Der Duft von frischem Brot
von Barbara van Melle
Es war an der Zeit, gute österreichische Bäcker zu porträtieren. Nicht nur, weil es sie tatsächlich noch gibt, sondern auch um ein Zeichen gegen die häufig negative Berichterstattung der Medien zu setzen, sobald es um das Bäckerhandwerk geht.
Barbara van Melle ist in Österreich bekannt als TV-Moderatorin und Slow Food-Aktivistin. Inzwischen hat sie ihr Herz ans Brot verloren und setzt sich für handwerkliches und naturbelassenes Backen ein. Für ihr Buch hat sie je einen der besten Bäcker jedes Bundeslandes besucht, mitgebacken und ausgefragt. Entstanden sind so 12 Bäckerporträts, spannende Einblicke in die Backstuben und Philosophien.
Und ganz nebenbei haben die Bäcker ihr Originalrezepte verraten, die van Melle in mühevoller Kleinarbeit zu Hause nachgebacken, feinjustiert und haushaltstauglich umgestrickt hat.
Um das Verständnis der Rezepte zu fördern, beginnt das Buch mit einem kurzen, fachlich korrekten Grundlagenteil, der erkennbare Parallelen zum „Brotbackbuch Nr. 1“ aufweist, das auch in den Quellen und Empfehlungen am Ende des Buches genannt wird.
Ein Buch, wundervoll gestaltet und fotografiert, das die Sinne anregt, zum Nachbacken einlädt und die Erkenntnis reifen lässt, das es gutes Brot auch noch außerhalb der heimischen Küche zu kaufen gibt. Ein Plädoyer zur Unterstützung guter Bäcker.
Fazit
Dass es auch in Österreich schwierig ist, in jedem Bundesland noch wirklich gute Bäcker zu finden, lassen einige der rund 50 Rezepte erahnen. Die meisten, aber eben nicht alle, sind hervorragend und empfehlenswert. Im Vergleich zu dem, was der Rezeptbuchmarkt sonst zum Thema Brot bietet, ist dieses Buch aber jeden Cent wert.
Eine klare Empfehlung für Brotliebhaber.