BLOGBEITRAG
28. Januar 2023 · 5 KommentareWeizencuvée-Brot

Weizencuvée-Brot
Ein Almkursteilnehmer hatte verschiedene Sorten Weizenvollkornmehl mitgebracht, Laufener Landweizen, Rotkornweizen und Gelbmehlweizen. Der Wunsch war, Vergleichsbrote zu backen, um etwas über die unterschiedlichen Backeigenschaften und Geschmacksnuancen herauszufinden.
Der Laufener Landweizen war geschmacklich sehr gut, neigte aber stark zum Breitlaufen und hatte sehr grobe Kleiebestandteile, die im Brot noch deutlich störend waren. Der Rotkornweizen war in Sachen Wasseraufnahme eindeutiger Spitzenreiter. Geschmacklich schieden sich an ihm die Geister, die einen fanden ihn zu kräftig, für die anderen war er gerade deswegen der Favorit. Der Gelbmehlweizen zeigte sich eher zurückhaltend. Bezüglich der Backeigenschaften lag er in der Mitte und geschmacklich überzeugte er die einen durch seine Milde, langweilte aber gerade damit die Rotkornliebhaber.
Im Anschluss an den Test haben wir dann ein Cuvée entwickelt, das das Beste aus allen drei Sorten vereint. Dafür haben wir den Laufener Landweizen in den Vorstufen (Sauerteig und Autolyseteig) verarbeitet, damit die enthaltenen groben Kleiebestandteile ausreichend Zeit zur Verquellung haben. Außerdem verlieren wir so am wenigsten wertvollen Kleber.
Autolyseteig
- 77 g Wasser (15 °C)
- 136 g Laufener Landweizen-Vollkornmehl
Weizensauerteig
- 39 g Wasser (60 °C)
- 39 g Laufener Landweizen-Vollkornmehl
- 39 g Weizenanstellgut TA 200 (weich) (5 °C)
Hauptteig
- 349 g Wasser (15 °C)
- 13 g Salz
- 226 g Rotkornweizenvollkornmehl
- 226 g Gelbmehlweizenvollkornmehl
- 0,65 g Acerolakirschpulver
- 6,5 g Butter (5 °C)
- gesamter Autolyseteig (18 °C)
- gesamter Weizensauerteig (28 °C)
Autolyseteig
Mischen, bis sich die Zutaten zu einem mittelfesten Teig verbunden haben (gewünschte Teigtemperatur: ca. 18 °C).
12 Stunden bei 5°C reifen lassen.
Weizensauerteig
Mischen, bis sich die Zutaten zu einem weichen Teig verbunden haben (gewünschte Teigtemperatur: ca. 28 °C).
2 Stunden bei 28°C reifen lassen.
Hauptteig
Die Zutaten in der genannten Reihenfolge in die Schüssel wiegen.
Zu einem glatten, weichen Teig kneten, bis sich eine dünne Teighaut ausziehen lässt (Fenstertest) (gewünschte Teigtemperatur: ca. 24 °C).
3,5 Stunden bei 20°C reifen lassen. Dabei nach 30 und 60 Minuten dehnen und falten.
Den Teig aus der Schüssel oder Wanne schonend auf die bemehlte Arbeitsfläche geben.
Den Teigling schonend, aber straff rund einschlagen.
Schonend, aber straff von hinten nach vorne länglich einschlagen.
1,5 Stunden bei 20°C mit Schluss nach oben im mit Roggenmehl gestaubten Gärkorb zugedeckt reifen lassen.
Den Teigling aus dem Gärkorb auf das Backpapier stürzen.
Die Teigoberfläche mit einer Rasierklinge im 45°-Winkel einschneiden.
Das Backpapier mit dem Teigling mithilfe eines flachen Bleches oder Brettes in den auf 250°C vorgeheizten Ofen auf den Backstein befördern. Sofort bedampfen. Den Ofen sofort auf 220°C herunterdrehen. Den Dampf nach 15 Minuten ablassen. Insgesamt 50 Minuten ausbacken.
Zubereitungszeit am Backtag: ca. 9 Stunden
Zubereitungszeit gesamt: 21 Stunden

Weizencuvée-Brot
Aktualisiert am 10. September 2022 |
Jürgen Hase
13. Februar 2023 um 18:43
Hallo Lutz,
habe heute Dein Cuvee Brot gebacken. Leider ist es mir nicht so gut gelungen. Es ist etwas kompakt und nicht so schön aufgegangen. Kann es daran liegen, dass ich an Stelle des Landweizenvollk. Korosanvollkorn genommen habe. Oder war mein Anstellgut nicht fit genug? Geschmacklich ist esprima.
LG Jürgen
Gustl
15. Februar 2023 um 19:34
Hallo Jürgen,
Kamut (Khorasan-Weizen) hat ja ca. 14,8% Eiweißanteil und damit sehr gute Klebereigenschaften. Das dürfte also nicht die Ursache gewesen sein.
Jürgen
23. Februar 2023 um 13:31
Hallo Gustl,
recht vielen Dank für deine Antwort – das dachte ich mir im Nachgang auch. Das ASG hatte ich ein Tag vorher aufgefrischt so das der Fehler eine andere Ursache haben muß. Aber welche 🤔. Werde es auf jeden Fall nochmal versuchen und weiterhin 🍞🥐🥖der Leidenschaft nachgehen.
Gruß Jürgen
Sieglinde Friedemann
1. Februar 2023 um 15:43
Hallo Litz,
ist die Reifezeit für Autolyseteig und Sauerteig richtig?
Ich hätte die Zeiten genau umgekehrt zugeordnet.
Aber man lernt ja nie aus!!
Grüße
Sieglinde Friedemann
Lutz
1. Februar 2023 um 15:52
Ja, das stimmt so.