Skalický Trdelník
Eine süße Reise in die Slowakei
Am kommenden Sonntag, 29.11.2015 könnt ihr euch um 16.05 Uhr in der Sendung „Heute im Osten“ im MDR-Fernsehen meine Reise in die Stadt Skalica (Slowakei) ansehen. Ich war auf den Spuren des berühmten Trdelník unterwegs und habe ihn im dortigen Franziskanerkloster in der Schwarzküche am offenen Feuer gebacken.

Daumendick geschnittene Scheiben Skalický Trdelník liegen auf einem Teller.
Der Trdelník ist ein Hefeteig, mit Öl, Butter, Rum, Muskatnuss und Zitronenschale verfeinert, der auf ein „Trdlo“, eine Holzstange, aufgerollt und an offener Flamme gebacken wird. Zuvor darf er noch in Eiklar und lokal angebauten Walnüssen baden. Heraus kommt ein überaus leckeres Süßgebäck, das bereits seit dem 18. Jahrhundert an Ort und Stelle gebacken wird.

Ein um eine Holzstange gewickelter Skalický Trdelník wird nahe einer offenen Flamme gebacken.
Der Skalický Trdelník ist das erste Lebensmittel der Slowakei, das 2007 von der Europäischen Kommission mit dem regionalen Schutzsiegel ausgezeichnet wurde und nach dieser Rezeptur nur in Skalica gebacken werden darf.
Ursprünglich hat das Gebäck der siebenbürgische Koch des pensionierten Grafen Gvadányi mit in die Stadt gebracht. So gibt es ähnliche Gebäcke in Ungarn, Tschechien, Rumänien und mittlerweile auch auf manchen Märkten in Deutschland.

Blick auf den Altersruhesitz von Graf Gvadányi, umgeben von weiteren Häusern und Bäumen.
Ich habe als Überraschung für Martha und Lukas, die am Tag 60 Trdelníks in glühender Backstubenhitze backen, einen eigenen Trdelník-Teig mitgebracht, der allein mit Sauerteig getrieben wird. Hätte ich das Originalrezept schon vorher gekannt, wäre ich etwas zielgerichteter herangegangen, vor allem was die geschmacksgebenden Zutaten (Rum etc.) angeht. Es hat dennoch wunderbar funktioniert, wenngleich beiden natürlich ihr eigener Trdelník deutlich besser schmeckte. Ich könnte mich in beide Varianten förmlich hineinlegen. Eine unbedingte Empfehlung zum Nachbacken!

Lutz, Martha und Lukas sitzen am mit Kaffee und Skalický Trdelník gedeckten Tisch.

Die goldbraun ausgebackenen und bereits von der Holzstange abgezogenen Skalický Trdelník wurden in Walnussstückchen gewälzt.

Auf zwei Tellern liegen mehrere Scheiben Trdelník: vorn Lutz Geißlers Variante aus Sauerteig, hinten das Original aus Skalica.

Martha und Lukas sitzen am mit Skalický Trdelník gedeckten Tisch, hinter ihnen hockt Kameramann Holger mit einer Filmkamera auf der Schulter.
Das Nachbacken sollte am offenen Feuer geschehen, also zum Beispiel am Grill. Ich habe meine Sauerteigvariante auch nochmal am heimischen Grill probiert, aber nur mit Zucker, der beim Backen karamellisiert.

Der Teig für den Sauerteig-Trdelník wurde um einen Holzstab gewickelt.

Ein goldbraun ausgebackener Sauerteig-Trdelník mit glänzender Oberfläche hängt über dem Rost eines Grills.

Ein goldbraun ausgebackener Sauerteig-Trdelník mit glänzender Kruste liegt auf einem Stein.

Der bereits von der Holzstange abgezogener Sauerteig-Trdelník zeigt sich mit goldbrauner, glänzender Oberfläche und faseriger Krumenstruktur.
Übrigens: Die 15.000-Einwohner-Stadt Skalica ist unbedingt eine Reise wert. Toll saniert, mit 15 (!) Kirchen ausgestattet, toller Landschaft am Rande der Weißen Karpaten und netten Menschen. Auch das Hotel sv. Michal ist absolut empfehlenswert. Das Trdlo-Fest 2016 ist ein guter Anlass, mal in der Stadt an der Grenze zu Tschechien vorbeizuschauen.

Ein Kamerateam filmt in der Küche des Klosters.

Auf einer Grünfläche neben einem Haus steht ein verrosteter Stahlzylinder, dessen oberes Drittel aussieht, als wäre es in Scheiben geschnitten.

Ein Blick über die Stadt Skalica, mittig das Franziskanerkloster mit Kirchturm.

Blick auf einen grüner Hügel mit weißen Grabsteinen: der jüdische Friedhof von Skalica.

Der Turm einer Franziskanerkirche ragt in den blauen Himmel.