ich. Ist es richtig, dass man danach nur eine kleine Menge des ASG nimt und diese wieder mit Mehl und Wasser mischt? Vermutlich, damit man nicht 500g Anstellgut im Kühlschrank hat? Wenn ich jetzt das erste Sauerteigbrot backen möchte, nehme ich von diesem ASG die Menge gemäss Rezept ab und vermische diese wie im Rezept angegeben mit Wasser/Mehl über Nacht? Der Rest verbleibt dann im Kühlschrank? Wenn ich jetzt nach 5 Tagen wieder ein Brot backen möchte, kann ich wieder von diesem ASG etwas abnehmen? Dann am siebten Tag muss ich dieses füttern und vermute, dass man hier wieder nur eine kleine Menge abnimmt und diese mit Mehl/Wasser mischt (damit man nicht zuviel hat) und dann wieder bei Raumtemperatur oder direkt zurück in den Kühlschrank?
Vielen herzlichen Dank, ich verzweifle langsam…;/ =)
Lutz
16. Juni 2020 um 17:43
Alles richtig verstanden, Isabelle. Zur letzten Frage: Nach dem Auffrischen lässt du es erst warm reifen und stellst es angereift in den Kühlschrank, siehe https://www.ploetzblog.de/faq-archiv/wie-frische-ich-mein-anstellgut-auf/.
isabelle
16. Juni 2020 um 17:47
Lutz, Du bist der hammer vielen Dank!!
Wenn im „Sauerteig“ Roggenmehl mit ASG vermischt werden soll, muss ich dann einen Roggensauerteig haben? Ich wollte mal mit Weizen beginnen…. Was meinst Du zudem mit in/aktiv?
Lutz
16. Juni 2020 um 19:36
Ja, dann wäre ein Roggenanstellgut besser, aber zur Not tut es auch ein Weizenanstellgut. Oder du frischst einmal außer der Reihe dein Weizenanstellgut mit Roggen auf und nutzt dieses dann nach der Reife als Anstellgut für den Sauerteig im Rezept. Aktiv ist jedes Anstellgut, sobald es reif ist. Je länger es dann den Punkt der Vollreife (maximales Volumen) überschritten hat, umso weniger aktiv (mild, triebstark) ist es. Um es wieder aktiver zu machen, frischst du es auf.
Thomas B.L.
16. Juni 2020 um 17:44
Hallo Isabelle, bis zum Rest im Kühlschrank ist alles richtig. Wenn du irgendwann ein gutes ASG hast, dann kannst du auch nach Tag 5 ein Brot backen. Du musst es auch nicht am 7. Tag füttern. Wenn dein ASG noch sehr jung ist, dann füttere alle 4-5 Tage. Später reichen dann alle 10-12 Tage ungefähr. Wenn du kleine Mengen auffrischen willst, Dann nimm 25g Wasser, 25g Mehl und 5g ASG aus dem Kühlschrank. Nicht aufgeben.
Walter_R
17. Juni 2020 um 12:38
Hallo Thomas,
meine Erfahrung mit meinem (Roggen-) ASG ist die, dass es nach 10-12 sehr sauer nach Essig riecht. Ich mach es grundsätzlich alle 7 Tage am selben Wochentag. Ist auch einfacher ohne Kalendereintrag zu merken.
Das überzählige ASG fülle ich in ein Extraglas mit etwas Mehl und Wasser und stelle es kurzzeitig mit in die Gärbox, danach in den Kühlschrank. Gibt ein hervorragendes Pane Resto.
Walter
Manny
17. Juni 2020 um 12:55
Ja, genau.
Walter so ist es richtig.
Kleine Ergänzung.
Mein Roggensauer war relativ triebarm.
In der Gärbox bei 28°C ungefähr nach 7 Stunden Volumenverdopplung :-(.
Einmal wieder aufgefrischt, ist er nach drei Stunden am Deckel vom Glas angekommen 😉
Durch die Temperaturführung ein interessantes mildes Aroma.
Ab in den Kühlschrank, bis nächsten Sonntag.
Das Ergebnis spricht für sich, Korn an Korn aus dem Brotbackbuch Nr.4
Walter das fehlt Dir noch 😉
Walter_R
17. Juni 2020 um 13:01
Hallo Manny,
Brotbackbuch Nr. 4?
Hab ich.
Walter_R
17. Juni 2020 um 13:09
Manny,
lese eben auf Seite 76. Korn an Korn macht mich an. Wird mein nächstes Brot, auch wenn meine Frau die helleren Brote liebt.
Walter
Manny
17. Juni 2020 um 14:03
Fein Walter, das Buch ist echt der Hammer.
Hast Du schon Lutz Abhandlung zum Thema Hefen und Sauerteige studiert?
Das Bot ist echt superlecker. Deine Frau wird begeistert sein.
Gruß Manny
Thomas B.L.
17. Juni 2020 um 20:26
Moin Walter, im Grunde ist es ja auch ,,richtig“ so und ich mache es ja meistens auch so. Nur habe ich mir abgewöhnt es immer an einem festen Termin aufzufrischen.
Um es am Leben zu halten ist kein straffer Zeitplan notwendig. Als Gedankenstütze schon. Ich backe im Schnitt alle 3-4Wochen einen ganzen Samstag. Sonntag oder Montag vorher ASG auffrischen, Dann Freitag früh und Freitag Abend den ST für die Brote direkt vom reifen ASG. Geht bestens.
Gruß Thomas
Christian
15. Juni 2020 um 18:03
Wie genau muss der Teig denn abgedeckt sein? N Geschirrtuch drüber, oder absolut luftdicht oder einfach nur ne Folia und außenrum ein Gummi?
Sybille
16. Juni 2020 um 11:04
Hallo Christian,
ich nehme eine Duschhaube, so eine leichte wie man sie in den Hotels, eingetütet in kleinen Packungen bekommt. Mit dem Gummi passt sie über jede Schüssel. Das funktioniert wunderbar. Das Material kommt nicht mit dem Teig in Verbindung. Gruß
Martin
12. Juni 2020 um 17:05
Hallo Lutz,
ich habe ein ASG aus Roggenvollkornmehl gemacht, dass ich seit ein paar Wochen benutze und mit 1150 Roggenmehl weiter füttere. Das ASG vergrößert sein Volumen brav nach ein paar Stunden auf etwa 70% plus – an dem Punkt kommt es dann wieder in den Kühlschrank. Ich benutze das ASG um damit Weizensauerteige zu machen, weil ich gelesen habe, dass das kein Problem ist. Allerdings geht der Sauerteig nur 1050er Mehl richtig auf. (Etwas mehr als einfache Volumenverdopplung bevor er zusammenfällt)
Bei den Versuchen mit 550er Mehl habe ich aber sehr wenig Volumenzuwachs und der Teig ist auch total flüssig (ich messe penibel 65gr Mehl und 65gr Wasser ab). ich habe manchmal das Gefühl, dass die Bläschen da einfach oben rausblubbern. Ist das normal oder mache ich etwas falsch?
Viele Grüße
Peter
17. Juni 2020 um 10:56
Martin, es ist normal und du machst nichts falsch.
Ich stelle mindestens alle 10 Tage einen RVKST TA 220 oder SEMOLAST TA ca. 160 her. Da braucht es keine zusätzliche Fütterung. Die Temperatur ist die Führungsgrösse. Bei Weizensauerteig verstoffwechseln die MO’s mit TA 200 sehr zügig das Weizenmehl. Die italienischen Hausfrauen haben das schnell begriffen und ihren Lievito Madre mit weniger Wasser angesetzt. Scrolle dich mal durch den Thread. Ich empfehle dir nur deinen Weizensauerteig bei TA 150-170 weiter zu pflegen und zu verwenden. Weniger Arbeit und sehr guter Geschmack. 3 faches Volumen im schlanken Behälter sind Standard. Wenn du den RST wieder brauchst geht das mit WST ASG sehr schnell.
Hans Carl
10. Juni 2020 um 13:17
Lieber Lutz,
vielen Dank für Deinen tollen Blog und auch für den Podcast. Auch das erste Buch habe ich schon gekauft, und ich bin begeistert.
Nun aber eine – wahrscheinlich – dumme Frage in die Runde:
als absoluter Neuling habe ich die Anleitung mit Roggenvollkornmehl befolgt. In den ersten Schritten verdoppelte sich das Volumen schneller als hier angedeutet, aber seit dem letzten Schritt tut sich gar nichts mehr. Das ASG steht seit 24 Stunden bei knapp 30° C und hat sich vielleicht um 10% vermehrt. Soll ich einfach weiter warten?
Freue mich auf eine Antwort aus der Gruppe der Erfahrenen.
Viele Grüße
Hans Carl
Walter_R
10. Juni 2020 um 22:48
Hallo Hans Carl,
warte noch ab, wenn der Ansatz keine Verfärbungen nach blau, grün, rot… oder einen Schimmelrasen aufweist. In der Jugendphase verharrt die Entwicklung bisweilen 1 bis 2 Tage.
Walter
Hans Carl
11. Juni 2020 um 07:46
Hallo, Walter,
vielen Dank für Deine rasche Antwort. Ich fasse mich also in Geduld. Heute nachmittag werden es 48 Stunden. Zur Not fange ich nochmal von vorne an.
HC
Andreas
11. Juni 2020 um 10:36
Hallo Walter,
ich habe bei meinem Sauerteigansatz gerade ebenfalls das Problem: Nach einem furiosen Start mit teilweise nur der Hälfte der angegebenen Reifezeit für eine Volumen Verdopplung tat sich beim Übergang zum Sauerteig (also in Schritt 4/5) so gut wie gar nichts mehr. Gleiches Phänomen hatte ich auch im zweiten und dritten Versuch. Habe jetzt alle Gläser seit zwei Tagen im Kühlschrank und bin unschlüssig wie was ich nun mit den leicht blasigem aber kaum noch sauer riechendem Ansatz mache. Denkst Du es würde was nützen den Ansatz nochmal zu füttern (50 g Wasser + 50 g Mehl + 10 g Ansatz)? Habe auch darüber nachgedacht zusätzlich noch – wie von Lutz im Sauerteig-Kurs empfohlenen – etwas Apfelsaft zuzugeben. Macht das Sinn?
Viele Grüße und Danke vorab
Andreas
Hans Carl
19. Juni 2020 um 15:37
Hallo Walter und Andreas,
beim dritten Anlauf habe ich jetzt die Antwort für mich gefunden: Nachdem sich in Stufe 4 das Volumen auch nach 72 Stunden um höchstens 20% vergrößert hatte, habe ich einfach aufgefrischt, ohne mich um das Volumen zu kümmern, und zwar nicht mit Roggenvollkornmehl, sondern mit Roggenmehl 1150. Nach 48 Stunden hat sich diese Mischung im Volumen verdoppelt und roch deutlich sauer. Jetzt frische ich immer nach Volumenverdoppelung auf – das dauert immer noch ca. 24 Stunden, wird aber jedesmal um eine paar Stunden kürzer -, und der Geruch ist jetzt mild sauer.
Es scheint also so zu funktionieren, aber wirklich wissen werde ich es erst, wenn ich meine ersten Backversuche starte.
viele Grüße
HC
Andreas
20. Juni 2020 um 13:35
Hallo,
bei mir war es ähnlich – ich habe mich von dem sehr geringem Wachstum nicht stören lassen und etwa 25% Wachstum (was teilweise 36 Stunden gebraucht hat) aufgefrischt – nach etwa 4 Auffrischungen (seit Beginn sicher schon 12 mal und 2 ,5 Wochen) ist der Sauerteig schon richtig aktiv geworden: Volumenverdopplung nach ca. 8 – 10 Stunden :-).
Ich werde nun weiter regelmäßig auffrischen und die ersten Backversuche starten. Danke für die guten Tipps! Viele Grüße, Andreas
Walter_R
10. Juni 2020 um 10:41
Hallo Michael,
wenn das ASG Triebstark und frei von schädlichen MOs ist macht ein Neuansatz keinen Sinn.
Es kann jederzeit auf eine andere Mehlart umgezüchtet oder durch Veränderung der Temperatur oder des Wassergehaltes deinen Vorstellungen angepasst werden.
Walter
Michael
10. Juni 2020 um 13:09
Hallo Walter,
danke für die blitzschnelle Antwort! Zwei direkte Rückfragen dazu:
1. „frei von schädlichen MOs“: Wie stelle ich das fest?
2. „auf eine andere Mehlart umgezüchtet“: Wäre somit auch empfohlen von Roggenansatz auf z. B. Weizen/Dinkel zu wechseln oder stattdessen „sortenrein“ neu anzusetzen?
Viele Grüße, Michael
Ruth S
10. Juni 2020 um 13:40
Hallo Michael,
ein sortenreiner neuer Ansatz ist meiner Ansicht nach bei glutenfreiem Sauerteig nötig. Es dürfte ca. 22 Auffrischungen brauchen, bis statistisch gesehen weniger als ein Glutenmolekül im Anstellgut übrig ist, wenn man z.B. von Roggen auf Buchweizen umzüchtet. Da ist man mit einem Neuansatz schneller bei einer guten Triebkraft angelangt – selbst wenn es mehrere Versuche braucht – und hat zudem Sicherheit und nicht nur statistische Wahrscheinlichkeit.
Walter_R
10. Juni 2020 um 15:03
Hallo Michael,
zu 1.
Ein gesunder Sauerteig enthält nur aktive Milchsäurebakterien und Sauerteighefen.
Wenn sich der Teig blau, grün oder anders verfärbt oder Haare bekommt bekommt, also Schimmel im Teig ist oder durch Fremdgärung mangelnde Triebkraft und Säurebildung oder das Brotaroma beeinträchtigt ist, dann ist der Sauerteig zu verwerfen.
Unerwünschte MOs (Kolibakterien, Schimmelpilze) treten aber nur bei Hygienemängeln oder bei falschen Führungsparametern ein.
Zu 2.
Von Roggen auf Weizen / Dinkel umzüchten ist möglich. Das funktioniert mit jedem Sauerteig, egal welcher Mehlart.
Nach 5-maliger Auffrischung mit einer anderen Mehlart (5-10 Gramm Anstellgut + 50 Gramm Mehl + 50 Gramm Wasser) ist der Anteil der ursprünglichen Mehlart verschwindend gering.
Michael
10. Juni 2020 um 10:26
Hallo zusammen,
neben diversen Einflussfaktoren hat auch die Temperatur bei der Sauerteigherstellung bzw. -pflege einen entscheidenden Einfluss auf den Charakter (z. B. Milde/Säure). Wenn ich mein Anstellgut regelmäßig auffrische (5-10 g ASG auf 50 g Mehl), spielt es dann irgendwann noch eine Rolle, wie der Sauerteig damals entstanden ist oder „verläuft“ sich das?
Anders gefragt: Macht es unter bestimmten Umständen Sinn, ein ASG neu herzustellen, statt das bestehende weiter zu füttern?
Vielen Dank für eure Meinung!
Michael
Jörg
7. Juni 2020 um 13:15
Hallo zusammen…. ich backe schon seit langem Brote mit Roggensauerteig. Nun versuche seit einigen Wochen einen stabilen Weizenauerteig zu „bauen“. Leider bisher nur mit mäßigem Erfolg. Am Ende riecht er wie er soll, hat jedoch null Triebkraft. Nach verschiedenen anderen Anleitungen bin ich nun hier gelandet.
Ich verwende Weizenvollkorn und verfahre jetzt wie hier in der Anleitung angegeben. Ich habe einen Gärschrank und arbeite mit 29 Grad. Im ersten Schritt ist alles gut, der Ansatz blubbert etwas und verändert sein Volumen nicht. Der zweite Schritt bringt null Volumenänderung mit sich und Bläschen bilden sich auch nicht. Er ist einfach nur „da“….das bleibt dann auch so :-((
…Was mache ich verkehrt??
Manny
8. Juni 2020 um 09:27
Hallo Jörg,
ich habe meine Weizensauer
– Levain Liquide
– Lievito Madre
nach Lutz Brotzbackbuch No4 angesetzt. Das Buch kann ich wärmstens empfehlen 😉
Beide haben ordentlich triebkraft.
Es kann an Deinem Mehl liegen, welche Sorte verwendest Du?
Gruß
Manny
Jörg
8. Juni 2020 um 09:44
Hallo Many,
ich verwende Weizenvollkorn (Bio)…Heute früh habe ich einen neuen Versuch gestartet.
VG Jörg
Manny
8. Juni 2020 um 09:49
Hallo Jörg,
ein Bio Mehl vom Discounter oder von einer der Mühlen?
Das könnte schon der Anstoß sein.
Wenn Du die Möglichkeit hast selber zu mahlen, hol Dir Weizenkörner.
Das klappt prima.
Jörg
8. Juni 2020 um 10:18
Hallo Many,
nein. ….Vollkorn aus dem Bioladen. Einkorn hätte ich als Korn noch da. Das werde ich in meiner Mühle mahlen und parallel dazu versuchen. Vielen Dank.
VG Jörg
Nicole
11. Juni 2020 um 13:13
Hallo zusammen,
meine Versuche aus Weizenvollkorn waren bisher völlig ergebnislos. Je gröber das Vollkornmehl, umso schlechter war bei mir das Ergebniss.
Mein Anstellgut habe ich dann aus Typ 1050 gezüchtet.
Vielleicht mal mit 1050 starten und wenn das Anstellgut so weit ist mit Vollkorn weiterfüttern.
Viele Grüße
Nicole
Sascha L.
11. Juni 2020 um 14:31
Nein, andersherum, Nicole, erst mit Vollkorn starten. Kauf dir feines Weizenvollkornmehl in Bio-Qualität/ Reformhaus. Ich habe viele Sauerteige auch aus Roggen- und Weizenschrot gezüchtet, aber mit feinem Mehl arbeiten die Enzyme schneller. Aber selbst mit dem Vollkornmehl aus Deutschlands (und Österreichs 😉 ) bekanntesten Drogeriemarkt für 75 Cent klappt es super.
VG, Sascha
Nicole
11. Juni 2020 um 17:52
Hallo,
war bloß als Idee für andere 🙂
Wie schon erwähnt, Vollkornanstellgut hat bei mir bisher nicht funktioniert, völlig egal mit welchem Mehl (von billig bis teuer war alles dabei)
Bin mit meinem 1050er Anstellgut bin ich sehr zufrieden 😉
Grüße
Nicole
Peter
6. Juni 2020 um 09:20
Hallo Sascha L, sorry habe gerade deine Frage entdeckt. Genau 100 % Semolina (Caputomühle Neapel aber egal). Behälter von Coppenrath u Wiese siehe Bild. Göga hatte mal von Lidl Pudding mitgebracht. Ausnahmsweise lohnte es sich Grins!. Die Behälter sind sehr gut geeignet, keine Probleme aber nicht spühlmaschinenfest. Das Bild zeigt ein ASG aus WVKM aus dem Jahre 2015.
Peter
6. Juni 2020 um 08:42
Juliane, mein fester Weizensauerteig besteht aus 2 Teilen Weizenmehl (Hartweizen-Durum) 1-1,3 Teilen Anschüttung (Wasser knapp 40 °C) und 60 g Anstellgut. Die Teigtemperatur ca. 30 °C auf ca. 25 °C fallend. Die Gesamtmenge des Sauerteiges auf die ASG-Menge bestimmt die Reifezeit. Wenn der Sauerteig im schlanken Glas nicht mehr steigt ist er verwendungsfähig. 10 Tage im Kühli sind die 60 g ASG bei mir immer noch gut verwendungsfähig ohne weitere Auffrischung.
Juliane
6. Juni 2020 um 20:18
Hallo Peter,
schreibst Du bitte mal die konkreten Mengen auf?
Grüße Juliane
Peter
7. Juni 2020 um 10:03
Juliane, Mehl und Anschüttung (Wasser) immer im Verhältnis 2/(1-1,2). Dazu 60 g ASG. Mein ASG nehme ich vom letzten Vollsauer. Also nicht separat. Geht aber genau so. Jetzt ein Beispiel: Ca 1 kg Weizenbrot TA 1,75-1,8.
200 g Weizensauerteig. Dann verrühre ich 60 g ASG aus dem Kühli mit 75 g Wasser unter 40 °C zu einer milchig schaumigen Brühe, dann werden 125 g Mehl mit einer Küchengabel untergemischt. Nach 5-7 h TT ca 28 °C oder 35 auf 23 °C fallend ist der Sauerteig dann verwendungsfähig. 60 g als ASG für die nächste Charge abnehmen, Deckel drauf und in den Kühli. Bei 100 g Sauerteig 60 g ASG aus dem Kühli mit 35 g Wasser unter 40 °C zu einer milchig schaumigen Brühe, dann werden 65 g Mehl mit einer Küchengabel untergemischt. Nach 3-5 h ist der Sauerteig dann verwendungsfähig. 60 g als ASG für die nächste Charge abnehmen, Deckel drauf und in den Kühli. So mache ich es, weil es für mich am Besten passt. Viele Wege führen nach Washington, D.C..
Juliane
6. Juni 2020 um 07:53
Hallo zusammen!
Ich habe meinen Roggen ASG in Weizen umgezüchtet. Aufgefrischt habe ich auch immer 50,50,10. So entsteht ein weicher Weizensauerteig. Mit welcher Mischung bekomme ich einen festen Weizensauerteig?
Grüße Juliane
Thomas B.L.
6. Juni 2020 um 09:15
Moin Juliane, du nimmst 10g weiches ASG, 62g Mehl und 28g Wasser. Dann hast du ASG TA 150
Juliane
6. Juni 2020 um 20:10
Danke!
Wenn ich dann so einen festen Weizensauerteig habe, behalte ich dann diese Mehl Wasser Mischung bei?
Thomas B.L.
7. Juni 2020 um 09:03
Moin, wenn du erst mal einen fertigen festen Weizensauer hast, frischt du ihn auch in bestimmten Intervallen auf. Im Schnitt alle 7-10 Tage. Die Menge bestimmst du selber. Bei mir sind es 25g Wasser 50g Mehlund 50g festes ASG. Ungefähr verdoppeln lassen und dann in den Kühli.
Alexander
28. Mai 2020 um 14:53
Hallo, denkt ihr, dass es sich hierbei um Schimmel oder Hefe handelt?
Was kann ich dagegen tun?
Liebe Grüße
Alex
Sascha L.
28. Mai 2020 um 19:25
Bei diesem Schimmel kann es sich vermutlich um Kamhefen handeln, nicht um echten Schimmel. Hat der Schimmel Haare? Wenn ja, würde ich ihn entsorgen. Kamhefen bilden sich auch auf Würfelhefe und sind absolut unbedenklich. Die Bildung kann durch regelmäßiges gutes Umrühren verhindert werden.
[Anm. Lutz: gekürzt]
Julia
13. Juli 2020 um 11:08
Könnt ihr mir auch mal mit einer Einschätzung helfen?
Schimmel oder Hefe?
Dankeschön 🙂
Steve
27. Mai 2020 um 20:49
Hallo Lutz
Mein Roggensauerteig ist ungefähr 1/4 Jahr alt und schon öfter verbacken und aufgefrischt. Hatte ihn leider auch schon mal fast 3 Wochen im Kühlschrank vergessen.
Seit ungefähr 2 Wochen hat er wie so eine Art weise Schicht obendrauf, sieht aus wie Mehl drauf gestreut. Ich denke es ist kein Schimmel da keine Härchen da sind.Die Oberfläche ist komplett weis. Er roch nach 1 1/2 Woche im Kühlschrank etwas alkoholisch wie normal und beim mehrmaligen auffrischen richt er normal säuerlich, jedesmal nach ca 12 Stunden ist aber so ein weiser Belag drauf. Er bildet beim füttern normale schöne Bläschen.
Ich füttere mit Rogenvollkornmehl aus der Mühle.
Ist das normal ?
Ich hatte vorher schon mal einen Sauerteig der leider durch längere Abwesenheit verstorben ist. Da war das aber nie so mit dem Belag.
Ach ja, er ist in einem Glas mit Schraubdeckel der leicht drauf gedreht ist. Nach jedem backen kommt er in ein sauberes Glas.
MfG Steve
Walter_R
25. Mai 2020 um 09:47
Hallo Lisa,
Ob es sich um Kahmhefe oder Schimmel kann laut Pöt so festgestellt werden:
Einen kleinen Löffel STA auf ein Unterteller streichen, mit Folie abdecken und 3 Tage bei Raumtemperatur stehen lassen. Bildet sich kein Schimmelrasen oder Verfärbungen ist der STA in Ordnung.
Kahmhefe ist nicht gesundheitsschädlich, kann allerdings unangenehm riechen/schmecken. Sie sieht netzartig aus mit evtl. Weißen Pünktchen. Sie tritt auch bei unterernährtem STA gerne auf.
Abhilfe: mit einem Löffel die Kahmhefe entfernen, mit einem 2. sauberen Löffel von unten STA entnehmen und damit in einem sauberen, keimfreien Glas weiter züchten. Den alten Deckel nicht mehr verwenden, wenn er eine Silikondichtung hat. Die bekommt man nicht sauber.
Walter
Leonie
25. Mai 2020 um 10:54
Liebe Walter R., ich bin absolut fasziniert!!! Was weißt DU denn alles? Bist du professioneller Bäcker??? Gibt es hier irgend eine Frage die du nicht beantworten kannst? Topp!!! Einfach toll!!! Danke, dass du hier so viele mit deinem Fachwissen unterstützt!!! LG Leonie
Walter_R
25. Mai 2020 um 11:04
Hallo Leonie,
Bin lediglich an der Materie interessiert.
Als Ruheständler, dessen Enkel in der Coronazeit nicht mehr kommen und auch fast alle anderen Aktivitäten auf Eis liegen, habe ich viel Zeit.
Grüße Walter
Lisa
25. Mai 2020 um 16:09
Danke dir, lieber Walter!
Den Test auf Kahmhefe hatte ich bereits gemacht und auch sonst alles nach deiner Beschreibung weitergeführt, nur die Deckel nicht ersetzt – das werde ich versuchen.
Nochmals lieben Dank und viele Grüße,
Lisa
Walter_R
25. Mai 2020 um 08:37
Hallo Jennifer,
Nimm einen Teil deines Roggen-STA und frische 3 x direkt hintereinander mit Wezenmehl auf. Fertig.
Funktioniert mit allen Mehlen.
Walter
Lisa
25. Mai 2020 um 08:24
Lieber Lutz,
seit Anfang des Jahres backe ich nach deinen Büchern Sauerteigbrot, was mir großen Spaß macht und meist auch gut gelingt. Seit kurzem bildet sich allerdings Kahmhefe auf meinem Starter und ich bekomme sie nicht weg. Ich habe mehrfach eine kleine Portion aus dem unteren Teil des Starters abgenommen und neu in einem sterilisierten Glas angesetzt – nach einigen Tagen kommt sie immer wieder. Hast du noch einen Tipp, wie ich das in den Griff bekommen könnte oder muss ich einen ganz neuen Starter ansetzen?
Vielen Dank und liebe Grüße,
Lisa
Deborah
28. Mai 2020 um 07:22
Hallo Lutz,
Ich habe einen neuen Roggensauerteig angesetzt. Bei der zweiten Fütterung geht mir der Sauerteig immer richtig schön auf, der blubbert hoch und ist mit einmal sogar aus dem Glas entwischt. Sobald ich ihn aber danach füttere (egal ob der Sauerteig noch aufgeht oder bereits beginnt einzufallen) er geht danach nicht mehr so toll auf. Es bilden sich allerhöchstens Bläschen. Er riecht jedoch wie Sauerteig riechen soll. Ich weiß nun nicht mehr weiter, ich habe schon etliche Saueeteige angesetzt, aber jeder einzelne arbeitet nach der 3. fütterung nicht mehr wie davor.
Kannst du mir helfen? Liebe Grüße
Jennifer
24. Mai 2020 um 17:23
Nachdem ich einen erfolglosen Versuch hatte einen Sauerteig aus Weizenmehl herzustellen, bin ich hier gelandet. Und ich bin begeistert. Der Roggensauerteig ist noch in den Kinderfüßen und reift fröhlich vor sich hin. Ich führe bei ca. 30 Grad Celsius und bisher ist er mit den Phasen immer etwas flotter fertig gewesen als in der Anleitung angegeben. Die Konsistenz war jedoch dann immer genau wie beschrieben.
Nun aber die Frage der Fragen, da ich doch recht viele Rezepte mit Weizensauerteig gefunden habe: Wie stelle ich diesen her? Einfach in der letzten Phase dann Weizenmehl dazu geben? Oder doch von Anfang an den gleichen Prozess mit Weizen durchführen? Danke vorab an alle hilfreichen Kommentatoren! 🙂
Ich hoffe, dass Lutz bald wieder Kurse geben kann und werde dann ganz sicher mal einen buchen.
Leonie
25. Mai 2020 um 10:51
Liebe Jennifer, wei du auf dieser Seite auch irgenwo finden wirst, kannst du so wohl bei Null starten um einen Weizen-sauer herzustellen oder du nimmst einen Teil des Roggen-ASG und fütterst ihn um. Soll heißen, du fütterst einfach einen Teil deines Roggensauers mit Weizen auf die gewohnte Weise und hast dann mit der Zeit (ich würde laienhaft sagen zwei bis drei Fütterungen) einen Weizensauer. LG Leonie
Pascal
23. Mai 2020 um 09:51
Bevor ich diesen großartigen Blog entdeckte habe ich meinen Sauerteig auf etwas andere Art hergestellt und regelmäßig aufgefrischt. Er hat ordentlich Trieb, ob er den wirklich richtigen Geschmack und das Aroma hat – ich weiß es nicht.
Beim Auffrischen war ich bisher mit niedrigeren Temperaturen unterwegs, eher Raumtemperatur und somit weit von 28 °C entfernt, außerdem habe ich recht lange mit Roggen-Vollkorn aufgefrischt. Was ich mich nun ständig frage: wenn ich ab sofort regelmäßig mit meinem Standard-Roggenmehl mit 5 g AST + 50/50 Mehl/Wasser bei 28° C auffrische – erreiche ich so noch den bestmöglichen Geschmack? Oder ist durch die Wochen der anderen Führung grundlegendes vielleicht verloren gegangen?
Leonie
24. Mai 2020 um 09:49
Lieber Pascal, ich trau mich jetzt einfach mal dir eine sehr laienhafte Antwort darauf zu geben. – Wie du untern lesen kannst bin ich ja bisher nicht sehr erfolgreich im Züchten von ASG. Aber was meine Erfahrungen beinhalten ist, dass es unter Umständen sehr schnell gehen kann den Geschmack des ASG zu verändern. Ich würde sagen, dass zwei bis drei Fütterungen ausreichen würden. Das entnehme ich auch dem, was andere so dazu schreiben. Siehe z.B. Kommentar Walter R. der sagt, wenn sein ASG sauer ist dann frischt er zwei bis drei Mal hintereinander auf um es wieder milder zu machen. – ICH würde ja sagen: probier es aus dann bist du klüger!!!! Kannst ja von deinem ASG was zurückbehalten bzw. auch zwei Gläser machen die du unterschiedlich fütterst (alte Variante/neue Variante) und schaust was wie schnell pasiert!? LG Leonie
Walter_R
24. Mai 2020 um 12:58
Hallo Pascal,
Es ist nichts verloren gegangen. Durch die Temperatur beim Auffrischen werden lediglich die Mengenanteile von Essig-, Milchsäure und Hefe gesteuert.
Die Geschmäcker sind verschieden. Deshalb sind versuche sinnvoll.
Bei 28 °C ergibt sich halt ein nach überwiegender Meinung geschmacklich abgerundetes Bild bei sehr guter Triebstärke.
Ein guter Rat von Leonie, wenn sie vorschlägt den jetzigen Sauerteig fortzuführen und mit einem Teil davon einen Versuch zu wagen. 3 Durchgänge beim Auffrischen dürften reichen. Es ist ebenso möglich, ein Roggenanstellgut auf Weizen oder Dinkel um zu züchten. Die Bakterien/Hefen verarbeiten alle Mehle.
Walter
Pascal
27. Mai 2020 um 08:02
Liebe Leonie, lieber Walter – vielen Dank für Euren Input. Dann fahre ich nun mal mit höherer Temperatur weiter und beobachte die Entwicklung. Das erst Mal bei 28° C war schon absolut positiv. Angenehmerer Geruch und die Triebkraft unverändert. Frohes Backen, Pascal
Uli Grigorjew
24. Mai 2020 um 17:15
Lieber Lutz, liebe Brotfreunde,
bisher bin ich stummer Nutzniesser und Mitleser in diesem Blog. Seit zwei Jahren befasse ich mich mit Brot. Auslöser war die Schnapsidee mir an der Backtheke des Supermarktes (damals noch) meines Vertraunens, in die Zuschlagstoffliste der Backwaren zu schaunen. Das las sich wie ein Chemiebaukasten… Und das waren ja nur die Sachen, die noch „nachweisbar“ waren und deklariert werden mussten.
Ich habe dann angefangen selber zu backen. Mit Hilfe eines Buches habe ich Sauerteige gezogen. Nach zwei Fehlanläufen dann mit Erfolg. Seither backe ich mit immer besser werdenden Sauerteigen. Mein gesamtes Umfeld ist schon lange von meinen Backergebnissen überzeugt und ich könnte jeden Tag 5 Brot backen… Mein Brot schmeckt besser, als von allen bekannten Bäckern im Umkreis von 20 Kilometern. Das stärkt das Selbstbewusstsein. Könnt ihr echt glauben! So habe ich mir gedacht, ich backe doch schon gutes Brot… Ist doch alles perfekt!
Über den Brotdoc bin ich dann zu Lutz auf Plötzblog geraten. Dann stellte sich ganz nebenbei heraus, dass das Buch, welches mir meine Frau ganz zu Anfang meiner Backtätigkeit geschenkt hat, von Lutz stammt. Als nun die Corona Krise über uns ausgeschüttet wurde, habe ich, eigentlich nur aus Solidarität, gedacht: „Wenn ich schon bei Lutz Rezepte kupfere und nachbacke, kann ich mich auch mal solidarisch zeigen und den Onlinekurs buchen. Nur so, zur Unterstützung.“
Also hier muss ich mal einen berühmten Menschen zitieren. Max Planck hat am Ende seines Lebens gesagt: „Ich weiss nur, dass ich nichts weiß!“. So ähnlich ging es mir auch. Ich war so überrascht über die Qualität des Kurses und die Dinge, die ich in diesem Onlinekurs noch mitbekommen habe – phänomenal! Ich habe ein Youtube+ Niveau erwartet, wie es viele gute Beiträge gibt. Aber das ist ein ganz anderes Kaliber. Ich habe dann auch sofort den Sauerteig-Kurs gebucht, als dieser veröffentlicht wurde.
Hier muss ich mich bei Lutz noch einmal ganz separat bedanken.
Ich habe wirklich dazu gelernt! Der Kurs ist voll von kleinen Tipps, Nuancen, Vorgehensweisen. Ich weiß nicht mal, wie oft ich mir das immer wieder angeschaut habe. Die Kameraführung ist so geschickt gemacht, dass man die Handgriffe nachverfolgen kann. Der Kurs hat mich auf die nächste Stufe gebracht. Nun verstehe ich viel besser, WARUM bestimmte Dinge so sind, wie sie sind und fange an, diese selbst besser zu beeinflussen.
Ein Beispiel: Bisher habe ich auf backen mit Hefe verzichtet. Nach dem Onlinekurs habe ich damit angefangen. Aber ich bin ganz schnell auf Hefewasser umgestiegen und habe schnell mein eigenes Rezept für ein „Restebrot“ entwickelt. Dazu habe ich das Rezept für Hefewasserbrot aus dem Kurs von Lutz genommen und es mit der Idee von Dietmar Kappl „gekreuzt“, die Reste von der Anstellgutfütterung zu verbacken. Heraus gekommen ist der neue Favorit meiner Umgebung. Ein lockeres Brot mit schöner Krume, einer tollen Kruste und mit viel Geschmack, Dank des „alten“ Anstellgutes.
Das alles funktioniert mit Hilfe von Lutz.
Nun hoffe ich, dass Lutz bald den zweiten Teil des Sauerteig-Onlinekurses fertig bekommt. Den nehme ich unbedingt mit! Und ich bin entschlossen einen OFFLINE-Kurs zu besuchen, sobald das nach der Aufhebung der Verbote möglich ist.
Danke auch an die Gemeinschaft in diesem Blog. Die Atmosphäre ist super. Schon des öfteren habe ich beim Lesen die Zeit abends vergessen und entsetzt festgestellt, wie spät es wurde… Es ist erfreulich, wie positiv und offen alle Beteiligten hier miteinander umgehen und wie sich gegenseitig geholfen wird. Dieser Blog ist eine meiner mit Abstand favorisierten Seiten im Netz.
Liebe Grüße aus dem Brandenburgischen.
Calle
20. Mai 2020 um 07:34
Hallo Leonie,
Du hast wirklich viel versucht. War schon dies dabei?:
Nur 5 Gramm Sauerteig auf je 50 Gramm Wasser und Mehl.
Das Wasser sollte 40-45 Grad haben.
Reifen lassen bei 28 Grad.
Versuch‘ mal. Das ASG braucht 8-9 Stunden bis es reif ist.
Der Geruch ist köstlich.
Am besten arbeitet es, wenn Du es dann direkt, ohne Umweg über den Kühlschrank, verarbeitest.
Viele Grüße, Calle
Leonie
20. Mai 2020 um 10:46
Lieber Calle, sag mir? Wenn du Wassser mit 45°C her nimmst, dann vermischst du erst das Wasser und das Mehl und gibst dann das ASG dazu? Ansonsten wäre die Tmp. doch zu hoch!? Und, auch bei dir: wie schaffst DU es denn eine konstante Temp. von 28°C hinzubekommen??? Mein letzter Versuch war „ähnlich“. Das mit dem wenigen ASG zum Auffrischen um der Säure entgegenzuwirken, hatte ich gelesen. Aber ich hatte da gelesen, dass man Wasser mit 30°C nehmen soll und dann eben auch bei den 28°C. DAS hatte ich dann versucht mit dem Backofenlicht hinzubekommen, was aber nicht wirklich gut funktioniert hat. UND ich hatte ihn tatsächlich auch nicht so lange stehen!? Ganz herzlichen Dank auch an dich und deine Unterstützung!!! Liebe Grüße, Leonie
Calle
21. Mai 2020 um 19:32
Hallo Leonie,
genau! Erst Wasser und Mehl, dann ASG. Und natürlich ist das nicht meine Erfindung, sondern so erklärt Lutz es im Online-Sauerteigkurs. Ich hatte bisher kaltes Wasser genommen und 10 Gramm ASG – und obwohl ich vorher nie ernsthafte Schwierigkeiten hatte, fand ich das ASG, das ich auf diese Weise mache angenehmer. Sehr mild.
Die 28° kommen tatsächlich aus einer Gärbox. Ich habe mich aus Platzgründen vor Jahren für das rel. teure Brod&Taylor-Teil entschieden. Bei mehr Platz kann man aber gut auf die preiswerteren DIY-Varianten ausweichen. Gruß, Calle
Leonie
22. Mai 2020 um 09:45
Lieber Calle, das mit der Gärbox von Brody&Taylor scheint also verbreitet zu sein 😉 Aber auf jeden Fall habe ich durch eure Unterstützung zwei Faktoren ausfindig gemacht die ich neu angehen/ändern kann. – Ich danke euch allen und werde dran bleiben!!!
Euch allen weiterhin viel Erfolg beim Backen, leckere Brote und Gesundheit! LG Leonie
Manny
22. Mai 2020 um 11:54
Eine Gärbox kannst Du einfach selber bauen.
Eine Thermobox, oder Styroporbox
Eine regelbare Heizmatte /Blumen oder Terraristikbedarf.
Ein Thermometer
Das Glas stellst Du nicht direkt auf die Heizmatte, lege ein Gitter darunter.
Wenn Du erst einmal testen möchtest, nimm eine Wärmflasche und eine Thermobox
Leonie
23. Mai 2020 um 19:58
Lieber Manny, das mit der Styroporbox und der Wärmflasche hatte ich bereits probiert aber mir ist schleierhaft wie man da eine konstante Temperatur hinbekommen soll!? Evtl. war meine Box einfach zu groß (ca. 40x40x40) aber auf jeden Fall musste ich die Wärmflasche so oft wechseln dass ich das auch nicht als praktikabel empfand. Aktuell bin ich am Überlegen ob ich mir eben (wie beschrieben) eine Heizmatte und ein Thermostat zulege oder ob ich auf den Tip mit dem Joghurtbereiter zurückgreife. Der Joghurtbereiter wäre die noch günstigere Variante, dann aber halt nur für ein Glas ASG möglich oder eben die Box (Kostenpunkt etwa das Doppelte) aber eben dann auch für Brotteig verwendbar. – Mal sehen!? – Aber danke nochmal für den Hinweis mit dem Gitter!!! Das liest man nämlich auch überall anders! LG Leonie
Manny
25. Mai 2020 um 09:18
Hallo Leonie,
nur Mut 🙂
Die regelbare Heizmatte bekommst Du über Eb.y, kostet ca. 12,99€
Mein Thermometer ist ein Inkbird IBX2, Du kannst aber eigentlich jedes Thermo nehmen. Eine Digitalanzeige vereinfacht das Ablesen.
Alles in allem hat mich die Box gerade mal 20,-€ gekostet.
Die Wärmflasche ist, da keine Energie nachgeführt wird, endlich…
Das Gitter verhindert eine Überhitzung des Glasbodens.
Du schaffst das schon 🙂
Gruß
Manny
Leonie
26. Mai 2020 um 11:33
Lieber Manny, es ist total nett von dir, dass du mich nochmal ermutigst! Vermutlich werde ich das letztlich auch so machen! Allerdings befürchte ich, dass sich die Preise etwas verändert haben. Ich finde kein Thermometer unter 20,-. Summasumarum werden es für Thermometer und Heizmatte wohl schon um die 40,- rechnen müssen selbst wenn ich das Günstigste nehme was ich so finden kann. Aber letztlich wird das das wohl wert sein anstatt mich noch weiter zu ärgern und immer wieder von vorne zu beginnen. Liebe Grüße! Leonie
Romy
5. Juni 2020 um 20:27
Hallo Leonie,
ich bin heute im Haus auf die Jagd nach dem besten Platz für meinen Sauerteig gegangen und in der Abstellkammer fündig geworden. Dort steht ein Gefrierschrank neben einem Lagerregal für Lebensmittel. Die Außenwand ist leicht warm. Ich hab also das Thermometer daneben gelegt und tadaaa 28 Grad 😊 Ich wette man kann dort sogar noch ein bisschen regulieren, indem man die Lage auf dem Regal anpasst. Nur so als Idee, vielleicht hilft es noch
LG Romy
Walter_R
20. Mai 2020 um 00:27
Hallo Leonie,
Du schreibst nicht, wie du deinen STA führst, bei welcher Temperatur aufgefrischt wird, wie oft gefüttert wird, bei welcher Temperatur im Kühlschrank gelagert wird usw. Deshalb stochere ich mal im Nebel.
Essigsäurebakterien bevorzugen Temperaturen zwischen 20 und 25 °C. Sie sind nicht schädlich, schützen den Sauerteig vor dem Befall von unerwünschten Bakterien und Pilzen und sorgen für den guten Geschmack im Brot. Ihr Anteil an den Säurebakterien sollte max. 20 % betragen.
Milchsäurebakterien lieben Temperaturen zwischen 30 und 35 °C.
Ihr Anteil sollte bei 80 bis 90 % liegen. Die Milchsäure macht sich geschmacklich kaum bemerkbar.
Meine Erfahrung ist, dass mein STA bei wöchentlicher Auffrischung mit 28 °C sehr triebstark wird und ein angenehm säuerliches Aroma erhält. Gelagert wird er in einem Schraubglas bei 5 °C im Kühlschrank. Wenn ich ihn längere Zeit, z.B. 2 Wochen während des Urlaubes, im Kühlschrank stehen habe riecht er auch saurer. Dies legt sich aber nach der 2. oder 3. Auffrischung, die ich in einem solchen Fall direkt hintereinander mache.
Grüße Walter
Leonie
20. Mai 2020 um 10:37
Hallo Walter,
ja. Ich habe nichts zur Führung geschrieben da ich (gefühlt) schon so viel ausprobiert habe, dass das hier den Rahmen gesprengt hätte! Umso dankbarer bin ich, dass du einfach mal im Dunkeln stocherst!!! Und ja; ICH vermute mittlerweile auch, dass die Temperatur der Hauptfaktor bei mir ist! Wir haben keinen Heizungskeller, in unserem Haus ist es insgesamt eher kühl. Im Winter scheine ich ganz gute Erfolge in Heizungsnähe gehabt zu haben. Aber nachts schaltet diese natürlich auch ab. Den Trick mit der Bakcofenlampe habe ich ausprobiert. Bei meinem Backofen schaltet sich da aber IMMER gleich ein Gebläse mit ein und ich komme nur in Abhängigkeit der Außentemp auf die 28°C. Auch die Styroporbox mit der Wärmflasche habe ich getestet, aber wie unten schon beschrieben, habe ich das nicht so erlebt, dass man da eine konstante Temp. hinbekommt. Ich habe die Wärmflasche mehrmals gewechselt aber da schwankt die Temperatur ja trotzdem UND das empfinde ich auch nicht als praktikabel in einem Alltag in dem es ja auch noch paar andere Sachen zu tun gibt als den Sauerteig auf Temperatur zu halten!? 😉 Wie beommst DU denn die 28°C hin? Danke für deine Unterstützung und ganz liebe Grüße, Leonie
Walter_R
20. Mai 2020 um 10:44
Hallo Leonie,
Nach vielen unerfreulichen Versuchen mit dem Sauerteig, weil ich auch Joghurt, Quark und andere Dinge damit herstellen kann und auch aus Platzgründen hab ich mir die faltbare Gärbox von Brod & Tayler gekauft. Kostet nicht wenig, aber ich habe es nie bereut.
Grüße Walter
Leonie
20. Mai 2020 um 10:51
Ui Walter!!!! SO etwas habe ich beinahe befürchtet!!!? – Tja; mal sehen ob ich es dann erst mal mit einer Heizmatte versuche!? Ich danke dir!!! Walter, sag mich noch eines: Erst gestern habe ich, für mich zum ersten Mal bewusst, in Lutz Büchern aufgeschnappt, dass er anscheinend Schraubgläser verwendet und nach dem Füttern, wenn er das ASG in den Kühlschrank stellt, die Gläser fest verschließt. – Machst du das auch so? Könnte das evtl. auch ein Einflussfaktor sein? Ich hatte bisher Weck-Gläser mit aufgelegtem Deckel benutzt und eigntlich auch gedacht, dass man die auch nur mit aufgelegtem Deckel in den Kühlschrank stellt!?
Walter_R
20. Mai 2020 um 11:28
Leonie,
eine Heizmatte allein wird es nicht tun. Da must du dir dann schon eine Gärbox basteln. Vorteilhaft mit automatischer Temperaturregelung. In der könntest du dann auch deine Teige zur Gare stellen.
Leonie
20. Mai 2020 um 16:11
O.K. aber das heißt, dass das also SO einfach auch wieder nicht ist :-(( Dann kann ich mir vermutlich ja tatsächlich eher gleich eine fertige kaufen!?
Walter_R
20. Mai 2020 um 16:51
Leonie,
schau mal hier:
https://www.ploetzblog.de/faq-archiv/wie-kann-ich-die-temperatur-fuer-sauerteige-und-andere-teige-exakt-steuern/
Mir
21. Mai 2020 um 17:40
Also ich finde den trick mit dem wlan router super: den router in kasten oder schränkchen mit deckel oder tür stellen und den ansatz im glas dazu.
Ruth S
22. Mai 2020 um 13:19
Also den Sauerteig in das Fach zu stellen, in dem sich der Router SOWIESO befindet, halte ich für eine gute Idee. Nicht aber, den Wärmeabfluss vom Router absichtlich zu behindern! Elektronische Geräte mögen Überhitzung gar nicht, und auch für den Sauerteig könnte es evtl dann zu warm werden. 30 Grad ist ja eher die Obergrenze für einen hefebetonten Sauerteig (der für den Trieb und nicht „nur“ für das Aroma verantwortlich ist).
Leonie
23. Mai 2020 um 20:03
Hallo ihr zwei Lieben, das tut mir jetzt echt total Leid und ihr werdet mich vielleicht für total bekloppt halten, aber das mit dem W-Lan-Router habe ich tatsächlich auch schon mehrfach gehört und DAS kommt für mich echt gar nicht in Frage!!! Da züchte ich mit Liebe einen handgemachten Sauerteig, sage meinem Sohn immer, dass er ihm, wenn er ihn auf die Fensterbank stellt nochmal Liebe mitgeben soll und dann stell ich das „heilige Glas“ zum W-Lan-Router???? Sorry! DAS kann ich nicht! Luxusproblem, vielleicht!? Wird aber echt nicht MEINE Varinate werden. – Trotzdem danke für eure Ideen!!!
Walter_R
20. Mai 2020 um 11:23
Hallo Leonie,
Ich verwende Gläser, die mich nichts kosten, z. B. von Gemüsen, Gurken oder Ajvar. Die Schraubdeckel verhindern das Eindringen von Bakterien, Hefen oder anderen Fremdkörpern, sind aber nicht so dicht, dass ein großer Überdruck entsteht. Ist eine saubere und sichere Sache.
Leonie
20. Mai 2020 um 16:09
O.K. aber das heißt, dass du die Gläser im Kühlschrank tatsächlich ZU machst!? Dann ist das also NOCH ein Faktor den ich verändern kann. Danke dir!
Walter_R
20. Mai 2020 um 17:02
Leonie,
Die Gläser schraube ich nicht fest zu.
Sie sind für Unterdruck gebaut, d.h. die Deckel saugen sich nach dem Befüllen mit dem Gemüse usw. fest und sind dann absolut dicht. Merkt man am Plopp beim Öffnen.
Beim Sauerteig entsteht ein Überdruck, der Deckel wird leicht angehoben und das Gas entweicht.
Ich hatte erst kürzlich einen Sauerteig, der bei geschlossenem Deckel aus dem Glas kletterte.
Leonie
20. Mai 2020 um 20:07
Lieber Walter, ich danke dir!!! Nun kristallisieren sich also diese zwei Faktoren heraus: zum Einen ist ja definitiv kein Problem auf „gebrauchte Gläser“ mit Schrabdeckel umzusteigen die ich quasi für die Aufbewahrung im Kühlschrank dann zudrehe aber nicht bombenfest!
Das mit dem Gärkorb ist dann eher die Herausforderung – es schient aber sinnvoll sie anzunehmen. Eine Styroporbox habe ich, das Thermometer ist verlinkt. Der Link mit der Heizmatte funktioniert leider nicht mehr aber vermutlich unterscheiden die sich nicht allzusehr.
Jetzt habe ich auf jeden Fall zwei Faktoren die mich definitiv weiterbringe könnten und hoffentlich dann zum Erfolg führen . Ich werde dran bleiben!!! Herzliches Dankeschön!!!
Walter_R
20. Mai 2020 um 20:29
Liebe Leonie,
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Projekt, einen triebigen Sauerteig und viele leckere Brote.
Grüße Walter
Leonie
20. Mai 2020 um 22:24
Lieber Walter, :-)) das ist ja lieb von dir!!! Danke!!! Ich wünsche dir auch alles Gute! Bleib gesund und nochmal herzliches Dankeschön für deine Unterstützung!!!
Leonie
19. Mai 2020 um 13:49
Hallo Lutz oder auch einfach an alle Brotbäcker hier, seit Oktober letzten Jahres versuche ich nun ein vernünftiges ASG zu produzieren. Ich habe schon zwei eigene Versuche hinter mir und auch ein bewährtes ASG aus der Sauerteigbörse ausprobiert. Jedes Mal passiert das Selbe. Erst ist alles gut. Der Sauerteig geht mehr oder minder gut, riecht angenehm bis säuerlich und tut so weit was er soll. Oft habe ich aber das Problem, dass meine Brote tendentiell eher verlaufen und übertriegen formuliert zu Fladen werden (was wohl auch ein Problem sein kann wenn zu viel Essigsäure im Sauerteig gebildet ist). Was aber immer das finale Aus für jedes ASG bei mir war ist, dass jedes ASG, egal wie geführt und mit welchem Mehl gefüttert etc. immer irgend wann so mega extrem nach Essig gerochen hat, dass ich es daraufhin verwarf. Ich spreche nicht von einem säuerlichen Geruch leicht nach Essig oder so sondern von einem stechend scharfen Essiggeruch der mir aus den Gläsern dann jeweils entgegenschlägt. Ich spreche auch nicht davon, dass das auftritt wenn ich den Sauerteig vernachlässigt hätte und ewig nicht gefüttert sondern bereits nach z.B. zwei Tagen nach der Fütterung. Ich habe im Internet recherchiert, ich habe in ettlichen Büchern gelesen – ich finde einfach keine Antwort darauf was die Ursache für das Problem ist! Da das jetzt bei jeder Variante immer am Schluss passiert ist möchte ich ungern jetzt NOCH einen „Blindversuch“ starten ohne eine neue Idee was ich ändern könnte um das zu vermeiden – oder besser formuliert: um endlich ein stabiles ASG zu haben das die nächsten Jahre meinen Weg begleitet! Ich würde mich wirklich SEHR freuen wenn ihr mich mit Ideen füttern könntet und mir helfen könntet dieses Rätsel zu lösen! Liebe Grüße an alle Brotliebhaber da draußen! Leonie
Manny
20. Mai 2020 um 08:35
Hallo Leonie,
die Temperatur spielt wirklich eine hohe Rolle.
Wenn Du die Temperatur um 26-28 °C hältst,
erreichst Du einen triebstarken milden Sauerteig.
Wenn ca. dreiviertel der Reife erreicht ist,
ab in den Kühlschrank.
Kleiner Tip zur Gärbox, eine Thermo oder Styroporbox, Wärmflasche mit 28°C
reinlegen, Deckel zu;-)
Komfortabler geht es mit einer Heizmatte aus der Floristik oder Terrarientechnik.
Die gibt es Temperatur geregelt.
Gruß
Manny
Leonie
20. Mai 2020 um 10:29
Hallo Manny, ja! Nach allem was ich jetzt auch selbst noch in der Zwischenzeit NOCHMAL gelesen habe UND nach dem was ihr hier alles so schreibt, glaube ich mittlerweile auch, dass der Hauptfaktor tatsächlich die Temperatur ist!!! Und DAS ist auch Der Faktor der bei mir nach wie vor sehr schwankend und eher zu kalt ist!!! Das stimmt!!! Da ich gestern nochmal in Lutz Bücher ganz in Ruhe von Vorne neu gelesen habe, wurde mir klar, dass ich das letzte ASG durch zu viel Mehl so sauer gemacht habe. Ich mag die breiige Konsistenz nicht und dachte ich mach das jetzt einfach mal wie beim Lievito – Tja – jetzt weiß ich es besser! Vermutlich hätte ich es auch tatsächlich mit mehr Geduld noch retten können!???? Bei den vorherigen Versuchen denke ich mittlerweile auch, dass die Temp. der Hauptfaktor war/ist. Das mit der Styroporbox und der Wärmflasche hatte ich ausprobiert. Aber die Wärmflasche kühlt ja ab und dann arbeitet man doch mit fallender Temperatur!? Das ist doch auch wiederum nicht gut, oder? Zumindest bei mir war das ganz eindeutig so und als ich dann das dritte Mal die Wärmflasche neu gemacht hatte, dann aber auch mal gerne ins Bett gehen wollte, hatte ich die Variante eigentlich für mich auch als unpraktikabel empfunden. Oder hast du da andere Erfahrungen? Kann ich da noch was ändern an meinem Vorgehen? – Vielleicht doch die Heizmatte???
Ganz herzlichen Dank für deine Unterstützung!!!
Leonie
18. Mai 2020 um 23:49
Hallo Lutz, auch ich reihe mich, nach langem Überlegen, hier nun in die Schaar der Hilfesuchenden mal ein!
Seit Oktober letzten Jahres habe ich mehrere Versuche unternommen ein stabiles Anstellgut zu produzieren. Egal was ich getan habe endet es immer damit, dass die Aktivität ab- und der Essiggeruch zunimmt. Beim letzten ASG habe ich sogar noch ein reines Roggenvollkornbrot nur mit Sauerteig ohne Zugeabe von Hefe von dir gebacken und es ist super aufgegangen und mega lecker geworden! Dann das ASG gefüttert und nach fünf Tagen hat mich benahe der Schlag getroffen als ich das Glas geöffnet habe. ESSIGGERUCH pur! – Immer das Selbe! Letztlich verwerfe ich das ASG immer weil mir ein derart essisaurer Geruch aus den Gläsern entgegenkommt dass ich es nicht mehr benutzen mag!
Ich habe dann auch versucht es nochmal mit nur 5g ASG und 50g Wasser (30Grad) und 50 g Mehl bei stabilen 28 Grad im Backofen zu füttern. Nach zwei Tagen im Kühlschrank war es wieder NUR SAUER. Ich habe auch schon sehr viel in Büchern und im Internet geforscht, bisher aber keine konkrete Antwort auf diese Frage bekommen. Ich lese bisher immer nur „da ist etwas schief gegangen“. Da das aber letztlich bei JEDEM VERSUCH das Ende war, würde ich mittlerweile gerne die Ursache finden bevor ich nochmal neu starte und wäre WIRKLICH sehr dankbar darüber wenn mir jemand noch einen Tip geben könnte.
Liebe Grüße an alle „Mitstreiter“ Leonie
Willem Persson
12. Mai 2020 um 12:10
Hallo Allerseits,
Seit einigen Monaten versuche ich erfolglos Sauerteig herzustellen. Die Mehrzahl meiner unzähligen Versuche ist auf folgende (mir unerklärliche) Weise gescheitert:
-> Die Volumenaktivität des Teiges stoppt vollständig, ein säuerlicher Geruch jedoch bleibt, der mit der Zeit an Intensität zunimmt. (keine Schimmelbildung)
Meine Vermutung ist, dass die Hefen sterben und die Milchsäure-Bakterien weiterleben. Kann das sein?
Rätselhaft ist für mich, dass bei unterschiedlichen Bedingungen die Ansätze immer auf diese Weise kaputt gehen. Die Temperaturen variiere ich zwischen 24° bis über 30°C, die Reifezeiten von jungreif (50-70% Volumenvergrößerung) bis überreif (leicht einfallend). Die Mengenangaben aus der Anleitung halte ich genau ein und verwende auch immer saubere Schraubgläser.
Jedes mal ist nach dem dritten oder vierten Auffrischen im wahrsten Sinne die Luft raus… Mehrfach habe ich diese Ansätze dann noch weitergefüttert. Nur mit dem Ergebnis, dass sich der saure Geruch intensiviert und unangenehm wird.
Kann mir jemand helfen? Hatte jemand schon mal das gleiche Schadensbild? Wo liegt der Fehler?
Viele Grüße,
Willem
Thomas
16. Mai 2020 um 17:14
Hallo Willem,
wenn der Fehler so hartnäckig und bei gemessener Temperatur, variierter Temperatur etc. auftritt, kann es auch eine Kontamination mit Zellen sein, die in Ritzen, einem netten Holzlöffel zum Umrühren, der Mühle etc. sitzen.
Ich hatte sehr aktiven ersten Ansatz und den richtigen Zeitpunkt fürs Füttern verpasst. Gläser sehr (!) sorgfältig gespült, ausgespült … neuer Ansatz mit gleichem Mehl war mausetot.
Wieder alles neu, die Gläser vorher im Backofen bei 100° und der neue Ansatz war wieder aktiv.
Nach einigen sorgfältigen, bei gemessener Temperatur ablaufenden, sehr aktiven Schritten 4 in den Kühlschrank: tot. Da war ich wohl zu optimistisch und lese gerade sorgfältig alle Erfahrungen.
Versuche es doch mal damit, alles (außer dem Korn)im Ofen oder mit Alkohol zu sterilisieren. Bei so vielen Ansätzen kommt es darauf auch nicht mehr an.
Nicole
17. Mai 2020 um 10:25
Hallo,
ich hatte das Problem auch über Monate.
Irgendwann habe ich dann aus Verzweiflung mal Demeterqualität aus dem Reformhaus gekauft und dann stur nach Zeitplan gefüttert, egal wie der Ansatz aussah.
Nach sage und schreibe 2 Wochen hatte ich dann endlich ein brauchbares Anstellgut!
Wichtig:
Ich habe immer nur heiß abgespülte Edelstahllöffel zum Anrühren genommen und die Gläser niemals fest verschlossen, damit der Ansatz nicht wegen Sauerstoffmangels erstickt.
Viele Grüße
Nicole
P.S.: Ansonsten mal in der Sauerteigbörse gucken, da gibt’s viele Hobbybäcker, welche gerne einen Teil Ihres Anstellgutes verschenken.
Willem
18. Mai 2020 um 11:48
Hallo Thomas, Hallo Nicole,
die Frage in diesem Beitrag hatte ich (in unterschiedlicher Formulierung) versehentlich Zweimal gepostet, da der erste Post nicht sofort angezeigt wurde.
Bei dem ersten Post wurde mir bereits der Tipp gegeben, die Ansätze nicht immer gleich wegzuschmeißen. Vielmehr sei eine Phase von 1-2 Tagen ohne Volumenzunahme durchaus normal am Anfang.
Tatsächlich habe ich beim letzten Versuch den Ansatz dann einfach stehen gelassen, nach einem Tag wieder gefüttert und die Volumenaktivität startete wieder…
Es hat also endlich geklappt und ich habe nun einen funktionierenden Sauerteig.
Vielen Dank auch für eure Tipps!
Viele Grüße,
Willem
Thomas
18. Mai 2020 um 06:57
Hallo Willem,
ich habe gestern eine Variante entdeckt, wie man einen höheren Ansatz auch nieder ringt: wie Mann das so macht, habe ich eine Heizmatte, darauf ein Gitter, Gebläse und ein Thermometer (mit Digitalstelle, kann Mann ganz genau messen!)
Die Luft.
Denn EIN Glas stand auf dem Gitter über der Heizmatte und hatte Fußbodenheizung. Unten war der Teig überreif, aber insgesamt nicht recht hoch gegangen.
Die beiden anderen Ansätze standen neben der Heizmatte bei gleichmäßiger Temperatur und haben sich gleichmäßig gut entwickelt.
Christian
10. Mai 2020 um 22:30
Hallo Willem, warte einfach ab, bis sich der Ansatz wieder verdoppelt hat. Es kann durchaus vorkommen das der Ansatz in der Geburtsphase mal ein Päuschen von 2-3 Tagen einlegt. Viele Grüße Christian
Willem
12. Mai 2020 um 12:25
Hallo Christian,
Vielen Dank für die Antwort. Das wäre ja genial, wenn es so einfach ist. Ich habe jedoch Sorge dass es nicht klappt, da die Volumenaktivität seit dem letzten Füttern vor 1,5 Tagen wirklich komplett 0 ist.
Ab wann weiß ich, dass ich den Ansatz wegschmeißen muss? Erst wenn es schimmelt?
Viele Grüße,
Willem
Nicolai
12. Mai 2020 um 12:48
Hi Willem,
ein ähnliches Problem hatte ich auch letztens und bei mir war es vermutlich das, was du erwähnt hattest. Ich hatte es bei „vermeintlichen“ 29°C stehen gelassen und es wurde pro Auffrischung eher schlimmer als besser. Wenn du sowieso schon viel ASG bzw. ST weggeschmissen hast, dann würde ich vorschlagen, einfach ein zusätzliches Experiment (also zusätzlich zu der Routine von Lutz) zu machen: nimm z.B. 50g Mehl, 50g Wasser bei Raumtemperatur und 5g-10g deines ASGs, mischen, bei Raumtemperatur (20 bis 22°C) im Schatten stehen lassen und mind. 24h in Ruhe lassen und beobachten.
Viel Glück!
LG
Nicolai
12. Mai 2020 um 12:50
Ups, da bin ich mit den Zurück und Vorwärts buttons des Browsers durcheinander gekommen. Sorry für den Doppelpost! Nicolai
Willem
13. Mai 2020 um 14:56
Hallo Nicolai,
danke für den Tipp! Also hast du auch die Erfahrung gemacht, dass dieses nennen wir es „saure einschlafen“ des Teiges an zu hoher Temperatur liegt?
Genau das hatte ich nämlich auch zunächst vermutet, nach allem was ich gelesen hatte.
Bis jedoch beim letzten (noch aktuellen) Versuch die Temperatur mal deutlich niedriger lag (23-26° in der Gärbox, geprüft mit zweitem Thermometer) und das Schadensbild trotzdem wieder das gleiche war…
Trotzdem, ich werde beim nächsten Auffischen deinen Tipp befolgen und mehrere Ansätze bei verschiedenen Temperaturen führen.
Viele Grüße,
Willem
Willem
13. Mai 2020 um 14:45
Hallo Christian,
also mittlerweile sind seit dem Auffrischen 3 Tage vergangen bei ca. 25° Teigtemperatur.
Nach wie vor riecht der Ansatz intensiv-sauer (nicht unangenehm) und scheint sich zunehmend zu verflüssigen. Wenige kleine Bläschen sind an der Oberfläche zu sehen, das Volumen ist jedoch weiterhin ziemlich konstant. Sollte ich ihn jetzt nochmal auffischen?
Viele Grüße,
Willem
Christian
13. Mai 2020 um 19:01
Hallo Willem, frische es einmal auf. Verwendest du vielleicht zu warmes Wasser bei der Anschüttung? Bitte achte darauf, dass der Ansatz nicht mit dem warmen Wasser in Kontakt kommt. Beste Grüße Christian
Walter_R
13. Mai 2020 um 19:55
Hallo,
Verwendest du immer das gleiche Mehl?
Wenn ja, tausch es aus. Roggenvollkorn eignet sich für den 1. Ansatz bestens.
Grüße Walter
Willem
13. Mai 2020 um 22:42
Hallo Christian, Hallo Walter,
leider ist jetzt doch erster Schimmel auf dem Ansatz zu sehen. Ich hätte wohl heute morgen schon mal auffrischen sollen oder gestern Abend noch.
Die Tipps haben mir jedoch Mut gemacht und ich werde sie beim nächsten Ansatz beherzigen. Vor allem werde ich die Ansätze zukünftig nicht immer gleich wegwerfen, wenn die Volumen-Aktivität aufhört.
Vielen Dank euch und viele Grüße,
Willem
Willem
13. Mai 2020 um 22:53
Hallo Walter,
Das verwendete Mehl war übrigens bei diesem Ansatz Roggenmehl 1370. Roggenvollkorn hatte ich bei anderen Versuchen auch schon verwendet, jedoch nicht durchgängig. Das werde ich beim nächsten Versuch machen.
Viele Grüße,
Willem
Walter_R
13. Mai 2020 um 23:14
Vollkornmehl ist anfangs gut, weil sich auf der Außenseite des Korns besonders viele MOs befinden. Später ist 1370er und auch feineres Mehl in Ordnung.
Walter_R
13. Mai 2020 um 23:16
Und bei einem Neuansatz alle Geräte heiß, ohne Spülmittel reinigen.
Willem
18. Mai 2020 um 11:40
Hallo Allerseits,
nochmals vielen Dank für die guten Ratschläge. Der neue Sauerteig-Versuch hat nun geklappt. Es war genau wie Christian beschrieben hatte:
Nach dem 2 Auffrischen folgte eine ca. 24 Stündige Phase ohne Volumenaktivität.
Gegen Ende der Phase bildeten sich einige Bläschen und es entstand ein angenehm säuerlicher, leicht Alkoholischer Geruch.
An diesem Punkt habe ich wieder aufgefrischt und erreichte dann wieder eine Volumenverdopplung in wenigen Stunden.
Geruch und Aktivität veränderten sich in den zwei darauffolgenden Auffrischungen nicht mehr.
Mittlerweile habe ich sogar bereits einen Roggen- und einen Weizenansatz draus gemacht, die jetzt mit junger Reife im Kühlschrank stehen.
Danke!!
Viele Grüße,
Willem
Willem
10. Mai 2020 um 11:38
Hallo Lutz,
folgendes Problem habe ich: Nach dem zweiten, dritten oder vierten Auffrischen des neugeborenen Sauerteiges stoppt die Bläschenbildung und die Volumenzunahme.
Ein säuerlicher Geruch jedoch bleibt, der bei längerem Warten an intensität zunimmt.
Dies ist nicht erst einmal passiert, sondern da ich die Sauerteigherstellung seit Monaten erfolglos versuche, sind auf diese Weise sicher schon um die 20-30 Ansätze in die Toilette gewandert… Um die Temperatur besser einstellen zu können habe ich mir mittlerweile eine Reifebox und ein genaueres Thermometer zugelegt. Ich befolge deine Anleitung auf Grad und aufs Gramm genau. Bei den Zeitangaben schaue ich natürlich auch auf den Reifezustand des Teiges.
Ich verstehe nicht was ich noch immer falsch mache…
Meine Vermutung ist, dass die Hefen von den Milchsäurebakterien verdrängt werden. Dies könnte nach allem was ich hier gelesen habe an einer zu hohen Temperatur liegen. Laut Thermometer bleibe ich jedoch immer knapp unter 30grad.
Viele Grüße,
Willem Persson
Nicolai
12. Mai 2020 um 12:48
Hi Willem,
ein ähnliches Problem hatte ich auch letztens und bei mir war es vermutlich das, was du erwähnt hattest. Ich hatte es bei „vermeintlichen“ 29°C stehen gelassen und es wurde pro Auffrischung eher schlimmer als besser. Wenn du sowieso schon viel ASG bzw. ST weggeschmissen hast, dann würde ich vorschlagen, einfach ein zusätzliches Experiment (also zusätzlich zu der Routine von Lutz) zu machen: nimm z.B. 50g Mehl, 50g Wasser bei Raumtemperatur und 5g-10g deines ASGs, mischen, bei Raumtemperatur (20 bis 22°C) im Schatten stehen lassen und mind. 24h in Ruhe lassen und beobachten.
Viel Glück!
LG
Steffi
6. Mai 2020 um 18:04
Hallo Lutz,
Ich hab eine kurze Frage. Mein eigentlich vorher aktives Roggenanstellgut schwächelt und geht nicht mehr richtig auf. Habe bereits mehrere Tage hintereinander mit Wärme aufgefrischt, es sind noch ein paar Blasen am Boden zu sehen, er scheint also nicht ganz „tot“ zu sein, geht aber leider nicht mehr richtig auf. Kann ich mit irgendeinem Trick dem nochmal etwas Hilfe geben oder muss ich neu ansetzen?
Danke.
Steffi
Gabi
6. Mai 2020 um 12:52
Hallo Lutz,
jetzt muss ich doch auch mal schreiben und dir eine Rückmeldung geben. Bin mehr zufällig über den Blog und eines deiner Bücher gestolpert und nun selber „infiziert“. Hat eine Weile gedauert, bis mein erster Sauerteig-Ansatz was wurde — nachdem ich das Mehl gewechselt hatte, gings dann. Und dann diese Geruchs-Explosion, nachdem ich den Deckel geöffnet hatte — unbeschreiblich! vorher hatte ich mich immer gewundert, „was meint er denn mit fruchtigen Aromen…?!“ Ich konnte es überhaupt nicht über mich bringen, den Rest nach dem „Füttern“ zu entsorgen. Das Glas blieb noch tagelang in der Küche stehen und ich hab immer wieder eine Nasevoll genommen 😉
Bin am Experimentieren, mal erfolgreicher, mal weniger, aber hier gibts ja auf fast alles eine Antwort. Herzlichen Dank, Gabi P.S. anbei mein letztes Projekt…
Mora
5. Mai 2020 um 20:14
Hallo
Ich habe ein paar Fragen zur Stabilisierung meines Anstellgutes die vermutlich für euch sehr, sehr einfach sind aber eure Tipps würden mir helfen. Ich habe letzte Woche einen Sauerteig auf Vollkornweizenbasis gezüchtet dem ich jetzt gerne möglichst schnell beim erwachsen werden helfen möchte.
Soweit ich verstehe ist dafür die Anzahl der Auffrischungen entscheidend, daher habe ich folgendes Optimum ausprobiert:
Er steht ausserhalb des Kühlschranks und wird jeweils bei Verdoppelung gefüttert.
Untertags bei ca 28 Grad im Ofen schafft er die Verdoppelung in 4h, in der Nacht bei Raumtemperatur in 12h. Pro Tag schaffe ich also ca. ein Maximum von 4 Fütterungen.
1. Macht das Sinn um ihn möglichst schnell auf gute Triebfähigkeit und Stabilität zu bringen oder habe ich irgendetwas falsch verstanden?
2. Wie viele Fütterungen wird er nach eurer Erfahrung ungefähr brauchen bis er gut genug funktioniert?
3. Ist das Risiko dass er sich ausserhalb des Kühlschranks Schimmel einfängt höher oder muss ich irgendetwas anderes beachten?
4. Kann ich auch die Menge reduzieren um weniger Abfall zu produzieren also 5g Ansatz auf 25g Wasser und Vollkornmehl oder hat das irgendeinen negativen Effekt?
5. Beim Schwimmtest hält er sich ca eine Sekunde oben bevor er sich im Wasser auflöst, heisst dass er ist zu flüssig, noch nicht stabil oder liegt es eher am Vollkornmehl?
Vielen Dank!
Mora
Judith
2. Mai 2020 um 12:18
Hallo Lutz,
Ich würde es gern Mal mit einem Anstellgut probieren.
Wie kann man denn im Haushalt eine konstante Temperatur von 28-30 herstellen bzw. reicht eine Temperatur von 24 auch aus?
VG und danke für die tollen Rezepte 🙂
Judith
Diana
5. Mai 2020 um 20:18
Das würde mich auch sehr interessieren, ob Raumtemperatur ebenso ausreicht. So habe ich es auch mit meinem Roggensauerteig gemacht. Einfach über Nacht stehen lassen. Er hat halt dann länger geruht. Inzwischen hab ich daraus auch ein brauchbares Anstellgut bekommen 🙂 Dürfte ja dann beim Weizensauerteig nix anders sein oder doch?
Franziska
9. Mai 2020 um 18:09
Ich bin auch gerade bei meinem ersten Anstellgut. Meist werden der aBackofen mit eingeschaltetem Licht (sonst nichts), ein Joghurtbereiter, ein Platz auf der Heizung oder dem Kühlschrank empfohlen.
Martin
9. Mai 2020 um 20:30
Hallo Franziska, der Bereich zwischen 25 und 30 Grad ist optimal. Einen Joghurtbereiter arbeitet mit Temperaturen über 34 Grad, das würde ich nicht empfehlen.
Auch ist ein Platz auf der Heizung nicht empfehlenswert, da die Vorlauftemperatur (Heizkörper) sicher über 35 Grad liegen sollte. Für den Start ist es einfach nur wichtig ein warmes Plätzchen in der Wohnung zu finden, an dem möglichst konstant der zuvor genannten Temperaturbereich zu finden ist. Hierbei ist es auf Schränken meist ein paar Grad wärmer als auf dem Boden neben der Balkontüre. Es ist auch egal ob mit Roggen oder Weizen gestartet wird. Wichtig ist nur, dass möglichst ein gutes Vollkornmehl verwendet wird und die Temperatur einigermaßen stimmt. Gutes gelingen und beste Grüße Martin
Rebecca
2. Mai 2020 um 10:19
Hallo
Vielen Dank für das ausführliche Rezept. Im Moment sieht mein Sauerteig gut aus und heute Abend käme ich zum letzten Schritt (nach 3A).
Jetzt habe ich eine Verständnis Frage, betreffend dieses Abschnittes: „Einen kleinen Teil des vorherigen Ansatzes mit Mehl und Wasser kräftig vermischen und zugedeckt 6–12 Stunden bei 28–30 °C reifen lassen bis sich das Volumen um ca. 50–70 % vergrößert hat. Mit junger Reife bei 3–5 °C im Kühlschrank lagern oder bei Volumenverdopplung weiter füttern.“
Muss ich jetzt heute Abend den Sauerteig nochmals füttern und dann nach 6-12 in den Kühlschrank stellen oder direkt nach dem füttern in den Kühlschrank?
Beim auffrischen werfe ich jedes Mal ca. 80% des Anstellgutes weg oder benutze es zum backen, ist das korrekt?
Liebe Grüsse
Rebecca
Ella
1. Mai 2020 um 17:47
Hallo, ich habe seit einigen Wochen einen für meinen Eindruck recht aktiven Dinkelsauerteig und schein ein paar Dinkel und Dinkelmischbrote damit gebacken. Ich würde nun gerne ein Brot mit hauptsächlich Roggenvollkornmehl backen. Kann ich dafür mein Dinkelanstellgut nehmen oder muss ich ein neues Roggenanstellgut züchten? Vielen Dank für Deine Hilfe! Ella
Ruth S
1. Mai 2020 um 21:03
Hallo Ella, Lutz schreibt an mehreren Stellen, dass man ein Anstellgut problemlos auf ein anderes Getreide umzüchten kann und dass man auch einen Brotsauerteig direkt mit einem „fremden“ Anstellgut ansetzen kann, nur dass dann das Aroma anders wird.
Ella
1. Mai 2020 um 22:13
Super, danke probiere ich das mal, vielen Dank!
Dorothee Gotthardt
30. April 2020 um 15:09
Hallo Lutz, auf die Gefahr hin dass ich doppelt schreibe in ( meine erste Mail von heute morgen ist glaube ich nicht richtig gesendet worden) hier noch mal meine Frage zu dem flaumigen Belag auf meinem Anstellgut. Das erste Mal habe ich meinen sauerteig weggeschmissen, jetzt beim zweiten Mal frage ich dich erst, bevor ich ihn entsorge . bei mir entsteht schon nach fünf Tagen ein zarter Flaum auf der Oberfläche, er riecht ein bisschen wie ich das was ich von Schafskäse kenne, wenn er länger in der Lake gelegen hat. Es riecht auch eher nach Käse, also überhaupt nicht unangenehm oder nach Schimmel. Könnte es kahm Hefe sein? Wie kann ich das unterscheiden? Und kann ich Anstellgut mit kahmhefe verwenden oder sollte ich ihn dann lieber noch mal komplett von vorne züchten? Vielen Dank für dein Engagement. Habe sowohl dein Buch als auch seit heute deinen neuen Videokurs, finde es super, eine richtig neue Leidenschaft hat es in mir geweckt. Fröhliche Grüße aus dem Rheinland, Dorum
Dorothee Gotthardt
30. April 2020 um 09:04
Hallo Lutz, ich habe bereits zweimal erfolgreich sauerteig gezüchtet und auch leckere Brot damit gebacken. Aber auch heute ist es eben jetzt zum zweiten mal so, dass nach ein paar Tagen auf dem Anstellgut ein zarter Flaum entsteht. Ich bin unsicher ob es wirklich Schimmel ist. Vom Geruch und vom Aussehen erinnert es mich an das was ich z.b. auf Schafskäse entdecke, der eine Weile im Wasser gelegen hat. Gibt es bei sauerteig so etwas wie Edelschimmel?? Wie gesagt, der Geruch vom sauerteig ist nicht unangenehm hat aber eben eine gewisse Note die ich eher von Käse her kenne. Muss ich ihn wegschmeißen oder hat er noch eine Chance? Auch heute danke ich dir wieder mal für dein Engagement. Dafür, dass ich nun erst seit ein paar Monaten dabei bin, ist es eine Leidenschaft für mich geworden, und da hast du ganz großen Anteil dran. Herzlichen Gruß aus dem Rheinland, Doro
Marcus T
30. April 2020 um 06:45
Hallo zusammen,
ich bin am Verzweifeln. Seit drei Woche versuche ich einen Sauerteig herzustellen. Ich verwende Bio-Roggen-Vollkornmehl. Mittlerweile die zweite Sorte. Die Temperatur von ca. 28 Grad erreiche ich wenn ich die Gläser in den Backofen stelle bei eingeschaltetem Licht.
Aber irgendwie klappt es nicht. Bei Schritt 1 habe ich die unterschiedlichsten Resultate. Von passiert gar nichts bis innerhalb 12 Stunden vergrößert sich das Volumen. Wenn ich es schaffe das Schritt 1 überlebt folgt bei Schritt 2 nie eine doppelte Volumenvergrößerung. Auch nicht nach mehr als 30 Stunden. Einmal habe ich es geschafft das Schritt zwei überlebt hat jedoch nur ca. dreiviertel Vergrößerung. Habe dann Schritt 3a und 3b angesetzt und dann passierte gar nichts mehr.
Bei dem neu verwendeten Mehl (direkt vom Müller) passiert schon bei Schritt eins nichts. Kleine Blasen, irgendwann wird es flüssiger, nach ca. 30 Stunden hat es dann geschimmelt.
Ich bitte um Hilfe.
Vielen Dank und Grüße von Marcus
Michael
28. April 2020 um 11:51
Hallo zusammen,
ich bin mittlerweile bei Schritt 3A angelangt und wage mich heute Nacht dann an den letzten Schritt. Nur habe ich inzwischen soviel Sauerteig produziert, dass ich ihn auf 2 Gläser verteilen musste. Letzt Nacht ist mir das Glas schon übergegangen, weil sich das Volumen stark verdoppelt hatte.
Was ich jetzt noch nicht ganz verstehe: Wenn ich morgen 5-10g aus meinem bisherigen Sauerteig entnehme, um diesen zu füttern und dann in den Kühlschrank zu stellen, was mache ich dann mit all dem Rest im Glas? Das ist ja inzwischen 150g (Vermutlich auch mehr).
Vielen Dank und Grüße
Markus J
28. April 2020 um 12:31
Hallo Michael,
Du könntest es z.B. als Aromageber in einem Brot verbacken (5-10% auf die Mehlmenge), dünn auf Backpapier streichen, im Ofen trocknen und rösten, und anschließend zu Pulver vermahlen, als Soßenbinder verwenden oder leckere Cracker backen:
https://www.brotpoet.de/2020/02/09/sauerteig-cracker-inspiriert-von-samuel-kargl-samskitchen-at/
Die sind wirklich gut und laden zum experimentieren ein.
Allerdings würde ich die Anstellgutreste aus der Geburtsphase in den Komposter geben oder anderweitig entsorgen. Die Gefahr, dass ungewollte bzw. schädliche Mikroorganismen drin sind, wäre mir zu hoch.
Gruß Markus
Lutz
28. April 2020 um 21:59
Wenn es schon angenehm sauer riecht, hier. Ansonsten Kompost.
Juliane
28. April 2020 um 09:44
Hallo Lutz,
wie kann ich einen Roggensauerteig umzüchten zu Weizen? Also welches Mehl und wie oft muss ich auffrischen?
Ich hätte nämlich gerne beide.
Grüße Juliane
Lutz
28. April 2020 um 21:57
Mehl: Das was dir gefällt.
Auffrischen: 3-5 Mal, dann passt es schon.
Martine
27. April 2020 um 12:24
Hallo Lutz,
ich habe mehrmals versucht einen Sauerteig aus Weizenvollkornmehl herzustellen. Nach Schritt 2 sah alles toll aus und war super aufgegangen. Leider hat es sich nach Schritt 3 (variante 3A und 3B) nicht weiterentwickelt. Ich habe ihn abends aufgefrischt und morgens hatte sich am Volumen nichts geändert. Der Teig roch nach alter Banane und ist einfach nicht mehr aufgegangen. Ich habe versucht nochmal zu füttern, aber daraus ist nichts geworden. Ich hatte die verschlossenen Gläser in eine Kühlbox gestellt, in der Box hatte ich einen Behälter mit warmen Wasser und die Gläser drauf (nicht ins Wasser) gestellt. Ich habe im Haus leider keinen Ort mit 28-30°C. (Im Backofen nur mit eingeschalteter Leuchte wird es über 30°C)
Liegt es am Mehl (gekauftes, nicht frisch gemahlen) oder hast du einen Tipp was ich ändern soll bei den Aussenbedingungen?
Vielen Dank im Voraus, Martine
Lutz
28. April 2020 um 21:48
Vielleicht hättest du noch länger warten sollen.
Simone
25. April 2020 um 12:53
Hallo Lutz, ich lese seit kurzem deine tollen backtips und bin begeistert! Frage: ich möchte gerne einen weizensauerteig ansetzen! Kann ich einfach von meinem roggensauerteig ein Teil nehmen und mit Weizenmehl weiter füttern, oder ganz neu ansetzen? Blöde Frage? Danke
Lutz
28. April 2020 um 21:11
Ja, genauso geht das Umzüchten :).
Corina
24. April 2020 um 22:44
Hallo!
Ich hatte mein zwei Monate altes Roggen-ASG zwei Wochen im Kühlschrank und habe vergessen es aufzufrischen. Leider riecht es jetzt nach Aceton, da habe ich gelesen, dass es nicht schlimm ist und es bedeutet, dass das ASG gehungert hat. Man sieht aber auch so kleine weisse Pünktchen. Kannst du anhand des Bildes beurteilen ob es Schimmel ist?
Liebe Grüsse
Christian
25. April 2020 um 09:11
Hallo Corina, das sieht eher wie Kahmhefe aus. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, dann entsorge das ASG. Ansonsten nimm einfach von ganz unten ein paar Gramm und frische es schön warm auf (z. B. 1:1:0.1; Mehl, Wasser, ASG), lasse es jedoch 2-3 mal vollständig durchgreifen, sodass viel Säure entsteht. Viele Grüße Christian
Lutz
28. April 2020 um 21:09
Schimmel scheint das nicht zu sein. Ich würde von ganz unten etwas Anstellgut herausangeln und auffrischen.
Mai
22. April 2020 um 14:50
Hallo Lutz,
vielen Dank für den tollen Blog und deinen Büchern,. Ich habe bisher zwar nur das erste Buch, bin aber ein großer Fan!
Ich habe mich nun auch an ein ASG aus Roggenvollkornmehl getraut und mich penibel an deine Anleitung hier gehalten. Ich bin bei Tag 8 angelangt und füttere mein ASG jeden Morgen: 5g ASG + 50g warmes Wasser + 50 g Roggenvollkornmehl. Das ASG wandert dann in einen Dörrofen, den ich auf 30 Grad stellen kann. Es wächst innerhalb von 6-8 Stunden auf das Doppelte. So weit so gut. Wenn ich mir aber Videos und Fotos von anderen ASG ansehe, ist die Konsistenz ganz anders. Mein ASG ist zwar „löchrig“, aber nicht elastisch. Es riecht auch eher nach nichts. Ich habe auch den Float Test gemacht, bei dem ich ein Teil des ASG 6 Std nach der Fütterung in ein Glas mit Wasser packe, allerdings sinkt das ASG sofort 🙁
Was mache ich falsch? Tausend Dank für deine Hilfe!
Lutz
22. April 2020 um 16:53
Du hast ein Roggenanstellgut. Das, was du beschreibst, gilt für Weizenanstellgut. Es ist also alles gut mit deinem Sauerteig :).
Mai
22. April 2020 um 19:00
Tausend Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast zu antworten! Nun bin ich beruhigt, dass es meinem Quentin Quaranteeno (auf den Namen bin ich aufgrund der Kontaktsperre gekommen 🙂 ) gut geht. Ich werde mich am Wochenende dann trauen, ein Brot zu backen! Liebe Grüße!
Sophie
22. April 2020 um 09:52
Hallo Lutz,
ich habe einen festen Weizensauerteig gezüchtet nach deiner Anleitung. Jetzt befinden sich also ca. 75 g Sauerteig im Gläschen im Kühlschrank. Für dein Brioche-Rezept im Buch „Backen in Perfektion mit Sauerteig“ brauche ich 105 g Sauerteig. Wie strecke ich den vorhandenen Sauerteig damit ich die gewünschte Menge erhalte? LG Sophie
Lutz
22. April 2020 um 16:55
Einfach nochmal auffrischen mit z.B. 70 g Mehl, 35 g Wasser un 7-14 g Anstellgut.
Nina
6. Mai 2020 um 13:51
Wo finde ich die Anleitung von Lutz für festen Weizensauerteig? Lg
Christian
6. Mai 2020 um 19:17
Hi Nina, geht es darum festes Anstellgut herzustellen oder darum aus bereits vorhandenem weichen Anstellgut einen festen Sauerteig herzustellen? Ansonsten kann ich Dir das Buch von Lutz mit der Nummer 4 sehr an das Herz legen. Da findest Du alle wesentlichen Infos zu Weizensauerteig. Viele Grüße Christian
John
18. April 2020 um 11:53
Hallo Lutz,
kann ich den Sauerteig auch schon bei Schritt 2 in den Kühlschrank stellen um die nächste Fütterung ein wenig hinaus zu zögern? Oder tut ihm das in der frühen Phase nicht so gut?
Lutz
22. April 2020 um 15:55
Das geht, aber besser wäre es zu einem späteren Zeitpunkt, weil das Aufwecken doch sehr lange dauert.
Jan
18. April 2020 um 10:25
Hallo Lutz,
vielen Dank für deinen tollen Blog. Mit deiner Hilfe konnte ich in den letzten Wochen schon viele leckere Brote backen.
Ich habe von einem befreundeten Bäcker einen Roggensauerteig bekommen. Nun würde ich gerne auch mal ein Brot mit einem Weizensauerteig backen. Muss ich dazu einen komplett neuen Sauerteig züchten oder kann ich meinen Roggensauerteig einfach mit Weizenmehl auffrischen?
Dankeschön 🙂
Viele Grüße
Jan
Lutz
22. April 2020 um 15:54
Letzteres. Du kannst ihn einfach umzüchten.
Sascha L.
17. April 2020 um 12:04
Hallo Lutz,
vermehren sich die Tierchen nicht schneller, je weicher also flüssiger der Teig ist. Ich habe mich kurz informiert: je geringer der osmotische Druck desto schneller teilen sich die Zellen. Warum sind deine Sauerteige trotzdem relativ fest (TA 200 bei Weizen, TA 220 bei Roggen)? Macht es Sinn die TA um 20% zu erhöhen?
VG, Sascha
Lutz
22. April 2020 um 15:37
Mit der TA lässt sich der Stoffwechsel steuern und natürlich auch die Mikroflora, die mit weniger Wasser besser klarkommt. Ergebnis ist ein anderer Geschmack und auch ein anderes Teigverhalten. Weniger Wasser bedeutet auch weniger enzymatischer Glutenabbau.
Waltet_R
15. April 2020 um 11:56
Hallo,
ist doch die ideale Mischung für das Pane Resto.
Timo
15. April 2020 um 07:57
Hallo,
ich habe jetzt schon zum zweiten mal versucht Sauerteig anzusetzen. Wahrscheinlich wird es wieder nichts. Nach den ersten 24 Stunden von Schritt 1 hat sich der Teig schon mehr als verdoppelt. Ich habe dann morgens gegen 8 Uhr Schritt 2 gemacht. Bereits um 13 Uhr war der Teig schon wieder mehr als verdoppelt und beim aufklopfen vom Glas auf die Arbeitsplatte ist er um die Hälfte eingesackt. Bei Schritt drei geht es jetzt aber nicht weiter. Abends war er erst um ca. 50 % gewachsen, also habe ich ihn weiter über nacht stehen lassen. Morgens war er schon wieder geschrumpft und hat auch nie das Volumen verdoppelt. Das ganze steht in einer Styroporbox bei 28 °C. Hat irgendjemand eine Idee wo der Fehler liegt?
Danke
Maxi
21. April 2020 um 15:58
Hallo Timo,
wenn du ihn über Nacht stehen gelassen hast kann es ganz gut sein, dass du den Zeitpunkt, bei dem er das doppelte Volumen hatte, verpasst hast (kann auch sein, dass du diesen Zeitpunkt tagsüber verpasst hast?) Ich würde ihn einfach nochmal auffrischen wie in 3B, sodass du tagsüber beobachten kannst wie er sich verhält. Es ist auch wichtig ob du 3A oder 3B gemacht hast, bei 3B wäre es zu erwarten, dass es etwas länger dauert als bei 3A, da du weniger Bakterien in den neuen Ansatz gibst. So lange er nicht stinkt würde ich einfach weiter füttern, bis er „erwachsen“ ist.
Lutz
22. April 2020 um 15:01
Wichtig ist, dass er nah am Maximum seines Volumens gefüttert wird. Das ist in aller Regel die Verdopplung, kann aber auch weniger oder mehr sein. Du hättest ihn am Abend also ruhig auch schon füttern können, erst recht so kurz vor dem Zubettgehen. Solange Leben zu sehen ist, kannst mit einer Fütterung nichts falsch machen. Nur wenn sie zu spät kommt, ist das in dieser Geburtsphase oft tödlich (für den Sauerteig).
Daniel Romero
14. April 2020 um 19:16
Hallo Lutz,
ich habe von meinem Nachbarn einen Dinkel-/Roggensauerteig bekommen (gemischt). Kann ich den für irgendeins Deiner Rezepte nutzen? Also gerne auch als Austausch zu anderen Sauerteigen. Ich habe kein Brot gefunden, dass die Mischung enthält.
Grüße
Daniel
Benno
15. April 2020 um 09:01
Seltsame Mischung.
Ich bin nicht Lutz, versuche trotzdem mal zu helfen.
Kommt drauf an mit was du lieber backen willst. Backst du lieber mit Roggen, züchte es dir um in dem du es in Zukunft nur noch mit Roggen Vollkornmehl fütterst. So hast du ein Roggenanstellgut und kannst es für Roggen und Mischbrote verwenden. Auch bei einem Weizensauerteigbrot kannst du dieses dann verwenden, wenn du mal kein Weizen ASG zur hand hast.
Die meisten halten sich nur ein Roggen ASG weil es nur alle 1-2 Wochen aufgefrischt werden muss und trotzdem mit den meisten Broten kompatibel ist. Bei einem reinem Weizen-Sauerteigbrot hingegen (vor allem wenn es öfter gebacken wird) würde ich mir dann ein Weizen ASG züchten, da es den Geschmack des Brotes dann nicht verfälscht.
Ich habe immer ein Roggen und Weizen ASG. Dinkel ist aus meiner sicht nicht notwendig, weil es auch eine Weizensorte ist und man somit das Weizen ASG nehmen kann.
Ruth S
15. April 2020 um 13:19
Hallo Benno, also ich habe auch einen Mischsauerteig (zwei Drittel Roggen, ein Drittel Weizen, anfangs war der Roggenanteil höher) und fahre damit gut. Was spricht denn dagegen? Hallo Daniel, bei Rezepten mit kleiner Anstellgutmenge kannst du, so weit ich Lutz bisher verstanden habe, immer auch ein anderes Anstellgut nutzen. Nur das Aroma ist dann wohl etwas anders.
Peter
16. April 2020 um 08:55
Hallo Ruth, dein Sauerteig wird als Balkansauerteig bezeichnet. So haben auch unsere Altvorderen ihren Sauerteig eingesetzt. Da spricht gar nichts dagegen. An der Triebfähigkeit scheiden sich die Geister. Ich schätze die meisten Hobbybäcker würden ihren eigenen Sauerteig aus meheren Proben nicht erkennen geschweige größere Unterschiede herausschmecken. Auch bei den Sterneverteiler für die Restaurants gibt es eine Menge Budenzauberer. Es gibt gute Gründe den oder den oder mehrere Sauerteige einzusetzen. Vorlieben, Erfahrungen, Einfachheit, Pflegefähigkeit sind die Entscheidungskriterien.
Bei einem Grundrezept habe ich zwei verschiedene Sauerteige und beide mit je der halben Menge getestet. (Analogie zur 1. Plötziade). Leichte marginale Unterschiede bei persönlicher Einbildung. Bei mir deckt ein RVKsauerteig TA 220 und ein Semolinasauerteig TA ca. 160 meine Palette in vielen Richtungen ab.
Sascha L.
17. April 2020 um 15:01
Hallo Peter,
was meinst du mit Semolinasauerteig? Ist das schlicht ein Hartweizenmehlsauerteig, d.h. 100% Hartweizen oder 50:50 Weich- und Hartweizen? Wie verhindere ich bei deiner TA von 160 oberflächliches Eintrocknen bei einer Lagerungszeit von 4 bis 6 Tagen?
VG, Sascha
Peter
6. Juni 2020 um 09:00
Hallo Sascha, sorry, habe erst jetzt deinen Beitrag gelesen.
Genau 100 % Semola (Caputomühle Neapel aber egal.) Aufbewahrung in leicht konischen Behälter von Coppenrath & Wiese. Da war mal Pudding drin. Göga hat es mal bei Lidl gekauft?! Deckel wird drauf geklippst und bisher keine Probleme. So mache ich es auch mit meinen 30 g RVKST. Auf dem Bild ist ein WVKST. Behälter nicht spühlmaschinentauglich
Sascha L.
7. Juni 2020 um 15:26
Hallo Peter,
…..macht nichts… ist Semola einfach nur die italienische Bezeichnung für Hartweizen (Durum)? Oh gott, bitte kein Coffee-to-go-Becher, dann besser ein solides Glas- oder Keramikgefäß 😉
Walter_R
8. Juni 2020 um 12:35
Hallo Sascha,
jetzt vollständiger Link:
https://authentisch-italienisch-kochen.de/weizenmehl/
Walter
Lutz
22. April 2020 um 14:52
Du kannst ihn als Anstellgut betrachten und daraus deinen eigenen Sauerteig bzw. dein eigenes Anstellgut pflegen.
Karsten
14. April 2020 um 13:33
Hallo Lutz,
ich habe Sauerteig „aktiviert“ geschenkt bekommen und damit auch schon brötchen gebacken.
Ich hab den Rest einfach in den Kühlschrank gepackt…was mach ich nun mit dem Sauerteig weiter? Was muss ich machen wenn ich Ihn wieder zum backen nehmen will?
Danke für Deine Hilfe und Danke für Deinen tollen Blog!
Lutz
22. April 2020 um 14:40
Du hast im Kühlschrank jetzt Anstellgut, das aufgefrischt werden möchte.
Franzi
14. April 2020 um 11:20
Hallo Lutz, hallo ihr lieben Anderen,
gestern habe ich meinen ersten Sauerteig (Weizen) angesetzt und ihn auf eine Wärmflasche gestellt. Nach ca 16 Stunden hat er nun oben aufm dem Teig eine dunkle braune “Kruste” gebildet. Ich befürchte es war wärmer als 30 grad mit der Wärmflasche. Soll ich direkt einen neuen Teig ansetzen oder es erstmal weiter probieren?
Vielen Dank für eure Hilfe?
Lutz
22. April 2020 um 14:35
Wenn sich unter der Kruste noch etwas tut, dann kannst du weitermachen. Hattest du ihn zugedeckt oder offen?
Tobi
14. April 2020 um 08:35
Hallo Lutz,
ich habe zwei Starter gezüchtet. Einen Weizenvollkorn einen Roggenvollkorn. Beide sind sehr aktiv gewesen und immer schön gewachsen. Ich möchte aber jetzt nicht zwei Starter pflegen und hegen, daher überlege ich einfach diese beiden zusammen zu mischen und jeweils mit Roggen und Weizen zu füttern. So als Universalstarter. Geht das gut? Oder eher eine blöde Idee?
Lutz
22. April 2020 um 14:30
Das geht alles und funktioniert. Es wird einfach ein neue Geschmacksnuance im Brot geben, die sich zu „sortenreinen“ Sauerteigen unterscheidet.
Tillmann
9. April 2020 um 23:48
Hallo Lutz, zum Widerholten mal Danke für Deine Bücher !!
Ich habe ein paar Fragen zum Umgang mit Sauerteig.
1, wenn ich mein Anstellgut neu füttere frage ich mich immer wann es genau wieder in den Kühlschrank sollte. Wenn es beim Klopfen wieder zusammensackt wäre es schon etwas zu spät, aber perfekt zum weiterfüttern, oder? 2, Du gibst ja an mehreren Stellen Ideen an wie man Anstellgut-Reste verwerten kann, zB in dem „Kraftprotz“ Rezept in dem neuen Buch. Dieser Rest hat aber doch immer noch eine Triebkraft, vor allem bei so viel wie hier vorgeschlagen wird! Muss das nicht berücksichtigt werden? Also in Gehzeiten usw? 3, Mein Sauerteig hat jetzt anschneinend so langsam richtig bumms, dazu kommt dass es bei uns mittlerweile etwas wärmer geworden ist (22 / 23 Grad). Was passiert eigentlich wenn ich den richtigen Zeitpunkt zum Backen verpasse (also zB beim Roggenkastenbrot aus dem Sauerteig-Buch)? Ich habe jetzt da das Volumen schon sehr groß war bereits nach ca 18 Stunden gebacken. Vielen Dank für Deine Antworten im Voraus, Tillmann
Lutz
22. April 2020 um 12:41
1. Geh‘ nach der Volumenzunahme. 50-100% Volumenzunahme ist ok, dann ab in den Kühlschrank. Wenn er auf Verlangen einfällt, wäre er super zum weiterfüttern, richtig.
2. Die Triebkraft geht angesichts der Leistung der Backhefe unter und fällt kaum auf.
3. Dann fällt der Teigling wieder ein, wird zu sauer und klitschig (bei Sauerteigbroten) oder einfach zu flach und fest.
Jonny
6. April 2020 um 15:49
Hallo, warum
soll man eigentlich mit jeweils 50g anfangen, wenn später nur ein kleinerer Teil weiterverwendet wird? Braucht man sowas wie eine kritische Masse?
Lutz
22. April 2020 um 11:41
Ja, genau, zumindest sinkt dadurch das Risiko eines äußeren Einflusses. Aber es geht auch mit je 10 oder 20 g, wird dann aber fast schon homöopathisch in der Dosierung…
Nadja
17. Juni 2020 um 22:08
Hallo Lutz,
ich finde deine Seite klasse. Vielen Dank dafür!
Ich führe mein Roggen ASG seit ca einem Monat sehr erfolgreich. Nun wollte ich gerne eine Sauerteig Pizza backen. Unter deiner Anleitung hatte ich bereits ein Hefewasser gezüchtet mit dem ich dann den Weizensauerteig angesetzt habe. Die Pizza ist wirklich super geworden. Nun aber zu meiner Frage. Ich möchte ungern 2 ASG regelmäßig pflegen und habe mich gefragt ob ich schlichtweg mein Roggen ASG dazu verwenden kann um einen Weizensauerteig herzustellen.
Ich möchte nichts umzüchten oder so. Lediglich Weizenmehl mit Roggen ASG impfen um daraus einen Weizensauerteig für die Pizza zu erhalten. Ist das möglich? Ich finde rein gar nichts dazu im Internet und das hat mich verunsichert. Viele Grüße und vielen Dank. Nadja
Walter_R
18. Juni 2020 um 00:05
Hallo Nadja,
selbstverständlich kannst du mit deinem Roggen-ASG deine Weizen-Pizza machen.
Den Bakterien und Hefen ist es gleichgültig. Die verarbeiten alle Mehle.
Puristen verneinen dies, weil der Geschmack darunter leiden würde, was ich bezweifle. Kann man die wenigen Gramm Roggen aus dem Teig herausschmecken? Ich meine nein.
Walter
Sascha
18. Juni 2020 um 11:50
Hallo Nadja,
ja, kannst du. Roggenanstellgut ist sicher etwas triebstärker als Weizen Anstellgut. Weizen und Roggen vertragen sich 😉 Geschmacklich wird man es kaum merken, aber selbst wenn, ist doch wumpe. Ich habe vor einem Jahr eine supergeile Roggenpizza mit Roggen T 997 gegessen.
VG, Sascha Lorenzo B-)
Gernot Z
5. April 2020 um 19:18
Hallo Lutz!
vielen Dank für deine Wissens-Sammlung! Ich habe bereits erfolgreich das erste Brot gebacken-war unglaublich!
Jetzt kommt die Champions-League. Im Video (mdr) hast du den Starter „nur“ zweimal gefüttert und danach schon verwendet. Hier hast du 4 Schritte. Ab welchen kann ich den Starter für’s backen verwenden? Nach der Geburtsphase?:)
Vielen Dank für eine Antwort!
Beste Grüße aus Wien
Gernot
Lutz
22. April 2020 um 11:15
Verwenden kannst du ihn, sobald er säuerlich und angenehm, also nicht nach Fehlaromen riecht. Er hat dann nur noch nicht genug Leistung, was die Reifezeiten verlängert. Im MDR habe ich meinen etablierten Sauerteig zum Backen verwendet, nicht den neu geborenen. Der gehört schon noch etliche Male gefüttert, ehe er erwachsen ist.
Elisabeth
5. April 2020 um 13:29
Lieber Lutz,
vielen Dank für deine tolle Arbeit hier auf dem Blog.
Ich habe schon lange den Plan einen Sauerteig selbst anzusetzen und es endlich mal in die Hand genommen. Gestern Abend habe ich den ersten Ansatz gemacht, der heute morgen aber schon mehr als verdoppelt war, daher habe ich gleich heute morgen Schritt 2 gemacht und wie schon gestern Abend auf Omas Kunst gestellt. 2 h später ist schon das komplette 500ml Weckglas übergelaufen. Kann es auch zu schnell gehen mit dem Ansatz? Er riecht eigentlich ganz ok, leicht alkoholisch vielleicht und blubbert super.
Oder soll ich jetzt einfach (da es sich mehr als verdreifacht hat), den nächsten Schritt machen? Also einen kleinen Teil vom ASG nehmen und wieder mit Mehl und Wasser mischen oder nochmal alles füttern und in eine große Schüssel umfüllen? Und soll ich es lieber an einen anderen (kühleren) Ort stellen?
So viele Fragen, ich hoffe du kannst mir helfen und bedanke mich schonmal herzlich dafür!
Lutz
22. April 2020 um 11:08
Ja, unbedingt immer weitermachen, wenn der Teig ruft (also aufgegangen ist), nicht wenn die Zeit abgelaufen ist! Und nicht zu früh über die tolle Aktivität freuen. Die Arbeit beginnt erst noch.
Michael
5. April 2020 um 08:27
Guten Morgen!
Momentan läuft der zweite Versuch, Sauerteig herzustellen, genauso in die Leere wie der erste. Doch der Reihe nach: Ich habe Bio-Dinkelvollkornmehl verwendet (was anderes war nicht im Hause) und mich exakt an deine Anleitung gehalten. Sämtliche Temperaturen wurden mit einem Thermometer kontrolliert. Schritt 1 lief planmäßig ab, kein Volumenzuwachs aber Blasen. Schritt 2 lief deutlich schneller ab als in deiner Anleitung. Ich habe gefüttert, sobald das Teigvolumen sich verdoppelt hat. Schritt 3A habe ich danach durchgeführt und dann passierte… nichts. Der Volumen des Teiges hat sich wie im ersten Versuch kein bisschen verändert (11 h nach Durchführung Schritt 3A). Was habe ich falsch gemacht?
Lydia
8. April 2020 um 10:04
Genau das gleiche ist mir auch passiert! Ich weiß nicht was ich falsch gemacht habe. Habe nun einen Teil des Ansatzes entnommen und den gefüttert. Mal sehen was passiert.
Lutz
22. April 2020 um 09:23
Das ist ein häufiges Phänomen, auch wenn ich es selbst noch nie erlebt habe. Einfach stur weiterfüttern, siehe auch hier.
Stella
1. April 2020 um 08:30
Lieber Lutz,
ich habe Schritt 3 (am ersten Tag 3b) zum zweiten Mal wiederholt, da sich die Masse nicht verdoppelt hat. Am zweiten Tag habe ich Schritt 3a durchgeführt, da ich dachte, dass mein Sauerteig-Starter mehr Kraft benötigt. Jetzt habe ich ihn 24h bei ca. 28 Grad stehen gelassen nur leider hat sich das Volumen noch immer nicht verdoppelt. Soll ich weitere 12h warten bis ich merke, dass der Teig einfällt oder soll ich noch einmal füttern? Er riecht auf jeden Fall gut und es haben sich auch Blasen gebildet. Am zweiten Tag hat er das Volumen auch ganz normal verdoppelt.
Freue mich auf dein Feedback!
Danke und liebe Grüße
Stella
Lutz
4. April 2020 um 20:43
Ich würde ihn füttern, wenn du merkst, dass er den Rückweg antritt, also einfällt.
Tim
12. April 2020 um 22:52
Mein letzter Versuch ist leider in der Nacht bei Schritt 3A verhungert. Irgendwann muss ja auch mal schlafen 😏 sollte man den Ansatz dann lieber über Nacht im Kühlschrank parken? Oder wie macht man das?
Lutz
22. April 2020 um 14:04
Ja, wenn er schon gereift ist, kann er auch mal im Kühlschrank schlafen, sollte dann aber für den nächsten Schritt mit wärmerem Wasser und dem Mehl vermengt werden, damit die Teigtemperatur von ca. 30°C wieder passt.
Philip Steinwascher
31. März 2020 um 10:31
Hallo Lutz,
ich habe ein ähnliches Problem wie Lutz und Flo. Beim ersten Ansetzen von 50 g Roggenvollkornmehl mit 50 g Wasser verdoppelt sich bei 30 °C das Volumen bereits in weniger als 24 h Stunden. Nach der Zugabe von weiteren 50 g Roggenvollkornmehl und 50 g Wasser vergrößert sich bei 30 °C das Volumen um mehr als das Doppelte in weniger als 8 h. Scheint also erstmal immer ganz gut zu funktionieren. Ab dann komm ich bis jetzt aber leider nicht weiter. Und zwar weder mit 3A noch mit 3B (4 Versuche pro Variante). In beiden Fällen ist auch nach 24 h absolut keine Volumenveränderung zu beobachten. Deswegen hatte ich jetzt vor auch mal „stur“ zu bleiben, denn der Geruch ist super. Meine Frage ist nur, soll ich nach 12 h oder nach 24 h neu füttern?
Lutz
4. April 2020 um 20:03
Ich würde nach 12 Stunden füttern und dann mal abwarten.
Jonny
30. März 2020 um 09:23
Hallo Lutz,
ich habe drei Sauerteigansätze. Weizen (550) Roggenvollkorn und Weizenvollkorn. Der Weizenvollkorn-Sauerteig ist schon fertig (nach 6 Tagen) und steht schon im Kühlschrank. Der Roggenvollkorn-Ansatz ist auch schon 6 Tage alt, jedoch trotz guter Fütterung vergrößert er sein Volumen nicht. Beim Weizen ist es ebenso. Er wird lediglich flüssiger. Was mache ich da evtl. falsch?
Lutz
4. April 2020 um 19:26
Haben sich Weizen und Roggen irgendwann einmal bewegt oder verhalten die sich seit 6 Tagen, also von Anfang an so? Falls letzteres fehlt ihnen einfach der Anfangsbesatz an Mikroorganismen. Falls nicht, dann sind sie irgendwann auf dem Weg verstorben, weil sie z.B. zu spät Nahrung bekommen haben. Wenn dein Weizenvollkornansatz funktioniert, kannst du einfach Ableger davon mit Roggenvollkorn und Weizen 550 füttern. Das funktioniert auch.
Nicki Wögerbauer
30. März 2020 um 07:16
Guten Tag,
zuerst: ich finde deine Schritt für Schritt Anleitung wunderbar – perfekt für Neulinge wie mich. Ich habe allerdings eine Frage bzgl. Temperatur. Ende März/Anfang April heize ich kaum noch; es hat also ca. 21°C in der Wohnung. Hast du einen Tipp für mich, wie ich dem Sauerteig seine 28-30°C für 24h geben soll? Vielen, vielen Dank für deine Hilfe im Voraus und dass du alle Fragen hier so geduldig beantwortest.
Liebe Grüße aus Linz
Nicki
phil
4. April 2020 um 09:32
Hi, ich habe die gleiche Frage. Habe noch überhaupt keine Ahnung von Brot backen, aber Temperatur gibt mir zu denken 😉
Lutz
4. April 2020 um 19:22
Schau mal hier :).
Anne
27. März 2020 um 17:37
Hallo Lutz,
erst einmal vielen Dank für deinen hilfreichen Blog! Ich backe seit Langem ein schönes, kräftiges Roggenmischbrot mit einem gut gereiften Sauerteig, den ich mit Roggenvollkornmehl füttere. In einem englischen Forum erzählte ich davon und jemand antwortete entrüstet, das sei vollkommener Quatsch. Das Roggenmehl mache keinerlei Unterschied beim Geschmack und sei unnötig teuer. Das Beste für einen Starter sei weißes Weizenmehl. Die Person backe seit 20 Jahren und habe alles ausprobiert.
Abgesehen davon, dass ich überhaupt nicht gerne mit weißem Mehl backe, halte ich die Behauptung, Roggenvollkornmehl im Starter mache keinen geschmacklichen Unterschied, für falsch. Was meinst du dazu?
Lutz
27. März 2020 um 22:38
Ja, das ist fachlich nicht haltbar. Es macht einen (für mich deutlichen) Unterschied, ob selbst ein Weizensauerteig mit Weizenanstellgut oder mit Roggenanstellgut angesetzt wird. Beim Roggensauerteig genauso.
Rike
26. März 2020 um 23:19
Hallo,
ich habe über 5 Tage einen Sauerteig aus Waldstaudenroggen angestellt und er riecht nun nach Alkohol. Ist das in Ordnung? Einer Onlinequelle nach kann er durchaus so riechen.
Ich konnte ihn nicht dauerhaft in einer konstanten Wärme halten, da sich die Heizung über Nacht abschaltet oder es im Ofen mit der Lampe an, selbst mit Spalt offen, zu warm wird. In der Nacht fiel die Temperatur auch mal auf 20°. Könnte ihm das irgendwie geschadet haben? Nach der 4. Mehlzugabe ging er auf jeden Fall super nach oben und tat das auch nach dem 5. Mal.
Danke schonmal für Weiterhilfe und liebe Grüße
Rike
Lutz
27. März 2020 um 22:31
Alles gut. Solange er treibt und auch säuerlich riecht, ist alles in Ordnung. Alkohol ist ein normales Abbauprodukt des mikrobiellen Stoffwechsels.
Monja Volandt
26. März 2020 um 13:20
Hallo lieber Lutz,
hallo liebe Mitlesende,
ich habe einen relativ jungen Roggensauerteig und habe ihn sogar letztens zu einem Teil auf Dinkel umgezüchtet.
Nun ist die Coronazeit und ich finde NIERGENDS Vollkornmehl. Dank der Hamsterkäufer verhungern jetzt meine Sauerteige? Ernsthaft?
Was mache ich, wenn ich sie gerne am Leben halten würde?
Ich finde nicht einmal mehr online Vollkornmehle.
Aber wenn das so ist, muss ich wohl danach einen neuen Sauerteig ansetzen.
Liebe Grüße
Monja
Lutz
27. März 2020 um 22:28
Du kannst nun auch Nicht-Vollkornmehle zum Füttern verwenden, also Typen- bzw. Auszugsmehle.
Walter_R
25. März 2020 um 13:59
Guckst du hier:
https://www.ploetzblog.de/faq-archiv/wie-frische-ich-mein-anstellgut-auf/
Fabian
25. März 2020 um 11:35
Hallo Lutz,
wie oft muss ich den Sauerteig füttern, wenn ich ihn ihm Kühlschrank aufbewahre?
Lutz
27. März 2020 um 22:20
Ich füttere ihn einmal pro Woche. Das reicht für normale Brote aus. Bei fett- und zuckerreichen Backwaren sollte das Anstellgut schon etwas öfter nacheinander aufgefrischt werden.
Zin
24. März 2020 um 15:57
Hallo,
Ich habe leider nur Dinkelvollkornmehl bekommen. Kann ich damit beginnen und es für Roggen-/Weizenbrote ebenso verwenden. Was muss ich hierbei beachten?
Danke und Grüße
Zin
Lutz
27. März 2020 um 21:45
Ja, einfach alles genauso wie mit Roggenvollkornmehl in der Sauerteigherstellung machen. Du kannst später irgendwann mit Roggenmehl weitermachen, um einen Roggensauerteig zu bekommen.
Calle
24. März 2020 um 09:51
Hallo Sebastian, ich glaube, es gibt dazu keinen gesonderten Eintrag, aber Lutz hat dazu schon öfter mal gesagt, dass das geht, mit leicht verändertem Geschmack. Ich hab‘s ausprobiert. Es klappt. Die geschmackliche Varianz ist marginal bis willkommen.
Kannst loslegen! Gruß, Calle
Walter_R
23. März 2020 um 14:46
Hallo Sebastian,
Einzigste Folge wäre eine leichte Geschmacksveränderung.
Eine Umzüchtung des STA ist durch zwei- oder dreimalige Auffrischung des Roggen-STA mit Weizenmehl möglich.
Grüße Walter
Sebastian
23. März 2020 um 13:11
Hallo zusammen,
Lutz, Du schreibst dass Du für einen Sauerteig immer ASG von der gleichen Mehlsorte nimmst. Was wäre denn aber nun, wenn ich für einen Weizensauerteig mein vorhandenes Roggen-ASG nutzen würde? Am Ende sind es ja nur wenige gr Roggen in dem Hauptteig..
(bitte verzeiht falls es zu der Frage schon eine Antwort gibt, ich konnte sie hier jedoch nicht finden)
Beste Grüße
Sebastian
Lutz
27. März 2020 um 21:32
Das wäre kein Beinbruch, aber der Sauerteig wird mit Roggenanstellgut andere geschmackliche Eigenschaften entwickeln als mit Weizenanstellgut, weil du eine auf eine andere Nahrung angepasste Mikroflora hinzugibst.
Wilfried B
22. März 2020 um 12:22
Hallo Zusammen,
Habe jetzt mehrfach versucht anstellgut zuberzeugen. Jedesmal begann es nach faulen Eiern zu riechen. Habe ihn dann weggekippt. War ich zu ungeduldig oder mache ich was falsch?
Lutz
27. März 2020 um 20:09
Ja, du warst zu ungeduldig. Anfangs riecht er fast immer nach faulen Eiern. Das gibt sich, je mehr Säure entsteht und kann durchaus ein paar Tage dauern.
Carina
19. März 2020 um 18:09
Hallo, ich habe eine etwas blöde Frage: ich habe ein großes Glas Anstellgut geschenkt bekommen, davon nehme ich aber zum Auffrischen z. B. nur 10g weg. Gebe ich das Aufgefrischte Anstellgut danach wieder in das Große Glas zum Bestehenden? Oder soll ich dann nur mehr mit dem Aufgefrischten arbeiten und den Rest vom großen Glas entsorgen?
Liebe Grüße
Carina
Ruth S
20. März 2020 um 15:42
Hallo Carina, den Rest vom großen Glas brauchst du nicht mehr, du kannst ihn aber zum Würzen von Soßen oder ähnliches nutzen. Ich habe auch schon mit Anstellgutresten als Teigumhüllung für Bratgut experimentiert. Bei meinem letzten Brot kamen 40g altes Anstellgut mit in den Hauptteig. Die Teiglinge gingen dann etwas schneller auf und mussten gebacken werden, sonst blieb alles gleich. Aber keine Garantie, dass das bei jedem Brot so klappt! Schau lieber noch mal hier: https://www.ploetzblog.de/faq-archiv/was-machst-du-mit-deinen-anstellgutresten/ – Lutz ist schließlich der Experte!
Walter_R
20. März 2020 um 20:47
Das alte Anstellgut gibt man nicht zum Aufgefristen. Ansonsten könnte man ja gleich das gesamte alte Anstellgut auffrischen. Dazu wird dann aber eine erhebliche Menge Mehl benötigt.
Man könnte aber z.B. dieses Brot damit backen:
https://www.ploetzblog.de/?s=Weizensauerteig+mit+%C3%BCbriggebliebenen+Anstellgut
Lutz
27. März 2020 um 15:04
Letzteres, immer nur mit dem neuesten Anstellgut arbeiten. Die Reste kannst anderweitig sinnvoll verwenden.
Thomas
19. März 2020 um 15:26
Hallo,
ich habe kein Roggenvollkornmehl zur Herstellung des Sauerteigs. Ist es mit „normalen Roggenmehlr“ (Typ 1150) auch in Ordnung?
Danke für eine kurze Rückmeldung.
Thomas
Lutz
27. März 2020 um 15:01
Es kann funktionieren, aber die Wahrscheinlichkeit ist deutlich kleiner als mit Vollkornmehl, weil die Mikroorganismen an der Getreideschale leben, von der im Vollkornmehl deutlich mehr enthalten ist als in 1150er. Du könntest auch ein anderes Vollkornmehl verwenden (Weizen, Dinkel, …) und später mit Roggen 1150 weiterfüttern, wenn der Sauerteig geboren ist.
Calle
17. März 2020 um 21:31
Hallo Sophie – wo hast Du das gelesen mit dem Sauerteig?
Ein flüssiger Startteig=Anstellgut ist möglich, aber nicht zwingend.
Wie fest oder kompakt Dein Anstellgut ist, bestimmst Du über die Relation von Wasser und Mehl. Auch die Art des Mehls spielt eine Rolle. Vollkorn wird etwas fester als Typenmehl.
Bei 50/60 bekommst Du eine Konsistenz, die an weiches Porridge erinnert. Während der Gare wird Dein Ansatz dann blasig (Du kannst das im Glas gut beobachten) und noch etwas weicher.
Gutes Gelingen! Calle
Sophie
18. März 2020 um 14:49
Vielen Dank Calle und Walte_R,
Es ist schon spannend und macht bis jetzt noch viel Spaß sich um so einen Klops (der heißt jetzt Egon) Mehl zu kümmern. Die Blasenbildung konnte ich schon beobachten und heute starte ich Schritt 3B und wiederhole ihn bis ich denke der Sauerteig ist kräftig genug um es dann auch im Kühlschrank ein paar Tage auszuhalten.
Zur Zeit bekomme ich schlecht zusätzliches Mehl und Hefe gekauft, daher hoffe ich, dass es der Sauerteig auch später alleine schafft mein erstes Brot fluffiger werden zu lassen. Ist es dafür zwingend nötig ein bspw. Roggenmehl statt Roggenvollkornmehl zu verwenden oder sind auch damit die Erfolgsaussichten gut?
Lieben Gruß
walter_R
18. März 2020 um 15:40
Hallo Sophie
Vollkornmehl nimmt man beim Ansetzen am Anfang, weil sich darauf mehr Sauerteig- und Hefebakterien befinden. Danach habe ich beim Roggen-STA 1150er und beim Weizen-STA 1050er genommen und das führe ich so fort.
Grüße Walter.
Walte_R
17. März 2020 um 12:14
Hallo Sophie,
Das ist bei Roggenmehl bei diesem Mischungsverhältnis normal. Wird auch später unerheblich flüssiger.
Sophie
16. März 2020 um 19:20
Hallo und danke für die ausführliche Beschreibung. Ich habe nur eine kurze Frage zur Sauerteigkonsistenz. Ich bin noch unerfahren und habe gelesen das der Startteig recht flüssig ist, ähnlich wie Eierkuchenteig. Mit den 50 gr Roggenvollkornmehr und 60 gr Wasser habe ich jetzt eher einen kompakteren Teig kreiert. Spielt das eine Rolle oder verflüssigt sich der Teig in Reifeprozess?
Lieben Gruß
Lutz
27. März 2020 um 09:59
Kompakt trifft es. Er ist recht zäh und nicht flüssig. Bei Roggen wäre für eine flüssige Konsistenz deutlich mehr Wasser nötig. Er wird aber während der Reife weicher.
Jule
13. März 2020 um 09:46
Hallo Lutz, ich probiere gerade zum ersten Mal Sauerteig selbst herzustellen, denn bisher hatte ich mich nie ran gewagt. Ich hatte ihn für den ersten Schritt 36h stehen und er riecht jetzt schon fast wie vergoren. Ist das normal? Soll dass so sein? Oder hatte ich ihn vielleicht schon zu lange stehen oder fremde Bakterien mit drin? Ich hab mal auf anderen Websites nachgeschaut und da steht ja auch für den ersten Tag oft nur 24 h.. Sollte ich in der Situation einfach weitermachen oder eher neu anfangen, bzw. wie weißich generell welecher geruch noch gut ist und so gehört und ab wann es nicht mehr gut ist? Kannst du das beschreiben? Vielen Dank schon mal! Lg, Jule
Sandra
20. März 2020 um 13:07
Hallo Jule,
es ist etwas spät für eine Antwort, aber vielleicht hast du ja trotzdem weitergemacht bzw. erneut begonnen:
Ein „gesunder“ Sauerteig hat viele Geruchsvarianten, die (je nach Nase) unterschiedlich wahrgenommen werden. Meine bisherigen Sauerteige haben einen Geruch, der je nach Mehl, Temperatur, Stehzeit usw. changiert: Mal zart nach Essig, mal wie ein angeschnittener Apfel, mal nach Naturjoghurt, mal nach Alkohol. Diese Varianten nahm ich bisher auch immer bei der „Geburtsphase“ eines Sauerteiges wahr. In der Regel riecht der Teig angenehm säuerlich, selbst mein geruchsempfindlicher Mann nahm mal eine Schnüffelprobe, ohne das Gesicht zu verziehen.
Verdorbene Sauerteige rochen bei mir immer muffig, käsig, bitter, penetrant nach Erbrochenem (obwohl diese Nuance in der Geburtsphase auch mal vorkam, dann aber wieder verschwand). Manche rochen auch so gotterbärmlich eklig gekippt, dass ich sofort die Nase wegziehen musste. Man kann sich da auf sein Gefühl verlassen – man erschnüffelt ja auch durchaus, dass eine 4 Tage alte Suppe im Kühlschrank gekippt, der geöffnete Becher Quark sauer, die Gurken im Glas gammelig sind.
LG, Sandra
Lutz
27. März 2020 um 09:27
Am Anfang riecht jeder Sauerteig mehr oder weniger schrecklich. Das sollte dich nicht stören. Du musst aber nachfüttern, gern schon nach 24 Stunden. 36 Stunden sind auch ok, solange er noch nicht eingefallen ist. Die „bösen“ Bakterien schaltet der Sauerteig mit der Zeit selbst aus (durch die Säureentwicklung).
Robsi60
12. März 2020 um 07:32
Hallo. Ich habe Schritt 1 gestartet und wahrscheinlich ist jetzt Zeit für Schritt 2 (deutliche Bläschenbildung). Wie soll ich Schritt
3A und 3B verstehen? Was mache ich nach Schritt 2? Der letzte Schritt ist wahrscheinlich um einen Rest im Kühlschrank zu lagern. Danke für eine Antwort.
Liebe Grüsse Robert
Lutz
27. März 2020 um 09:14
Ich stehe ein wenig auf dem Schlauch. In den Schritten ist alles klar formuliert. Du kannst dich entweder für A oder B entscheiden. Wenn du die Zeit hast, in kurzen Abständen nachzufüttern, würde ich erstmal mit A weitermachen. Wenn du Zeit schinden musst, weil du z.B. nicht im Haus sein kannst, dann nimm Schritt B, weil dort die Reife länger dauert.
Monika
27. März 2020 um 13:27
Ich habe auch eine Frage zu 3b Was mache ich mit dem Rest im Glas, wenn ich vom Ganzen nur einen Teil weiterfüttere ? Stelle ich das Glas mit dem Rest dann in den Kühlschrank, um es gegebenenfalls wieder weiterzufüttern?
Lutz
27. März 2020 um 22:35
Ich würde es erstmal als „Backup“ in den Kühlschrank stellen. Wenn dann Glas 2 und 3 in den Kühlschrank kommen, kann der erste Rest auf den Kompost. Spätere Reste kannst du dann sinnvoller verwerten.
Robsi60
1. April 2020 um 15:28
Lieber Lutz
. Entschuldige die späte Antwort. Ich hatte ja null Ahnung und war überfordert, eigentlich bin ich es immer noch. Ich danke dir das du auf meine Frage trotzdem geantwortet hast. Ich bin wieder ganz am Anfang, denn bis jetzt hab ich es nicht hinbekommen und mir geht das Mehl für meine Versuche aus, aber das lässt sich ändern auch wenn die Verfügbarkeit schwierig ist momentan. Ich gebe aber nicht auf. Normale Weizen Vollkornbrote beherrsche ich mittlerweile blind. Ich möchte einfach nur ein Roggen Vollkornbrot backen für meine Schwester, denn sie hat es gern – ich weniger. Nur eines. Mit dem Backen fing ich erst kurz vor der Krise an – vorausschauend. Brot ist das einzige Lebensmittel das schwierig zu lagern ist für mich. Ich sollte die Wohnung nicht verlassen – Risikogruppe.
Herzlichen Dank und bleib gesund. Liebe Grüsse Robert
Tobi
11. März 2020 um 17:24
Hallo,
ich habe meinen Starter aus Roggenmehl 1050 angesetzt. In meiner Wohnung herrschen leider auch keine sehr warmen Temperaturen, aber mit viel Geduld hab ich den Ansatz jetzt zum blubbern bekommen und auch eine Volumenvergrößerung erreicht. Habe mich jetzt nicht an die Anleitung halten können. Hab zwischendurch einfach mal zwei Tage nicht gefüttert. Heute kam aus einer Mühle mein bestelltes Mehl. Hatte mir vorher welches bestellt, musste aber schon vorher anfangen 😀 habe mir Vollkorn Weizenmehl und Vollkornmehl bestellt. Meine Frage wäre, ob ich demnächst lieber mit diesen Mehlen füttern soll oder einen neuen Ansatz damit anstellen soll? Wüsste jetzt gerade nicht so wirklich wie ich das am besten verwenden soll? Oder einfach verbacken mit meinem ersten Brot?
Viele Grüß
Lutz
27. März 2020 um 09:05
Hallo Tobi,
du kannst einfach mit dem Mehl weiterfüttern, das du gerade bei dir hast. Wichtig ist das Vollkornmehl am Anfang nur, um die Mikroorganismen einzusammeln.
Roland
10. März 2020 um 11:57
Hallo Lutz
Ich besitze alle Bücher aus Deiner Feder. Nun habe ich Dein Neustes das Brotbackbuch Nr. 4 vor mir. Bin zwar noch nicht ganz durch, aber eines vorweg super, super und nochmal super. Ich liebe die vielen Erklärungen und das Fachwissen das im Buch steckt. Beschäftigt man sich etwas tiefer mit Sauerteig, muss man das Buch unbedingt lesen (studieren)..
Danke und beste Grüsse Roland
Achim
8. März 2020 um 14:34
Bin gerade beim letzten Schritt angekommen, dabei habe ich erst in der Nacht von Freitag auf Samstag um Mitternacht angefangen. Meine ersten beiden Versuche nach anderen Anleitungen waren mir schon nach wenigen Tagen verschimmelt, obwohl ich penibel auf Sauberkeit geachtet habe … vielleicht war es auch zu penibel. Der jetzige Ansatz geht ab wie Schmitz‘ Katze, Schritt 3B ist mir nach nur acht Stunden aus einem 370ml Stürzglas übergelaufen. Den letzten Schritt habe ich heute Morgen um 10:00 Uhr angesetzt, das Volumen hat inzwischen geschätzt um mehr als 50% zugenommen. Ich würde dann nach dem letzten Schritt weiter füttern bis ich nach dem kommenden Wochenende zum Backen komme. Ein Frage hätte ich allerdings noch: kann ich das Roggen-ASG als Basis für ein Weizen-ASG nehmen? Also 10 g Roggen-ASG, 50 g Weizenmehl, 50 ml Wasser? Oder muss ich den Sauerteig aus Weizen seperat ansetzen?
Lutz
9. März 2020 um 22:07
Ja, das kannst du problemlos machen.
Achim
13. März 2020 um 09:38
Auch beim zweiten Anlauf stellt das ASG nach drei Tagen seine „Arbeit“ ein, da geht sprichwörtlich nichts mehr.
Nun kam mir zu Ohren, dass es durchaus sein kann, dass das ASG nach den ersten Tagen der Aktivität durchaus auch eine „Pause“ einlegen kann, um danach wieder loszulegen. Stimmt das?
Lutz
27. März 2020 um 09:26
Ja, einfach warten bzw. weiterfüttern. Jeder Sauerteig ist anders, auch während der Geburt. Insofern ist ein Sauerteig wie wir Menschen. Die meisten Geburten verlaufen ähnlich, manche aber auch ganz außergewöhnlich.
Christian
13. März 2020 um 15:52
Hallo Achim,
das kann durchaus sein und vorkommen. Einfach das Jung-ASG gut warm stellen und zuwarten bis sich das Volumen wieder verdoppelt hat.
Viele Grüsse Christian
Christina Langen
4. März 2020 um 10:50
Hallo ich bin Christina und Backe sehr gerne nach ihren Rezepten.
Leider haben meine Brote immer eine blasse Farbe keine einheitliche Bräune.
Was kann ich da machen?
Lutz
9. März 2020 um 21:18
Heißer/länger backen, kräftiger bedampfen.
Florian
2. März 2020 um 13:12
Lieber Lutz,
ich bin nicht sicher, ob ich mein ASG ruiniert habe. Wenn ein ASG bzw. ein Teig der damit gemacht wurde nach (Zitat meiner Tochter) Pups riecht, kann es sein, dass ich dann hier eine Fremdgärung rein bekommen habe? Ich bin verunsichert, ob ich meinen Ur-Sauer (Weizen) jetzt wegwerfen muss oder er nur vllt. mehrmals aufgefrischt werden müsste. Es sieht nichts nach Schimmelbefall aus.
Vielen Dank vorab und viele Grüße
Florian
Lutz
9. März 2020 um 21:03
Probiere es aus. Frische ihn 2-3 mal auf und lass‘ deine Sinne spielen.
Flo
2. März 2020 um 09:30
Hallo Lutz,
erstmal vielen Dank für deinen großartigen Blog hier! Er hat mir die Tür zu einer für mich bis dato völlig fremden Welt geöffnet. Die Vorstellung regelmäßig mein eigenes Brot zu backen ist einfach grandios.
Mir will der Roggensauerteig nur nicht so recht gelingen bzw. fällt es mir schwer meine Ergebnisse zu interpretieren. Ich versuche mein Vorgehen so genau wie möglich zu beschreiben, vielleicht erkennst du ein paar Fehler.
Ich habe mir Roggen aus dem Biomarkt besorgt (Demeter), dieses mahle ich direkt vor jeder Fütterung frisch, an Wasser gebe ich (leicht erwärmtes) stilles Mineralwasser aus der Flasche hinzu.
Ich benutze ein Weckglas mit aufliegendem Deckel (ohne Klammern), dieses steht in meinem Backofen mit eingeschaltetem Backofenlicht. Es wird eine konst. Temperatur von 30°C erreicht. Allerdings schalte ich den Backofen vor dem Schlafengehen aus und morgens dann wieder ein. Gefüttert wird um 10 Uhr. Der Teig steht also von 8 Uhr – 24 Uhr bei 30°C, zwischen 24 Uhr und 8 Uhr fällt die Temperatur, innerhalb von ca. 1-2h, auf dann konst. ca. 17°C herab.
Zur Vorgehensweise:
Tag 1 (10 Uhr): 50g / 50g gem. Roggenmehl / Wasser vermischen
Tag 2 (10 Uhr): Volumen um 20-30% gewachsen, deutliche Blasenbildung, leichte Wölbung. -> Fütterung mit 50g / 50g gem. Roggenmehl / Wasser
Tag 2 (12:30): Volumen hat sich verdoppelt, sehr starke Blasenbildung in der unteren Hälfte, starke Wölbung. -> Fütterung mit 50g / 50g gem. Roggenmehl / Wasser
Ab dieser letzten Fütterung Tag 2 (12:30) passiert nichts mehr, das Volumen ändert sich nicht mehr und es entstehen, wenn überhaupt, lediglich 2-3 absolut kleine Bläschen im gesamten Gefäß.
Bei einem Versuch habe ich einfach stur weitere 2-3 Tage täglich um 10 Uhr gefüttert mit 50g / 50g gem. Roggenmehl / Wasser -> keinerlei weitere Veränderung.
Bei einem anderen Versuch habe ich den Teig an Tag 2 (12:30 Uhr) in 2 Teile aufgeteilt (Teig A 50g des Ansatzes, Teig B Rest des Ansatzes). Beide habe ich dann jeweils für weitere 3 Tage mit 50g / 50g gem. Roggenmehl / Wasser gefüttert -> keinerlei weitere Veränderung.
Bei einem dritten Versuch habe ich den Teig wieder aufgeteilt in Teig A 50g, Teig B Rest. Teig B habe ich dann für 2-3 Tage nicht mit 50g / 50g, sondern mit 100g / 100g gefüttert -> keinerlei weitere Veränderung.
Geruchsmäßig würde ich sagen das jeder Teig, bei jedem Versuch, zu jedem Zeitpunkt gleich reicht. Ab Tag 2 riecht er fein säuerlich mit einer leichten „stinknote“.
Ich bin sehr gespannt auf deine Einschätzung.
Lg Flo
Lutz
9. März 2020 um 20:54
Hallo Flo,
das kann ich mir nicht wirklich erklären. Du hast ja weder verdünnt, sondern hinzu gefüttert, noch zu spät gefüttert. Wie lange hast du denn die Fütterung Tag 2 (12.30 Uhr) reifen lassen, bevor du abgebrochen oder wieder gefüttert hast? Johannes hatte ein ähnliches Problem und ist stur geblieben.
Sarah
27. Februar 2020 um 13:01
Guten Tag,
nachdem wir ein Roggen-ASG bekommen haben und daraus unser erstes Brot gebacken haben (es war solala; ich denke es hatte zu viel ASG und es roch auch irgendwie sehr sauer also eher nach Essig), habe ich beschlossen, mich in die Materie weiter einzuarbeiten und das ASG zu versuchen wieder fit zu pflegen und zum anderen einen Weizensauerteig anzusetzen.
Damit bin ich aber etwas ratlos. Ich bin erst bei Schritt zwei und hatte den Ansatz auf der Heizung stehen (in einer Keramikschüssel abgedeckt mit einer Untertasse). Er ist sehr flüssig, schwitzt viel und riecht unangenehm nach Käse, vllt. ein wenig säuerlich auch. Da er so flüssig ist, kann ich nur sehen, dass sich Bläschen an der Oberfläche zeigen (neben vom Deckel abgetropfter Flüssigkeit und kleineren angetrockneten Stellen; appetitlich sieht also anders aus) aber von Volumenvermehrung kann nicht die Rede sein. Gibt es ein Kennzeichen, an dem ich erkenne, dass ich über Nacht den Fütterungszeitpunkt verpasst habe und kann ich dann einfach nachfüttern oder ist er in diesem Stadium dann unwiederbringlich verhungert? Ich tendiere dazu auf Verdacht einfach noch etwas zu warten und dann nach 3b verfahrend zu füttern und zuzusehen ihn dabei ein wenig fester zu halten, um die Lage besser beurteilen zu können. Irgendwie kommt mir das alles dubios vor. Für eine Einschätzung oder einen Tipp wäre ich dankbar.
Freundliche Grüße
Sarah
Lutz
28. Februar 2020 um 11:17
Wie warm ist es denn auf der Heizung? Mehr als 30°C sollten es nicht sein, besser 26-28°C bei Weizensauerteig. Du kannst auch gern etwas weniger Wasser als Mehl verwenden, damit du die Volumenentwicklung sehen kannst. Je nach Weizenmehl ist das bei 1:1-Mischung nicht gut zu sehen, weil das Gas nicht gehalten wird. Von komischen Gerüchen lass‘ dich nicht abschrecken. Sobald ein gute pH-Wert eingestellt ist, werden diese Gerüche verschwinden.
Sarah
28. Februar 2020 um 12:15
Vielen Dank für die Antwort und das auch noch so zügig, das war sehr hilfreich (Geruch usw.)! Ich habe den Ansatz jetzt erstmal weggekippt und werde einen neuen mit frisch gemahlenem Mehl und nicht mehr auf der Heizung sondern mit etwas Abstand davor sowie weniger Wasser versuchen. Genau messen kann ich die Temperatur leider nicht, weil das entsprechende Equipment fehlt. Irgendwann wird es schon noch werden!
Bis dahin versuche ich ein Gefühl für das Roggenanstellgut zu bekommen und herauszufinden, ob es noch richtig lebt nachdem es nach der letzten Auffrischung dann im Kühlschrank zusammengefallen ist.
Daniela
27. Februar 2020 um 11:54
Hallo Lutz,
ich habe zum Ansatz von Sauerteig auch eine Frage. Ich habe ganz oft gelesen, dass beim ersten Ansetzen von Sauerteig vom Ansatz ein Teil abgenommen, gefüttert und der Rest entsorgt wird.
Welchen Hintergrund hat dies denn? Und warum kann man nicht auf die ganze Menge erneut Mehl geben? Mir erschließt sich da gerade der “ Sinn“ dahinter nicht.
Ich danke Dir und vielen Dank für all die tollen Rezepte,
Daniela
Lutz
28. Februar 2020 um 11:15
Das ist ein Mengen- und Zeitproblem.
1. Wenn du 100 g Sauerteig hast und immer denselben Anteil Mehl und Wasser zufügst, hast du einen „Süßen-Brei-Effekt“. Die Mengen würden sich exponentiell vergrößern:
100, 300, 900, 2700, 8100 g etc. Deshalb nimmt man ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr den gesamten Sauerteig, sondern nur noch einen kleinen Teil davon.
2. Wenn du stattdessen immer die konstante Menge Mehl und Wasser zugibst (z.B. 50 g Mehl und Wasser), ändert sich an den Mengen erstmal nichts drastisch:
100, 200, 300, 400, 500 etc.
Mit jeder Fütterung entstehen mehr Mikroorganismen, die aber pro Zelle immer weniger Nahrung bekommen. Anfangs bekommen 100 g noch 50 g Mehl, später dann 500 g auch nur 50 g Mehl. Sie sind also nach viel kürzerer Zeit wieder hungrig, was dich unter Zeitdruck setzt, weil du alle paar Stunden in immer kürzeren Abständen füttern musst. Auch hier ist es hilfreich, nicht immer obenauf zu füttern, sondern sich eine bestimmte Menge Sauerteig wegzunehmen und nur diese Menge zu füttern, um einen halbwegs konstanten Fütterungsrhythmus zu bekommen.
Ursula
21. Februar 2020 um 07:53
Hallo Lutz, ich probiere schon seit mehreren Monaten einen Sauerteig herzustellen – leider ohne Erfolg Er geht nicht auf wie gewünscht. Ich habe das Vollkorn Roggenmehl von Alnatura, sollte ich mal was anderes probieren?
Ich glaube allerdings es liegt an der Temperatur – jedoch bin ich 5 Tage die Woche mehr als 8 Std nicht zu Hause kann also nicht beobachten und reagieren wenn er mich braucht und den Backofen anzulassen wenn ich nicht zu Hause bin ist mir nicht geheuer. Ist gleichbleibende Temperatur sehr wichtig? Vielleicht sollte ich mir dann eine Gärbox machen. Ein Bakannter hat mir gesagt ich könnte auch Apfelstücke in Wasser einlegen und nach ca 5 Tagen dieses Wasser zum Sauerteig ansetzen nehmen. Muss ich deswegen Bedenken haben bezüglich irgendwelcher Microorganismen die evtl. nicht gut fuer den Verzehr sind? Danke fuer Deine Antwort
Lutz
21. Februar 2020 um 12:59
Hallo Ursula,
schwankende Temperaturen sorgen einfach nur für Verzögerung oder Beschleunigung, aber nicht für ein Scheitern. Es kann natürlich sein, dass du ab und an den richtigen Zeitpunkt zum Füttern verpasst.
Als Retter in der Not kannst du Hefewasser als Starter verwenden. Dafür würde ich einen Bioapfel ungewaschen und mit Kerngehäuse in Stücke schneiden, in einer schmale Flasche geben sowie 10 g Zucker und 1 Liter Wasser dazugeben. Alles schütteln, einen Luftballon oder einen Einmalgummihandschuh straff auf die Flaschenöffnung setzen und täglich 1-2 Mal locker schütteln, damit wieder Sauerstoff ins Wasser kommt. Wenn dann nach 3-5 Tagen alles kräftig blubbert und auch der Handschuh/Luftballon aufgestellt ist, seihst du das Wasser ab und mischst z.B. 100 g davon 1:1 mit Mehl. Das dauert dann ca. 8 Stunden bei Raumtemperatur und ist reif (Volumenverdopplung). Davon nimmst du dir wieder z.B. 10 g ab und mischst es erneut mit 50 g Mehl und Wasser. Wenn du Temperaturen um 26-28°C schaffst, umso besser. Nach 3-5 Auffrischungen würde ich auf 5 g „Anstellgut“ auf 50 g Mehl und Wasser gehen und nach der Reife auch schon mal in den Kühlschrank stellen. Ab diesem Zeitpunkt frischst du einfach regelmäßig auf, sobald du Zeit hast, mindestens aber einmal pro Woche.
Daniel
5. April 2020 um 01:01
Hallo Lutz,
mein erster Versuch einen Sauerteig anzusetzen scheiterte am dritten Tag.
Jetzt will ich es mal mit etwas Hilfe von Hefewasser versuchen.
Gibt es einen Unterschied zwischen „normalem“ Hefewasser und dem „Hefewasser-light“ wie es in „Perfektion mit Sauerteig“ erwähnt wird?
Gibt es generell einen Nachteil davon einen Sauerteig mit Hefewasser anzusetzen gegenüber nur mit Mehr/Wasser?
Danke
Daniel
10. April 2020 um 10:17
Nachtrag:
Mein Sauerteig mir Hefewasser-Starter hat funktioniert und lebt prächtig.
Zuerst Hefewasser mit Rosinen und Raffinadezucker nach Lutz‘ Rezept angesetzt:
https://www.ploetzblog.de/faq-archiv/wie-stelle-ich-hefewasser-her-und-wie-verwende-ich-hefewasser/
Dann den Sauerteig mit 25g Hefewasser, 25g Wasser und 50g Roggenvollkorn angesetzt. (Ich vermute) Aufgrund des Hefewassers ging er von Anfang an gut auf und roch auch durchgehend sehr gut.
5 Tage und 7 Fütterungen später verdoppelt er sein Volumen mit 10g Ansatz und 50/50g Mehl/Wasser bei 28°C innerhalb von 6h. Dabei riecht er wirklich sehr gut fruchtig und leicht würzig. Vom Geschmack her ist er leicht säuerlich, aber schmeckt nicht nach Essig.
Aufgrund der teilweise problematischen Versorgungslage mit Roggen 1150, werde ich ihn wohl erstmal weiterhin mit Roggenvollkorn füttern.
Noch ein paar Auffrischungen zur Sicherheit und ich backe dann mein erstes eigenes Sauerteigbrot. 🙂
Lutz
22. April 2020 um 08:48
Nein, einen Nachteil gibt es nicht, außer dass sich die Säure später einstellt. Das Scheitern am dritten Tag ist nicht selten, aber nicht der Untergang ;-).
Raphael
25. Februar 2020 um 08:32
Hallo Lutz, Ursula und Co. …,
Alle Berührungsfaktoren beeinflussen einen lebendigen Sauerteig meines Erachtens (positiv oder negativ).
`versuche mal ein paar Faktoren aufzuzeigen, wobei Du Punkt 1 gar nich viel beeinflussen kannst:
> vorab kurz zu mir: …oder nee, stell ich hinten an,… 2 x gleicher Sauerteig: einzigster Unterschied:
>1 x davon lediglich mit abgekochtem Wasser (abgekühlt auf 40°!):
= Ergebnis: der mit abgekochtem Wasser hatte fast doppelt so viel Leben!
-> meinen Sauerteig mit Khorasan-Weizen habe ich komplett mit abgekochten Wasser gefüttert und dem gehts ganz gut!
• 2:
Hygiene / fremde Kulturen:
Wie erwähnt geht es hier um Leben. Ähnlich wie wir auf Bakterien und Kulturen aller Art reagieren, tut´s auch der Sauerteig: So wie wir auf Spülmittelreste vom Geschirr aus dem Geschirrspüler mit z.B. chronisch entzündlichen Darmerkrankungen reagieren, kann ein entstehendes Lebewesen bzw. die vielen entstehenden Kulturen im Sauerteig auch darauf reagieren. Deshalb sicherheitshalber alles mit heißem Wasser nachwaschen/neutralisieren und mit mit kochendem Wasser desinfizieren.
Tut man das nicht, fehlt es meiner Meinung nach sowieso ein wenig am Respeckt.
Das kurz abkochen versuche ich mit allem: also jeder Schüssel, Rührwerkzeug, Entnahmelöffel etc., mit dem der Sauerteig in Verbindung kommt.
Damit tue ich mich jedoch zugegeben auch leicht, da wir uns erst kürzlich einen Kochend-Wasserhahn eingebaut haben. : )
• 3:
Temperatur:
Klar ist die Temperatur genauso -wie für uns- auch für das „Empfinden“ und somit das Ergebnis beim Sauerteig entscheidend: unter ca. 27° sind mehr Milch- und Essigsäurebakterien aktiv, wodurch er saurer wird; darüber mehr die Hefen, wodurch er eher milder wird. Damit kannst Du also sogar Geschmack, Haltbarkeit und Triebkraft (Hefen) steuern. Zu warm oder zu kalt is aber nix, damit sich alles notwendige entwikelt! also sollte grob der gewünschte Bereich zwischen 24° und 32° eingehalten werden. (je nach Mehlsorte, Höhenlage, … und ´was weiß ich noch´,…).
´Hab für unseren die Fuß-bodenhzng im Bad für die Taage so aufgedreht, dass ich ca. 28°-29° Bodentemperatur hatte. (unter der Schüssel, Stauwärme). Man könnte aber auch auf einem Wand-Heizkörper ein breites Brett als Isolator zwischenlegen, und Schüssel entsprechend abdecken mit Deckel (nicht ganz dicht) und Handtücher, um eine möglichst konstante Temperatur in der Schüssel zu schaffen. dahinter am besten also Gardine zu lassen =weniger Temperaturschwankungen und Ein-AusschaltPhasen am Thermostat. ob das dann auf Stufe ca. 2 (geschätzt) funktioniert, muss genau mit Termometer gemessen werden und hängt auch von restlicher Heizungs-Einstellung der Wohnung ab.
Sicherer is also wohl auf Hocker ganz nah der Heizung; aber
– eben auf dem Boden kann´s schon wieder zu kalt sein (je nach Boden) und
– ganz dran sollte er natürlich auch nich! spätestens ab 35°-38° dürfte er wohl langsam seine gewünschten Eigenschaften verlieren und sterben.
Zum „gehen lassen“ des fertig gemischten Brot- oder Pizzateiges erlaube ich ihm dann schon mal 33°C wenn´s pressiert, denn dann will man ja besonders die Hefen aktivieren.
• 4:
Mehl:
natürlich kann´s auch am Mehl liegen und wie es verarbeitet wurde. Vielleicht zu heiß nach-getrocknet und Kulturen getötet, Pestizide, Nitrate aus Dünger, oder … usw.
Trügerische Sicherheit: „laut Din“ auf der Packung sagt hier nix über Qualität, die ist nicht standardisiert. lieber mal mit dem Hersteller oder/ und Anbauer telefonieren. (hab ich zumindest so gemacht). Baut der v.A. für Bäckereien an oder/und beliefert Bäckereien müsste das passen.
• 5:
sonst einfach nix anderes rein:
– Salz z.B. zerstört Hefen, und aus oben bereits erwähnten Gründen pack ich Gewürze und Co. auch immer erst rein, wenn ich nach dem Brotteig anmischen den zu erhaltenen Sauerteig für die nächste Back-Aktion wieder gesichert hab und mit der entsprechenden Wassermenge wieder auf 1:1 gebracht und warmgestellt hab.
• meine Erfahrung:
sonst denk ich gibt´s ja schon genug tolle Anleitungen wie hier; Bei mir lief´s so:
– immer 1:1 Mehl/Wasser, wobei er bei 1: 0,8-0,9 (also etwas weniger Wasser) noch etwas aktiver sein soll. wenn das Mehl 20° hat kann das Wasser 40° (bei mir eben abgekocht und abgekühlt), damit es gleich ordentliche Start-Temperatur hat. nicht zu warm, um die Kulturen nicht zu töten. (5°C können schon viel ausmachen)
– immer nach 1 Tag mit den gleichen Mengen nachfüttern,
beim Khorasan-Mehl hat´s sechs Tage gedauert, bis er genügend aktiv war und genügend gesund alkoholisch gerochen hat.
könnte daran liegen, dass man ab dem zweiten Tag auch hätte mehr füttern sollen/ können. ist er einmal fertig gereift, sollte er sogar immer mit 50% seiner Masse gefüttert werden. (so der Durchschnitt der Meinungen)
Hat auf jeden Fall auch so funktioniert und erst wenn er richtig reif genug ist, sollte er auch mal im Kühlschrank eine Wachstumspause bekommen dürfen – falls man es nicht rechtzeitig zum backen schafft.
– Solange er warm „aufgezogen“ wird: müsste nach 4 bis 6 (teilweise auch länger) Stunden nach Fütterung die richtige Zeit für backen oder Kühlschrank sein, also wenn er erst anfängt zu arbeiten. „frühe Jugend“ sozusagen. Damit er dann im Brot-Teig noch genügend Kraft zum aufgehen hat. Je nach Bedingungen wohl nach 4 bis max 12 Stunden nach Fütterung.
– habe mit täglich je 120g Mehl + 120g Wasser so nun 1,2 bis 1,3 kg Sauerteig gezüchtet,
– zum Brot backen werden die mit weiteren 1,2 Kg Mehl und 420 g Wasser zu knapp
3 kg Brotteig (= insg. dann 1:0,6 / Mehl:Wasser, werde aber nun auf 1:0,7 erhöhen weil saftiger) = gleichzeitig Sauerteig-Fütterung.
– davon zweig ich dann ca. 820 g für neuen Sauerteig ab und vermische das mit weiteren 310g Wasser und 75g Mehl. Damit hab ich wieder 1,2 Kg Sauerteig zum aufheben. entweder 1 – 2 Tage im Warmen oder wenn länger nicht gebacken wird eben Kühlschrank.
– den restlichen 2 Kg Brotteig dann erst würzen (oder auch noch mit Kartoffeln für Kartoffelbrot vermengen…) und gehen lassen und backen.
– ( falls sich das viel anhört: wir haben vier Kinder, …) und wir planen alle 2 bis drei Tage Brot zu backen. mal sehn, …
(( also nun zu uns/mir:
Während meiner Schreiner-ausbildung hab ich Samstags in einer Bäckerei gearbeitet.
Bin also !kein! gelernter Fachmann, aber interessiere mich für Essen, dass gesund statt krank macht. Und privat sind wir erst neuerdings beim Brot-Backen gelandet und wollen v.A. Urkorn wie Khorasan, Einkorn und Ur-Dinkel backen weil:
• rein logisch unsere komplexe Verdauung sich evolutionär nicht so schnell auf moderne Ertrags-Züchtungen umstellen kann, und ich auf „Wirtschafts“-Weizen nur mit Müdigkeit reagiere. Von Pizza über Panade bis Nudeln…
• und z.B. von allen Inhaltsstoffen mal nur zu dem einen Inhaltsstoff Gluten: Gluten ist eben nicht gleich Gluten. (Überbegriff für viele Kleber-Eiweise)
• die Gluten-Eiweiße, an die wir uns 10.000 Jahre lang angepasst haben, wurden ja innerhalb 3 – 4 Generationen durch andere Getreidesorten komplett ausgetauscht, und/ oder nach wirtschaftlichen Aspekten stark verändert.
Leider zu schnell für unsere Verdauung
• die ursprünglichen Sorten – wie v.A. Einkorn, werden bei Unverträglichkeit besser verdaut
• vor allem enthalten die Sorten aber sehr viele Mineralien, Vitamine, Zink, Selen, Lutein, Mineralien, Aminosäuren, … welche eben in modernem Getreide z.T. nicht, weniger oder z.T. in niedriger biologischer Wertigkeit vorkommen. Statt dessen beinhalten die dafür eben andere, unverträgliche (Gluten-)Eiweise, ))
• also Erfahrung kurzgesagt: Urprüngliches Brot gibt mehr Kraft und macht besser und länger satt. Andere moderne Züchtungen geben uns meines Erachtens nicht das, was wir brauchen. ))
Danke für den interessanten Blog hier, weiter so. Gruß Raphael
Lutz
28. Februar 2020 um 10:45
Vielen Dank für den Input. Manches ist richtig, anderes kann ich so nicht stehenlassen, aber angesichts der Fülle an Text auch nicht im Detail kommentieren. Nur so viel:
– Es gibt im Sauerteig keine Essigsäurebakterien und wenn doch, dann ist der Sauerteig gekippt.
– Salz zerstört die Hefen nicht. Im Gegenteil. Sauerteighefen sind recht salztolerant, aber die Milchsäurebakterien nicht. Sie werden aber auch nicht zerstört, sondern nur im Stoffwechsel ausgebremst, was man sich z.B. bei der Salzsauerführung zu Nutze macht.
– Bei 33°C wird die Hefevermehrung nahezu ausgebremst. Die Gärung findet aber schneller statt. Wenn du Hefen vermehren willst, sind Temperaturen unter 26°C sinnvoll.
– Abkochen ist in aller Regel nicht nötig, aber es funktioniert auch mit Abkochen. Wenn ausreichend Mikroflora im Mehl steckt, wird sie sich immer gegen die paar Keime am Glas oder Werkzeug durchsetzen.
Sascha L.
20. Februar 2020 um 15:04
Hallo Lutz,
ich backe nur alle 2 Wochen ein Sauerteigbrot, nicht jede Woche. Nach deiner Anleitung lässt sich ein frischer Sauerteig nicht länger als eine Woche im Kühlschrank konservieren. Gibt es eine Methode, Sauerteig 2 oder 3 Wochen haltbar zu machen ohne größere Qualitätseinbußen? Einfrieren, trocknen, verkrümeln? Welche ist für die Mikroorganismen die schonenste Methode? Ich backe gern mit LM. Hält sich LM auf Grund seiner festen Konsistenz länger als ein weicher „Rührsauerteig“? Danke, Lutz.
VG, Sascha
Lutz
21. Februar 2020 um 12:45
Ja, wenn du den Sauerteig etwas fester führst, z.B. 40 g Wasser auf 50 g Mehl, dann bleibt er aktiver. Das wäre auch gleich die schonendste Methode. Einfrieren und Trocknen würde ich nie empfehlen, weil das Risiko einfach hoch ist, dass er nicht oder nur sehr aufwändig zu alter Blüte zurückgebracht werden kann. Wenn dein Sauerteig schon ein paar Monate topfit vor sich hinlebt, dann tun ihm auch 2-3 Wochen ohne Auffrischung nicht weh.
Sascha
23. Februar 2020 um 18:24
Danke, Lutz. Wenn ich einen sehr festen Sauerteig im Kühlschrank aufbewahre, bleibt er besonders lange aktiv auch kann wieder aus seinem „Schlaf“ geholt werden….soweit, so gut. Doch wie kann ich verhindern dass der Teig oberflächlich vertrocknet? Bei einer so festen Konsistenz bildet sich nach 2 Wochen außen eine relativ dicke und feste Kruste. Eine Frischhaltefolie, direkt auf den Teig gepresst, könnte eine Lösung sein aber dann kann der Teig nicht mehr atmen. Braucht sehr festes Anstellgut im Kühlschrank Sauerstoff oder kann man ihn fest in eine Folie einwickeln ohne dass er „erstickt“?
VG, Sascha
Lutz
28. Februar 2020 um 10:31
Eine gewisse (feste) Haut bei festem Sauerteig ist normal. Man nimmt generell immer aus der Mitte des Sauerteiges das nötige Anstellgut heraus.
Robert
28. Februar 2020 um 15:17
Ich hatte 50g Roggensauerteig (1:1 Mehl:Wasser) im 1L-Schraubglas im Kühlschrank für 5 Wochen stehen, weil ich in Marokko war. Nach dieser Zeit war er oben mittig fest (Haut) und am Rand des Glases hat sich Flüssigkeit abgesetzt.
Ich habe die Flüssigkeit weggeleert, den Sauerteig (hat weder gestunken noch waren Pilze darauf) habe ich verrührt und wieder mit 50g H2O und 50g Roggen-VK gefüttert. Das ganze 2x und dann Brot gebacken und das Ergebnis war wie vor 6 Wochen. (Der ST ist ca. 2 Jahre alt, mit einer Trocknungs-Phase von 3 Monaten – Urlaub – dazwischen).
@Lutz: danke für deinen Blog und Mühe! Robert
Yannick
16. Februar 2020 um 15:57
Hallo Lutz, ich habe vergangene Woche das Brot backen entdeckt und nach einem reinen Roggenbrot mit Fertigsauerteig beschlossen meinen eigenen zu züchten. Nach einiger Recherche im Netz und vielen verschiedenen Anleitungen habe ich dann am Mittwoch Abend mit 100g Mehl und 100g Wasser angefangen. Mein Sauerteig hat sich nur etwas anders verhalten als überall beschrieben (ging alles schneller). Schon nach den ersten 24 Stunden war er deutlich flüssiger und auch schon aufgegangen. Da mir das ziemlich komisch vorkam und auch der Geruch nicht gerade angenehm war (was ja am Anfang sein kann) habe ich am 2.Tag nur 25g davon mit 50/50g Mehl und Wasser gemischt. Weitere 24 Stunden später sah alles soweit gut aus und der Geruch verbesserte sich auch. Habe dann 1:1 gemischt mit 75g Ansatz und 75/75g Mehl/Wasser. Am nächsten Morgen knapp 15 std. später war er dann etwas mehr als verdoppelt und ich habe 25g mit 50/50g Mehl/Wasser aufgefrischt. (Der Sauerteig steht immer im Heizungskeller bei 27-28° Grad). Nach gerade mal 5 std. hatte er sich dann schon wieder mehr als verdoppelt und ich habe mir dann knapp 13g abgenommen und wieder mit 50/50 gemischt und warm gestellt. Nach gerade mal knapp 4 std. hatte er sich dann schon wieder fast mehr als verdoppelt, was mich ziemlich skeptisch nach deinen zeitlichen Angaben gemacht hat, gerade auch mit der zeitlichen Angabe, wann ein Sauerteig erwachsen sei. Ich habe mir dann nochmal 10g abgenommen und mit 50/50g gemischt und ihn dann nach gerade mal 3 1/2 stunden mit 75% zuwachs in den Kühlschrank gestellt. Er hat eine normale Farbe, riecht sauer (wie saures Obst irgendwie) aber nicht ekelig. Das ganze kommt mir aber ziemlich schnell vor, aber ich bin ja ein ziemlicher Neuling und habe deine Beiträge leider erst mitten im Herstellungsprozess entdeckt 🙂 Eine Frage die ich mir jetzt stelle ist: wenn ich ein Brot backen möchte und den Sauerteig herstelle, muss ich das ASG wenn ich es aus dem Kühlschrank nehme nochmal umrühren bevor ich etwas davon nehme? und kann man es danach einfach zurück in den Kühlschrank stellen da es ja denke ich mal zusammen fällt? Und ist es eigentlich besser, dass ASG immer separat aufzufrischen, als von einem neuen Sauerteig abzunehmen? Ich
meine bei einem neuen Sauerteig sehe ich ja nicht ob sich der Teig nur 50-75% vergrößert hat. Was mich auch wundert ist, dass sich mein ASG jetzt selbst im Kühlschrank bei 5°Grad über Nacht von 75% auf 100% vergrößert und damit jetzt verdoppelt hat.
Viele Fragen über Fragen von einem Neuling und ich bitte um Nachsicht 🙂
Viele Grüße
Yannick
Lutz
16. Februar 2020 um 20:47
Hallo Yannik,
mit deinem Sauerteig ist alles gut. Mal geht es schneller, mal langsamer, das hängt sehr vom Mehl ab.
Du rührst es nicht nochmal um, sondern nimmst am besten aus der Mitte die nötige Menge raus. Den Rest stellst du zurück in den Kühlschrank. Das Anstellgut geht auch im Kühlschrank weiter. Das ist normal.
Es ist immer klug, das Anstellgut separat vom jeweiligen Rezeptsauerteig aufzufrischen, weil es dann immer die gleiche Qualität hat.
Yannick
16. Februar 2020 um 22:55
Vielen Dank für die schnelle Antwort! Das freut mich zu hören, dass mit meinem Sauerteig alles in Ordnung ist! Und das direkt beim ersten mal. Mal schauen, wie es sich dann beim ersten backen verhält. Ich werde denke ich dann am nächsten Wochenende einen Versuch starten und dann 1.Tag vorher das ASG noch einmal auffrischen. Ich überlege nur, mit vorher einen Gusseisentopf und ein Garkörbchen zuzulegen. Ist einfacher und gibt bestimmt bessere Ergebnisse als mit einem Wassersprüher in den Ofen zu sprühen. Habe von BBQ-Toro einen gefunden der stark dem empfohlenen Lodge von dir ähnelt, nur mit 25cm Durchmesser. Ist für den Anfang aber preislich sehr interessant.
Yannick
17. Februar 2020 um 10:01
Guten Morgen. Ich habe da noch eine kurze Frage. Mein Sauerteig steht jetzt gerade mal seit 1 1/2 Tagen im Kühlschrank. Nachdem er sich knapp etwas mehr als verdoppelt hat habe ich gerade gesehen, dass die vorher noch nach außen gewölbte Oberfläche jetzt leicht eingewölbt ist. Muss man ihn dann auch sofort auffrischen oder hält er das im Kühlschrank länger aus? Ich dachte nämlich das man den ca. 1 Woche stehen lassen kann bevor man ihn auffrischt. Habe auch erst heute Nachmittag Zeit dazu.
Viele Grüße
Yannick
Lutz
21. Februar 2020 um 11:40
Im Kühlschrank hält er länger aus. Dass die Oberfläche dort langsam einfällt und der Sauerteig allmählich zusammensackt, ist völlig normal. Wenn der Sauerteig noch sehr jung ist, kannst du ihn aber ruhig mehrmals in der Woche auffrischen. Umso schneller ist er bei voller Aktivität (also erwachsen).
Yannick
17. Februar 2020 um 10:05
Noch eine Kleinigkeit vergessen. Soll er im Kühlschrank oben stehen (ca. 5 Grad) oder eher weiter unten Richtung 0 Grad?
Lutz
21. Februar 2020 um 11:40
Eher Richtung 0°C, aber nie darunter. Je kälter, umso langsamer finden Abbauprozesse im Sauerteig statt.
Iris
19. Februar 2020 um 08:03
Hallo Yannick, ich habe mein ASG weiter oben im Kühlschrank stehen und fahre damit ganz gut. Wenn die Oberfläche leicht eingewölbt ist, ist das ein Zeichen dafür, das Du ihn wieder auffrischen solltest, es macht aber nichts wenn er mal eine Woche im Kühli steht. Je öfter du dein ASG auffrischst umso schneller kannst du ihn einsetzen. im Moment frische ich meine ASG alle 2-3 Tage auf. ich hoffe ich konnte dir weiter helfen. Viel Spass noch… beste Grüße Iris
Monika
12. Februar 2020 um 17:07
Hallo Lutz, ich versuche einen Dinkelsauerteig mit 1050 Dinkelmehl anzusetzen.
Leider hat sich nach dem 2. Schritt das Wasser vom Mehl getrennt (wie bei einer Mayonnaise) und schmeckt sehr sauer und bitter. Das darüber schwimmende Wasser is trüb und grau. Muss ich ihn entsorgen und neu anfangen? MfG Monika
Lutz
16. Februar 2020 um 20:00
Vermutlich war er schon zu reif. Hat sich denn beim 1. Schritt etwas im Glas bewegt? Ich würde auch nie mit Typenmehl beginnen, sondern immer mit Vollkornmehl. Da ist der Erfolg sicherer.
Monika
16. Februar 2020 um 21:16
Hallo Lutz, habe nun noch ein Versuch mit Dinkelvollkornmehl gestartet. Hier ist es ähnlich. Am Anfang gab es sogar Blasen, gewachsen ist er jedoch nie. Nach dem zweitenn Tag hat sich das Wasser wieder vom Mehl getrennt.
Eine weitere Frage. Kann ich aus einen Roggensauerteig einen Dinkelsauerteig ziehen? MFG Monika
Lutz
17. Februar 2020 um 07:09
Ja, das ist die einfachere und schnellere Variante. Probiere das mal aus.
Sascha
11. Februar 2020 um 11:46
Hallo Lutz
ich bin Neuling im Sauerteigmachen, mein Sauerteigansatz ist sehr lebhaft, schmeckt aber nicht sauer sondern bitter-alkoholisch. Aktiv ist er in jedem Fall. Was ist schief gelaufen? Haben sich die falschen Bakterien entwickelt? Ich vermute schwer, ja. Ich habe ihn jetzt eingefroren und werfe ich auf den Kompost wenn meine Befürchtung stimmen sollte….
VG, Sascha
Lutz
16. Februar 2020 um 19:36
Wie lange ist er denn schon auf der Welt (wie oft gefüttert)?
Sascha
16. Februar 2020 um 22:13
Lange! Schon fast im Erwachsenenalter. Erst zum Ende hin ist er bitter-alkoholisch geworden……
Lutz
21. Februar 2020 um 13:05
Hm, dann wäre ich zumindest skeptisch und würde es mit einem Neuansatz versuchen.
Sascha
23. Februar 2020 um 18:17
….vielleicht war er überreif? Vlt sollte ich ihn öfters auffrischen…
Lutz
28. Februar 2020 um 10:30
Wäre eine Möglichkeit, ja.
Sascha
9. Februar 2020 um 22:18
Hey Lutz,
wow, es hat viel Geduld und Ausdauer verlangt bis ich das Kommentarfeld erreicht habe…durchscrollen… :D…ein gutes Zeichen, Lutz! Nun will ich den Kommentarbereich noch weiter verlängern (sorry liebe scrollende Blognutzer ;D) mit ein paar Fragen:
I Was ist der Unterschied zwischen Weizen- und Roggensauerteig (Trieb, Geschmack etc.)
II Welche Unterschiede gibt es zwischen sehr weichen und sehr festen Sauerteigen? (entwickeln sich in festeren andere Aromen?) III Wie wirken sich helle Mehltypen auf die Sauerteigführung aus und wie dunkle Mehle? (sind Vollkornsauerteige saurer?)
Vielen Dank für die 1000 Fragen die du uns unermüdlich beantwortest.
VG, Sascha
Lutz
16. Februar 2020 um 19:13
Hallo Sascha,
gleich vorweg: In die Tiefe kann ich hier nicht gehen. Das würde den Rahmen sprengen. Deine Fragen sind im Detail in Brotbackbuch Nr. 4 beantwortet. Nun aber in Kürze:
1. Es ist der Geschmack. Die Triebkraft ist bei entsprechender Führung vergleichbar.
2. Ja, andere Aromen und andere Säure. Außerdem ein anderes Teigverhalten, weil die Abbauprozesse je nach Wassergehalt unterschiedlich intensiv ablaufen.
3. Grundsätzlich sind Sauerteige aus höheren Typen saurer (wenn alle anderen Parameter identisch sind).
Doreen
7. Februar 2020 um 19:41
Hallo Lutz,
Ich bin ein kompletter Neuling beim Thema Brot backen und Sauerteig „züchten“. Habe schon fleißig im Blog gelesen und auch Videos geschaut.
Trotzdem bleibt die ein oder andere Frage:
wenn ich mit Schritt 3 B weitermache und nur einen Teil vom 2. Ansatz nehme, was mache ich dann mit dem Rest? Wegschmeißen?
Liebe Grüße
Doreen
Lutz
8. Februar 2020 um 16:12
Der Rest kommt bitte auf den Kompost, weil dort noch unerwünschte Mikroorganismen enthalten sein könnten. Erst wenn der Sauerteig wirklich säuerlich riecht und ein paar Auffrischungen hinter sich hat, würde ich die Reste sinnvoller verwenden.
Benno
1. Februar 2020 um 08:51
Nach nun einer Woche hab ich es geschafft mein Anstellgut herzustellen.
Hab es gestern nochmal gefüttert, die 70% wachstum abgewartet und ab in den Kühlschrank.
Nun ist meine Frage, muss man hier den Deckel verschließen oder auch nur leicht auflegen wie in der Gärbox?
Ich will ja nicht dass er das ganze Potpourri an Gerüchen wie Käse und Zwiebeln annimmt, aber ich glaub der muss doch auch atmen können, oder?
Iris
3. Februar 2020 um 12:28
Hallo Benno,
schau mal auf Lutz`Antwort auf meine so ähnlich klingende Frage. die Antwort war am 30.01.2020, vielleicht hilft es dir weiter. ich selbst verschließe meine Gläser fest wenn sie in den Kühlschrank wandern. und wenn Fütterungszeit ist, funktioniert das auch mittlerweile wunderbar.
Beste Grüße Iris
Lutz
4. Februar 2020 um 17:11
So fest verschließen wie möglich. Das hält den Sauerteig länger aktiv (durch den CO2-Druck).
Kathrin
29. Januar 2020 um 19:35
Hallo, ich habe versucht, einen Roggensauerteig in einen Weizensauerteig umzuzüchten und mich auch immer schön an die Vorgaben gehalten (zuerst den weicheren Weizensauerteig). Aber wenn ich den 12 Stunden bei 22 Grad ruhen lassen, dann passiert da noch fast gar nichts (nur kleine Bläschen, nicht annähernd eine Verdopplung der Menge). Festen habe ich auch probiert, gleiches Ergebnis. Überhaupt kein Vergleich zum Roggensauerteig-ASG, der wirklich toll wird unter gleichen Bedingungen.
Stelle ich das Weizen-Anstellgut dann in den Kühlschrank, scheint er viel besser zu arbeiten, dann ist nach einige STunden eine deutliche Verbesserung erkennbar. Woran kann es liegen, und wann ich kann das Anstellgut dann am besten verbacken? Und wenn ich in Deinen Rezepten das weiche Anstellgut nehme, bleibt die Menge für die Rezepte gleich?
Lutz
30. Januar 2020 um 17:04
Hab Geduld und frische häufig auf. Der neue Sauerteig muss sich erstmal fangen, neu einrichten und kann dann mit der Arbeit beginnen. Falls du auf die Rezepte im Perfektionsbuch hinaus willst, kannst du auch das weiche Anstellgut 1:1 verwenden, im Zweifel sogar einfach das Roggenanstellgut (nur bei den sehr fettreichen Rezepten mit größeren Anstellgutmengen sollte es dann schon das korrekte Anstellgut sein).
Becker
26. Januar 2020 um 12:54
Hallo Lutz,
Vielen Dank für das Rezept. Eine blöde Frage hätte ich dazu:
Wenn ich den letzten Schritt gemacht habe mit angenommen 10g Anstellgut aus Schritt 3 was mache ich mit dem restlichen Anstellgut? Nach meiner Rechnung müssten noch 290g übrig bleiben. Zum wegschmeißen ist es doch viel zu schade.
Danke dir für eine Antwort!
Lutz
30. Januar 2020 um 15:51
Solange die Reste nicht eindeutig sauer und angenehm riechen, müssen sie entsorgt werden (fachlich korrekt: solange der pH-Wert über 4,2 liegt). Danach kannst du die Reste sinnvoller verwerten, weil von ihnen keine gesundheitlichen Bedenken mehr ausgehen.
Alex
26. Januar 2020 um 11:55
Hallo zusammen!
Ich versuche nun seit mehreren Wochen einen Roggensaueransatz zu züchten.
Spätestens ab Tag 3 haben alle Versuche keine Triebkraft mehr. Im Glas lagert dann ein Roggensauer-„Joghurt“ der angenehm säuerlich riecht und auch schmeckt, aber keine Bläschen bildet.
Habe ich die Ansätze zu warm gelagert? Sind die Hefen abgestorben?
(Lagerung aktuell im Backofen mit Lampe, Tür ~1cm geöffnet)
Überreif waren meine Ansätze zumindest optisch nie. In den ersten beiden Schritten gingen sie manchmal richtig auf (halb reif lt. der Bilder im Brotbackbuch Nr. 1), dann wurde gerührt (wie alle 12h) und danach war im Glas nichts mehr los.
Probiert habe ich bisher mit Bio-Vollkornmehl aus dem Supermarkt und auch mit frischem, selbstgemahlenem Mehl aus Bio-Roggen.
Ist das eher Überreife oder Temperatur?
Was habe ich im Prozess nicht verstanden? Bin ich zu ungeduldig? 😉
Lutz
30. Januar 2020 um 15:49
Nicht aufgeben und geduldig bleiben! Sauerteig benimmt sich sehr individuell. Schau dir mal die Geschichte von Johannes an.
Iris
25. Januar 2020 um 10:35
Hallo Lutz,
Ich bin ziemlich verunsichert was die Erstellung des Anstellgutes betrifft. Ich habe
Schritt 1-3b gemacht und seit dem einmal gefüttert. Kann ich damit schon Sauerteig ansetzen, bzw ein Brot backen? Oder muss ich erst 5-10 x füttern um ein stabiles ASG zu haben?
Desweiteren habe ich unterschiedliche Aussagen zum stehenlassen des ASG nach der Fütterung. Sollte das Glas fest verschlossen sein oder geöffnet, und erst dann verschlossen werden wenn es in den Kühlschrank wandert?
Freu mich über jede Art von Hilfestellung
Viele Grüße
Iris
Lutz
30. Januar 2020 um 15:18
Hallo Iris,
du solltest das Anstellgut unbedingt noch etliche Male auffrischen. Bis der Sauerteig richtig erwachsen ist, können schon 20-40 Auffrischungen ins Land gehen. Du kannst ihn natürlich trotzdem schon verwenden, aber bevorzugt für Rezepte, in denen neben dem Sauerteig auch noch etwas Hefe im Hauptteig steckt.
Zur Aufbewahrung empfehle ich dicht schließende Gläser. Durch den CO2-Druck bleibt die Aktivität besser erhalten. Während der Reife darf der Deckel ruhig locker aufliegen.
Eveline Wiesenberg
20. Januar 2020 um 15:51
Was passiert mit der restlichen Teigmenge aus Schritt 3b bzw. dem „letzten Schritt „, der nicht wieder mit je 50g Mehl und Wasser weiter vermengt wird?
Lutz
21. Januar 2020 um 16:51
Diese Reste kommen auf den Kompost, weil da noch die Gefahr besteht, das für unseren Körper nicht so vorteilhafte Mikroorganismen enthalten sind. Erst wenn der Sauerteig wirklich säuerlich riecht und ein paar mal aufgefrischt wurde, sollte man die Reste sinnvoller verarbeiten, als sie wegzuwerfen.
Tanja Liebrich
19. Januar 2020 um 22:10
Hallo Lutz,
mein Sauerteig Baby ging zuerst gut auf, fiel dann aber wieder zusammen, roch extrem sauer und alkoholisch.
Kann ich durch füttern den Sauerteig noch retten/weiter verwenden, oder muss ich neu starten?
LG Tanja
Lutz
20. Januar 2020 um 13:43
Einen Versuch ist es wert. Wenn es aber wirklich der erste Ansatz war, ist die Chance gering.
Sabine Zitta
14. Januar 2020 um 19:22
Hallo,
was mach ich falsch?
Habe gestern 50g Vollkornroggenmehl mit 50 g warmem Wasser angesetzt. Nach 24 Stunden Ruhezeit gefüttert mit 50/50. Klein Mikey ist schön aufgegangen aber bereits 8 Stunden nach der 1. Fütterung beginnt er bereits zusammenzufallen. Soll ich in diesem Fall gleich füttern oder trotzdemdie 24 Stunden Ruhezeit am 2. Tag einhalten?
Lg Sabine
Lutz
17. Januar 2020 um 13:15
Ja, du musst immer füttern, sobald er sein maximales Volumen erreicht hat, also kurz vor oder beim ersten Anzeichen des Einfallens. In der Anleitung steht auch „8-24 Stunden“.
Walter_R
12. Januar 2020 um 12:21
War als Antwort auf die Frage von Thomas gedacht und erscheint nun als eigenständiger Beitrag.
Erstellt mit einem Android-Smartphone.
Kam früher schon vor.
Walter_R
12. Januar 2020 um 00:24
In meinem Kühlschrank befinden sich Roggen-, Dinkel- und Weizen-ASG. Wöchentlich habe ich einen Überschuss von insgesamt 600 Gramm, der in einem großen Glas zusammengemischt im Kühlschrank landet. Diese Menge kann ich nicht anderweitig verbrauchen. Ich werde also Weizen-ASG, das ich am wenigsten brauche, abschaffen.
Ich habe testhalber das Gemisch zum Brotbacken verwendet und konnte keinen Nachteil feststellen.
Bei der geringen Menge ASG bezogen auf die gesamte Mehlmenge wird auch kaum jemand eine Geschmacksveränderung bemerken.
Der einzige Grund für mich kein Roggen-ASG in Weizenmehl zu geben ist die Befürchtung, dass die Tierchen im ASG die Umstellung auf die andere Mehlsorte schlecht vertragen könnten und sich das negativ auf die Gare auswirken könnte. Ich werde es testen.
Peter
13. Januar 2020 um 11:13
Deine Befürchtung hat keine Grundlage. Die Tierchen (MO’s) vernaschen Roggen-und Weizenmehle. Sogar Kartoffelbrei und auch sonstige Kohlehydrate und finden sich im Komposthaufen, in der Atmosphäre, dadurch an Aprikosen, Apfel usw.. Ein Allesfresser.
Weizen mögen sie besonders und verstoffwechseln ihn sehr zügig. Die Hausfrauen in den mediteranen Ländern zügeln diese Sauerteige deswegen durch weniger Wasser.
Ich hatte nur zu Anfang meiner Hobbybäckerei zuviel Sauerteig durch die Orientierung auf Roggenbrot. Das würde ich heute anders machen.
Bei mir stehen 2 Sauerteige als ASG im Kühli.
30 g Roggenvollkornsauerteig TA 200-220 und 60 g Semolinasauerteig TA 150-170.
Mehr Basissauerteig braucht es nicht. Damit sind mindestens 600 g Sauerteig unter 12 h produzierbar. Wenn ich nicht zu faul wäre würde auch ein Sauerteig reichen. Die Entscheidung zwischen Semolina und dem Roggenvollkorn möchte ich aber nicht treffen.
Ich liebe sie beide! In diesem Fall bin ich gern Bigamist.
Sascha
28. Januar 2020 um 21:42
„In diesem Fall bin ich gern Bigamist“
Ja, seitdem ich um die positiven Auswirkungen diverser Biga-Vorteige weiss bin ich auch begeisterter „Bigamist“ 😀
VG, Sascha
Alexander
13. Januar 2020 um 17:32
Hallo Walter,
nein, die Mehlsorte spielt keine große Rolle. Die Mikroorganismen verstoffwechseln in erster Linie Kohlenhydrate, die in allen Getreidesorten die man zum Brotbacken verwendet, enthalten sind. Du kannst ein Roggenbrot auch mit Weizenanstellgut backen und ein Weizenbrot mit Roggen-ASG.
Viele Grüße,
Alexander
Lutz
17. Januar 2020 um 13:01
Und es verändert doch deutlich den Geschmack. Für die Lockerung spielt die Art des Anstellguts aus meiner Erfahrung heraus eine untergeordnete Rolle. Hier geht es um geschmackliche Unterschiede.
Stefan
11. Januar 2020 um 12:57
Hallo Lutz,
ich habe vor einigen Wochen das Brotbacken mit Roggensauerteig begonnen, was mittlerweile auch recht gut klappt. Mein Roggen-ASG wird wöchentlich aufgefrischt und hat eine gute Triebkraft entwickelt.
Nun würde ich gerne aber auch mit Weizensauerteig backen, hier ist es mir bisher jedoch noch nicht geglückt ein ASG mit Triebkraft herzustellen. Ich habe bisher versucht, wie in deinem Buch beschrieben, meinen Roggensauerteig auf Weizenmehl umzuzüchten. Das habe ich mal bei 26-30°C und auch mal bei Raumtemperatur probiert. Im Verhältnis 50:25:10 (Mehl:Wasser:ASG) scheint mir das Gemisch fast zu trocken, und es scheint an der Oberfläche trotz Deckel auf dem Glas auch anzutrocknen. Mit dem Verhältnis 50:35:10 entsteht ein zähflüssiger Teig, jedoch ohne jegliche Triebkraft (Kaum Bläschen und keine Volumenzunahme). Was mache ich falsch? Ist Weizensauerteig so viel anspruchsvoller als Roggensauerteig?
Vielleicht hast du ein paar Tipps für mich?
Danke und Grüße
Stefan
Lutz
17. Januar 2020 um 10:51
Ja, der Weizensauerteig ist zickig. Der will häufig und warm aufgefrischt werden, wenn er treiben soll.
Gery
28. Januar 2020 um 09:44
Hallo Stefan,
Ich bin noch fauler, wie Lutz, und habe nur Roggen ASG, die ich fleissig füttere. Ich habe das Buch von Lutz (Backen in Perfektion mit Sauerteig) und backe sehr gerne seine Rezepte, allerdings verwende ich IMMER Roggen ASG anstatt angegebenen Weizen oder Dinkel oder was auch immer und es klappt wunderbar.
Gruss Gery
Iris
31. Januar 2020 um 08:58
Hallo Stefan,
ich kann Lutz nur beipflichten, Weizensauerteig ist wirklich zickig. ich habe genau das gleiche Problem. Probiere parallel zum Roggen ASG auch Weizen und Dinkel anzusetzen, die sind aber mehr flüssig und verharren in einer Art Schockstarre. Füttere aber weiter. Beim Weizen scheint es langsam zu wirken. der Dinkel macht mir noch Kummer. Nachdem Lutz mir gesagt hat, ich möge das Roggen ASG ruhig jeden Tag füttern, war das zumindest beim Roggen die Initialzündung denn der geht jetzt richtig gut. ich gebe die Hoffnung nicht auf das das beim Weizen und Dinkel auch noch kommt. Bleib am Ball. Grüße Iris
Peter
31. Januar 2020 um 10:17
Nein!!! Weizensauerteig ist nicht zickig! Wer im Warenhaus als König behandelt werden will sollte die Verkäuferin wie eine Prinzessin behandeln. Dann klappts auch.
Die MO’s mögen und verstoffwechseln Weizen zu gerne und lieber als Roggen. Das haben die meditterranen Hausfrauenbäckerinnen sehr füh erkannt und ihren Lievito weniger zum Trinken gegeben. Dann zickt er gar nicht.
Bei Hausmännern ist das von Fall zu Fall anders. Die TA macht es.
Ob Weizenvollkornmehl oder Semolinahartweizenmehl, mit TA 150-170 hält er auch 10 Tage im Kühli ohne die „Auffrischung“! Wer 20 Tage seinen Lievito nicht verwenden kann verrühre das nächste ASG aus den gerade hergestellten und als zickick beschimpften Lievito mit 6 g Zusatzmehl bei 60 g ASG und stelle es in den Kühli.
Der Sauerteigansatz für den nächsten Teig „kann“ dann eventuell länger dauern auch die Teigentwicklung. Danach wie gehabt ohne zicken. Rezeptbäcker brauchen eine Uhr, die Anderen benutzen die Augen und die Finger zur Sauerteig- und Teigbewertung. Bei mir klingelt der Wecker damit ich die Zeit nicht verquatsche oder bei den öffentlichen Medien nicht einschlafe, wenn ich Brotteig herstelle.
Übrigens; schaden tut das Füttern bei Sauerteig nicht. Wenn die Upload-Funktion bei Lutz wieder funktioniert zeige ich gern ein Weizenbrot mit Semolina LM 10 Tage im Kühli vom 30.01.2020. ohne Auffrischung.
Lutz
31. Januar 2020 um 13:44
Es ist tatsächlich eine Frage der TA bzw. der Teigkonsistenz, wenn man am Volumen sehen möchte, ob der Sauerteig reif ist. Vor allem bei Dinkel mit schwachem Kleber ist bei TA 200 (also 1:1 Mehl und Wasser) der Teig eher eine Brühe, in der das Gärgas nicht gefangen werden kann. Er geht also augenscheinlich nicht so gut auf, die Vermehrungs-/Säuerungsprozesse finden aber trotzdem statt. Deshalb empfehle ich ab und an, etwas weniger Wasser zu verwenden, z.B. 90 g auf 100 g Mehl, um den Reifezustand besser sehen zu können.
Thomas
11. Januar 2020 um 09:45
Einmal die Frage danach, welche/wieviele Sauerteige ein ‚Freizeitbäcker‘ denn pflegen und hegen sollte. Ich backe gerne mit ganz untschiedlichen Mehlen (Roggen, Dinkel, Weizen, Emmer, Einkorn, etc.), aber für jedes Mehl einen eigenen Sauerteig zu führen ist wohl etwas zuviel des Guten (als Hobby). Welche Sauerteige sind denn wohl am sinnvollsten und für welche Mehle – z.B. scheinen Dinkel und Weizen sich zu ähneln und „austauschbar“ was den Sauerteig angeht (?). Wäre Roggensauerteig für Roggen, Emmer, Einkorn und Dinkelsauerteig für Dinkel und Weizen eine gute Idee?
Markus
11. Januar 2020 um 12:18
Hallo Thomas,
ich habe ein Roggen- und ein weiches und festes Weizen-ASG. Für jedes Getreide ein extra ASG zu führen halte ich als Hobbybäcker für zu viel des Guten. Wenn man 1x pro Woche mit 50:50:10 auffrischt, hätte man jedesmal rd. 600g ASG über.
Für Emmer, Einkorn und Kamut würde ich Weizen-ASG nehmen weil diese Getreide alle zu den Weizenartigen gehören.
Gruß Markus
Lutz
17. Januar 2020 um 10:50
Wenn du mit Mehlen abseits von Roggen backen willst, würde ich neben dem Roggensauerteig noch einen Weizensauerteig führen (gern weich, dann ist er leichter zu handhaben). Da Emmer, Dinkel & Co. zur Weizenfamilie gehören, ist der Weg vom modernen Weizen nicht mehr so weit weg. Du kannst dann also das Weizenanstellgut sehr gut für die anderen Getreide verwenden.
Fabian
7. Januar 2020 um 21:18
Hallo Lutz,
wenn ich mit meinem ASG einen Sauerteig herstelle, kann ich einfach von meinem fertigen Sauerteig was wegnehmen und diesen dann wieder als ASG verwenden?
Gruß Fabian
Lutz
7. Januar 2020 um 22:23
Ja, aber das hat mehrere Nachteile (Gefahr des Vergessens, wechselnde Sauerteigqualität durch wechselnde Anstellgutzusammensetzung). Ich plädiere immer für das vom Rezept separierte Pflegen eines Anstellgutes.
Lili
5. Januar 2020 um 01:50
Hallo Lutz,
vor einigen Tagen habe ich nach mehreren Misserfolgen erfolgreich ein Anstellgut bis zu Tag 3 anzüchten können. Und genau hier liegt das Problem. Ich habe den Sauerteig dann ganz normal wie beschrieben gefüttert und seit dem tut sich garnichts mehr. Ich fütter nun seit zwei Tagen regelmäßig aber sowohl die Bläschen als auch die Volumenvergrößerung haben aufgehört.
Im Geruch ist der Sauerteig richtig angenehm fruchtig-sauer und auch geschmacklich kann ich nichts negatives feststellen.
Meine Fragen sind jetzt eher ob der Sauerteig wieder anfängt Blasen zu bilden bzw. ob ich ihn einfach weiterfüttern soll bis er sich erholt hat oder ob er nocht mehr zugebrauchen ist.
Lutz
7. Januar 2020 um 21:38
Ich denke, du brauchst mehr Geduld. Vermutlich hast du ihn durchs Auffrischen zu stark verdünnt. Lass‘ ihn einfach mal stehen, bis sich wieder etwas tut.
Stephan Fischer
4. Januar 2020 um 11:31
Lieber Lutz.
Ich bin noch blutiger Anfänger auf dem Brot/Brötchen-backgebiet!
Doch mit deinem tollen Buch habe ich schon 2x die leckeren Dinkeladvokaten gemacht👍😎
Vielen Dank!
Nun habe ich mich an Sauerteig ansetzen gewagt… bis Schritt 3b hat alles soweit geklappt, aber mit dem letzten Schritt geht es irgendwie nicht weiter. Der Teig hat sich auch nach mehr als 14 Stunden nicht wirklich um 50% verdoppelt. Es sind vielleicht knapp 10%! Die Umgebungsbedingungen habe ich eingehalten auch deine Angaben von Menge und so….
Was habe ich falsch gemacht? Und was soll ich jetzt weiter machen? Er riecht fein säuerlich und hat eine gute Farbe. Vielen Dank für deine Rückmeldung! Liebe Grüße Stephan Fischer
Lutz
7. Januar 2020 um 21:13
Bewegt er sich stetig, aber langsam oder bleibt er nach den 10% Zuwachs einfach sitzen? In letzterem Fall frischst du ihn einfach mit dem nachfolgenden Schritt auf. Im ersten Fall wartest du geduldig.
Rina
3. Januar 2020 um 19:52
Hallo, bei Zimmertemperatur hat nix geklappt, dann hab ich mir einfach den Ofen immer Mal wieder nach einer Stunde für 4 Minuten 75 grad aufgeheizt und Zack ist er gewachsen Überwacht mit Bratenthermometer. Über Nacht hab ich den Teig mit drei Gläsern , die mit kochendem Wasser gefüllt waren in zwei ineinander gestapelten Kühltaschen reifen lassen.
Vielen Dank für den genialen Blog. Ich hab auch gemerkt daß man die Zeitfunktion eines Brotbackautomaten für das erste aufgehen des hauptteiges gut benutzen kann, da er da 1 Stunde auf 25 Grad gehalten wird zusätzlich hab ich noch einen Teelöffel Natron und bissel Mineralwasser zugegeben sodass die Krume auch etwas lockerer würde.
Daniela Friedrich
14. Dezember 2019 um 21:21
Hallo,
Was mach ich falsch? Mein Sauerteig schimmelt schon im Ansatz.
Zu aller erst, ich hab schon oft Brot gebacken auch mit Sauerteig. Ich habe jetzt mal eine ganze Zeit kein Brot mehr gebacken. Deshalb brauch ich jetzt neuen Sauerteig.
Ich habe vor zwei Tagen einen neuen Versuch gestartet. Der Ansatz hat schöne Blasen, aber er stinkt. Das kenn ich so nicht. Die beiden Ansätze vorher habe ich nach drei vier Tagen weggekippt, weil sie schimmlig waren.
Ich setz den Sauerteig in einer Glasschüssel an, vermische mit einem Teigschaber und bewahre die Schüssel in einem großen, verschlossenem Müllbeutel auf. Alle Teile sind heiß in der Spülmaschine gespült. Was kann es denn noch sein? Das Mehl?
Lutz
16. Dezember 2019 um 22:33
Verwende mal ein schmales, hohes Gefäß. Das schützt besser vor „Schimmelattacken“. Ein kleiner Schuss Essig hilft dem System vor Angriffen von außen. Dann braucht es Geduld. Stinken ist normal. Das legt sich nach einigen Fütterungen.
Axel
4. Januar 2020 um 14:45
Ein gesundes neues Jahr allen „Brotis“!
Hallo Lutz,
was meinst du hier mit es braucht Geduld?
Reift der Ansatz mit Essig nicht so schnell?
Ich habe das gleiche Problem, alter Sauerteig verschimmelt und bereits vier weitere Versuche ebenfalls. Mittlerweile ist auch das Mehl ausgetauscht. Ich nehme auch sich verjüngende Ex-Joghurt-Gläser. Alles wird vor Gebrauch abgekocht. Bin kurz vor der Aufgabe. Werde die Essigvariante jetzt noch einmal ausprobieren.
Gruß Axel
Lutz
7. Januar 2020 um 21:18
Geduld meinte ich bezogen auf das Sauerteigzüchten generell.
Walter_R
4. Januar 2020 um 18:07
Hallo Axel,
Essig tötet Schimmel. Deshalb reinige ich auch meinen Brottopf regelmäßig damit.
Aber was meinst Du mit „altem Sauerteig“?
Ist das der Ansatz oder ein aufbewahrter Sauerteigrest und wie alt ist der?
Gruß Walter_R
Axel
4. Januar 2020 um 19:26
Hallo Walter,
der Sauerteigansatz war ca. 3 Jahre alt bevor er verschimmelte.
Gruss Axel
Walter_R
4. Januar 2020 um 20:00
Hallo Axel,
hast du den STA rechtzeitig gefüttert?
Ist mir auch schon passiert, dass einer meiner STA verhungerte und dann schimmelte.
Grüße Walter
Axel
6. Januar 2020 um 22:37
Ja Walter, habe ich.
Mein Problem liegt jetzt beim Neuansatz.
Spätestens nach dem zweiten Tag ist auch der schimmlig.
Kühlschrank ist zwischenzeitlich komplett desinfiziert und mein gesamter Backwarenvorrat hat am vergangenen Wochenende eine Frostkur erhalten um auch hier alles abzutöten.
Gruß Axel
Christian
2. Dezember 2019 um 17:16
Hallo Lutz,
auf der Suche nach Rezepten um Sauerteig selbst zu machen bin ich auf diesen Mega umfangreichen Blog gestoßen. Umgehend habe ich meinen ersten Versuch nach diesem Tipp https://www.ploetzblog.de/tipps-und-tricks/sauerteig/ im Backofen (mit 15W Birne als Heizung sind es 25-29 °C) gestartet. Bereits an Tag 2 fing die Masse ca. 2 Stunden nach der ersten Zugabe von Mehl+Wasser an deutlich aufzugehen. Hier habe ich dann wohl den Fehler gemacht, weitere 12h zu warten und erst dann mit neuem Mehl+Wasser und einem Teil der vorhandenen Masse weiter zu machen. Da die ursprüngliche Masse wohl schon verhungert war, tat sich anschließend gar nichts mehr, bis es nach 24 weiteren Stunden nach Essig und altem Käse gerochen hatte.
Darauf habe ich diese Seite gefunden und einen neuen Versuch gestartet. Nach den ersten 24h waren wieder leichte Bläschen zu sehen und ich bin somit in Schritt 2 gewechselt. Diesesmal aber mit stündlicher Beobachtung, damit ich nicht wieder verpasse, wenn der Teig Hunger bekommt. Nach ca. 3-4 Stunden hatte er sich soweit verdoppelt, dass ich erneut mit je 50g Mehl/Wasser gefüttert habe (Schritt 3A). Nach weiteren 2 Stunden hatte er sich wieder verdoppelt, so dass ich dann in Schritt 3B ging (ich wollte nicht warten bis er leicht einfällt, um dem Hungertod vorzubeugen). Seitdem passiert leider überhaut nichts mehr – noch riecht es ganz leicht säuerlich, aber es ist überhaupt keine Blasenbildung oder Vergrößerung zu sehen. Macht es Sinn jetzt weiter zu füttern, oder ist die Masse tot? Bin ich zu früh in Schritt 3B gegangen? Ich möchte beim nächsten Versuch nicht den gleichen Fehler nochmal machen. Vielen Dank für deine / eure Tipps – LG Christian
Christian
3. Dezember 2019 um 12:55
Nach ca 40 Stunden in Schritt 3B ging es tatsächlich weiter – und dafür jetzt umso schneller. Ich habe bereits dreimal mit je 50g Mehl+Wasser und ca. 50g der jeweils alten Masse angesetzt. Jeweils nach ca 3h hatte sich das Volumen verdoppelt. Jetzt ist er zum Abkühlen erstmal in den Kühlschrank gewandert – leider geht die Arbeit vor und ich kann jetzt nicht weiter backen.
Meine Erkenntnis bis hier hin: ST ignoriert alle Zeitangaben – im Schritt bleiben / zum nächsten Schritt wechseln nach Reaktion / Volumen und definitiv NICHT nach Zeit!!!
Lutz
5. Dezember 2019 um 12:28
So ist es :).
Thomas
22. Dezember 2019 um 16:44
Hallo zusammen, ich hab irgendwie das ähnliche Problem. Mein neu angesetzter Sauerteig ist nach Schritt 3B geradezu „explodiert“ (hat locker das Volumen verdreifacht); leider über Nacht und erst morgens hab ich gesehen, dass alles übergelaufen war. Seither hab ich mehrmals Schritt 3b bzw. 4 versucht, aber der Sauerteig scheint tot zu sein, d.h. es passiert seit drei Tagen rein gar nichts mehr. Er riecht einfach nur nach Mehl und Wasser (so wie der allererste Ansatz). Die Temperaturen, Mengen, etc. hab ich nach bestem Wissen und Gewissen sehr exakt eingehalten. Was mach ich nur falsch?
Lutz
28. Dezember 2019 um 16:08
Wenn er schon einige Stunden überreif war, dann ist in dieser Geburtsphase nichts mehr zu machen. Neustart und möglichst auf den Punkt füttern.
Benno
27. Januar 2020 um 21:12
Sollte man, so fern das Anstellgut nicht nach aceton riecht und nicht schimmelt, also immer schön weiter füttern auch wenn es mal mehr und mal fast garnicht blubbert? Hab fast immer am ca. 4 tag wenn es zwar nach essig gerochen hat aber sich einfach nichts mehr verdoppeln oder nur um 25% gehoben hat neu angefangen. Also immer so lange 3a/3b weiter machen bis es klappt auch wenn es mal für ein paar stunden zusammengefallen in der gärbox stand?
Bin am verzweifeln. Will doch nur endlich meinen eigenen Sauerteig:(
Ruth S
28. Januar 2020 um 09:53
Es darf auch ruhig nach Aceton riechen! Dann hat es bloß Hunger!
Benno
28. Januar 2020 um 13:46
Danke, wusste ich nicht =)
Susanne Neuffer
28. Januar 2020 um 10:00
Guten Morgen,
ich wollte mich einfach nur melden, um zu schreiben, dass ich die Rezepte, die Arbeitsanweisungen, die Ideen, die unglaublich vielfältigen und durchdachten Vorschläge extrem gut finde. Jedes Brot gelingt und schmeckt super. Seit dem ich mit Deinen Rezepten wieder backe, bin ich rundum zufrieden und sämtliche Familienmitglieder auch. VIELEN DANK!!!!!
Grüße Susanne
Lutz
30. Januar 2020 um 16:29
Einfach stur weiterfüttern.
Markus J.
27. Januar 2020 um 23:11
Hallo Benno,
kein Grund zur Panik 🙂 Wenn es nach Essig riecht, hat der kleine Hunger. Einfach füttern und wieder rein ins warme Nest. Versteif dich nicht so sehr auf die Volumenzunahme. Achte auf die Form der Oberfläche: wenn sie sich nach oben wölbt ist der Teig aktiv am „wachsen“ und sobald sie flacher wird ist der richtige Zeitpunkt zum füttern. Aber selbst wenn er wirklich mal über den Zenit ist, heißt das noch lange nicht, daß er hinüber ist. Du kannst ja schließlich nicht rund um die Uhr auf den Teig aufpassen. Hab ein bisschen Geduld, das wird schon.
Gruß Markus
Benno
28. Januar 2020 um 07:09
Kann es vielleicht auch am Mehl liegen?
Hatte jetzt mit einem Bio Roggenmehl 997 einer anderen Marke mehr Erfolg.
Ab dem zweiten Tag hat es sich alle 3 Stunden bei 29°C verdoppelt und das drei mal in Folge. Dummerweise hab ich heute morgen um 3uhr im Halbschlaf wieder mit dem erfolglosen Bio Roggen Vollkornmehl gefüttert und siehe da, nach drei Stunden tut sich garnichts mehr. Jetzt stehts in der Gärbox und ich schau heute Abend was es gemacht hat. Gerochen hat es bis zu dem Punkt noch sehr leicht nach Eier, ging aber eher in Richtung fruchtig säuerlich. Mit dem Vollkornmehl riecht es sauer. Ab Donnerstag gibt es einen siebten Versuch mit dem Mehl des anderen Herstellers. Drei Kreuze wenn es klappt.
Christian
28. Januar 2020 um 07:35
Hallo Benno,
es ist äußerst wichtig, dass die Temperatur am Ort an dem der Ansatz steht über 25 Grad beträgt (26-28 Grad sind optimal).
Du solltest ausserdem stets mit dem Füttern warten (Schritt 2 und folgende) bis sich das Volumen des Zöglings mindestens verdoppelt hat, besser solange warten bis die Oberfläche des Zöglings leicht einfällt.
Es kann bei Schritt 2 durchaus sein, dass es mal 48 Stunden dauert, bis sich das Volumen verdoppelt hat. Wichtig ist auch hier einfach zu warten und nicht vorzeitig zu füttern.
Am besten gelingt es mit möglichst frischem Roggenvollkornmehl.
Viele Grüße Christian
Benno
28. Januar 2020 um 13:53
Danke für die ANtwort.
Also bei Schritt 2 verdoppelt sich die Masse meist nach weniger als 12 Stunden und sackt dann ein. Das Problem ist eher dass dann bei Schritt 3 nichts mehr oder nur wenig passiert.
Ich kann leider auch nicht einschätzen wann der Essiggeruch so stark ist, dass das ASG hinüber ist. Bin dem anderen Roggenmehl 997 zB. konnte ich nach dem zweiten Tag alle 3 Stunden nachfüttern weil es so schnell aufegangen ist.
Aber noch gebe ich nicht auf, hab das Brotbacken nur wegen Sauerteigbrot angefangen. Dann wird es am Wochenende eben wieder ein Genetztes mit Hefe :D. Ist auch was Gutes.
Sascha
29. Januar 2020 um 15:14
Hallo Benno,
Schimmel ist gar kein Problem. Einfach mit einem Eßlöffel großzügig abnehmen, dann passt das.
VG, Sascha
Lutz
30. Januar 2020 um 17:01
Das sehe ich anders. Wenn sich Schimmel auf dem Sauerteig gebildet hat, dann passte der pH-Wert nicht und das System wurde sozusagen von fremden Mächten okkupiert. Außerdem ist mit Schimmel nicht zu spaßen. Schimmel ist der einzige Fall, der aus meiner Sicht definitiv nach einem Neuansatz ruft.
Sascha
30. Januar 2020 um 21:51
Ach du grüne Neune! Das klingt ja gar nicht gut…..ich habe immer den Schimmel großzügig abgenommen solange er noch weiss war. Wenn er farbig ist, grün, grau, blau, schwarz, dann ist er viel gefährlicher, habe ich mir sagen lassen. Weisser Schimmel geht noch. Ich habe nie gesundheitliche Probleme gehabt zumal mein Sauerteig auch selten schimmelt. Immer gut lüften und rühren.
Calle
29. Januar 2020 um 09:23
@Benno
Essig- oder Acetongeruch ist gar kein Drama und kein Zeichen für ‚hinüber‘ sondern ein Zeichen, dass Deine Mikroorganismen arbeiten. Nur Schimmel bedeutet Mülltonne. Alles Andere ist Work in Progress. Die Balance zwischen Essigsäure und Milchsäurebakterien braucht einfach eine Weile. Und sie ändert sich auch immer wieder, je nachdem wie oft Du auffrischst, wie lang die Pausen zwischen den Auffrischungen sind. Mit der Zeit entwickelst Du ein Gefühl dafür.
Back‘ doch jetzt mal ein Brot mit Sauerteig und Hefe.Dann hast Du die Unterstützung der Hefe und kannst aber sehen, was Dein Sauerteig schon an Aroma und Triebkraft bringt.
Gutes Gelingen, Calle
Benno
29. Januar 2020 um 16:07
Danke für die Antwort.
Was mache ich dann falsch wenn es nahc 24 Stunden nur noch schwach blubber oder fast schon garnicht mehr? Ich bleib jetzt einfach mal dra, mache aber am Wochenend einen neuen Versuch mit anderem Mehl.
Heide
24. November 2019 um 15:17
Hallo Lutz,
mein erster Sauerteig ist mir leider kaputt gegangen (roch nach Aceton). Den neuen habe ich entsprechend der Anleitung vom Brotbackbuch Nr. 2 angesetzt. Jedoch ohne Erfolg – der Ansatz war eine Woche nur eine zähe Suppe. Bei meiner Recherche in deinem Blog ist mir klar geworden das mein Sauerteig schlichtweg verhungert ist. Ich habe 100g Mehl und 100g Wasser angesetzt – nach 12 Stunden gerührt und nach 24 Stunden erneut 100g Mehl und 100g Wasser dazugerührt und wie im Buch beschrieben immer so weiter… Ich habe also immer der bestehenden Menge 100g Mehl und 100g Wasser hinzugefügt – so habe ich es im Buch verstanden. Jetzt habe ich entdeckt das es beim Perfektionsbuch genauer beschrieben ist, die Sauerteigmenge ab dem 2./3. Tag zu reduzieren und die Mehl- und Wassermenge beizubehalten. Diesen Hinweis konnte ich bei Nr. 2 nicht finden oder habe ich etwas überlesen?
Jetzt ist mein Sauerteig endlich wieder satt und blubbert fröhlich vor sich hin und wächst und gedeiht.
Viele Grüße und danke für die vielen wertvollen Tipps. Heide
Lutz
24. November 2019 um 20:45
In Buch Nr. 2 ist es nicht ganz so ausführlich beschrieben.
Wenn der Sauerteig nach Aceton riecht, dann ist er keineswegs verdorben. Das ist ganz normal. Er kann dann einfach wieder wie gehabt aufgefrischt werden.
Christiane
22. November 2019 um 08:18
Hallo Lutz,
ich mache gerade meine ersten Versuche mit Sauerteig. Ich werde aus der Anleitung aber nicht ganz schlau.
Ist es richtig, dass ich die Restmenge aus Schritt 2 und Schritt 3B (3A habe ich ausgelassen) wegwerfe? Was mache ich nach dem letzten Schritt? Kann ich hiervon jetzt abnehmen für eins deiner Rezepte? Bsp. dem Roggenbrot über Nacht? Und den Rest nehmen um wieder bei 3B zu starten und somit quais den Beginn des Kreislaufs? Vielen Dank für deine Rückmeldung, Christiane
Lutz
24. November 2019 um 20:32
Hallo Christiane,
der letzte Schritt ist der Beginn deiner regelmäßigen Sauerteigpflege. Davon kannst du sowohl etwas für ein Rezept abnehmen (wird aber noch nicht so triebstark sein), als es auch nutzen, um beim letzten Schritt zu starten (nicht bei 3B). Die Reste aus den anderen Schritten verwirfst du sicherheitshalber.
Maciej
10. November 2019 um 20:45
Hallo,
auf dem Gebiet der Brotbäckerei bin ich ein totaler Neuling. Nun möchte ich um richtig einzusteigen, meinen ersten Dinkelsauerteig ansetzen. Im Rezept habe ich von sehr konstanten Temperaturen gelesen. Wie kann ich diese Temperaturvorgaben einhalten?
Danke und herzliche Grüße
Maciej
Lutz
14. November 2019 um 07:42
Entweder suchst du dir bestimmte Ecken in der Wohnung (Fußboden ist oft 2-5°C kälter als oben auf dem Schrank) oder du leistest dir eine selbstgebaute Gärbox.
Maciej
16. November 2019 um 22:45
Super!
Danke für den Tipp. Dein Blog ist so umfangreich, dass ich die Seite gar nicht gefunden habe.
Gruß
Maciej
Michael
28. Oktober 2019 um 18:09
Hallo zusammen,
nachdem mein bisheriger Lieferant für Demeter-Vollkornbrot mir nicht mehr zur Verfügung steht und die getesteten Alternativen alle nicht zusagen habe ich mich entschlossen in die Selbstversorgung einzusteigen.
Zum Glück habe ich noch eine mittlerweile ca 30 Jahr alte Oktagon-Mühle, so dass der Material-Aufwand sich in Grenzen hält.
Gestern mittag habe ich daher nach obiger Beschreibung mit frisch gemahlenem Bio-Roggen angefangen.
Mein Backofen ist leider so schlau, dass er die Beleuchtung nach längerer Inaktivität ausschaltet, zum Glück hatte ich noch eine Heizmatte für Terrarien und einen passende Steckdose welche je nach Temperatur die Matte aus und ein schaltet. Dadurch halte ich konstant ca. 29 Grad Celsius.
Heute (nach 24 Stunden) habe ich den zweiten Schritt durchgeführt. Nun sind etwa 3,5 Stunden vergangen und die Masse hat sich schon ziemlich genau verdoppelt.
Kann das noch OK sein, weil doch deutlich schneller als oben angegeben?
Jedenfalls habe ich jetzt mit Schritt 3b weiter gemacht.
Gruß Michael
Lutz
29. Oktober 2019 um 19:12
Das Tempo ist sehr variabel. Du fütterst immer am Punkt maximalen Volumens, aber ungefähr nach Verdopplung.
Linda
10. Oktober 2019 um 12:10
Hallihallo!
Ich würde ungern den Ansatz der nach dem letzten Schritt übrigbleibt wegschmeißen.
Kann ich das nicht irgendwie verbacken?
Beste Grüsse
Linda
Lutz
16. Oktober 2019 um 14:07
Einfache Antwort: Nein. Unbedingt entsorgen (ist gesundheitlich sicherer).
Komplexe Antwort: Wenn der pH-Wert unter 4,2 liegt, dann kannst du ihn verbacken oder anderweitig verwenden.
Dominik E.
3. Oktober 2019 um 10:06
Hallo Lutz
Bei mir hat sich schon Schritt eins nach 17 Stunden verdoppelt.
Schritt zwei hat sich nach 4 Stunden verdoppelt.
Schritt drei (B) hab ich dann mit 50g Vollkornmehl gemacht und ab dann mit 1150er Roggenmehl weiter mit 25g ASG aufgefrischt und dann auf 10g ASG reduziert.
Anfangs dauerte das nur ca. 8 Stunden, worauf hin ich immer sofort wieder aufgefrischt hab (immer mit 10g ASG). Mit jedem Mal wurde die Triebkraft aber weniger und jetzt, drei Tage und einige Auffrischungen später, hab ich nach 20 Stunden immer noch nur ein paar kleine Bläschen in der unteren Hälfte und quasi kein Volumenzuwachs mehr. Geruch war nie unangenehm, anfangs säuerlich, mittlerweile riecht er aber insgesamt kaum noch.
Ich habe alles bei 28-30°C in einer Styroporbox mit Heizmatte und Thermostat gemacht und regelmäßig kontrolliert. Überreif war er glaube ich nie. Warum lässt er jetzt nach dem Mehlwechsel so extrem nach und wie mache ich nun weiter? Möglicherweise hab ich nachdem er anfangs so explodiert ist nachher zu früh aufgefrischt?
Mit freundlichen Grüßen
Dominik
Lutz
5. Oktober 2019 um 16:54
Ich vermute, dass du ihn zu früh zu sehr verdünnt hast. Es ist besser, am Anfang bei einer höheren Anstellgutmenge zu bleiben.
Dominik E.
7. Oktober 2019 um 09:39
Vielen Dank für die Antwort.
Da er Ansatz immer angenehm säuerlich gerochen und geschmeckt hat und keine Flecken bekommen hat, hab ich einfach mal nach ca. 12-15 Stunden immer weiter aufgefrischt auch wenn sich am Volumen nicht viel getan hat und siehe da, ganz plötzlich von einem auf den anderen Ansatz hat er wieder voll losgelegt. Jetzt verdoppelt er sich bei 28-30°C innerhalb von 5-6 Stunden mit 5g Anstellgut. Ich hoffe ich finde die Tage mal Zeit zu Backen. Ansonsten spätestens am kommenden Wochenende.
Die beiden „Brotbacken in Perfektion“-Bücher sind für den Einstieg echt super. Ich freu mich darauf jetzt auch endlich was aus dem Sauerteig Buch backen zu können:)
Vielen Dank noch mal für die vielen tollen Infos, Rezepte und Tipps auf diesem Blog.
Paul
6. September 2019 um 01:22
Hallo Lutz,
vielen Dank ersteinmal für deinen Blog, hilft mir wirklich sehr! Ich habe gerade erst angefangen selber Brot zu backen und mich dabei gleich an sauerteighaltigen Broten probiert. Das Ansetzen des Sauerteiges hat auch soweit funktioniert, nur bildet sich öfter eine etwas dunklere und trockenere Schicht auf dem Sauerteig sobald ich diesen mit der benötigten Menge Mehl/Wasser versetze und ruhen lasse, um am nächsten Tag zu backen. Riechen tut er dabei teilweise auch fast schon unangenehm sauer (das Anstellgut riecht allerdings mild und angenehm sauer). Ist das alles normal, oder ist mein Sauerteig vielleicht doch missraten?
Liebe Grüße, Paul
Lutz
8. September 2019 um 18:27
Wie deckst du deinen Sauerteig während der Reife denn ab? Er sollte so abgedeckt sein, dass er nicht antrocknet, also mit Folie, Deckel, Kunststoffhaube etc.
Wenn er unangenehm sauer riecht, war er eventuell zu reif und hätte früher verarbeitet werden müssen.
Sascha
22. August 2019 um 11:25
Hallo allerseits,
Sorry ich habe wahrscheinlich bloede Frage. Im letzten Schritt zum Sauerteig wird beschrieben das 5-10 Gramm mit einem neuen Ansatz vermischt wird und im Kuehlschrank gelagert….was passiert denn mit dem Rest? Kann ich den zum backen verwerden? Sorry – blond moment!
Lutz
22. August 2019 um 17:16
Siehe hier.
Sascha
22. August 2019 um 21:11
Vielen Dank fuer den Link!
Uli Schlegel
29. Juli 2019 um 09:05
Hi Christian,
ok, werd ich mal versuchen, danke.
Mit kam es halt komisch vor, dass das immer bei der dritte Stufe passiert, und ich habe es schon mindestens 5 mal probiert.
Mal schauen 😉
Grüße
Uli
Tanja
29. Juli 2019 um 06:11
Hallo Uli,
ich würde den Sauerteig früher füttern, nämlich immer dann, wenn er sein maximales Volumen erreicht hat. Nach Tag 2 ist das oft schon in viel kürzerer Zeit der Fall. Meine ersten Versuche gingen auch alle schief, weil der Teig verhungert ist.
Christian
28. Juli 2019 um 22:41
Hallo Uli, es kann durchaus passieren, dass die Hefen eine Pause einlegen und zwar dann, wenn sich das Gleichgewicht zwischen Milchsäurebakterien und Hefen herstellt. Einfach solange warten, bis sich das Volumen wieder mindestens verdoppelt hat. Optimale Teigtemperatur ist 26-28 Grad. Grüße Christian
Uli Schlegel
28. Juli 2019 um 20:22
Hallo,
Bin schon etwas am Verzweifeln, mit der Sauerteiggeburt:
Es läuft jedes Mal gleich ab, egal was ich versuche:
1 Tag: 50g Mehl ( Bio, Roggen, egal) mit 50g Wasser
Ergebnis nach ca 24h: leicht säuerlich kleine Blasen
2. Tag 100g alter teig mit den neuen 100g
Ergebnis nach ca. 12-24h: Ansatz auf über das Doppelte gegangen, schön säuerlicher Geruch, tolle Blasenbildung
3. Tag; 25 bis 60 g vom alten Ansatz und die neuen 100g
Ergebnis nach 12-24h: Teig wird flüssig, leichte Blasenbildung
4 Tag; 25 bis 60 g vom alten Ansatz und die neuen 100g
Ergebnis nach 12-24h: Teig wird leich flüssig, geht überhaupt nicht mehr
Dabei ist es egal, ob bei 25° oder 35° Grad.
Jemand ne Idee, was ich falsch mache, oder anders machen soll? Mehr Geduld?
Viele Grüße und Danke
Uli
Lutz
10. August 2019 um 12:35
Ich höre das oft und meistens hat man den Sauerteig ab Schritt 3 zu lange aus den Augen gelassen. Er ist also schon überreif geworden. Es kann natürlich auch sein, dass er tatsächlich pausiert und seine Zeit braucht. Das lässt sich nur durch stündliche Beobachtung herausbekommen. Wenn du ihn z.B. abends fütterst und über Nacht stehen lässt, fehlt dir die entscheidende Volumeninformation aus der Nacht, um die Ursache eingrenzen zu können.
Leoni
16. Juli 2019 um 11:05
Hallo Lutz,
toller Blog hier ! Ich habe jüngst mit Sauerteig nach Ken Forkish angefangen und gerade erst auf Deine Seite gestoßen… Forkish arbeitet mit Weizenvollkornmehl — und mit großen Mengen (angeblich, so habe ich im Netz gelesen, fühlen sich die Hefen darin wohler, aufgrund geringerer Temperaturschwankungen). Gibt es einen Grund dass Du hier nur über ST auf Roggenbasis schreibst? Benutzt Du auch Weizen-ST ? Oder verwendest Du den Roggen-ST auch in Weizenbroten? Ich nehme an, wenn in Deinen Rezepten von „Anstellgut“ die Rede ist, dann ist damit immer das Produkt des obigen Rezeptes gemeint, oder?
Zuletzt… hast Du einen Tipp wie ich den Sauerteig fester und „netzartiger“ bekomme? Meiner hatte in den letzten Tagen (—heute ist Tag 5—) einen schönen säuerlichen Geruch und viele Blasen. Aber er war immer recht flüssig, fast wie eine teilartige Suppe. Mit der zähen, löchrigen, netzhaften Struktur wie man sie in FWSY sieht hat das nicht mehr so viel zu tun… Heißt das auch, er ist noch nicht so weit, dass ich mit ihm backen kann?
Lutz
17. Juli 2019 um 19:08
Die Anleitung für Roggensauerteig ist universell und auch auf jede andere Art Mehl/Getreide übertragbar. Ich arbeite auch mit Weizensauerteigen. Entweder sind sie wie oben beschrieben hergestellt oder umgezüchtet aus anderen Sauerteigen. Ich verwende in den Rezepten immer die Art Anstellgut, die dem herzustellenden Sauerteig am ähnlichsten ist, also z.B. weiches Weizenanstellgut für einen weichen Weizensauerteig.
Du könntest etwas weniger Wasser verwenden oder den Sauerteig nicht so reif werden lassen, damit du die Wabenstruktur erhältst. Letzteres wäre meine Methode der Wahl, weil er dann auch schön mild ist. Nach 5 Tagen ist noch nicht mit einer guten Triebkraft zu rechnen. Ich würde ihn ruhig noch 5-15 Mal nacheinander (gern bei 28°C) auffrischen. Das geht auch mit kleinen Mengen.
Maria
21. Januar 2020 um 13:39
Ich bin auch Neuling und Versuche schon länger einen guten Sauerteig zu züchten. Aktuell fester WVSt und weicher RVSt. Bis zur 3ten Fütterung viel Wachstum also verdoppelt, viel leicht zusammen oder war gewölbt da wurde gefüttert.
Danach kann ich keinen richtigen Zeitpunkt feststellen oder verpasse ihn?, Denn er bildet zwar Bläschen verdoppelt sich aber kaum genauso warte ich auf die wölbung. Spätestens nach 24std habe ich gefüttert da sich ganz minimal Wasser abgesetzt hat. Also „Angstreaktion“ 😀
Schritt 3b oder 4 sollen wiederholt werden aber als Neuling was hat mehr Erfolgschancen: weniger ST nehmen sprich 10g oder doch 50g. Würde mich fürs letzte entscheiden. Mir ist schnelle Aktivität lieber als keine aber verstehe ich das richtig ?
Die 2te Sache: wenn ich wie in meinem fall keine oder kum Wachstum sehe, aber die Bläschen sich neu bilden, und auch kaum Wölbung braucht der ST dann mehr Zeit? Worauf warte ich dann wenn beides sich so bescheiden zeigt, ohne die Fütterung zu verpassen.
Ich achte auf Temperatur, Bio oder Demeter-Ware, gefiltertes Wasser… Zeit. Geduld hab ich noch, es soll klappen 🙂
Lutz
21. Januar 2020 um 17:07
Hallo Maria,
anfangs im Zweifel immer nochmal den Schritt mit mehr Sauerteig/Anstellgut aus dem vorherigen Schritt ausführen, als zu schnell zu wenig Anstellgut zu verwenden.
Wenn du Bläschen siehst, sich aber sonst nichts tut, dann würde ich möglichst viel davon nehmen und neues Mehl und Wasser zugeben bzw. nochmal zum Anfang zurückkehren und auf die Gesamtteigmenge wieder 50 g Mehl und Wasser geben, also nicht separieren, sondern obenauf füttern.
Kerstin
15. Juni 2019 um 22:27
Hallo Lutz,
welche Hilfsmittel benutzt Du um auf die nötigen Temperatur zu kommen und um diese zu halten?
Vielen Dank für eine Antwort im voraus & Grüße
Kerstin
Lutz
21. Juni 2019 um 20:13
Siehe hier.
Caro
31. Mai 2019 um 11:26
Hi Lutz!! mein Sauerteig blubbert schön vor sich her aber er riecht nicht schön.. wie erbrochenes. Kann das noch ein leckers Brot werden oder muss ich ihn weg werfen? LG Caro
Lutz
5. Juni 2019 um 14:03
Am Anfang ist das meist so. Frische ihn einfach weiter auf. Irgendwann wird er eine Säurenote ausbilden, die dazu führt, dass die Bakterien verschwinden, die diesen Geruch verursachen. Wenn nach 10-20 Auffrischungen immer noch der Geruch da ist, dann würde ich neu anfangen.
Caro
17. Mai 2019 um 10:35
Hi Lutz….kann ich normalen Mehl nehmen? muss es bio Mehl sein? und muss es unbedingt Roggen sein? Geht Weizen 550 auch? LG, Caro
Alexander
19. Mai 2019 um 12:09
Hallo Caro,
nein es muss nicht unbedingt Roggen sein. Das hat eher traditionelle Gründe, weil meistens nur Roggenbrote mit Sauerteig hergestellt werden (aber nicht nur Roggenbrote).
Kuchenbackmehl ist eher ungeeignet. Es sollte auf jeden Fall Mehl mit hohem Schalenanteil sein, am besten Vollkornmehl, und idealerweise in Bio-Qualität.
Es verfügt im Vergleich zu anderen Mehlen am ehesten über mehleigene Mikroorganismen.
Viele Grüße,
Alexander
Lutz
23. Mai 2019 um 19:31
Es sollte ein schalenreiches Mehl sein, also Vollkornmehl am besten. Und weil die Mikroorganismen an der Getreidekornschale leben, ist bio auch Pflicht, weil dann einfach mehr davon vorhanden sind als an einem klassisch konventionell angebauten Getreidekorn.
Stefan
13. Mai 2019 um 21:27
Hallo Lutz,
kann man dem Sauerteigansatz ein wenig Zucker zusetzen um dem Trieb auf die Sprünge zu helfen?
Habe irgendwie im Moment kein Händchen und habe schon 2 mal vergeblich versucht neuen ST anzuzüchten, nachdem mein letzter den Umzug nicht überstanden hat.
Gruß und danke!
Lutz
23. Mai 2019 um 18:53
Nein, Zucker hemmt die Sauerteigentwicklung ganz massiv.
Was hilft ist: Biovollkornmehl (möglichst fein und frisch gemahlen), 1-5% Leguminosenmehl (z.B. Linsenmehl, Erbsenmehl etc.), 28°C, nach 12 Stunden einmal Umrühren für mehr Sauerstoff im Teig.
Falls er immer gut gestartet ist und später erst langsamer wurde, lag es entweder an einer Überreife (= tot, wenn das bei weniger als 10 aufeinanderfolgenden Auffrischungen passiert ist) oder einer zu starken Verdünnung (zu wenig Anstellgut bezogen aufs neue Mehl (passiert auch eher bei weniger als 10 Auffrischungen, also in der Babyphase des Sauerteiges).
Alexander
25. Mai 2019 um 14:55
Hallo Lutz,
nun bin ich leider etwas verwirrt. Du hattest etwas weiter unten geschrieben, dass der „Zucker im Apfelsaft den Tierchen auf die Sprünge hilft“.
Das steht im absoluten Widerspruch mit Deiner Aussage, dass Zucker die Gärung „ganz massiv“ hemmt. Wie soll ich das nun verstehen?
Macht es vielleicht einen Unterschied, ob man die „Tierchen“ mit Industriezucker oder mit einer natürlichen Zuckerquelle (Fruchtzucker aus Saft) füttert? Hefen werden meines Wissens in jedem Fall durch (fast) jede Form von Zucker angeregt.
Wenn ich Zucker an Sauerteige gebe, schäumen sie kräftig über und explodieren förmlich.
Viele Grüße,
Alexander
Alexander
25. Mai 2019 um 14:58
….. und warum ausgerechnet Leguminosenmehle?
Aus meiner Sicht würde es nur Sinn machen, wenn es
1. mehr mikrobiellen Besatz hat, und
2. wenn es über mehr Mineralstoffe und Vitamine verfügt als Getreidemehle.
Gruß
Lutz
29. Mai 2019 um 21:14
Der zweite Punkt ist die Antwort auf deine Frage: u.a. Stickstoff ist deutlich mehr in Leguminosenmehlen vertreten.
Lutz
29. Mai 2019 um 21:13
Das ist ein Widerspruch, den ich noch nicht ganz für mich geklärt habe, aber aus meinen Experimenten so hervortritt. Ich vermute, dass den Unterschied zwischen Apfelsaft und direkter Zuckerzugabe nicht die Zuckerart macht, sondern die Zuckerkonzentration. Wenn ich etwas Saft zugebe, ist das Zuckerzugabe weit unter 1%. Wenn ich Zucker direkt zugebe, meist deutlich mehr. Ich habe bislang nur mit 1% und mehr Zucker im Sauerteig „gespielt“ und da gab es zum zuckerfreien Sauerteig immer hemmende Eigenschaften. Ich hab die genauen Zahlen jetzt nicht im Kopf. Ich hatte aber für Brotbackbuch Nr. 4 auch Konzentrationsexperimente mit Apfelsaft gemacht (Ergebnisse sind im Buch abgedruckt). Ab einer bestimmten Menge hatte auch er eine hemmende Wirkung, sodass die Vermutung naheliegt, dass Zucker schon hilft, aber eben äußerst dezent dosiert.
Daniela
13. Mai 2019 um 09:45
Hallo Lutz,
jetzt hege und pflege ich meinen Sauerteig seit ungefähr vier Wochen. In der Zwischenzeit hatte er einen wunderbaren Duft entwickelt, ein bisschen nach Zimt finde ich. Gestern habe ich ihn gefüttert und warm gestellt, und ihn leider vergessen. Heute morgen ist er eindeutig drüber und riecht wieder richtig scharf und unangenehm. Deshalb meine Frage, wie lange kann ich den Sauerteig denn durch neue Zufütterung noch retten und was muss ich dabei beachten? Viele Grüße Daniela
Lutz
13. Mai 2019 um 10:25
Ja, nimm ganz wenig davon (ca. 2-3 g auf 50 g Mehl und 50 g Wasser) und frische schnellstmöglich auf. Ist er reif, dann gern nochmal mit etwas mehr Anstellgut (5-10 g) auffrischen. Danach sollte er wieder fit sein.
Christian
5. Mai 2019 um 15:27
Hallo Lutz,
in dem Rezeptbuch der Kenwood ist die Herstellung eines Sauerteig(ansatzes) mit Joghurt und Buttermilch beschrieben. Was ist davon zu halten?
Könnte das eine gute Methode sein um die Bildung von Essigsäure bei zu geringer Temperatur zu vermeiden?
Beste Grüße Christian
Alexander
6. Mai 2019 um 17:29
Hallo Christian,
ich glaube nicht dass es Sinn macht. Sauermilchprodukte sind pasteurisiert (erhitzt), wodurch die Milchsäurebakterien „inaktiv“ gemacht werden. Für einen milden Sauerteig, d.h. überwiegend Milchsäurebildung, sind Temperaturen zwischen 27 und 29 ° optimal.
Meines Wissens kann das Fett im Joghurt die Essigsäurebildung nicht unterbinden, zumindest nicht stärker als es die Milchsäurebildung hemmen würde.
Viele Grüße,
Alexander
Christian
6. Mai 2019 um 21:46
Hallo Alexander,
nun bin ich etwas verwirrt. Buttermilch und Joghurt werden doch gerade wegen der probiotischen Wirkung beworben. Ich dachte immer, dass die Milch erst pastorisiert wird und dann die Milchsäurebakterienkultur hinzugefügt werden.
Viele Grüße Christian
Alexander
6. Mai 2019 um 23:48
Hallo Christian,
sicher gibt es auch probiotischen Joghurt, der aktive Milchsäurekulturen enthält und somit u.a. verdauungsfördernd wirken soll. Der Grund meiner Zweifel ist der: wenn sich nach dem Zuschweißen des Verpackungsdeckels noch immer aktive Milchsäurebakterien in dem Joghurt befinden, würde sich die Haltbarkeit des Joghurts deutlich verkürzen.
Welcher Hersteller hat ein Interesse daran, dass sein Joghurt schnell verdirbt?
Vor dem Abfüllen wird er sicherlich noch ein letztes Mal erhitzt, mindestens auf 45 – 50°, sodass die Bakterien abgetötet werden.
Für die Sauerteiggärung werden ganz bestimmte Milchsäurekulturen eingesetzt: die homofermentative Kultur Lactobacillus plantarum und die heterofermentative Lactobacillus brevis. Die beiden Stämme unterscheiden sich vor allen Dingen darin, dass sie nur Milchsäure (homoferm.) und Milch- und Essigsäure (heteroferm.) produzieren.
Für die Herstellung von Sauermilchprodukten kommen ganz andere Milchsäurekulturen als bei der Sauerteigführung zum Einsatz (u.a. Lactobacillus bulgaricus und Streptococcus thermophilus). Wie Du siehst, gibt es verschiedene „Gattungen“ (mehr als 40 verschiedene sind heute bekannt).
Meines Wissens können die im Joghurt vorkommenden Milchsäurebakterien ausschließlich Milchzucker verstoffwechseln, sind aber nicht in der Lage, die Zuckerstoffe im Getreide (Hexosen) in Milchsäure umzuwandeln.
Deshalb wird ein Joghurt die Milchsäuregärung nicht beschleunigen, sondern durch den Fettgehalt sogar verzögern (je nach Joghurtanteil im Sauerteigansatz).
Viele Grüße,
Alexander
Lutz
11. Mai 2019 um 17:29
Genauso ist es. Der typischste Lactobacillus in unser aller Sauerteigen (abseits der Reinzuchtsauerteig) ist aber Lactobacillus sanfranciscensis. Er ist mit Abstand der häufigste und wichtigste Leitkeim im Sauerteig.
Alexander
11. Mai 2019 um 17:42
Hallo Lutz,
im deutschsprachigem Raum scheint dieser Bakterienstamm so gut wie gar nicht erforscht zu sein. Es ist ja ein lateinischer und kein englischer Begriff, und trotzdem finde ich weder auf der deutschsprachigen Wikipedia noch auf beim Eingeben des lateinischen Begriffs in Google deutschsprachige Seiten, wirklich ausschließlich nur in Englisch.
Gut, ich bin so oder so immer mal wieder in der englischen Wikipedia unterwegs und kann fließend Englisch sprechen und lesen, aber es wundert mich…….?
Kannst Du Dir das erklären?
Viele Grüße,
Alexander
Alexander
11. Mai 2019 um 17:56
….. damals während meiner Lehre hat man uns ständig etwas von Hefen, von Lacto brevis und Lacto plantarum erzählt, von sanfranciscensis war nie die Rede.
Erschreckend, dass man selbst als gelernter Bäcker immer wieder etwas Neues erfährt, von dem man noch nie gehört hat, obwohl es zu den Grundlagen zählt (ich musste erst einmal tief durchatmen….). Denn ohne diesen Bakterienstamm würde ein Brot nicht wie ein Brot schmecken (eben in der englischsprachigen wikipedia gelesen).
Lutz
11. Mai 2019 um 18:19
Er ist typisch in Typ I-Sauerteigen, also fortlaufend geführten Sauerteigen. Das aber ist in Deutschland schon seit Jahrzehnten kaum noch Mode, sondern es werden Typ II- oder III-Sauerteige (Reinzuchtsauer, Fertigsauer) verwendet, in denen andere Bakterien relevant sind. In anderen Ländern (USA etc.) werden im Weizenbereich ganz viele Typ I-Sauerteige und damit L. sanfr. gezogen. Ab Oktober gibt es dann in Brotbackbuch Nr. 4 ausreichend Informationen dazu in deutscher Sprache ;-).
Lutz
11. Mai 2019 um 16:43
Nein. Das bringt gar nichts, weil die Milchsäurebakterien der Milchprodukte auf Laktose aus sind, aber nicht auf Stärke und Eiweiß von Getreide. Das wäre in etwa so, wie wenn ein Huhn Hundefutter essen sollte.
Essigsäure entsteht fast nur am Anfang der Fermentation. Ob der Sauerteig sauer schmeckt, entscheidet dann die Menge der noch gebildeten Milchsäure. Dabei gilt aber, dass mit steigender Milchsäuremenge der saure Eindruck des Sauerteiges schwächer wird, weil dafür das Verhältnis aus Essig- und Milchsäure verantwortlich ist.
Jarno Parwot
23. April 2019 um 17:18
Hallo Lutz, ich wage mich gerade an meinen ersten selbst gezogenen Sauerteig. Nach dem Studium des Ploetzblogs und weiterer schriftlicher Erzeugnisse bin ich jetzt schön verwirrt. Wird mit der hier vorgestellte Anleitung ein dreistufig geführter Sauerteig erzeugt? Wie sähe dann diese genaue Anleitung für das Mohnheimer Salzsauer-Verfahren aus? Oder nutze ich diesen Sauerteig im letzten Schritt oder danach als Anstellgut für das Salzsauer-Verfahren? Vielen Dank für Deine Bemühungen, mit schönen Grüßen Jarno Parwot (p.s. Da stimmt etwas nicht mit der Kommentarfunktion, daher der undefinierte Blocksatz.)
Lutz
27. April 2019 um 10:47
Diese Anleitung bringt dir erstmal nur ein Anstellgut (bildlich: das Saatgut), dass nach aufmerksamer Pflege dazu geeignet ist, einen Sauerteig für ein bestimmtes Brot herzustellen (oder eben die Pflanze wachsen zu lassen). Die jeweilige Sauerteigführung (also z.B. dreistufig, Salzsauer etc.) ist rezeptabhängig und hat erstmal nichts mit deinem Anstellgut zu tun, das du hier nach dieser Anleitung herstellen kannst.
Torsten
21. April 2019 um 19:22
Hallo Alexander, das Wesen eines Sauerteiges besteht darin, dass er als Triebmittel genutzt wird. Eine Kombination mit Hefe in einem Teig ergibt keinen Sauerteig mehr. Du kannst – um die Triebstärke eines noch jungen Sauerteiges auszugleichen – in den Hauptteig eine kleine Menge Hefe (ca. 2-3 %) zur Unterstützung zugeben. Allerdings nur in den Hauptteig. Ansonsten besteht die Möglichkeit, durch mehrmaliges Auffrischen des Sauerteiges diesen etwas auf Trapp zu bringen. Hinweise zur Führung von Sauerteigen sind darüber hinaus hier im Blog nachzulesen.
Grüße aus dem Saarland.
Alexander
21. April 2019 um 20:18
Hallo Torsten, vielen Dank für Deine Antwort. Bei vielen meiner Sauerteige hatte ich den Eindruck, dass sich nur Hefen vermehrt haben, und keine Milchsäurebakterien, weil der Sauerteig penetrant nach Alkohol roch und schmeckte, natürlich auch sauer, aber stechend-sauer, aber der Alkohol dominierte eindeutig. Ich vermute, dass dies ein klares Zeichen dafür ist dass sich nur Hefen vermehrt haben, und das, obwohl ich keine Hefe in den Sauerteigansatz zugefügt habe, sondern nur Mehl und Wasser. Vielleicht liegt es an der Temperatur. Hefen werden schon bei 20 – 24 ° aktiv, Milchsäurebakterien erst bei ca. 30 °. Aber in letzter Zeit passiert auch bei 20 – 24 ° nichts mehr. Viele Grüße, Alexander
Alexander
21. April 2019 um 20:23
Ja, wahrscheinlich hätte man bei Hefezugabe einen sogenannten „Herrmannteig“, also einen Kuchen-Weizensauerteig der mit enorm viel Hefe angesetzt wird, von dem ich ohnehin fast gar nichts halte. Ich bezweifle, dass die Zugabe von Buttermilch die Gärung in Gang setzen kann, weil sie pasteurisiert (erhitzt) wird. Grüße
Lutz
27. April 2019 um 10:13
Wenn er stechend sauer roch (direkt nach der Auffrischung), dann haben sich Essigsäurebakterien breit gemacht, die in einem stabilen Sauerteig nichts zu suchen haben. Da hilft nur ein Neuansatz. Wenn der Sauerteig nach ein paar Tagen im Kühlschrank so sauer riecht, dann ist das normal und durch Auffrischen wieder wegzubekommen. Die Idealtemperatur für ein ausgewogenes Klima für beide mikrobiellen Parteien liegt bei 27-28°C.
Torsten
21. April 2019 um 21:54
Hallo Alexander, habe einige Deiner Beiträge „studiert“ und frage mich gerade, warum Du Fragen hier einstellst, um sie dir dann mit einer Kommentierung (so wie auf meine Antwort) selbst erklärst. Da ich Deinen „Brotbackhintergrund“ nicht kenne und auch nicht beurteilen kann, möchte ich Dich nicht falsch verstehen. Ich selbst bin gelernter Bäcker und daher sind mir Führungsarten-/Stufen von Sauerteigen bekannt.
Deine oben aufgeführte Beschreibung des Sauerteiges (Stichwort:stechend sauer nach Alkohol riechend) spricht für einen „abgefressenen“ Sauerteig. Hier wurde das gesamte zur Verfügung stehende „Futter“ verarbeitet. LG aus dem Saarland
Alexander
22. April 2019 um 12:45
Hallo Torsten, nein, ich stelle keine Frage auf die ich schon vorher die Antwort weiß. Welchen Sinn sollte das auch machen? Das Wissen Anderer zu testen? Zu dem Sauerteig: die erste Stufe sollte lang genug sein, mindestens 24 – 36 Stunden. Die Temperatur sollte mindestens zwischen 25 und 29 ° liegen. Danach muss ich den Sauerteig in viel kürzeren Abständen auffrischen, nicht im 24-Stunden-Rhythmus, weil er sonst überreif wird, was Du auch richtig erkannt ist (mit „abgefressen“ ist wohl Überreife gemeint). Der Sauerteig ist dann reif, wenn er etwa sein doppeltes Volumen erreicht hat und gerade beginnt, wieder leicht einzufallen. Genau dann muss er wieder gefüttert werden. Aufgrund mangelnder zeitlicher Flexibilität ist es schwierig oder mir schlicht und einfach nicht möglich, alle paar Stunden zu schauen, in welchem Reifestadium sich der Saurerteig befindet, deshalb bleibt mir nur der 24-Stunden-Rhythmus, mit der Folge, dass meine Sauerteige schnell überreif werden. 2 – 3 % Hefe, zusätzlich zum Sauerteig, ist eine relativ große Menge Hefe. 1 % reichen völlig aus, je nachdem, wie viel Zeit man dem Teig geben will, für ein gutes Brot sollten es mindestens 3 – 4 Stunden sein. Viele Grüße, Alexander
Alexander
21. April 2019 um 15:49
Hallo, spricht etwas dagegen, den Sauerteig mit 0,05 % Frischhefe bezüglich der Mehlmenge, also 25 Milligramm, anzusetzen, also 0,5 g in 1.200 ml lösen und 60 ml für den Sauerteig nehmen, um ein bisschen nachzuhelfen, wenn er nicht „anspringen“ will? In letzter Zeit habe ich Probleme mit neu angesetzten Sauerteigen. Ich musste einen neuen ansetzen, weil ich seit Ende November kein Sauerteigbrot mehr gebacken habe. Viele Grüße, Alexander
Lutz
27. April 2019 um 10:10
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, aber du gibst damit vor, dass Saccharomyces cerivisae als Leithefe deinen Sauerteig dominiert. Da Backhefe (quasi als Verunreinigung) auch immer Milchsäurebakterien mitbringt, kann gleiches auch mit den Milchsäurebakterien passieren. Der Unterschied zum „normal“ gezüchteten Sauerteig liegt also darin, dass du unter Umständen nicht mit den wilden Mikroorganismen des Mehles, sondern mit der Reinzuchtkultur der Hefe arbeitest, je nach mikrobiellem Besatz des Mehles. Ist einmal genug Säure im Sauerteig entstanden, dann wird die Backhefe aber früher oder später unterdrückt und es kann sich eine säuretolerante „wilde“ Hefe durchsetzen.
Kurz gesagt: Ja, es ist möglich, aber nicht die reine Lehre ;). Alternativ helfen 1-2% frisch gepresster Apfelsaft (Apfel mit Schale reiben). Der Zucker im Saft (und untergeordnet auch mikrobieller Besatz) hilft den „Tierchen“ auf die Sprünge.
Ruth S
3. Mai 2019 um 09:20
Hallo Lutz,
ich habe meinen Sauerteig ja auch (gegen deinen Rat) mit Hefe angesetzt bzw. mit meinem damals „normalen“ Vorteig, der Hefe enthielt. Das hatte für mich den großen Vorteil, dass ich sofort damit weiterarbeiten konnte und nichts wegschmeißen musste. Woanders schreibst du, dass sich auch ein Poolish oder ein Biga langsam in einen Sauerteig umwandelt, wenn man ihn weiterzüchtet. Jetzt würde mich mal interessieren, wie lange es dauert, bis die wilden Mikroorganismen auf jeden Fall dominieren und man dem Sauerteig seine Herkunft nicht mehr anmerkt. Oder ist dieser Zeitpunkt nie erreicht?
Alexander
3. Mai 2019 um 14:34
Hallo Ruth, dass kann einige Wochen dauern, je nach dem wie oft Du ihn fütterst. Nach ein paar Wochen gesellen sich auch Milchsäurebakterien dazu und säurefeste, wilde Mikroben gewinnen die Oberhand. Ich habe es aber auch schon erlebt, dass die Reinzuchthefe derart dominiert, dass sie andere Mikroben (Milchsäurebakterien) verdrängt und der Teig nur noch aus Stoffwechselprodukten der Reinzuchthefe besteht (–> der Sauerteig riecht stechend nach Alkohol und penetrant-sauer).
Viele Grüße,
Alexander
Lutz
11. Mai 2019 um 15:50
Das kommt auf einen Versuch an :).
Ruth S
14. Mai 2019 um 15:07
Würde der Versuch bedeuten, dass ich einen zweiten Sauerteig mit denselben Mehlen streng nach Vorschrift züchte und darauf achte, worin sich beide Teige unterscheiden und ob der Unterschied irgendwann verschwindet? Ich glaube, dafür bin ich zu faul, wozu zwei, wenn es reicht, einen zu haben? Außerdem backe ich nicht so viel (wohne allein) und müsste dann trotz Salzsauer ständig Anstellgut entsorgen.
Lutz
23. Mai 2019 um 18:58
Ja, das wäre der Versuch. Aber wenn du zufrieden bist mit deinem Sauerteig gibt es keinen Grund, die Taktik zu ändern.
Peter
3. Mai 2019 um 12:25
Hallo Ruth,
besser ist es den Rat von Lutz zu beachten. Zusatzhefe gehört nicht in den Sauerteig sondern in den Vor- oder Hauptteig, weil die Zusatzhefen mit den MO’s des Sauerteiges konkurieren.
Da ist es nicht gewollt.Die MO’s kennen keine Uhr. Eine Aussage zur Entwicklung der MO’s in deinen Vorteigen wäre deswegen unseriös.
Ich verwende sehr gern Pâte Fermentée (alter Teig), den ich nach Gebrauch mit äquivalenten Mengen seit mehreren Jahren weiterzüchte. Mit ihm kann man auch backen. Dietmar Kappl gibt dort Zeiten an. Pane Sera ist sehr anspruchsvoll. Entscheidend für die Verwendung von Vorteigen ist der Geschmack, die Vorfermentierung und nicht die Triebkraft.
Wenn der Vorteig Elemente eines Sauerteiges entwickelt schadet das nicht.
Es ist sinnvoll das Anstellgut konstant zu halten. Dann ergeben sich auch keine zeitlichen und geschmackliche Überraschungen.
Mein Anstellgutvorrat für Roggensauerteige aus Roggenvollkornmehl beträgt 30 g bei TA 200. Für Weizensauerteig verwende ich Semolina 60 g mit TA 162.
Alexander
3. Mai 2019 um 14:50
Hallo Lutz,
die Zugabe von 1 – 2 % Apfel sehe ich skeptisch. Kommen auf der Schale von Äpfeln mehr Mikroben vor als auf Getreide? Meines Wissens sammeln sich auf Obst hauptsächlich Hefen, und weniger Milchsäurebakterien. Es muss an dem Mehl liegen, auch wenn ich es mir nicht plausibel erklären kann (Dürresommer 2018, Verkauf von Lagervorräten wegen schlechter Ernte?). Manchmal klappt es gut, manchmal schlecht, und dieses Jahr überhaupt nicht mehr. Der „mikrobielle Besatz“ der verkauften Mehle scheint in den letzten Jahren deutlich höher gewesen zu sein als in diesem Jahr. Viele Grüße,
Alexander
Jockel
1. April 2019 um 10:36
Hallo Lutz,
danke für die Antwort. So genau konnte ich den Verlauf leider nicht beobachten, daher ich bisher nur morgens oder abends füttern konnte (vor oder nach der Arbeit). Auf jeden Fall war am Tag nach Schritt 2 immer viel Aktivität. Beim nächsten Versuch versuche ich es einmal so zu legen, dass Schritt 3 und 4 am Wochenende sind, sodass ich besser beobachten kann.
P. S. Anscheinend funktioniert die Antwort-Funktion im Blog nicht richtig, daher schreibe ich hier einen neuen Kommentar und antworte nicht auf den alten.
Lutz
2. April 2019 um 21:39
Mein Admin ist schon auf Fehlersuche. Danke für deinen Hinweis.
Jockel
27. März 2019 um 09:19
Hallo Lutz,
das Vorgehen hier entspricht ja auch dem aus deinem Buch. Mein Problem liegt denke ich bei Schritt 3a oder 3b. Zunächst ist mir hier irgendwie nicht ganz klar, wann man welche Variante wählen sollte. Habe allerdings auch schon beide versucht, leider haben beide nicht zum geünschten Ergebnis geführt. Nach jeweils der zweiten Fütterung sah an Tag 3 das Anstellgut sehr gut aus, war deutlich aufgegangen. Aber danach, egal ob 3a oder 3b, ließ die Aktivität komplett nach. Woran kann das liegen? Beim ersten Ansatz (3a) bildete sich dann an Tag 5 oder 6 Schimmel, musste also entsorgt werden. Momentan versuche ich Ansatz 2 (3b) zu reaktivieren, aber auch hier zeigt sich kaum noch Aktivität. Für Tipps wäre ich dankbar.
Lutz
30. März 2019 um 20:49
Bei Variante 3a sollte sich Volumen innerhalb kürzester Zeit verdoppeln. Meistens verpasst man diesen Moment und denkt, dass sich da gar nichts tut, obwohl eigentlich alles schon vorbei ist. Hast du im Stundentakt nach deinem Sauerteig geguckt?
Bei Variante 3b besteht das Risiko, dass man zu früh damit beginnt, und die zarte Pflanze so mit Mehl und Wasser verdünnt, dass es entweder sehr lange dauert, bis sie zu Kräften kommt oder sie einfach von anderen Kulturen (meist Schimmel) heimgesucht wird.
Um auf der sicheren Seite zu sein, kann Schritt 3a ruhig ein paar Mal wiederholt werden, um ausreichend Säure zu produzieren, aber dann muss man quasi fast daneben stehenbleiben, um den Punkt der Verdopplung nicht zu verpassen.
Michael Brunen
29. Oktober 2019 um 13:26
Hallo Lutz,
bei Schritt 3B heisst es: „Einen Teil des ERSTEN Ansatzes in einem neuen Gefäß mit Mehl und Wasser kräftig vermischen und zugedeckt 3–12 Stunden bei 28–30 °C bis mindestens zur Volumenverdopplung reifen lassen. …“ Muss das nicht „einen Teil aus dem ZWEITEN Ansatz“ heißen (denn ist ja Schritt 3B) oder verstehe ich da etwas falsch? Danke und Grüße!!
Lutz
29. Oktober 2019 um 19:18
Ja, das muss „zweiten“ heißen. In der Zutatenliste ist es korrekt beschrieben. Ich habe gerade eine Errataliste hochgeladen und dem Verlag für die künftigen Nachdrucke Bescheid gegeben.
Mario Grefen
25. Januar 2020 um 00:59
Hallo,
Dann wäre es für diejenigen, die t bis hier lesen, sinnvoll, diese Korrektur auch im obigen Beitrag vorzunehmen 😉
Lutz
30. Januar 2020 um 15:13
Da hast du Recht ;).
Calle
5. März 2019 um 21:28
Hallo Barbara,
die Kalender sind ja Umsetzungen der Bücher.
Der Kalender von 2018 hatte die Heferezepte.
Der Kalender von 2019 beruht auf ‚Brot backen in Perfektion mit Sauerteig‘.
Ich habe meinen 2018er-Kalender noch. Wenn Du möchtest kannst Du ihn haben. Denn ich glaube es ist keine gute Idee zu versuchen die Sauerteigbrote mit Hefe nachzubacken.
Das Kultivieren verschiedener Sauerteige ist aber einfach.
Du frischst Dein Roggenanstellgut einfach ein paarmal nacheinander mit Weizen/Dinkel… was auch immer… auf und schwupps hast Du ein anderes Anstellgut. Das geht sogar mit Hafer, Reis, Buchweizen etc.
Ich selber habe weiches Roggen- und festes Weizenanstellgut.
Damit komme ich gut klar.
Du kannst Dir die verschiedenen Sorten aber auch über die Sauerteig-Börse besorgen. Es ist, auch für Anfänger, gar nicht so kompliziert wie es scheint.
Viele Grüße, Calle
Barbara Seiler
5. März 2019 um 14:57
Lieber Lutz
Ich bin grosser Fan von deinen Broten.“ Brot backen in Perfektion“ ist praktisch meine Biebel. Es vergeht kein Tag ohne dass ich entweder Teig ansetze oder das Brot backe und geniesse. Ich habe auch schon einige Kolleginnen mit dem Ploetzbrotvirus angesteckt.
Nun habe ich den Kalender fürs 2019 entdeckt, diesen gekauft und meiner Schwägerin geschenkt. Leider war ihre Freude (und jetzt auch meine) etwas getrübt. Offenbar sind in diesem Kalender „nur“ Sauerteig-Brotrezepte. Sie sagt, es fehle aber das Grundrezept für Sauerteig….dafür seien Rezepte mit Dinkelsauerteig, Roggensauerteig und Weizensauerteig. Nun finden wir das für Brotbackanfänger etwas schwierig….3 verschiedene Sauerteige kultivieren…..hmmm…
Kannst du mir einen Ratschlag geben? Können die Rezepte im Kalender auch mit Hefe gebacken werden? Was müssten wir beachten?
Vielen dank für deine Antwort.
Freundliche Grüsse
Barbara Seiler
Lutz
9. März 2019 um 20:01
Hallo Barbara,
die Kalender sind „Auskopplungen“ des Verlags aus den Perfektionsbüchern. 2018 war das Hefebuch dran, 2019 das Sauerteigbuch. Insofern sind dieses Jahr nur Sauerteigrezepte im Kalender, die auch nur mit Sauerteig gebacken werden können.
Nora
6. Januar 2021 um 17:17
Hallo Lutz,
wir haben schon öfter Sauerteig gebacken und haben bislang unseren Ansatz mit EM gefüttert. Nun versuche ich mich mit dem Ansetzen eines neuen Ansatzes ohne EM und ohne Hefe.
Hast du Erfahrungen mit EM und Sauerteig und wenn ja, wie sind die ?
Viele Grüße
Nora