Frage & Antwort
Wenn man nur ein einziges Brot backen möchte, muss nicht viel geplant werden.
Es lohnt sich aber, mehrere – bei mir zeitweise bis zu 15 verschiedene – Rezepte pro Ofen an nur einem Tag zu verwirklichen. Im Gegensatz zu mehreren Backtagen pro Woche ergeben sich daraus einige Vorteile:
Für eine solche auf einen Backtag konzentrierte Masse an Backwaren, die häufig noch Vorteige und andere Zugaben benötigen, ist ein gutes Zeitmanagement wichtig. Habe ich mich auf die Rezepte festgelegt, rechne ich mir für jedes Rezept die Zubereitungsdauer aus. Dazu muss ich ungefähr abschätzen können, welche Handgriffe (z. B. Teigfalten, Formen) und Prozesse (z. B. Kneten, Gare, Backen) welche Zeit in Anspruch nehmen. Manches davon ist durch das Rezept unverrückbar festgelegt, anderes wiederum ist variabel und nur mit Erfahrung und Kenntnis seiner eigenen Arbeitsweise abschätzbar.
Habe ich alle Zeiten ermittelt, schreibe ich mir einen Backplan in Tabellenform. Im Kopf der Tabelle stehen die Wochentage bis zum Backtag, der Backtag selbst sowie Backstart und Backende. Pro Zeile wird dann für je ein Rezept der Zeitplan aufgestellt. Ich beginne mit dem zeitaufwändigsten und arbeite mich durch bis zum zeitlich harmlosesten Rezept.
Wenn ich weiß, wann mein Backtag beginnt, kann ich für das aufwändigste Rezept die Backzeit einschreiben. Die anderen Spalten sind dann einfache Rechenarbeit (wann muss ich welchen Vorteig und Sauerteig ansetzen etc.). Ist das erste Rezept in den Zeitplan geschrieben, folgt das nächste – immer ausgehend vom Backbeginn und dem Backende. So passen sich irgendwann alle Rezepte in den Plan ein, werden zeitlich vor oder nach dem aufwändigsten Rezept platziert.
Ziel des Planes ist, möglichst alle Rezepte so effizient wie möglich abzuarbeiten und dabei den Ofen optimal auszunutzen. Für 10 – 15 Rezepte dauert der Backtag vom Betreten der Küche bis zum Ende der Reinigungsarbeiten im Durchschnitt 12 – 15 Stunden. Der Ofen ist dabei die ganze Zeit im Dauerbetrieb.
Auch wenn das Ganze sehr stressig scheint, bleibt zwischendurch oft noch genügend Zeit, um die Küche auf Vordermann zu bringen, den Broten im Ofen zuzusehen (spannender als jeder Krimi!) oder in Backbüchern zu schmökern. Wenn der Backplan aufgeht, ist das Entspannung pur. Ansonsten ist Improvisationstalent gefragt, um beispielsweise bei Stau am Ofen die Gare der Nachfolger noch etwas hinauszuzögern oder zu verkürzen, wenn das Kneten oder Formen länger gedauert hat.
Noch ein Tipp:
Wem der manuelle Backplan zu einfach ist, der kann das Online-Tool „Back-Zeit-O-Mat“ nutzen, das ein Blogleser programmiert hat. Ein Beispiel gibt es noch dazu.
Wer seine Quellen angibt, schätzt die Arbeit Anderer wert. Ich habe in diesen Blog über zehn Jahre lang eine Menge Zeit, Kraft und Geist investiert und tue es immer noch. Deshalb bitte ich dich, bei jeder öffentlichen Nutzung meiner Ideen, Rezepte und Texte immer die konkrete Quelle anzugeben:
Dieses Dokument ist ein Druck der folgenden Internetseite: https://www.ploetzblog.de/faq/wie-plane-ich-einen-backtag/id=6130aa20a9f9866a7a159f05
Abgerufen am: 10. Dezember 2023, 1:35 Uhr · © 2023, Lutz Geißler