Es st schwierig, allgemeingültige Aussagen zu diesem Thema zu treffen. Noch schwieriger ist es, Teigkonsistenzen in Worten zu beschreiben. Es fehlen oft nicht nur die richtigen Worte, sondern oft verstehen zwei Menschen unter demselben Begriff etwas anderes.
„Mehr Mehl“ – Bitte nicht!
Grundsätzlich gilt: Die meisten Teige müssen kleben. Es gibt nur eine Handvoll Brote oder Brötchen, deren Teige absolut nicht kleben, sondern trockene, feste Oberflächen haben. Der größte Fehler ist deshalb, vermeintlich zu klebrige Teige durch Mehlzugabe fester machen zu wollen. Teige müssen kleben, damit das Brot am Ende schön saftig ist und lange frisch bleibt. Mehl kommt erst ins Spiel, wenn der Teig geformt werden soll. Dann aber bleibt das Mehl außen am Teig, damit die Hände nicht am Teig kleben. In den Teig wird dabei möglichst kein Mehl eingearbeitet.
Roggenteige
Roggenteige kleben immer mehr als Weizenteige, weil Roggen kein elastisches Teiggerüst aufbauen kann. Roggenteige fühlen sich immer wie Mörtelmasse an und sollten ähnlich streichfähig sein wie Leberwurst.
Dinkel- und Weizenteige
Dinkel- und Weizenteige können dagegen ein stabiles, dehnbares und elastisches (zurückfederndes) Teiggerüst aufbauen. Durch lange Knet- und/oder Ruhezeiten entwickelt sich ein straffes Klebergerüst, das den Teig schön geschmeidig macht. Obwohl auch diese Teige sehr weich sein können, kleben sie anders als Roggenteige. Gut ausgeknetete, sehr weiche Weizenteige kleben bei richtiger Handhabung fast gar nicht, dagegen können zu wenig geknetete, feste Weizenteige durchaus kleben. Und wird ein Weizen- oder Dinkelteig zu lang geknetet, sieht er zwar immer noch glatt und geschmeidig aus, klebt aber umso heftiger und zieht lange Fäden. Ein gut ausgekneteter Dinkel- und Weizenteig ähnelt an der Oberfläche einem cremigen italienischen Eis.
Fühlen und Tasten
Umso wichtiger ist es, jeden Teig anzufassen, zu drücken, zu ziehen, um ein Gefühl für die vielen möglichen Konsistenzen zu bekommen. Hier helfen auch keine Beschreibungen, Fotos oder Videos. Hier geht es ums Fühlen, ums Tasten. Und das kannst du nur im Selbstversuch oder in einem Backkurs erfahren, bei dem für jedes Gebäck die beste Teigkonsistenz eingestellt wird.