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3. Dezember 2016 · 32 Kommentare

Alm-Rezepte: Schwedische Lussekatter

Schwedische Lussekatter

Schwedische Lussekatter

Das traditionelle schwedische Dezembergebäck mit Safran neu interpretiert.

Für Feuchte und Frischhaltung sorgt ein Mehlkochstück. Der Safran ist so dosiert, das er unterbewusst wahrnehmbar, aber ohne Kenntnis des Rezeptes nicht zu erraten ist.

Der Teig reift über Nacht im Kalten und wird am Backtag nur noch geformt.

Mehlkochstück

  • 8 g Dinkelmehl 630
  • 40 g Milch (3,5% Fett)
  • 4 g Salz

Hauptteig

  • Mehlkochstück
  • 245 g Weizenmehl 550
  • 75 g Milch (3,5% Fett, 5°C)
  • 50 g Zucker
  • 40 g Ei
  • 6 g Frischhefe
  • 50 g Butter
  • 0,15 g Safran
  • Schalenzesten einer Zitrone
  • (1 g Flüssigmalz aktiv)
  • Rosinen zum Verzieren

Die Zutaten des Mehlkochstückes mit dem Schneebesen verrühren und unter Rühren aufkochen. Sobald die Masse eindickt, den Topf vom Herd nehmen und 1-2 Minuten weiter rühren. Die Masse direkt auf der Oberfläche mit Klarsichtfolie abdecken und auf Raumtemperatur auskühlen lassen. Bis zu 24 Stunden im Raum lagerfähig.

Den Zucker in der Milch lösen. Anschließend die übrigen Zutaten außer Butter zugeben. 5 Minuten auf niedrigster und weitere 10 Minuten auf zweiter Stufe zu einem straffen, glatten Teig kneten. Die Butter in Stücken hinzufügen und weitere 5 Minuten auf zweiter Stufe kneten (Teigtemperatur ca. 26°C).

Den Teig 1 Stunde bei Raumtemperatur ruhen lassen.

Den Teig falten und anschließend für 10-14 Stunden bei 5-6°C reifen lassen.

8 x 60 g-Stücke abstechen, rundschleifen und zu 40 cm langen Strängen ausrollen. Die Stränge von beiden Enden her auf je einer anderen Seite locker zur Mitte hin aufrollen. In das Zentrum jeder „Schnecke“ eine Rosine drücken.

Die Teiglinge mit Wasser benetzen und mit Folie bedeckt 3 Stunden bei Raumtemperatur (ca. 20°C) reifen lassen.

Vor dem Backen mit Ei abstreichen.

Bei 220°C fallend auf 180°C 15-17 Minuten ohne Dampf hellbraun backen.

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 4 Stunden

Zubereitungszeit gesamt: ca. 16-20 Stunden

Mehr als gut, auch nach Tagen: Schwedische Lussekatter

Mehr als gut, auch nach Tagen: Schwedische Lussekatter

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Keine Kommentare

  1. Hallo Andreas,
    die Folie soll verhindern, dass sich Kondenswasser auf der Unterseite des Eckels bildet, das dann heruntertropft und einen Wasserfilm auf der Oberfläche bildet.

  2. An alle Liebe Leute,
    das Mehlkochstück, nachdem es schön heiß geworden ist muss abgekühlt werden.

    Doch warum mit Folie bedecken?
    Ich habe und benutze keine mehr.

    Kann ich auch den Kochtopfdeckel aufsetzen?

    Vielen herzlichen Dank für deine Antwort
    Andreas

  3. Hallöchen, 
    ich bezweifle dass ich morgen auf Anhieb aktives Malz im Biomarkt/Supermarkt finden werde, hat jemand eine Idee, wie ich es ersetzen kann? 
    LG aus Jena

    • Moin Lara, aktives Flüssigmalz gibt es fast nur im Internet. du kannst auch aktives Malz in Pulverform nehmem. 1:1 gibt es mittlerweile in fast jedem Supermarkt. Da es aber in Klammern geschrieben ist, is es optional. Du kannst es auch weglassen.

    • Hallo Lara,
      aktives Malz kann durch nichts ersetzt werden.
      Flüssigmalz kann aber gegen Trockenmalz 1:1 ausgetauscht werden.
      Lass es einfach weg. Hat keine große Auswirkung.

  4. hat super geklappt. Kids waren begeistert. ich auch.

  5. hallo,, die Lussekater hab ich nachgebacken und sie einfach eine Sensation. Ok den Safran hab ich aufgelösst. Die Teigstränge waren nur fingerdick , daher hab ich alles auf ein Blech gesetzt ( ich hatte doppelte Teigmenge) . Dann sind die so aufgeangen alle aneinander gebacken , war aber nicht schlimm. Gleich 3 Stück verputzt. Super

  6. Hallo Lutz,

    wenn ich die Lussekatter gleich morgens nur noch in den Ofen schieben möchte, was gibt es zu beachten? Funktioniert es, nach dem Formen die Stückgare einfach 8-10 Stunden mit gleicher Hefemenge im Kühlschrank zu machen?
    Danke und Gruß

    • Das geht. Ich würde aber die Stockgare von 1 auf 2 Stunden verlängern und die geformten Stücke noch 20-30 Minuten im Raum liegen lassen, ehe sie in den Kühlschrank gehen. Je nach Kühlschranktemperatur kannst du sie vielleicht auch schon sofort hineingeben. Das kommt auf einen Versuch an.

    • Hallo Lutz,
      kleiner Nachtrag. Habe das Weihnachten versucht, hat nicht gut geklappt. Die Lussekatter waren zu kompakt und fest. Ich nehme an, sie sind einfach zu kurz gegangen.

  7. Hej Lutz,

    Lucia rückt näher 🙂 Jetzt probiere ich Dein Rezept mal aus!
    Um die doppelte Menge zu backen, einfach die Zutaten verdoppeln?

    Ich kenne die Bullar nur mit Quark. Könnte man diesen mit in Dein Rezept einarbeiten? Schon probiert?

    Glückauf aus Freiberg und eine friedliche Vorweihnachtszeit!

    • Oh, hallo Maria :).

      Du kannst die Zutaten einfach verdoppeln. Quark kannst du auch einmischen und nimmst dann dafür weniger Milch. Probiert habe ich das noch nicht, aber du kannst gern berichten.

      Liebe Grüße in meine Heimatstadt und an alle Geologen, die mich noch kennen ;).

  8. Ich hab mich total mit dem Safran vertan und das volle Gramm reingekippt auf 1kg Mehl. Ich hoffe das schmeckt trotzdem. Das erste Mal Safran überhaupt.

  9. Hallo, ich habe inzwischen einige Rezepte ausprobiert, zuletzt die Lussekatter. Auch das rezept hab ich ein bißchen abgewandelt, aber es hat so wie alle anderen wunderbar funktioniert, und ihc bin restlos begeistert.
    Man braucht Zeit und Geduld, aber dafür wenig Hefe und erhält dafür einen sensationellen Geschmack und eine wundervolle Konsistenz.
    Ich werde sicher noch einiges ausprobiere.
    Wundervoll.
    Viele Grüße!

  10. morgen wollte ich mit dem Teig anfangen um Osterhasen („schwedische påskhare“) daraus zu backen.
    Allerdings habe ich nur Dinkel-Vollkornmehl zuhause… :-/
    Für das Mehlkochstück werden ja 8 g gebraucht, soll ich daher etwas mehr Milch verwenden?
    Und noch eine Frage zu dem aktiven Flüssigmalz: Da es in Klammern gesetzt ist, vermute/hoffe ich, dass es nicht unbedingt notwendig ist (habe noch nie mit Malz gearbeitet und daher auch keins zuhause)

  11. Sehr interessante Variante :)! In Weihnachtsbüchern gibt es natürlich viele Rezepte von
    „Lucias katter“, wie es in einem schwedischen Buch von 1970 heißt, und Lussekatter.
    Martin Johansson hat in seinem alten blog eine Weizensauerteig-Variante. Viele nehmen
    „Kesella“ (Quark) oder auch Crème fraiche. Manche auch Safran und noch Kardamom.

    An Deinem Rezept finde ich besonders schön, wie viel Safran du nimmst. In jedenfalls
    meinen schwedisch-sprachigen Rezepten fällt auf, daß man im hohen Norden, ob Backbuch
    von 1970 oder 2010, oft recht große Mengen der Gewürze in alles macht. Sicher auch lecker,
    aber in deinem Rezept schmeckt es besonders gut. Da es nicht richtig winterlich werden
    will, wenn auch nicht so frühlingshaft wie Dezember 2015, sind viele hier bei uns in der
    Zeit noch eher im November – da werd ich Deine Variante gleich nochmal backen morgen.

    Die Vorteige wie Dein Mehlkochstück verbessern Rezepte nochmal, nicht? Als Anfänger
    hab ich Martin Johanssons „Surdeg“-Buch oft verwendet. Er nimmt gar keine Vorteige,
    aber die Brote werden besser, wenn man bis 1/3 des Mehls als Vorteige ansetzt. Danke
    für das Rezept! Paßt nicht hier rein, aber dein „Knospenbrot“ aus Backbuch 1 hab ich
    schon x-mal verschenkt, und die Leute sind jedesmal aus dem Häuschen. Das ist ein
    wunderbares Brot.

  12. Hallo Lutz, kann ich die letzten 3 Stunden Stückgare auch im Kühlschrank über Nacht tätigen?
    Sollte ich dann weniger Hefe nehmen? Gibt es sonst noch etwas zu beachten?
    LG Ulrike

  13. Hallo Lutz,
    ich habe Lussekatter heute abend zu einer Luzia-Feier mitgenommen: man war begeistert! Ich übrigens auch. Der Teig ließ sich so gut verarbeiten, dass das Formen der verschiedenen Gebilde gar kein Problem war. Krume und Geschmack waren excellent. Ich musste wegen angeblicher Weizenunverträglichkeit ausschließlich Dinkelmehl verwenden, das scheint aber nicht geschadet zu haben.
    Für mich selbst werde ich die Variante mit dem Weizenmehl auch mal ausprobieren.
    Für heute liebe Grüße
    Hanne3

  14. Hallo Lutz, ich habe gestern die DDR-Brötchen nach Bäcker Süpke gebacken. Es war ein Dejavue . Schmecken genau wie früher . Die ganze Familie war begeistert und unser Sohn weis nun auch , wie lecker früher unsere Semmeln waren. Ist sofort in meine Top10 der Backrezepte eingezogen. Top ??

  15. Hallo Lutz,
    ich habe die Lussekatter am Samstag nachgebacken. Ich habe auch schon Dein altes Rezept mehrfach verwendet. Im Ergebnis sind die Lussekatter nach dem neuen Rezept vielleicht etwas wattiger, auf jeden Fall halten sie länger frisch. Ich bin kein Safran-Freund und konnte den Safran dadurch sehr gut herausschmecken, obwohl ich etwas weniger genommen habe als Du. Ich fand es aber dennoch harmonisch, und die Färbung ist wirklich schön. Danke für die Neuauflage des Rezeptes, die Lussekatter werde ich bestimmt öfter machen.
    Viele Grüße,
    Juli

  16. Hallo Lutz, ich habe den Safran weggelassen, statt der Zesten geriebene Zitronenschale genommen und zu Nikolaus aus dem Teig Weckmänner gebacken. Das hat prima funktioniert und die Familie war begeistert.
    Gruß Anita

  17. Ich backe erst heute Abend nach, aber auf den Fotos fand ich gerade die „gefleckte“ Optik vom Safran sehr ansprechend 🙂

  18. Alternativ zum Mörser bietet sich die Gewürzmühle an. Safran mit Zucker mischen, zu feinem Staub zermahlen und in dieser Form zum Teig geben. Die gelbliche Färbung wird so gleichmäßiger.

  19. Hallo Lutz,
    ich mache Lussekatter immer mit einem Vorteig oder mit festem, mildem
    Weizensauerteig, allerdings finde ich da Kochstück eine gute Idee und werde es testen.
    Für die Farbe und Geschmack lohnt es sich immer den Safran mit etwas Zucker
    im Mörser zu zerkleinern und mit Wasser/Milch auf zulösen. (Alte Rezepte sagen
    Alkohol zum Lösen, aber das finde ich geschmacklich schwierig)
    Dann verteilt sich der Saffran besser und die Färbung wird gleichmäßig und man
    hat mehr von dem teuren Gut.
    Viele Grüße,
    Amelie

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