Kapp backt süß und herzhaft
von Peter Kapp
Peter Kapp avanciert zum Starbäcker Deutschlands, erst recht seit er Juror bei der zweiten Staffel von „Deutschlands bester Bäcker“ ist. Er ist ein markiger Typ, der (Zitat) „ohne Kompromisse“ arbeitet. Sein nun zweites Buch ist ein einziger Kompromiss und weit weg vom selbst erschaffenen „revolutionären“ Pathos.
Kapps Leidenschaft ist weniger das Spiel mit den teigeigenen Aromen als mit den Aromen der anderen Zutaten. Und so schafft er mit wenigen Grundteigen für Guglhupf, Tartes, Calzone, Brioche und Fougasse eine erschlagende und zwanghaft wirkende Vielfalt an Rezepturen. Fougasse mit Waldpilzen, Fougasse mit Kartoffel, Fougasse mit Artischocke, Fougasse mit Ziegenkäse und so weiter und so fort.
Als Anregung für Zutatenkombinationen mag das Buch durchgehen, Teigrezepturen gibt es deutlich bessere. Die Fotografien sind zwar vom Profi gefertigt, wirken aber unappetitlich, rotstichig und wie mit einer Laienkamera unter schlimmsten Lichtverhältnissen geknipst.
Aber selbst wenn alles passen würde, Appetit kommt nie auf. Dem Leser schlägt beim Öffnen des Buches eine Kopfschmerz auslösende, stinkende Geruchswolke aus Druckfarbenduft entgegen. Hoffen wir, dass dies nur bei diesem Rezensionsexemplar der Fall ist.
Fazit
Als Anregung nett, aber aus allen anderen Perspektiven nicht empfehlenswert. So sehr ich Peter Kapp schätze, hiermit hat er sich keinen Gefallen getan.
Kapp backt süß & herzhaft
168 Seiten, 2015
Verlag: Heel
ISBN: 978-3958431485