Besuch der Miltitzer Mühle
Deutscher Mühlentag 2010
Miltitz ist ein beschauliches Dorf im sächsischen Triebischtal südlich von Meißen, nur wenige Kilometer nordöstlich des Autobahndreiecks Nossen (A4, A14) gelegen. Zurzeit bin ich auf der Suche nach einer regionalen Bezugsquelle für Mehl und hatte beim Sächsischen Mühlenverein angefragt, welche Mühlen in Sachsen noch Getreide mahlen und das Mehl auch in kleineren Abpackungen verkaufen. Zwei Mühlen meldeten sich umgehend bei mir. Der Müllermeister der Miltitzer Mühle lud mich gleich zu einer Besichtigung seiner Mühle am heutigen Deutschen Mühlentag ein. Der Einladung bin ich gefolgt und es hat sich gelohnt.
Die Miltitzer Mühle wird mit dem Wasser der Triebisch betrieben. Die Triebisch allein wäre allerdings nur ein Rinnsal, wenn nicht der „Rothschönberger Stolln“, ein historischer Entwässerungsstolln des Freiberger Bergbaureviers, große Mengen an Wasser einleiten würde. Der historische Bergbau in und um Freiberg auf Silber, Blei, Zink und andere Metalle hat also noch heute Einfluss auf die Wirtschaftskraft, in diesem Fall auf das Müller-Handwerk, in der Region. Ganz nebenbei: Der Rothschönberger Stolln war, wie das gesamte Grubenfeld unter Freiberg und Umgebung, dafür verantwortlich, dass diese Gegend zum Hochwasser 2002 verschont blieb, weil das Wasser nicht durch die Stadt, sondern darunter geflossen ist.
Die Mühle stellt die herkömmlichen Mehltypen aus Dinkel, Weizen und Roggen her, setzt dabei aber in großem Maße auf Bio-Produkte. Das Getreide wird fast ausschließlich von lokalen und regionalen Landwirtschaftsbetrieben bezogen. Interessant: Das Mehl für „“ stammt aus der Miltitzer Mühle. Die Mahlwerke können ohne weiteres als historisch bezeichnet werden. Sie wurde in den 1920er Jahren eingebaut und bewerkstelligen auch heute noch die gesamte Produktionspalette ohne Probleme.
Eine sehr interessante Tour, an der ich heute teilnehmen durfte. Mein Mehl werde ich sicher bald in Miltitz kaufen, zumal es günstiger zu haben ist als bei meiner …