BLOGBEITRAG
7. Oktober 2010 · 25 KommentareLaugenkastanien

Der Herbst ist da: Laugenkastanien
Nachdem Jutta ihr Laugengebäck in Form von herbstlichen Kastanien der Weltöffentlichkeit präsentiert hat, hat eine wahre Laugenkastanienlawine die Hobbybäckerwelt im Internet überrollt. Dass man sich ihr nicht entziehen kann, habe ich selbst erfahren müssen. Um sich der Lawine entgegenstellen zu können, sind die Kastanien ihren mittlerweile von den Bäumen fallenden pflanzlichen Vertretern visuell viel zu ähnlich und zum Verschenken viel zu gut geeignet. Die Krume ist relativ dicht, aber trotzdem angenehm weich und auch durch den Vollkornanteil sehr aromatisch. Für das Rezept habe ich mich bei Marla „bedient“.
Vorteig (Pâte fermentée)
- 63 g Weizenmehl 550
- 37 g Wasser
- 0,6 g Frischhefe
- 1,2 g Salz
Hauptteig
- Vorteig
- 250 g Weizenmehl 550
- 140 g Dinkelmehl 1050
- 50 g Weizenvollkornmehl
- 6 g Frischhefe
- 10 g Honig
- 10 g Salz
- 25 g Butter
- 240 g Wasser
- 500 ml 6%ige Natronlauge
Die Zutaten für den Vorteig verkneten, 2 Stunden anspringen lassen und für 2-4 Tage im Kühlschrank lagern. Für den Hauptteig alle Zutaten 5 Minuten auf niedrigster Stufe vermengen und ca. 10 Minuten auf 2. Stufe zu einem homogenen und relativ festen Teig verarbeiten. 20 Minuten Teigruhe. Anschließend 4 Teiglinge Abstechen und zu Stangen mit etwa 2 cm Durchmesser formen. Die Stangen für 12-15 Stunden abgedeckt im Kühlschrank gehen lassen. Die Stangen 30 Minuten im Gefrierfach anfrieren und anschließend in einem flachen Gefäß (z.B. Auflaufform) mit Natronlauge benetzen. Mit einem Messer ca. 2 cm dicke Scheiben von den Stangen abschneiden und mit der Schnittfläche nach unten auf das mit Dauerbackfolie ausgelegte Blech setzen. Bei 230°C ca. 14-16 Minuten (kastanien)braun backen.
Material- und Energiekosten: 1,65 €
Zubereitungszeit am Backtag: ca. 1 Stunde

Laugenkastanie im Anschnitt: dichte, aber relativ weiche Krume.
(bei YeastSpotting eingereicht)
Wer seine Quellen angibt, schätzt die Arbeit Anderer wert. Ich habe in diesen Blog über zehn Jahre lang eine Menge Zeit, Kraft und Geist investiert und tue es immer noch. Deshalb bitte ich dich, bei jeder öffentlichen Nutzung meiner Ideen, Rezepte und Texte immer die konkrete Quelle anzugeben. Willst du auf dem Laufenden bleiben, dann abonniere gern meinen kostenlosen Newsletter. Möchtest du meine Arbeit am Blog unterstützen, dann freue ich mich auf DEINE HILFE.
Aktualisiert am 17. Februar 2014 |
Ähnliche Beiträge
Neugier geweckt? Hier gibt es ähnliche Beiträge:
Keine Kommentare
Ein Pingback
-
[…] Laugenkastanien […]
Nicole
1. Oktober 2016 um 14:23
Kamen nicht nur bei den Kids super an ? Danke für diese Idee ?
Silvia
8. Mai 2014 um 15:31
Lieber Lutz
Ich wohne in München und bei uns sehen Kastanien ganz anders aus. Ich versuche sie mal zu beschreiben: Sehr dunkle Kugeln aus Breznteig, die oben kreuzförmig aufgeschnitten sind und dort auch nach dem backen weiß bleiben. Bestreut sind sie mit Breznsalz- also sehen sie eher aus wie die ganzen Kastanien in ihrer stacheligen Schale. Innen sind sie sehr weich, außen sehr rösch und schmecken köstlich mit Lauchfrischkäse oder den typischen O´bazda. (Eine Mischung aus Butter, Camenbert, Frischkäse, Quark, Kümel., Paprika….und so weiter.Jeder hat da eine anderes Rezept)
Trotzdem bin ich begeistert von Deinen wunderschönen Kastanien.
Das mit der Lauge macht mir igendwie Angst. Ich hab mal gelesen man kann das auch ungefährlicher machen. Schmeckt das dann noch?
Tausend Dank für Deine tollen Rezepte , die viele Mühe die Du Dir machst und die unglaublich vielen Stunden Zeit , die Du hier inverstierst um das Alles mit uns zu teilen.
Herzliche Grüße
Silvia
Lutz
8. Mai 2014 um 20:34
Hallo Silvia,
man kann noch mit Natron laugen, aber das ist vom Aussehen wie vom Geschmack nicht zu vergleichen mit Natronlauge.
Werner
24. März 2014 um 13:28
Habe heute die Laugenkastanien gebacken, von unten sind sie hellbraun.
(leider kann man keine Bilder anhängen).
tolles Rezept, die Kastanien sehen nicht nur sehr schön aus, sondern sind auch lecker.
Gruß
Werner
Carsten
24. Februar 2014 um 21:37
Hallo Lutz,
sehr schönes Rezept, da will ich mich am nächsten Wochenende rantrauen. Aber dazu eine Frage: Du schreibst, mit der Schnittstelle nach unten auf das Blech setzen. Da es 2 Schnittflächen gibt (außer bei den Endstücken), müsste ich die eine nicht noch in die Lauge tauchen, damit es nicht 2 helle Flächen gibt? Oder wird die auf dem Blech automatisch dunkel?
Vielen Dank für Deine Hilfe und für den tollen Blog.
Viele Grüße,
Carsten
Lutz
25. Februar 2014 um 18:24
Hallo Carsten,
spannende Frage. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie die Kastanien von unten aussahen. Ich vermute aber, dass sie dunkel geworden sind.
Carsten
25. Februar 2014 um 19:23
Hallo Lutz,
vielen Dank erstmal. Ich werde beides ausprobieren und dann berichten. Den Vorteig habe ich gerade angesetzt;-)
Gruß,
Carsten
Carsten
3. März 2014 um 20:41
Hallo Lutz,
so letztes Wochenende war es soweit, ich habe, obwohl der Herbst schon lange vorbei ist, Kastanien gesammelt:-) Hat alles wunderbargeklappt, sind super lecker geworden.
Und nun des Rätsels Lösung: Ich würde mit das nachträgliche Benetzen der Schnittfläche, die auf das Backpapier gesetzt wird, ersparen. Aus folgenden Gründen:
a. sehr aufwendig und „Fummelkram“,
b. wir die Fläche dann sehr fest, dunkel und hart.
Ist dann zwar optisch vielleicht nicht ganz wie die richtige Kastanie, schmeckt aber besser.
Meine Tochter ist auf jeden Fall begeistert, was will man mehr!
Gruß und weiterhin alles Gute,
Carsten
Michaela 1710
19. Dezember 2010 um 12:34
hallo Lutz
Deine Kastanien sehn echt lecker aus. Habe mir das rezept abgespeichert.Könnest Du mir bitte bei der Natronlauge helfen ? Ich weis nicht wie man diese ansetzt 🙁
Lg
Michaela
Lutz
19. Dezember 2010 um 12:40
Hallo Michaela,
die Natronlauge machst du am besten mit Laugenperlen. Meine habe ich hier bezogen.
Wenn du die Perlen hast, nimmst du für eine 6%ige Lauge einfach 60 g Laugenperlen auf 1 Liter Wasser. Achte aber darauf, dass du die Perlen ins Wasser gibst und nicht das Wasser auf die Perlen!
Viel Erfolg!
Michaela 1710
19. Dezember 2010 um 12:54
Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.
karin
22. Oktober 2010 um 14:59
wenn ich nicht wüsste das es Laugenkastanien sind würde ich sie glatt in meine Herbst-Deko legen. Toll sind sie geworden !! LG Karin
bergamot
21. Oktober 2010 um 07:02
Looks delicious…
Stefanie
15. Oktober 2010 um 10:32
Schon als ich die Kastanien bei Jutta sah, hatte ich mir vorgenommen, sie nachzubacken. Und wo deine mich jetzt so hübsch anlachen, ist das Rezept wieder ganz oben auf meiner Wunschliste.
Lillebi
10. Oktober 2010 um 14:00
Was für eine tolle Idee! Auf den ersten Blick sehen sie wirklich wie Kastanien aus, auf den zweiten sehr lecker. 🙂
wittcami
10. Oktober 2010 um 10:40
Moin, die sehen mehr als echt aus…Sag mal bitte, wo bestellst Du die Lauge? Danke und einen schönen Sonntag, Cami
Lutz
14. Oktober 2010 um 13:18
Die Lauge kannst du z.B. als Laugenperlen (NaOH) im Internet bestellen und dann in Wasser zur Lauge anrühren. Meine Perlen habe ich von backstars.de.
Jutta
9. Oktober 2010 um 16:58
Mensch, Lutz, die sehen besser aus als meine. Den Teig muss ich auch mal ausprobieren. Super gelungen!
Lutz
9. Oktober 2010 um 17:08
Danke, Jutta!
Joanna @ Zeb Bakes
7. Oktober 2010 um 21:00
I’ve looked it up since I wrote the above comment and lye and caustic soda are the same thing. Fascinating, I don’t know anything that is baked with this in England. Best wishes, Joanna
Lutz
7. Oktober 2010 um 21:16
You’re right, Joanna. It’s lye. In Germany baking with lye is very common.
Kathrin
7. Oktober 2010 um 18:17
Beim ersten Betrachten des Bildes dachte ich, du hast Kastanien entkernt und mit Brotteig gefüllt – so kann man sich täuschen 😉 Danke für die tolle Anregung! 🙂 Aber sag mal, was bedeutet denn „anspringen lassen“? Das stelle ich mir in meiner kleinen Küche recht gefährlich vor… 😉
Lutz
7. Oktober 2010 um 21:15
„Anspringen“ heißt, dass der Vorteig erstmal kurze Zeit in Fahrt kommen darf, bevor er im Kühlschrank nur noch langsam vor sich hin gehen kann. Ohne die Anspringphase hat die Hefe nicht ausreichend Kraft, um in der vorgesehenen Zeit im Kühlschrank den Teig zu lüften ;-).
Joanna @ Zeb Bakes
7. Oktober 2010 um 17:48
These look so beautiful, Lutz!
I am puzzling away with Google translator as to what Natronlauge is. It tells me that it is caustic soda, so very alkaline. Is this something similar to lye, as in the pretezel recipe that JH writes up in Bread?